Hundekäfig / Box - Ja oder Nein?

  • Es geht doch gar nicht um medizinisch verordnete Bewegungseinschränkung. Das ist doch was ganz anderes.

    Es kann doch nicht jeder, der seinen Hund über 6-9h täglich in eine Box packt, damit argumentieren, dass der Hund sonst nicht erzogen werden kann oder dass er schlimme Dinge im Ausland erlebt haben soll. Das müssen doch die absoluten Ausnahmen sein, dass ein Hund so erkrankt oder instabil ist, dass er das als starke Einschränkung braucht, um nicht zu ticken. Das kann aber doch nicht die Regel sein für einen jungen gesunden Hund vom normalen Züchter zb. Trotzdem wird ja gerade dort immer wieder die Empfehlung gegeben.

    Und mit in die Box packen meine ich: Hund rein und Tür zu machen, Hund kann nicht raus, über mehrere Stunden am Tag oder eben über Nacht.

  • Ich frag mich ja eher immer, warum es für erwachsene Hunde so ein Drama sein soll, wenn man sie aus medizinischen Gründen mal in die Box sperren muss, wenn sie es nicht von klein auf kennen. Mein Rüde hat nie eine Box kennengelernt - Weder beim Züchter, noch bei mir, im Auto ist er im Kofferraum mitgefahren. mit 5 Jahren hatte er dann eine echt blöde Verletzung, die eine lange, tierärztlich angeordnete Boxenruhe nach sich gezogen hat. War kein Thema. Klar war er nicht gerade bester Laune und ist nicht fröhlich nach jedem Lösen in die Box gelaufen aber hey - Objektiv hatter er keine/kaum Schmerzen und durfte nur minimalste Löserunden drehen. Da würde ich auch nicht begeistert ins Bett hüpfen und hab sein Jammern durchaus als normal empfunden.

    Er lässt sich auch heute übrigens problemlos in eine Box schicken, kennt er mittlerweile von Ausstellungen, aber freiwillig würde er sich nie in eine offene legen.

    Ich hatte Mal eine Hündin, die war von Geburt an leinenführig.

    Logische Schlussfolgerung ist also, dass man das ja wohl mit keinem Hund üben muss. Die können das alle. Weil meine Hündin das konnte. Ohne Training.

  • Ich frag mich ja eher immer, warum es für erwachsene Hunde so ein Drama sein soll, wenn man sie aus medizinischen Gründen mal in die Box sperren muss, wenn sie es nicht von klein auf kennen. Mein Rüde hat nie eine Box kennengelernt - Weder beim Züchter, noch bei mir, im Auto ist er im Kofferraum mitgefahren. mit 5 Jahren hatte er dann eine echt blöde Verletzung, die eine lange, tierärztlich angeordnete Boxenruhe nach sich gezogen hat. War kein Thema. Klar war er nicht gerade bester Laune und ist nicht fröhlich nach jedem Lösen in die Box gelaufen aber hey - Objektiv hatter er keine/kaum Schmerzen und durfte nur minimalste Löserunden drehen. Da würde ich auch nicht begeistert ins Bett hüpfen und hab sein Jammern durchaus als normal empfunden.

    Er lässt sich auch heute übrigens problemlos in eine Box schicken, kennt er mittlerweile von Ausstellungen, aber freiwillig würde er sich nie in eine offene legen.

    Ich hatte Mal eine Hündin, die war von Geburt an leinenführig.

    Logische Schlussfolgerung ist also, dass man das ja wohl mit keinem Hund üben muss. Die können das alle. Weil meine Hündin das konnte. Ohne Training.

    Naja Leinenführigkeit ist ja schon was anderes in meinen Augen, das ist ja schon was recht speziellles, was sonst im Alltag nicht vorkommt.

    Box ist ja im Prinzip eine räumliche Begrenzung - irgendwas in der Art wird ein durchschnittlicher Hund ja auch mal mitmachen, sei es die Fahrt im Kofferraum, der ist ja bei mittelgroßen bis großen Hunden auch nicht gerade ein Raumwunder. Oder allein bleiben in einem kleinem Rau. Und ja, das trainier ich halt auch nicht extra und erwarte von meinen Hunden, dass es kein Drama ist, wenn ich sage dass sie da jetzt mal drin sein müssen, das passiert halt dann einfach so wenn es sein muss. Klar gibt es sicher Hunde, die ein Thema damit haben, aber ich kann mir einfach aus meiner Erfahrung schwer vorstellen, dass Hunde, die generell gelernt haben, begrenzt zu werden, ein Thema mit Boxen haben, wenn man das ned von klein auf übt.

