5-Minuten-Regel: Sinn oder Unsinn?

  • Sehr interessantes Thema, mich würde auch mal ein wissenschaftlich fundierter Bericht freuen, der nicht nur Thesen aufstellt, sondern belegt, was wann körperlich für Welpen noch machbar ist oder schädigend bzw ob ein 'zu Viel' überhaupt verantwortlich für spätere Gebäudeschäden ist.


    Bei meinem ersten Hund hatte ich mich an keine Regel gehalten, da ich noch keine kannte, mich aber an den Hund angepasst. War aber eben ein kleiner Hund (Shiba).

    Bei allen volgenden Hunden wusste ich von der 5min Regel und hatte immer Angst, ich hätte an potentiellen Knochenschäden Schuld und habe die Spaziergänge die 1sten 4 Monate halbiert und anfangs viel getragen (Mehrhundehalter als Single).


    Ich hatte die Regel bisher nur aufs körperliche bezogen, da meine nordischen Hunde viel aushalten und eben nicht schnell (bis gar nicht) reizüberflutet sind/waren. Im Grunde hatte ich laut Regel zu viel gemacht, mich aber nach Instinkt angepasst und alle Hunde hatten bis ins hohe Alter ein gesundes Gebäude ohne Abnutzungen und waren mental extrem belastbar und ruhig.


    Nun habe ich meinen ersten nicht Norden und halte es ähnlich, wobei ich tatsächlich runterschrauben musste, da ein Schäfi eben doch wesentlich schneller überfordert ist, was er selbst nicht merkt und eben überdreht. Hab mich an den Hund und keine Regel angepasst. Allerdings spukt diese Regel in meinem Hinterkopf und ich habe mal wieder Angst vor körperlichen Schäden, weshalb ich natürlich nicht übertreibe (was in der Hitze aber einfach ist)

  • Meine Erfahrung ist natürlich nicht repräsentativ aber ich habe mich oft gefragt, wie es kam , dass meine Golden Retriever Hündin auch mit über 14 Jahren nie Arthrose oder andere orthopädische Probleme hatte. Mit ihr war ich als Welpe wirklich sehr vorsichtig, sie nicht überzubelasten. Hier in meiner Gegend haben eigentlich fast alle älteren Retriever Probleme mit Arthrose, sie war die totale Ausnahme. Vielleicht hatte sie auch nur genetisch viel Glück..

  • Sehr interessantes Thema, mich würde auch mal ein wissenschaftlich fundierter Bericht freuen, der nicht nur Thesen aufstellt, sondern belegt, was wann körperlich für Welpen noch machbar ist oder schädigend bzw ob ein 'zu Viel' überhaupt verantwortlich für spätere Gebäudeschäden ist.

    Naja, wie stellst du dir das vor?

    Man müsste eine Langzeit-Querschnittstudie machen. Dieselben Hunde von Welpe bis Erwachsenenalter begleiten und Aktivitätsumfänge verfolgen. Dazu noch rassetypische Faktoren berücksichtigen. Und genetische Disposition zu orthopädischen Problemen.

    Recht umfangreich und für eine saubere Korrelation "Aktivität im Welpenalter" zu "orthopädisches Problem beim Erwachsenen" glaub nicht geeignet.

    Zudem geht es ja auch um die mentale Komponente.


    Ich persönlich hab mit dem BC-Welpi eher Bedenken wegen der Reize/Reizoffenheit. Laufen kann die gut, das ist nicht die Frage, aber wenn wir auf einer 20-Minuten-Runde 3 potenzielle Spielpartner und noch 2x recht frischen Wildgeruch haben, dann ist die erstmal fertig. Außerdem üben wir recht viel mit Spielzeug, das puscht sie ziemlich. Daher macht sie noch keine längeren Runden mit.

    Plus rudelinterne Geschichten.

    -s-

  • Das mit dem gesunden Menschenverstand ist leider beim Großteil der Bevölkerung nicht so einfach.

