Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war

  • Das ist wohl ein klassischer Fall von: Eltern machen jahrelang den Hundewunsch madig und erzeugen eine Riesenangst vor der Verantwortung. Und dann soll das "Kind" plötzlich "erwachsen" sein und Verantwortung übernehmen ohne es je gelernt zu haben und womöglich ohne jemals in seiner "Freiheit" eingeschränkt worden zu sein. Kinder sind ja heutzutage Wesen, die zu Staub zerfallen, wenn man ihnen sinnvolle Grenzen setzt.


    Dabei ist es gar nicht der Hund, der einschränkt, sondern nur deine eigene (anerzogene) Einstellung in Verbindung mit den Einschränkungen durch die Menschen, die Hunde nicht akzeptieren. Ist dein Freund so einer? Oder warum kannst du den Hund nicht zu ihm mitnehmen?

  • Hmm, wieso kannst Du nicht zu Deinem Freund und wieso möchtest Du jetzt die Lütte Deinen Eltern ans Bein binden?


    Um was für einen Hund handelt es? Erworben beim VDH Züchter? Diese nehmen den Welpen wieder zurück.

  • Man sollte eventuell bedenken, dass es sein kann, dass der Freund auch noch bei seinen Eltern wohnt. Die TE meinte, dass die Eltern vom Freund selbst Hunde haben, also könnte es durchaus sein, dass es nicht so gut kommt einen Welpen dort hin zu schleppen, je nachdem wie diese Hunde so drauf sind. Nur sind das auch Dinge, die einem vorher schon mal auffallen könnten.

  • du freust dich nicht, deinen Welpen zu sehen, du möchtest nicht mit ihm spielen und Gassi gehen und vermisst deine Freiheit. Mit diesen Voraussetzungen bleibt nur die Möglichkeit den Welpen wieder abzugeben. Bei einem Welpen den du erst ein paar Tage hast, ist das kein Problem und der Hund gewöhnt sich ganz schnell an sein neues Zuhause. Lieber jetzt einsehen, dass ein eigener Hund eine blöde Idee war, als den Hund halbherzig behalten und sich nicht richtig um ihn kümmern. Deine Eltern möchten keinen Hund, das musst du so respektieren.


    LG

    Sabine

  • Erwachsenwerden ist schon irgendwie doof, stimmt's? Diese blöde Verantwortung, die einem bisher so schön rundum abgenommen wurde...und jetzt wollen die auf einmal nicht mehr und verlangen sogar noch, dass du Wort hältst?


    Wenn du wirklich so sauunglücklich bist, statt dich über den erfüllten Herzenswunsch zu freuen, dann zieh die Konsequenzen: Gib den Welpen zum Züchter zurück, lieber heute als morgen. Je kürzer die Zeit, desto besser für den kleinen Hund.

  • Ja mit 19 macht man Fehler , selbst mit 39 noch 😬😉 das Leben mit Hund ist anders, als du es dir vorgestellt hast.


    Es auf die Eltern abwälzen geht leider gar nicht. Sie haben ihren Standpunkt klargemacht und woll(t)en keinen Hund. Da hilft es auch nichts, wenn du der Meinung bist, er würde perfekt passen. Entweder du willst den Hund, mit allen vor-/ und Nachteilen die er mit sich bringt. Oder er braucht ein neues Zuhause .


    Ist richtig blöd gelaufen. Vor allem für den Welpen. Aber der kommt drüber weg. Je früher, desto leichter hat er es.


    Die Frage wurde ja schon häufiger gestellt, welche Rasse ist er denn und woher hast du ihn ?

  • Also ich finde,es erfordert durchaus etwas Mut, so offen und ehrlich über seine Gefühle zu schreiben. Und auch, wenn man Welpe und Baby sicher nicht wirklich vergleichen kann, muss ich bei den sehr heftigen Reaktionen hier an Mütter denken, die vielleicht jahrelang einen Kinderwunsch hatten, eigentlich gure Voraussetzunen - und dann kommt das Baby und sie sind am Boden zerstört und depressiv.

    Draufhauen bringt mMn in beiden Fällen wenig. Sich einzugestehen, dass man sich etwas ganz anders vorgestellt hätte und auch zu erkennen, dass man sogar den wenig verantwortungsbewussten Wunsch hat, die Eltern mögen doch den Wauz nehmen, finde ich tatsächlich ganz gut - Selbstreflexion kann nicht jede/r so schonungslos.


    Für mich liest sich die Schilderung der TE nach dem recht klassischen Welpenblues. Ich habe meinen ersten Hund auch mit 19 bekommen, wobei Rex ursprünglich als Familienhunf einzog und sehr bald aber primär meine Verantwortung war. So schlecht wie hier geschildert ging es mir nie, aber intensive "Oh mein Gott, jetzt bin ich verantwortlich für so ein Würmlein"-Gedankenfetzen habe ich auch erlebt.