    Aber das ist halt meine Meinung dazu - Und bekanntlich führen viele Wege nach Rom.

  • Ich stelle mir da irgendwie immer die Frage, was mit diesen ganzen Hunden los sein muss, dass sie ohne Einsperren und Raumbegrenzung auf ein Minimum nicht zur Ruhe kommen können, nicht stubenrein werden können... Oder gar nicht mal aus ihren Boxen raus kommen möchten, weil sie sich nur da drin sicher fühlen, wie man hier lesen kann.

    Das finde ich ganz schade und traurig. Woran liegt das, an der schlechten Veranlagung, am schlechten Nervenkostüm, an der schlechten Aufzucht, an schlechten Erfahrungen?

    Meine Auslandshündin meidet Boxen und Höhlen. Und die hat ein schlechtes Nervenkostüm, schlechte Aufzucht und schlechte Erfahrungen. Vermutlich auch mit Boxen.

    Ich könnte mir vorstellen - reine Mutmaßung (und nicht auf Hunde mit entsprechenden Vorerfahrungen oder hohem Arbeitswillen gepaart mit hoher Reaktivität bezogen, die haben eigene Themen) - dass die „normalen“ häuslichen Bedingungen generell unruhiger werden und manche Hunde damit ihre. Ich merke es hier am Pudelchen. Wenn ich mit ihr alleine daheim bin, dann kommt sie viel schneller zur Ruhe als mit Mann.

    Die Ich bin prinzipiell ruhig, hantiere bedacht und mit eher sparsamen Bewegungen, es dudelt nix, außer dienstliche Anrufe und Konferenzen. Wenn ich im HO bin, rollt sie sich auf dem Bett zusammen und pennt.

    Mein Mann ist laut, hektisch, ungeduldig und macht alles mit (wie er es nennt) Schwung. Ich mag mich nicht beschweren, es sorgt unleugbar dafür, dass er viel effizienter und schneller beim Putzen ist als ich. Und dafür, dass ich etwa alle zweieinhalb Jahre neues Geschirr kaufe. Und er hat immer entweder Musik oder Fernseher laufen. Mittlerweile hat sich Momo da angepasst, aber in den ersten Wochen stand sie unter Strom, wenn der Mann da war.

    Zweite reine Vermutung: Bei entsprechenden Threads hier habe ich öfter das Gefühl, dass Grenzen im Positiven wie Negativen zu zeigen vielen Neuhundehaltern sehr schwer fällt. Sowohl Ronja als auch Momo waren zum Beispiel Schnappschildkröten vorm Herrn. Für mich war nie eine Frage, was ich tun soll, wenns zu heftig für mich wird: Ich artikuliere das. Und die Welpchen haben es verstanden. Ich wüsste gar nicht, wie ich das erklären soll, außer dass ich halt mit ganzem Körper, Gesicht und Stimme Freude und Spaß ausdrücke, wenn wir Spaß miteinander haben, neutral werde, wenns um Ruhe oder eine Erklärung geht und Ärger ausdrücke, wenn mir was stinkt oder richtig weh getan hat :ka: Ohne zu grollen. Und dann halt je nach Situation eine Alternative biete, wenn Welpchen sich dann hinsetzt, guckt und man die Zahnräder im Kopf arbeiten sieht. Meine Hunde sind üblicherweise nicht über mein Verhalten oder ihren Platz hier verunsichert, die brauchen mich nicht dauernd beobachten.

    Wenn es in der Kommunikation so gar nicht klappt oder Erwartungen und Ansprüche vom Besitzer mit dem Leistungsvermögen des Hunds nicht zusammenpassen - oder wo der Besitzer vor lauter Vorbereitung und Sorge, was falsch zu machen, jede Erklärung an den Hund dreimal zerdenkt, bevor er sie macht - oder in 3 Wochen genau so viele Trainingsansätze versucht, das stelle ich mir furchtbar verunsichernd für den Hund vor. Oder wenn er immer im Blick und in Gedanken ist. Dann ist er ja auch permanent gefordert. Da kann ich mir gut vorstellen, dass eine erzwungene Begrenzung hilfreich sein kann, damit der Hund zur Ruhe kommt.