    Leute halten sich gern an Regeln fest und übertreiben es dann vermutlich auch gern mal;

    Und da sind viele Welpenratgeber und Erziehungsgruppen halt auch echt zusätzlich schädigend. Es wird im Moment gefühlt bei so vielen Themen Panik verbreitet. Wenn du xy nicht genau richtig machst, dann ist dein Hund später krank/für immer überdreht/für immer ängstlich... Wird bei dieser Regel ja auch gemacht. Viele, die das propagieren, erzählen ja tatsächlich, dass man seinem Hund dauerhaft schadet und er später krank wird, wenn man sich nicht an die Regel hält.

    Ich bin froh, in der jetzigen Zeit nicht Ersthundebesitzerin zu sein. Mit all den vermeintlichen Regeln, an die man sich halten 'muss', damit der Hund nicht vollkommen gestört ist wenn er erwachsen ist, ist es glaube ich wirklich leicht, sich unnötig zu stressen :headbash:

    So ging bzw geht es mir zum Beispiel auch. Durch Bücher, das Internet und Aussagen vom Umfeld setzt man sich als Anfänger total unter Druck und möchte alles richtig machen. Da wird man gefragt, was der Welpe schon an Tricks kann oder man wird komisch angeguckt, wenn man erzählt wie man etwas handhabt. Oder es wird einem das Gefühl vermittelt, dass der Hund später "versaut" ist, wenn die Sachen nicht sofort funktionieren wie sie sollen.. Und das verunsichert einen :ka:


    Ich kann jetzt nur von mir sprechen (kann mir aber vorstellen dass es anderen auch so geht), ich persönlich möchte nicht für alles eine genaue Anleitung, wollte mich aber "schlau lesen" und wissen wie es richtig geht, einfach um möglichst wenig Fehler zu machen. Deswegen habe ich mich am Anfang auch an die 5 Minuten Regel gehalten, einfach weil ich dachte, wenn ich nach Bauchgefühl handle kann es ja auch falsch sein, weil mir die Erfahrung fehlt.


    Mittlerweile machen wir vieles nach Gefühl und haben gelernt, dass wir gemeinsam mit der Maus wachsen und uns gegenseitig immer mehr verstehen.

    Und wenn es dann mal nicht so lief wie wir uns das vorgestellt haben, lernen wir daraus :nicken:

  • Als Cara ein Welpe war, wurde mir die 5-Minuten Regel von der Hundetrainerin so erklärt: Sinnvoll ist sie in Bezug auf das stramme Mitlaufen des jungen Hundes an der kurzen Leine, angepasst an das Tempo des Menschen. Das ist ja durchaus das, was sich viele Hundeanfänger unter "Spazierengehen mit Hund" vorstellen.

    Das kann ein Welpe aber noch nicht bzw nur über kurze Zeit leisten, sowohl körperlich als auch mental.


    Nicht gemeint ist mit dieser Faustregel aber die freie Bewegung draußen, auch über längere Zeit. Spielen, Erkunden, Pause machen, Schnüffeln, Rennen, Klettern, Buddeln, Schwimmen, soziale Kontakte usw im Wechsel je nach den Bedürfnissen des Welpen.


    Leider wird diese Regel oft in der Weise weitergegeben bzw mißverstanden, daß Leute ihre Welpen quasi nur in homöopathischen Dosen nach draußen lassen.

  • Ich bin mit meinen Welpen immer "etwas erleben" gegangen. Habe das nie verstanden, warum ich überhaupt mit denen km-weit Gassigehen wollen sollte.

  • Da würde Momo mir das Dach überm Kopf anzünden :lol:

    Exakt das gleiche wär mir auch passiert. 😂


    Hab die Regel aber auch immer nur aufs strammen Gassi gehen bezogen....So ungefähr wenigstens. Spielen, rumtollen, schnüffeln, erforschen ect hab ich auch nur rein nach Bauchgefühl einfach laufen lassen....und versucht den "nach müd kommt blöd" Punkt nicht zu übersehen..

  • Wir haben auch von Anfang an eher Sachen erlebt und erkundet, als dieses "stramme" Gassi gehen. An die 5 Minuten habe ich mich am Anfang trotzdem gehalten, wie oben beschrieben. Aber auch eher auf das nur gehen bezogen.


    Aber man merkt grade dem kleinen Monsterchen an, dass sie ja selbst an einem Mini Grünstreifen locker genug zu schnüffeln und erkunden für 3 Stunden hätten :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!