Eine Frage der sozialen Kompetenz

  • Nachdem ich heute wieder Mal angesprochen wurde ob mein Hund böse ist, weil ich aufs anleinen bestanden habe.

    Frage ich mich woher diese Überzeugung kommt die soziale Kompetenz oder Inkompetenz eines Hundes an seinem Kontaktwunsch mit Fremdhunden auszumachen?


    Gleichzeitig stellte sich dann für mich die Frage, wo die Grenze für soziale Kompetenz und auch Verträglichkeit besteht?


    Für mich zumind nicht bei Fremdhunden. Obwohl natürlich übertriebenes Verhalten im Bezug auf Femdhunde (ich rede da von "Schreddern") natürlich grundsätzlich nicht für soziale Kompetenz spricht.


    Also wo hört da sganze für euch auf oder fängt es an, wie definiert ihr einen sozialen vertraglichen Hund? Auch im Bezug auf Fremdhundkontakt oder im eigenen Rudel.

  • Der Hund und ich sind uns da einig - wir können auf Fremdhunde und -menschen sehr gut verzichten.

    Allerdings laufen wir nicht marodierend durch die Gegend, wenn wir in Ruhe gelassen werden ists ok 😉

    Egal ob mit Hund oder alleine, wer ungefragt in meinen „Tanzbereich“ eindringt bekommt entsprechendes Feedback - die Coronaregelung fand ich z.B. großartig - und den Hund schütze ich genauso, ihr Deutsch ist leider nicht gut genug und ihre Kommunikation ist hier leider gesellschaftlich nicht so anerkannt bzw. geduldet.

    MMn sind wir also recht asozial (in der korrekten Bedeutung angewandt), aber das ist okay - wir leben mit „wie es in den Wald reinruft“ ganz gut…

  • Ich habe ehrlich gesagt auch genug andere Gründe meinen Hund nicht zu anderen Hunden zu lassen als seine Kompetenzen in irgendwas. Ein kleiner Schnauzermischling hat ihn mal in die Nase geschnappt, nachdem es natürlich hieß der macht nix, nach dem Spiel mit einer unbekannten Hündin hatte mein Hund Zwingerhusten oder ähnliches drei Wochen lang, hab daher wenig Lust auf fremde Hunde. Mit Rüden spielt Alfred eh nicht und schnüffelt höchstens kurz. Also was soll ihm das bringen?

    Ich antworte auch immer nur lapidar was mir gerade einfällt, Hauptsache die Personen bleiben Weg. Meist reicht hier aber schon den Hund kurz zu nehmen und die andere Person macht es gleichfalls.

  • Mmh ich glaub ich habe die Frage vielleicht nicht korrekt gestellt. :denker:


    Mir geht es in dem Thread nicht darum über anleinen/ Fremdhundkontakt ja/nein sondern wie andere (also ihr anderen User) soziale Kompetenz und Verträglichkeit definieren und woran ihr das ausmacht?


    Ich hoffe es ist nun etwas besser verständlich.

  • Ich hatte gestern eine ähnliche Begegnung. Habe Coco kurz genommen, weil ich keinen Kontakt wollte. Da wurde auch gefragt, ob "die nicht brav ist?" Ich habe mit "Nein" geantwortet und da konnten die Hunde plötzlich angeleint werden und im riesigem Abstand vorbeigeführt werden. Als wäre mein Hund eine reissende Bestie.


    Das ist sie absolut nicht, aber sie braucht keinen Spontan-Kontakt zu fremden Hunden. Bei Hündinnen passiert es sonst oft, dass sie sie "niedermacht". Unsichere Hunde werden gerne gemobbt und aufdringliche Rüden in ihre Schranken verwiesen.

    Sie hat noch nie ernsthaft einen anderen Hund beschädigt, aber ich brauche den Stress nicht (und Coco sowie die Fremdhunde eher auch nicht).

    Also gibt es sehr selten Kontakt zu Fremdhunden.


    Sobald ich aber (geplant) mit einem anderen Hund zusammen spazieren gehe, gibt es überhaupt keine Probleme. Auch beim Training auf dem Hundeplatz oder bei Hundeturnieren ist mein Hund unglaublich verträglich.

