5-Minuten-Regel: Sinn oder Unsinn?

  • Ich habe bei Kasper nie auf die Uhr geschaut und er ist auch schon als Welpe größere Runden mitgelaufen. Als er gerade 13 Wochen alt war, kamen ein paar DF‘ler zu Besuch, die ihn kennenlernen wollten. Wir sind in Beeckerwerth eine größere Runde mit vielen Pausen, komplett im Freilauf unterwegs gewesen. Zum Schluß war er müde, da habe ich ihn dann getragen. Er musste allerdings auch immer nur die 250m zum Damm an der Leine laufen und danach war er nur noch im Freilauf.

  • Wir haben uns bei Holly nur Pi x Daumen daran gehalten, weil's ein guter Anhaltspunkt war, um sie nicht zu überfordern - vor allem in den Sozialisierungsmomenten, wenn wir sie mit an fremde Orte genommen haben. Das hat mir gut geholfen, abends kein überdrehtes Bündel zu haben.


    Eine Stoppuhr hatte ich nicht dabei. :lol:


    Das mit dem gesunden Menschenverstand ist leider beim Großteil der Bevölkerung nicht so einfach.

    Leute halten sich gern an Regeln fest und übertreiben es dann vermutlich auch gern mal; sei es die regeln zu strikt umzusetzen oder aber den Welpen direkt 10km am Fahrrad mitzunehmen. Und ja, letzteres hab ich schon erlebt.


    Von daher;

    ich finde es nicht schlimm, wenn sich unsichere Leute oder Leute mit wenig Wissen an die 5-Minuten-Regel halten - und finde sie für diesen Anwendungsfall auch sinnvoll.


    Alle anderen regeln selbst - mit gesundem Menschenverstand, bzw. etwas Gefühl für das Lebewesen, das sich sich angeschafft haben.



    Edit: Und bevor mich jemand zitiert und sagt, wer keine Ahnung hat sollte keinen Hund haben: so funktioniert das echte Leben nun mal nicht, sorry ;(

  • Das mit dem gesunden Menschenverstand ist leider beim Großteil der Bevölkerung nicht so einfach.

    Leute halten sich gern an Regeln fest und übertreiben es dann vermutlich auch gern mal;

    Und da sind viele Welpenratgeber und Erziehungsgruppen halt auch echt zusätzlich schädigend. Es wird im Moment gefühlt bei so vielen Themen Panik verbreitet. Wenn du xy nicht genau richtig machst, dann ist dein Hund später krank/für immer überdreht/für immer ängstlich... Wird bei dieser Regel ja auch gemacht. Viele, die das propagieren, erzählen ja tatsächlich, dass man seinem Hund dauerhaft schadet und er später krank wird, wenn man sich nicht an die Regel hält.

    Ich bin froh, in der jetzigen Zeit nicht Ersthundebesitzerin zu sein. Mit all den vermeintlichen Regeln, an die man sich halten 'muss', damit der Hund nicht vollkommen gestört ist wenn er erwachsen ist, ist es glaube ich wirklich leicht, sich unnötig zu stressen :headbash:

  • Caissa


    So sieht es aus. Obwohl mir der Berner nicht neu ist, haben mich Trainer, Bücher, aber auch TÄ damit irregemacht. Egal ob es die Auslastung, das Futter oder sonst was, dass der Hund Schäden davon tragen würde. Da der Berner ein nicht unbedingt gesunder Zeitgenosse ist und obwohl ich bis dato wenig Probleme mit Gelenken hatte, kam ich ins Grübeln.

    Als ich merkte, dass ich mich immer verrückter damit machte, habe ich dann auf die eigene Erfahrung zurückgegriffen und es wie früher mit der Auslastung gehandhabt. Was neu dazu kam, was ich früher nicht hatte, war eine Rampe für das Auto. Nach den tollen Röntgenaufnahmen geht er mittlerweile Treppen und braucht im Kombi keine Rampe mehr.

  • Wir haben uns mit Momo von Anfang an nicht daran gehalten. Ist aber auch so, dass hier einfach viel Natur ist, wenige Begegnungen und wenig Leinenlauf (wodurch wir mit dem Thema Leinenführigkeit etwas hintendran sind :hust:).


    Was hier aber immer schon galt: Der mit den meisten Einschränkungen bestimmt das Tempo. Also sind wir langsam gelaufen und haben viel Zeit zum Erkunden, Gucken und Schnuffeln gegeben. Und wenn das Welpchen sich hingelegt hat, gabs ne Pause oder den Arm. Wenn sie angefangen hat, so etwas ratlos suchend vor sich hinzugucken oder der „ist gerade keiner Zuhause-Blick“ kam, gabs den Arm und die Runde wurde für die nächsten Tage reduziert.


