Qualzuchten IV

  • Eben, es geht nicht um jeden Familienwauz, sondern um Hunde, die ihr Erbgut weiter geben und deshalb einer vernünftigen Vorauswahl unterliegen sollen. Diese Hunde sollten also schon nachweisen können, dass sie einer gewissen Belastung gewachsen sind - und sollte es nicht ohnehin jedem Züchter ein Anliegen sein, nur körperlich fitte und trainierte Hunde aktiv zur Zucht einzusetzen?

  • Also 20km (OK, es waren 18km) wandern in einem relativ gemütlichen Tempo, das sollte ein halbwegs fitter Hund schon gut schaffen.

    Das haben meine Jungs auch beide ohne darauf zu trainieren spontan geschafft in vier Stunden.

    Dexter hätte danach noch ne Runde drehen wollen, Max (brauchte auf halber Strecke etwas Pause) war mental durch (viele Leute und Radfahrer auf dem Weg).

    Und die sind nun beide kein "Zuchtmaterial".

    Für fit gezogene Hunden die in die Zucht sollen und entsprechend guten Körperbau haben, sollte es mMn ein Klacks sein, zudem wenn sie darauf vorbereitet werden.

    Was ich nicht so sehe, sind die hohen Trabgeschwindigkeiten von großen Hunden auch von Zwergen zu verlangen.

    Ein wenig Anpassung sollte da schon sein.

  • just2dun : Die Ankörung beim Zwergschnauzer ist eine Steigerung der ZZL, dazu gehört neben dem Ausdauertest noch ein Minimum an vorzüglich -Bewertungen auf Ausstellungen.

    Bin aber nicht sehr firm in den Details, meiner hat 'nur' die ZZL 🙂

  • Ich bezweifle, dass der Durchschnittshalter bzw. -züchter plötzlich anfängt mit seinem Hund oder sogar mehreren regelmäßig solche Strecken zu absolvieren. Es muss ja auch darum gehen, was ist realistisch umsetzbar.

    Fuer sowas gibts ja eigentlich immer eine Uebergangszeit, Bestandsschutz, usw. Das gilt ja nicht innerhalb von einem Tag fuer alle Hunde.

    Heisst fuer mich, das die Zuechter/Deckruedenhalter mit den 'neuen' Hunden eben anfangen muessten zu trainieren. Sie haetten genug Zeit und wer das dann eben nicht kann oder will, dessen Hund erhaelt keine ZZL.

  • Eben, es geht nicht um jeden Familienwauz, sondern um Hunde, die ihr Erbgut weiter geben und deshalb einer vernünftigen Vorauswahl unterliegen sollen. Diese Hunde sollten also schon nachweisen können, dass sie einer gewissen Belastung gewachsen sind - und sollte es nicht ohnehin jedem Züchter ein Anliegen sein, nur körperlich fitte und trainierte Hunde aktiv zur Zucht einzusetzen?

    Sollte schon so sein, ja, da gebe ich dir recht.

    Wobei ich immer noch finde, 20km gehen auch im lockeren Tempo sind einfach 'ne Hausnummer, das will auch nicht jeder Mensch bzw. kann auch nicht jeder Züchter leisten vermutlich (vielleicht selber schon älter, irgendwelche gesundheitlichen Probleme, kA) - und meiner Ansicht nach kann ein Hund auch gut in Form und fit sein, wenn keine 20 Kilometer Touren auf seinem Programm stehen.

    Ich schätze mich als relativ fit und aktiv ein, aber 20 Kilometer wandern muss ich trotzdem nicht regelmäßig haben...


    (Was ich mitbekommen habe, ist es gerade im Ausstellungswesen wo sich ja meist auch zur Zucht eingesetzte Hunde tummeln ja gar nicht mal so selten so, dass Hunde z.B. auch von Richtern schnell als zu dünn bemängelt werden etc. Treibt schon seltsame Blüten, diese Hundezucht...)

  • Ich finde der PSK hat das gut eingeteilt :

    10 km kleiner Hund

    15 km mittlerer Hund

    20 km großer Hund

    Sind mMn alles Strecken die ausreichend sind um eine gewisse Belastbarkeit zu belegen, und gleichzeitig prima angepasst an die Schrittlängen.

    20 km sind für einen großen Hund einfach eine andere Strecke als für einen kleinen Hund.


    Und für nen Brachy wären bereits 5 km schon ein Fortschritt :see_no_evil_monkey:


    Zum Verhalten :

    Susi hatte einzig mit röchelnden Brachy per se Probleme. Auf die reagierte sie aggro, auf alle anderen Hunde normal.

