Qualzuchten IV

  • Ich denke solange es den Züchtern bewusst ist, daß es einen Hang zu gewissen Erkrankungen gibt und es sichtbar ist, daß dort Projekte laufen, um genau dieses Problem auszumerzen, ist nicht generell von einer "hoffnungslosen" Qualzucht ausgehen.

    Wenn es ein bekanntes Problem ist, an dem gearbeitet wird, besteht ja ein Bewusstsein dafür, es wird nicht kleingeredet, verharmlost oder verschwiegen.

    Ich glaube, das ist für mich der größte Unterschied zu Bully, Mops und Co.

  • Die Taubheit aus dem Dalmatiner zu züchten wird nicht gelingen egal wie viele Test gemacht werden egal wie genau auf die Auswahl der Eltern geachtet wird usw. Das ist doch genau Punkt… die Punkte und das erhöhte taubheitsrisico sind gekoppelt. Das eine kann Man nicht ohne das andere habe! Möchte man punkte nimmt man die Taubheit in Kauf. Egal ob LUA oder was auch immer da eingekreuzt wird, hält man die Welpen mit den Punkten zur weiterzucht bleibt das erhöhte Risiko der Taubheit. Unabhängig davon welche Maß an leid das erzeugt erfüllt genau das neunmal die Kriterien einer Qualzuchtrasse. Wie schlimm das ist und ob Dalmatiner so wie sie sind weiter gezüchtet werden sollten ist dann eine andere Diskussion.

  • Noch mal, es ging mir nicht darum, den Dalmatiner als QualzuchtRasse zu bezeichnen.

    Ich finde nur einfach die Aussage, das Taubheit schon nicht so schlimm wäre, kritisch. Weil das einen Rattenschwanz von " so schlimm ist das doch gar nicht" hinterher zieht.

    Anlass war, dass gefordert wurde, man dürfe den Dalmatiner nicht mehr in Rasseberatungsthreads vorschlagen, weil Qualzucht.

    Daraus schließe ich: keiner soll mehr einen kaufen, die Zucht soll eingestellt werden.

    Denn schließlich kann man nicht ernsthaft zu jemandem sagen: „Dalmatiner würde passen. Du unterstützt halt dann eine Rasse, die wegen ihrer Punkte nur als Qualzucht gezüchtet werden KANN.“

  • Also nur damit ich das richtig verstehe:

    Qualzucht definieren wir als Erkrankungen auf Grund des Zuchtziels. Aber außer Taubheit, weil ist das wirklich eine Erkrankung? Der Hund ist ja nur dann eingeschränkt, wenn er das heranfahrende Auto nicht hört und eigentlich muss sich nur der Mensch darauf einstellen und er hat ja keine Schmerzen oder so.

    Warum regen wir uns nochmal über Doppelmerle auf? Wegen dem erhöhten Taubheitsrisiko? Aber das macht doch sonst keine Probleme, haben wir beschlossen. Blindheitsrisiko? Aber dadurch haben die doch keine Schmerzen, 25km laufen können die immer noch, da muss sich nur der Mensch drauf einstellen!

    Doppelmoral, ich hör dir trapsen....

  • Noch mal, es ging mir nicht darum, den Dalmatiner als QualzuchtRasse zu bezeichnen.

    Ich finde nur einfach die Aussage, das Taubheit schon nicht so schlimm wäre, kritisch. Weil das einen Rattenschwanz von " so schlimm ist das doch gar nicht" hinterher zieht.

    Genau das ist es, klar auf anderem Niveau, was auch gerne von Besitzern offensichtlicher Qualzuchtrassen gerne gemacht wird runtergespielt und schöngeredet.

    Und jetzt schauen wir doch mal, wie hoch bei manchen Rassen die Neigung zu Allergien ist. Da kommen wir auf ganz andere Prozentsätze.