  • spricht das für die eigene Unfähigkeit als Hundehalter

    Meine erste Reaktion, als ich das gelesen habe, war eine Kinnlade, die bis zum Bauchnabel runtergeklappt ist. Dann hab ich einen ausführlichen Text verfasst zum Thema Engstirnigkeit und Selbstüberschätzung - und hab ihn wieder gelöscht. Wer das verstehen kann, schreibt so etwas nicht - wer so etwas schreibt, versteht es nicht. Also Text zwei getippt, mit dem Wunsch, dass jemand, der so etwas aus echter Überzeugung äußert, mal den Hund bekommt, der sein Weltbild auf den Kopf stellt und ihm zeigt, was es alles so geben kann und wo die eigenen Grenzen sind. Dann hab ich mir aber überlegt, was es gerade für einen solchen Hund heißen würde, zu einem Menschen zu kommen, bei dem nicht sein kann was nicht sein darf - und auch diesen Text wieder gelöscht.

    Was jetzt übrig bleibt ist: Eine Zeitlang im Leben, sprich von größeren Kindern bis zum frühen Erwachsenenalter, sind Allwissenheits- und Allmachtsvorstellung völlig normal. Sie entstehen aus einer durchaus positiv zu bewertenden Euphorie über die Entdeckung der eigenen Erfahrungswerte und Erkenntnisse. Und in dieser Zeit ist es auch völlig normal, diese Erfahrungswerte und Erkenntnisse für die absolute, unumstößliche Wahrheit zu halten. "Wenn alle nur wüssten, was ich weiß, und es so sehen würden wie ich, dann..." Sehr viele Menschen tun im Rahmen des weiteren Erwachsenwerdens den nächsten Schritt und erkennen, um wie vieles größer und vielfältiger die Welt dann aber doch ist, und entwickeln daraus eine gewisse Offenheit und Bescheidenheit. Andere schaffen diesen Schritt nicht, in ihrer Weltsicht ist der eigene Wissens- und Erfahrungshorizont gleichzeitig auch der Rand der Welt. Und das knackt man auch nicht mit irgendwelchen Argumenten oder eigenen Erfahrungsberichten. Entweder es dämmert ihnen irgendwann, oder halt auch nicht. Ich bin jedenfalls froh, mit meinem Krümel so einen Hundelehrmeister bekommen zu haben, der mir ein komplettes Hundehalter-Paralleluniversum gezeigt hat. War zwar alles andere als angenehm, und eine harte Schule, hat aber dazu geführt, dass ich solche Sätze wie den zitierten nicht raushauen würde.

  • Ich stelle mir da irgendwie immer die Frage, was mit diesen ganzen Hunden los sein muss, dass sie ohne Einsperren und Raumbegrenzung auf ein Minimum nicht zur Ruhe kommen können, nicht stubenrein werden können... Oder gar nicht mal aus ihren Boxen raus kommen möchten, weil sie sich nur da drin sicher fühlen, wie man hier lesen kann.

    Das finde ich ganz schade und traurig. Woran liegt das, an der schlechten Veranlagung, am schlechten Nervenkostüm, an der schlechten Aufzucht, an schlechten Erfahrungen?

    Ich mache mir da ehrlich auch Gedanken zu.

    Meine Hündin kommt aus sehr rustikaler Zwinger/Gartenaufzucht. Also, die kannte weder Stadt, noch Autofahren, noch ein "Drinnen" mit allem was dazugehört (Staubsauger, etc.).

    Dieser Hund ist super Nervenstark und hatte mit diesen ganzen Dingen kein Thema und brauchte auch keine Box um zur Ruhe zu kommen. Das war ein ganz normaler Welpe und um längen umweltsicherer als z.B. Hunde aus der Familie die aus sehr aufwendiger Aufzucht kommen (aber eben keine Arbeitsprüfungen mehr haben!).

    Für mich ist das eine Mischung aus:

    - viel zu hohen Erwartungen seitens des Menschen und daraus resultierender Stress

    - wenig Anpassungsfähigkeit des Menschen (der Welpe darf bloß nicht ins Haus machen, bloß nichts kaputt machen - bekommt aber auch keinen Safe Space) und daraus resultierender Stress

    - der Hundehalter möchte alles richtig machen, den Hund optimal Aufziehen, erlaubt sich keine Fehler (wieder: Stress)

    - Druck durch das Umfeld (der Welpe braucht ganz viel Ruhe, der schläft zu wenig, eine Box muss prinzipiell genutzt werden, etc. - Stress, also)

    => Also im Grunde viel (unbewusster?) Stress im neuen Heim

    Es ist für mich wie bei vielen Hilfsmitteln: Bei falscher Nutzung kann man sich damit auch wunderbar Probleme schaffen (anerzogen). Wenn der Welpe nur lernt, dass er in der Box zur Ruhe kommt, woher soll er das dann außerhalb als Junghund plötzlich können? Und schon "braucht" man die Box

  • Es kann doch nicht jeder, der seinen Hund über 6-9h täglich in eine Box packt, damit argumentieren, dass der Hund sonst nicht erzogen werden kann oder dass er schlimme Dinge im Ausland erlebt haben soll.