    Wir sind also oft mit vielen Hunden zusammen. Auch bekannte Welpen/Junghunde kann Coco gut in ihre Schranken weisen ohne überzureagieren. Und sie kann bei Hundeveranstaltungen stundenlang inmitten von anderen Hunden liegen und tief und fest schlafen. ich finde sie also schon sozialkompatibel.


    Aber diese Spontanbegegnungen, bei denen sich die Hunde steif entgegenkommen, die kann sie eben nicht, deswegen lasse ich die auch nicht zu.

  • Ich glaube die Idee kommt von dem Gerücht, dass Hunde die besseren Menschen sind und alles friedlich unter sich lösen könnten ohne uns stressige Menschen .... Als würden wilde Hunde den ganzen Tag über mit ihren Artgenossen spielen und Kuchen backen. Such a good boy...


    Mein Hund lässt zum Glück keinerlei Zweifel über ihre Unverträglichkeit. Das sehen sogar die, die Hunde als die besseren Babys sehen.


    Soziale Kompetenz hat nichts mit Sozialkontaktzwang zutun. Abstand halten wollen kann sehr kompetentes Verhalten sein. Finde euer Verhalten für uns verträglicher. Mein Hund fänd euch kompetenter.

  • Sozial kompetent bedeutet für mich adäquat auf mein Gegenüber zu reagieren.

    Wenn man mit jemandem nichts zu tun hat also im besten Fall mit Ignoranz, solange keine Situation eintritt, wegen der man eingreifen muss (Mensch/Tier hilflos, befindet sich in gefährlicher Situation, o.Ä.).

    Das gilt aber für mich als Mensch, für den Hund gilt nur der Fall mit der Ignoranz^^

    Genauso aber auch klare Grenzen zu setzen, das darf auch der Hund bei bekannten Menschen und Hunden (bei Unbekannten kommt es idR gar nicht soweit).

    Jeder darf Angebote machen, sei es spielen oder andere Interaktion, aber genauso darf man bzw. Hund auch sagen „Danke, aber nein Danke“ und das sollte dann vom Gegenüber auch akzeptiert werden.

    Falls nicht, da gibt es ja dann einige Möglichkeiten um deutlicher zu werden… spätestens da greife ich dann z.B. auch ein und unterstütze, damit nicht noch eine Schippe draufgelegt werden muss.

    Und manchmal ist es einfach immer herrlich entspannt … richtig Schaefchen2310 ?🥰

  • Wenn ich an früher auf dem Dorf denke ... da ließen alle ihre Hunde frei rumlaufen. Bis auf die Frau mit dem Pudel. Die war komisch. So viel ist klar.


    Die Hunde haben sich halt auf ihre Art "geeinigt". Der Hund vom Gutshof und der meiner Großeltern wurden sich nie wirklich einig. Wenn die mal wieder in einen Kampf verwickelt waren - beides große Hunde - dann hat irgendwer mit einer Latte draufgehauen bis die aufgehört haben.


    Dass man bei Hundekontakten steuernd hätte eingreifen können, hätte nie jemand geglaubt. Hunde mochten sich oder nicht. Entweder haben sie sich gebissen oder nicht. Oder Welpen gemacht.


    Ich glaube daher kommt das noch.


    Wobei das heute ja diesen bizarre Entwicklung genommen hat, dass die sich nicht mehr schlagen dürfen, obwohl sie das unter sich ausmachen sollen.

  • Ich glaube ein Problem ist das viele Hunde ziemlich Socialinkompetent sind, weil sie sociale Interaktion zu selten üben können in ihrer Entwicklung oder im Falschen Rahmen ( Stichwort schlechte Welpengruppe) so das der Social Inkompetente Hund eher die Norm als die Ausnahme ist und social Inkompetent ( D.h. Nur rudimentär der innerartlichen Kommunikation mächtig) aber sonst nett als normal angesehen wird.

  • Ich glaube ein Problem ist das viele Hunde ziemlich Socialinkompetent sind, weil sie sociale Interaktion zu selten üben können in ihrer Entwicklung oder im Falschen Rahmen ( Stichwort schlechte Welpengruppe) so das der Social Inkompetente Hund eher die Norm als die Ausnahme ist und social Inkompetent ( D.h. Nur rudimentär der innerartlichen Kommunikation mächtig) aber sonst nett als normal angesehen wird.

    Woran machst du denn die Norm der sozial inkompetenten Hunde fest?

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