    Auch übermäßiges Vorkommen von Allergien in bestimmten Rassen wäre für mich ein Grund, dass dann ein Züchterhund dieser Rasse nicht bei mir einzieht. (Um gleich die ganze Zucht zu verbieten liegt nunmal nicht in meiner Zuständigkeit)

    Und nur weil es noch ganz viele andere Rassen/Gesundheitsprobleme gibt und bei dem Umgang damit was gewaltig schief läuft, heisst das ja nicht, dass deshalb das Problem als vermeintlich geringes Problem dann ja wohl keine Qualzucht ist.

    Würde bedeuten das man den Dalmatiner gar nicht mehr züchtet und ganz ehrlich da fallen mir sicher 50 Rassen ein bei denen es viel dringender wäre was zu tun, bzw. sie gar nicht mehr zu züchten.

    Wenn man schaut wie jung (auf die Geschichte des Hundes bezogen) eigentlich die heute Verbandszucht ist und was da bei sehr vielen Rassen bei rumgekommen ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass sich dieses Modell bald überholt haben wird. Keine Ahnung wie Hundezucht in 100 Jahren aussieht, aber ich gehe davon aus, dass das doch deutlich anders vonstatten geht. (Und mir ist auch klar, dass früher auch für die Hunde dann nicht alles besser war, da hat der Mensch einfach anders selektiert, was an Hunden nicht "gepasst" hat, wurde entsorgt und sicher nicht mit durchgefüttert usw, also auch ganz bestimmt kein erstrebenswerter Zustand)

  • Oh bitte. Indem man behauptet Dalmatiner wären eine Qualzuchtrasse relativiert man das reale, echte Leid von Bulldoggen, Möpsen, kranken Absurditäten wie "Exotic Bullys" und dergleichen. Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen. Die meisten tauben Menschen, die ich kenne, sich völlig im Reinen mit sich und der Welt. Und die haben in Sachen Kommunikation in einer nicht barrierefreien Welt halt schon mitunter richtig ins Klo gegriffen. Tauben Hunden stehen wesentlich mehr Mittel zur Kommunikation zur Verfügung und es scheint sie so gar nicht zu stören - gerade wenn sie es nicht anders kennen. Menschen mit chronischen schlimmen Schmerzen oder COPD/anderen schweren Lungenerkrankungen dagegen leiden wirklich und nehmen sich teilweise das Leben, weil sie das nicht ertragen. Wie das für Hunde sein muss, die das nur ertragen müssen und sich keine Linderung verschaffen können, will ich mir gar nicht vorstellen.

    Natürlich gibt es zu beiden Beispielen Ausnahmen, aber ernsthaft zu behaupten, dass in seltenen Fällen auftretende Taubheit auch nur in der gleichen Liga spielt wie sicher auftretende schwere Luftnot und Schmerzen, ist einfach absurd und so ein dummes Argument, dass Verteidiger von Kurznasen immer wieder anführen... guckt doch mal, andere Rassen sind ja auch ganz arm dran.

    Damit will ich nicht sagen, geht und züchtet taube Hunde, ist ja egal und macht eh nichts. Aber es ist einfach eine relativ geringe Einschränkung im Gegensatz zu dem, was eine Qualzucht wirklich ausmacht in meinen Augen. Und solange es Bestrebungen gibt, das Risiko züchterisch zu minimieren, kann man imo auch durchaus mal nen Dalmatiner als Rasse vorschlagen, wenn die sonst in jeder Hinsicht passt.

  • Ich denke solange es den Züchtern bewusst ist, daß es einen Hang zu gewissen Erkrankungen gibt und es sichtbar ist, daß dort Projekte laufen, um genau dieses Problem auszumerzen, ist nicht generell von einer "hoffnungslosen" Qualzucht ausgehen.

    Wenn es ein bekanntes Problem ist, an dem gearbeitet wird, besteht ja ein Bewusstsein dafür, es wird nicht kleingeredet, verharmlost oder verschwiegen.

    Ich glaube, das ist für mich der größte Unterschied zu Bully, Mops und Co.

    Naja, gibt ja auch genügend "Projekte" genau bei den genannten Kurznasen wie Retromops, freiatmende Bulldogge usw, auch da haben sehr viele Züchter ein Bewusstsein, dass das so eigentlich nicht mehr weiter gehen kann.