    Dennoch, um dem Welpen gegenüber fair zu bleiben, würde ich sagen: Gib euch ein paar Tage, ohne Stress und Druck, zum besser Kennen- und Verstehenlernen. Wenn die negativen Gefühle dann nicht abnehmen, gib den Welpen zurück zum Züchter bzw falls er nicht vom Züchter ist, in ein Tierheim, die haben Erfahrung beim Vermitteln von Hunden.

  • Ich hab meinen ersten Hund ja auch mit 17 bekommen, unter haargenau den gleichen Bedingungen - und mir war vorher sowas von klar, dass ich mich daran halten mußte. Meine Familie hat mich zwar unterstützt und liebte den Hund, aber die Verantwortung lag allein bei mir. Übrigens auch die finanzielle, aber damals waren Impfungen und Wurmkuren noch vom Taschengeld und Nebenjob gut zu stemmen.


    Ich kann hier insofern nicht mitreden ,als der Hund für mich wirklich vom ersten Tag an Glück bedeutet hat, aber eins verstehe ich nicht: das mit den Einschränkungen. Was ist denn das für ein Hund, dass du den mittelfristig so überhaupt nicht mitnehmen kannst? Meine Hündin hat mich, sobald sie stubenrein und halbwegs erzogen war, wirklich nahezu überallhin begleitet, auch später im Studium, Urlaub, Partys und Übernachtungen eingeschlossen. Wenn es gar nicht ging, nahm meine Familie sie mal, aber meist war sie dabei und immer eine Bereicherung. Was spricht denn in diesem Fall dagegen ,den Hund immer mehr ins ganz normale Leben zu integrieren - ist der zu groß, zu unverträglich oder sonst irgendwie superproblematisch?

  • Helfstyna

    Hat den Titel des Themas von „zweifel, ob es die richtige entscheidung war“ zu „Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war“ geändert.
  • Und auch, wenn man Welpe und Baby sicher nicht wirklich vergleichen kann, muss ich bei den sehr heftigen Reaktionen hier an Mütter denken, die vielleicht jahrelang einen Kinderwunsch hatten, eigentlich gure Voraussetzunen - und dann kommt das Baby und sie sind am Boden zerstört und depressiv.

    Eine Wochenbettdepression hat nun wirklich gar nichts mit "ich will doch lieber meine Freiheit haben und bei meinem Freund schlafen" zu tun. Die TE hat den Hund nicht geboren und hat keinen Hormonsturz. Ein Welpe ist nun auch wirklich nicht mit einem Baby vergleichbar. Sie muss das Hundekind auch nicht an die Brust anlegen oder Windeln wechseln die nächsten 3 Jahre.

  • es ist okay, Fehlentscheidungen zu treffen.

    Dein Optimismus in Ehren. Aber nein! Nein, sowas muß nicht sein. Dewegen hat man lang genug Zeit, sich mit der Anschaffung eines LEBEWESENs zu beschäftigen, BEVOR man es erschafft/zu sich holt.


    Das hier ist keine Schrankwand, es ist ein Lebewesen. Es leidet, wenn es hin und her geschoben wird. Man holt es aus der Familie, der erste Kulturschock. Es kommt an und hat Bedürfnisse, oh Wunder, zu Hilfe, ein Lebewesen! Es geht noch nicht selbständig aufs Klo oder meldet, wenn es mal muß, kann auch noch nicht lange einhalten für Sport taugt´s auch noch nicht, Alleinbleiben - was ist das? Ja sorry - was hast Du Dir den unter einem Hund vorgestellt?? Soll das Ding direkt nach der Anschaffung funktionieren? Is wohl ne Fehlproduktion.... Aber Hauptsache haben. Naja - notfalls kann ichs ja den Eltern aufs Auge drücken. Oder irgendwer wird sich schon kümmern.


    Mit jedem Hund kann man seine Freiheit nach der ersten Eingewöhnungszeit wieder genießen. Der Hund muß nicht 15 Jahre lang alle 2 Stunden raus, frißt nicht 15 Jahre lang dreimal am Tag. Er wird auch lernen, alleinbleiben zu können! Und wenn man es ihm beibringt, wird er in der Lage sein, sich bei Freunden auch so zu benhmen, daß er überall gern gesehen ist, und mitgenommen werden kann. Auch mal in ein Café (wobei ich ja der Meinung bin, Cafébesuch und Co. bringen dem Hund jetzt nicht wirklich nen Mehrwert. Is mehr für den Halter, damit der wegen "zu lang alleine" kein schlechtes Gewissen kriegt...).


    Also gehen tut alles - wenn man denn will. Man muß sich halt die Mühe machen, es diesem armen vollkommen fehlvermittelten Wesen auch zu zeigen und beizubringen. Was man an Ausbildung/Erziehung anfangs investiert, zahlt sich lebenslänglich aus. Weil der Hund dann unkompliziert ist und sich benehmen kann, überall willkommen ist und alles mitmacht. Aber wenn man natürlich keinen Bock hat, diese doch im Vergleich zur Lebensdauer relativ kurze Zeit zu investieren.... Wah, mir fehlen die Worte.....


    Sorry, gib das arme Wesen zurück. Heute noch. Ach ne - das können ja die Eltern machen.

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