    Und am Anfang haben wir auch kaum was geübt außer sie zu rufen und beim Kommen zu belohnen, Gassi war zum Umgebung kennenlernen.


    Nach der Dreiviertelstunde Hundeschule ist sie definitiv fertiger als nach anderthalb Stunden Gassi. Aktuell müssen wir sie eher bremsen, weil sie unbedingt alles will, was die Große auch tun kann. Die Routen sind noch angepasst, aber kleinere Übungen sind dazu gekommen.

  • So ein neumodischer Kram ist dann die Ursache für den sog. "Welpenblues".


    M. E. ist die Hundehaltung heutzutage so verkopft, weil die Menschen verlernt haben, das fremde Lebewesen "Welpe" einfach zu beobachten, sich an ihm zu erfreuen und bestmöglich auf seine Bedürfnisse einzugehen.


    Und auch, weil in nicht wenige Lebensverhältnisse aus Zeit- und Platzgründen und wegen der Wohnsituation eigentlich kein Welpe reinpasst, wenn man keine oder wenig Erfahrung mit Hunden generell und mit der Welpenaufzucht im Speziellen hat, und dann hält man sich halt an Regeln und versucht, den Welpen so hinzbiegen, dass er ins vorhandene Zeit- und Platzkontingent hineinpasst.


    Caterina

  • ja ich finde die Entfremdung zum eigenen Empfinden und Mitfühlen und dieses "ich brauch für alles eine Anleitung" etwas erschreckend. Auch mit "Welpen Blues" kann ich null anfangen, und meine Gedanken dazu verschweige ich mal aus Höflichkeit.

    Die 5 Minuten Regel finde ich Unsinn, um die Frage knapp zu beantworten

  • ja ich finde die Entfremdung zum eigenen Empfinden und Mitfühlen und dieses "ich brauch für alles eine Anleitung" etwas erschreckend. Auch mit "Welpen Blues" kann ich null anfangen, und meine Gedanken dazu verschweige ich mal aus Höflichkeit.

    Die 5 Minuten Regel finde ich Unsinn, um die Frage knapp zu beantworten

    Bei diesen „Welpen-Blues“ Threads schreibe ich auch nie, weil dieses „Phänomen“ für mich absolut nicht nach zu vollziehen ist :ka:

  • Leni war ja auch Sommerwelpe und immer mit dabei, auch wandern. Ich hatte immer ein Tragetuch dabei und so ist sie streckenweise gelaufen mit viel Pause dazwischen. Aber auch die Eindrücke über mehrere Stunden haben sie nicht aus der Bahn geworfen.

  • Weil viele hier von Stoppuhr schreiben o.ä. Mir geht es nicht darum sich sklavisch an eine Uhr zu halten (dass das Schwachsinn ist ist klar), aber eben um den Richtwert "nicht so lange". Denn für mich klingt der Artikel als ob man den jungen Hunden, zumindest was den rein körperlichen Aspekt angeht, in den meisten Fällen genau so wie einen erwachsenen Hund behandeln kann.
    Und das wäre doch ein eklatanter Unterschied. Ich meine, ich käme im Traum nicht auf die Idee mit einem Welpen 32 km zu wandern, aber dass das an sich möglich wäre ohne dem Hund (körperlich) zu schaden ist für mich eine neue Aussage bzw. eine ganz neue Dimension. Und nein, sowas habe ich hier im Forum noch nicht gesehen, nicht mal ansatzweise. Ich kann das Geschrei quasi hören, wenn hier jemand ankündigen würde mit einem Welpen eine Ganztagestour laufen zu wollen.


    Mal als Beispiel was ich meine: Unsere Hausrunde hier ist zB so etwa 45 bis 50 Minuten reine Gehzeit. Ich bin mit Argos die ersten Monate nur die Hälfte der Runde gegangen. Das waren etwa 20 bis 25 Minuten reine Gehzeit (mit rumsitzen, üben, erkunden usw. waren wir teilweise auch sehr viel länger unterwegs), also das Doppelte von dem was er lt. 5-Minutenregel laufen sollte und die Zeit draußen sowieso oftmals sehr viel länger, von exakt dran halten kann also keine Rede sein.
    Was, zumindest für mich, eben neu ist ist, dass ich problemlos doch die ganze Runde hätte laufen können und sogar noch weiter. Argos hätte das relativ bald gekonnt, da habe ich keine Zweifel dran.

    Und auch jetzt. Ich reiße mich eben seit Monaten am Riemen diese Saison nicht (groß) Fahrrad zu fahren, nicht zu wandern usw., weil eben junger Hund.
    Lt. Rückert kein Problem. Das was mir an Touren vorschwebt schafft Argos garantiert, da habe ich gar keine Zweifel und falls nicht spricht nichts gegen eine längere Pause. Das Einzige was mich hindert ist tatsächlich dieses "Rücksicht auf den jungen Hundekörper nehmen".

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