  • bitte. Indem man behauptet Dalmatiner wären eine Qualzuchtrasse relativiert man das reale, echte Leid von Bulldoggen, Möpsen, kranken Absurditäten wie "Exotic Bullys" und dergleichen. Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen. Die meisten tauben Menschen, die ich kenne, sich völlig im Reinen mit sich und der Welt. Und die haben in Sachen Kommunikation in einer nicht barrierefreien Welt halt schon mitunter richtig ins Klo gegriffen. Tauben Hunden stehen wesentlich mehr Mittel zur Kommunikation zur Verfügung und es scheint sie so gar nicht zu stören - gerade wenn sie es nicht anders kennen. Menschen mit chronischen schlimmen Schmerzen oder COPD/anderen schweren Lungenerkrankungen dagegen leiden wirklich und nehmen sich teilweise das Leben, weil sie das nicht ertragen. Wie das für Hunde sein muss, die das nur ertragen müssen und sich keine Linderung verschaffen können, will ich mir gar nicht vorstellen.

    Warum muss man das immer so relativieren? Warum immer das "so schlimm ist das nicht" oder "anderen geht es schlimmer"?

    Taubheit ist blöd und sollte bitte nicht für Optik in Kauf genommen werden. Punkt. Ohne "aber". Ohne "die anderen".

    Wunderbar, das die Züchter so hart daran arbeiten das es eliminiert wird!

  • Oh bitte. Indem man behauptet Dalmatiner wären eine Qualzuchtrasse relativiert man das reale, echte Leid von Bulldoggen, Möpsen, kranken Absurditäten wie "Exotic Bullys" und dergleichen. Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen. Die meisten tauben Menschen, die ich kenne, sich völlig im Reinen mit sich und der Welt. Und die haben in Sachen Kommunikation in einer nicht barrierefreien Welt halt schon mitunter richtig ins Klo gegriffen. Tauben Hunden stehen wesentlich mehr Mittel zur Kommunikation zur Verfügung und es scheint sie so gar nicht zu stören - gerade wenn sie es nicht anders kennen. Menschen mit chronischen schlimmen Schmerzen oder COPD/anderen schweren Lungenerkrankungen dagegen leiden wirklich und nehmen sich teilweise das Leben, weil sie das nicht ertragen. Wie das für Hunde sein muss, die das nur ertragen müssen und sich keine Linderung verschaffen können, will ich mir gar nicht vorstellen.

    Natürlich gibt es zu beiden Beispielen Ausnahmen, aber ernsthaft zu behaupten, dass in seltenen Fällen auftretende Taubheit auch nur in der gleichen Liga spielt wie sicher auftretende schwere Luftnot und Schmerzen, ist einfach absurd und so ein dummes Argument, dass Verteidiger von Kurznasen immer wieder anführen... guckt doch mal, andere Rassen sind ja auch ganz arm dran.

    Damit will ich nicht sagen, geht und züchtet taube Hunde, ist ja egal und macht eh nichts. Aber es ist einfach eine relativ geringe Einschränkung im Gegensatz zu dem, was eine Qualzucht wirklich ausmacht in meinen Augen. Und solange es Bestrebungen gibt, das Risiko züchterisch zu minimieren, kann man imo auch durchaus mal nen Dalmatiner als Rasse vorschlagen, wenn die sonst in jeder Hinsicht passt.

    Irgendwie ist das eine ganz schön überspitzte Reaktion gerade.
    Es versucht keiner das Leid von solchen Rassen zu relativieren und das war auch sicher nicht der Sinn dahinter.
    Aber mal aufzuzeigen, dass es bei Rassen die als "Gesund" angesehen werden, auch Probleme gibt wie z. B. Taubheit, ist interessant. Ich wusste das nicht und ich bin auch selbst etwas erstaunt wie runtergespielt das mit der Taubheit wird. Ich meine, hier wird ja wissentlich ein Hund gezüchtet der eine sehr wichtige Funktion nicht hat. Das ist schon bissel hardcore finde ich persönlich. Finde das ist auch keine geringe Einschränkung sondern eine sehr immense. Auch wenn der Hund damit klar kommt... irgendwie.

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