Diensthundeführer geht in Rente, der Hund?

  • Ich kenne mich nicht aus im Diensthundewesen und hab da mal ne Frage: bildet der DHF den Hund von der Pike an aus oder werden die erst angekauft, wenn sie schon älter sind und durch erste Eignungsprüfungen oder sowas gezeigt haben, dass sie die richtigen Anlagen haben und tauglich sind?

    Die beiden DHF-Führer vom SEK, hatten ihre Hunde von Welpe/Junghund an und haben die auch selbst, also in Zusammenarbeit mit dem Ausbilder, ausgebildet und haben mit den Hunden zusammen die Prüfung absolviert

    Ja, stell ich mir dann auch echt schwer vor, so einen Hund in andere Hände zu geben.

    Ausserdem ist die Wertsteigerung des Hundes von 800- 1000€ auf einen fünfstelligen Betrag (der hier genannt wurde) dann ja zum grossen Teil auch den DHF zu verdanken.

  • bildet der DHF den Hund von der Pike an aus oder werden die erst angekauft, wenn sie schon älter sind und durch erste Eignungsprüfungen oder sowas gezeigt haben, dass sie die richtigen Anlagen haben und tauglich sind?

    Sowohl als auch.


    Die Hundestaffel kam mit Welpen aber auch ausgewachsenen Hunden auf den Übungsplatz.


    Ich hab hier gerade meine Vereinszeitung neben mir. Da sind u.a. folgende Gesuche inseriert:

    in M.-V.: 12 Monate bis 3 Jahre alte Hunde

    in Niedersachsen: Rüden von 4 Monate bis 12 Monate,

    Stuttgart hätte gerne welche mit IGP-Prüfung,

    Bundeswehr : 18 Monate bis 30 Monate..... u.s.w.


    Zahnfehler, Einhoder, Unter- oder Übergröße... alles keine ausschließende Fehler. Hauptsache Triebstark und wenn möglich auch schon Schusserprobt (bei den älteren)

  • Deutsche Behörden kaufen meist angearbeitet. Bisschen IGP, bisschen suchen.


    Nicht weil es besser ist, sondern weil es nicht mehr Budget gibt. International wird meist ausgebildet gekauft. Ein Hund der niederländische Kommandos kann, ist ein Qualitätsmerkmal.


    Aber: die zwei Jahre ist das Team halt begrenzt einsatzfähig. Und man hat mehr Ausschuss, also Hunde die sich nicht wie gewünscht entwickeln.

  • Zahnfehler, Einhoder, Unter- oder Übergröße... alles keine ausschließende Fehler. Hauptsache Triebstark und wenn möglich auch schon Schusserprobt (bei den älteren)

    Gesund ist auch wichtig und zwar wirklich gesund. Da reicht im Zweifel schon was kleines aus (damit der Hund raus ist), was im Sport z.B. gar keine Rolle spielt

  • Der Hund hat den Steuerzahler einen Haufen Geld gekostet,

    Achjö. Da finanziere ich lieber den berenteten Diensthund mit als ein neues Bundeskanzleramt und die Luxuslimousinen der feinen Herrschaften. Und für was sonst noch alles Geld mit vollen Händen rausgeworfen wird.

  • Fußball |)


    Rein rechtlich ist es natürlich Käse, rein menschlich sind wir alle nur Menschen, können uns vielleicht zu Beginn nicht vorstellen, wie sich eine Beziehung entwickelt und wie wichtig sie für Einen wird.


    „Lücken im System“ gibts immer und überall. Und eine solche „Lücke“ finde ich weit weniger tragisch (und klammheimlich sogar etwas sympathisch) als viele Andere gerade in diesem Umfeld.

  • Ich glaub manchmal hat man auch ein verschobenes Bild, wieviel Geld die Behörden in den Hund investieren.

    Ich meine, ja, der Wert in € eines Diensthundes ist im 5 stelligen Bereich. Das resultiert aber eher aus Angebot und Nachfrage und nicht aus dem Geld was reingesteckt wurde. Das ist genau wie im privaten Bereich bei Sport / Arbeits / Ausstellungs / Zuchthunden auch. Da werden teilweise Unsummen bezahlt, ohne dass man selbst so viel Geld investiert hat.


    Ein Diensthund, zumindest bei uns, wird echt günstig eingekauft. Man bekommt im Quartal halt Futtergeld, was jetzt aber keine Unsummen sind und eigentlich auch net reicht. Man bekommt eine Grundausstattung an Geschirr, Halsband, Leinen, Maulkorb. Allerdings ist es noch nicht lang her, da hat man als Einsatzgeschirr nen lumpertes K9 Geschirr bekommen ... Ach ja und nen Zwinger bekommt man, den muss man aber zurück bauen, wenn man als DHF aufhört. Tierarzt wird alles übernommen.


    Ausbildungsmaterial wird teils gestellt, vieles kaufen sich die DHFs aber auch selbst. Ausbildung läuft im Dienst so nebenher. An die Diensthundeschule muss man mal. Das wars grob. Also da werden "unsere Steuergelder" sicher bei anderen Sachen mehr verprasst.

  • Ach, der Beamte der den Hund ausbildet, während seiner Arbeitszeit arbeitet für umsonst?


    Nicht das Material ist das Problem. Personalkosten, Fahrtkosten usw. macht die Sache teuer.

    Es ist keine Hobbyhaltung, wo die Arbeitszeit nicht vergütet wird. Die Vereinskollegen die für den Verkauf ausbilden, lassen sich halt die Arbeitszeit bezahlen.

  • Also ich kann nur sagen, wie es hier läuft.

    Der Beamte, der den Hund ausbildet, hätte so oder so Dienst mit dem alten Diensthund und macht da halt nebenbei Ausbildung mitm Junghund., wie halt Zeit ist.

    Vieles läuft auch privat, also nicht während der Dienstzeit und demnach unentgeltlich.

    Einmal die Woche ist für alle Diensthunde aus der Gruppe zusammen Ausbildung ...

    Also nach so vielen Kosten klingt das jetzt für mich nicht.

  • Hätte er keinen Diensthund wäre er anderweitig voll einsetzbar.


    Okay, gehen wir von 40.000€ Jahresgehalt aus. Das ist ein Lohn von 23€/h, da noch Zulagen kommen, gehen wir mal von 25€ aus. Mit Lohnnebenkosten, Weiterbildung, etc. darf man wohl mit Kosten von Minimum 50€ / h rechnen.


    Investiert der Beamte nur eine einzige Wochenstunde exklusiv in den neuen Diensthund (wir alle wissen, ist unrealistisch) sind das schon allein 5200€ Personalkosten in zwei Jahren.


    Das zum Thema die Ausbildungskosten sind zu hoch gegriffen…

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