    Magst Du mal zitieren, wer das hier geschrieben hat? Sind ja jetzt schon ein paar Seiten und ich finde es nicht.

  • Hunde, die sich mit viel freiem Raum schwer tun, kann es helfen, runter zu fahren.

    Genauso wie es Hunden gut tun kann, die meinen, für alles zuständig zu sein, wenn dieses klare optische Signal kommt, das dem nicht so ist.

    Nicht schlafen können macht krank.

    Nicht zur Ruhe kommen können macht krank.

    Wenn- warum auch immer - sei es, dass es ein extrem reizoffener Hund ist, sei es, dass es ein Hund ist, der alles, was der Mensch tut, als Aufmerksamkeit für sich interpretiert oder oder - Mensch&Hund noch nicht in so einer Kommunikation sind, dass der Mensch dem Hund vermitteln kann, dass jetzt gerade Schlafen angesagt ist, finde ich es falsch - Mensch &Hund zB auf Schlafentzug zu setzen.

    Und nein, damit meine ich nicht, den Hund einfach aus Bequemlichkeit in eine Box zu stopfen.

    Nicht jeder Hund bringt es mit, von sich aus gut zur Ruhe zu kommen.

    Nicht jeder Hund lässt sich in den Schlaf kuscheln.

    Nicht jeder Hund fährt runter, nur weil er keine Beachtung bekommt.

    Nicht jeder Hund hat von Werk aus einen gesunden Schlaf-Wach- Rhythmus.

    Erfahrung ist gut, Erfahrung ist wichtig und jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Und ganz manchmal auch die Erfahrung, dass man auch mal neue Erfahrungen macht, neue Erkenntnisse kommen und dass das, was man weiß, eigentlich immer nur ein Bruchteil von Wissen ist, gerade im Hinblick auf individuelle Lebewesen.

    Ich bin froh um die Erfahrung, was das ausmacht, wenn so nen Welpe mit ausgekugelter Schulter es kennt und kann, in einer Box zu ruhen.

    Ich bin froh um die Erfahrung, dass der Gewitterangsthund die Box als Safeplace kennt und dort Gewitter ruhig und halbwegs entspannt verbringt. Ich bin froh um die Erfahrung, dass eine Box Ruhe bringen kann, wenn ein Hund so im hormonellen Ungleichgewicht ist, dass das reine sich frei bewegen von anderen Hunden ihn völlig ins Ungleichgewicht schießt.

    Denn in manchen Situationen ist es mir mit meinem Leben nicht möglich, nicht aufs Klo zu gehen, nicht zu duschen, nicht zu arbeiten, nicht einkaufen zu gehen, nicht mit den anderen Hunden Gassi zu gehen, nicht zu schlafen.

  • Fakt ist, es gibt unzählige Krankheitsbilder, bei denen Boxenruhe notwendig ist, damit der Hund später lange folgenfrei gut leben kann. Allein dafür ist es wichtig, dass der Hund das Prinzip kennt und gut in Boxen schläft. Ist schön, wenn der Kelch an einzelnen Person vorübergegangen ist, herzlichen Glückwunsch. Die Zahlen sprechen gegen euch

  • Also, ich finde, dass Boxen zum Verwahren ein sehr extremes Mittel sind. Bevor ich zu einer Box greife, gibt es noch diverse Zwischenstufen: Ausläufe, Innenzwinger, Außenzwinger. Wo ich dem Hund einfach auch mehr Platz zugestehe. Und manchmal fehlt auch schlicht Erziehung.

    Was natürlich nicht heißt, dass es keine Anwendungsfälle gibt! Aber um das einschätzen zu können, braucht es auch erstmal die Erfahrung und das Wissen dahinter.

    Wenn ich so mitbekomme, wann Hunde in Boxen gesperrt werden (ja gesunde Hunde, über Stunden!!): sei es aus Bequemlichkeit, weil unerzogen, weil "das geht nicht anders", weil "der ist noch nicht Stubenrein", "der soll Ruhe halten" - das sind alles keine Hunde, die das brauchen oder die sonst nicht zur Ruhe kommen würden. Nein, das finde ich nicht gut. Und schon gar nicht, wenn diese Hunde dann auch noch aus Frust oder Stress ihre Unterlage auffressen, weil der ganze Kram nicht mal vernünftig aufgebaut wurde.

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