Beim Thema Hundefutter ist dermaßen viel Esoterik und Glauben statt Wissen dabei, es nervt mich extrem.
Wir waren bei einem Hundernährungsladen, bei dem uns eine Tierheilpraktikerin (ist der Titel eigentlich genauso wertlos wie beim Heilpraktiker für Menschen?) folgendes erzählt hat:
Zitat"Trockenfutter füttern ist so als würden wir täglich Tütensuppe essen".
Das hatte ich schonmal als Bullshit #1 abgespeichert. Die Assoziation, die damit geweckt werden soll, ist wohl, dass man denkt es wäre wie diese ungesunde Zeug von Maggi / Knorr. Als einen passenderen Vergleich würde ich so etwas wie Huel sehen, weil ein Alleinfutter-Trockenfutter alle Nährstoffe enthält und keinen Zuckerzusatz hat.
Zitat"Trockenfutter verursacht Krebs"
Da würde ich gern mal wissen, ob es da auch Studien mit hochwertigem Trockenfutter gibt, die das beweisen.
Zitat"Im Trockenfutter ist ja alles tot / BARF ist besser"
Wieder so eine Pauschal-Verurteilung mit dem "alles tot", die überhaupt nichts aussagt und wahrscheinlich nur Menschen beeindruckt, die denken, "Chemie" sei immer schlecht oder eine Neigung zu so einem Unsinn wie Homöopathie haben. BARF ist nicht tot? tjo zumindest sind häufig Keime im Rohfleisch, herzlichen Glückwunsch: Interview zum Thema Barfen: Von Leberschäden bis Skelettdeformation. Ich finde schon die Bezeichnung "Biologisch artgerecht" total prätentiös. Hunde sind keine Wölfe mehr, sie wurden über Generationen einfach mit irgendwas ernährt was gerade da war und jetzt müssen sie auf einmal gebarft werden, ja klar. Außerdem ist ja schon logisch, dass man es selbst wohl schlechter schafft, auf eine perfekte Nährstoffzusammensetzung zu achten bei sowas. Dazu sind dann BARFER teilweise geradezu religiös, z.B. gibt es Züchter, die ihre Welpen nur an Menschen verkaufen, die barfen, weil es das einzig Wahre anbetungswürdige ist...
Zitat"Die Vitamine sind ja nur zugesetzt und können nicht verwertet werden und man muss einen Löffel Öl zum Futter geben"
Das war dann endgültig die Esoterik-Red Flag für uns. Wahrscheinlich hätte sie als nächstes gesagt, dass man bei Vollmond um das Futter tanzen muss, um es energetisch aufzuladen.
Aus anderen Quellen hört man auch einfach so viel widersprüchliches, was einfach nervt:
"Welpenfutter sollte möglichst viel Protein enthalten" vs. "Welpfenutter sollte max. 25% Protein enthalten" - ja was denn nun?
"Kein Weizen, weil er häufig allergische Reaktionen auslöst"
"Kein Mais, weil der Hund dann nicht mehr so gut entspannen kann, weil Mais-Enzyme da andocken wo Serotonin auch andockt"- stimmt das?
"Kein Soja" - warum nicht?
"Es gibt kein Welpenfutter in der Natur, deswegen bieten wir als Futtermittelhersteller X keines an" - halte ich für Bullshit, weil Welpen einen anderen Bedarf haben als erwachsene Hunde, z.B. erhöhten Proteinbedarf.
"Verdauungstrakt vom Hund hat sich kaum verändert im Vergleich zum Wolf, pflanzliche Proteine können nicht aufgespalten werden" vs. "Es gab x-tausend genetische Veränderungen, auch die Verdauung ist anders" - ja was denn nun?
Und folgendes nervt mich auch noch:
- man kann sauteures Futter kaufen und dann fehlen da einfach wichtige Nährstoffe: https://www.testberichte.de/px/1/543951.html (nicht für Welpen, geht ums Prinzip, würde dann von der Marke nichts mehr kaufen)
- Hundefutter kann "Hühnchen und Reis" heißen und dann sind da 4% Huhn und 4% Reis drin und der Rest sind "Nebenerzeugnisse", ja wunderbar, danke für gar keine Info
Könnte kotzen