    Lilo hat Probleme mit allen Bulldoggen und ist jedes Mal irritiert von Röchel Geräuschen, hat aber per se kein Problem mit Brachys. Sie liiiiebt Mops Rüden, aus welchem Grund auch immer. Is auch echt egal wie verbaut die sind, wenn Mops drin ist und es ein Rüde ist, findet sie ihn toll. :ka:

    Der Zwerg hat bisher kaum Berührungspunkte, ist aber ebenfalls von Brachys, bzw den Geeäuschen irritiert.

    Einer der damaligen Gassi Hunde reagierte auf alle Hunde aggro, nur auf Brachys nicht. Weil die hat er anscheinend schlicht nicht als Hund erkannt.

    Es gibt also definitiv Hunde die sich dann normal verhalten, aber die meisten haben Probleme es einzuordnen, sind verunsichert oder

    stufen es falsch ein.

    Klingt zwar doof, aber wenn man einen Menschen trifft der ähnlich atmen würde, wäre man vermutlich auch erstmal irritiert. Der Unterschied ist nur der, dass wir dann wissen :,, Dieser Mensch ist evtl krank. ".

    Hunde denken so nicht, die nehmen nur wahr was sie sehen und hören ( und riechen). Sieht komisch aus/klingt bedrohlich? Also verhält man sich entsprechend.

    Außer man kennt es gut genug und ht es entsprechend gespeichert, dann weiß der Hund evtl :,, Ach is nur n Hund mit komischen Geräuschen und seltsamer Optik, aber eigentlich voll okay. "

  • Naja, entweder will ich gesunde und fitte Hunde in der Zucht oder ich will es bequem für Züchter.

    Für mich geht es da klar um die Hunde. Wer zu faul ist oder Atemnot und 1km Bewegung für hundetypisch hält, sollte einfach keine Hunde züchten.

  • Im Grunde ist es doch eine ganz einfache Logik: Wenn man gesunden, fitten Nachwuchs züchten will, braucht es dafür gesunde, fitte Elterntiere. Bzw. zumindest solche, die das Zeug für diese Fitness haben. Und das nachzuweisen finde ich wesentlich wichtiger als beispielsweise tolle Ausstellungsergebnisse nach oft fragwürdigen Kriterien. Und wenn ich überlege, was viele Züchter für diese Ausstellungsergebnisse an Aufwand in Kauf nehmen... Da sollte es an einem ordentlichen Fitnesstest im Vergleich nicht scheitern. Gerne kann man ja freistellen, ob dieser Test draußen am Fahrrad gemacht wird oder drinnen auf einem Laufband. Dann hat jeder Züchter die Wahl, selbst mit seinen Hunden aktiv zu werden, jemand anderen dafür zu engagieren, oder eben auf dem Laufband zu arbeiten.

    Die Einteilung des PSK finde ich auch durchaus gelungen und realistisch machbar. Klar muss man dafür mit seinem Hund erst mal üben, angeleint am Rad zu laufen. Dann aber ist das für einen Hund, der gesund ist und sich im normalen Leben ordentlich bewegen darf, kein riesiger Aufwand. Wenn ich jetzt überlege, statt dessen die Strecke bei 20 km zu belassen und dafür die Zeit anzupassen, da wird es dann für viele Menschen wohl wirklich schwierig. Weniger für Zwerghunde, wenn die in lockerem Trab als Grundtempo bleiben können, dann läuft ein gesunder Zwerg jeden Menschen in Grund und Boden. Aber wie behauptet eine dunkle Erinnerung aus meiner Schulzeit? Leistung ist Arbeit pro Zeit, es müsste also schon darum gehen, eine bestimmte Strecke auch in einem bestimmten Grundtempo zu bewältigen und danach noch fit zu sein. Und wenn ich mir da zum Beispiel den Watschelgang so mancher Bulldoggen anschaue, da denke ich schon, dass eben eine gewisse Grundgeschwindigkeit schon vorgegeben sein müsste um etwas auszusagen. Natürlich größenmäßig angepasst, ein flott trabender Riesenschnauzer ist eben immer noch schneller als ein genauso flott trabender Zwerg. Aber eben so, dass ein flotter Trab die Voraussetzung ist.

  • Es gibt ja Möglichkeiten, einen Hund ordentlich zu bewegen, auch wenn man selber körperlich eingeschränkt ist. Egal, ob mit technischer Unterstützung oder einfach Hilfe von anderen Menschen. Wer darauf keine Lust hat, muss ja keine Hunde halten und schon gar nicht züchten. Bei anderen für die Zucht notwendigen (aber in Bezug auf die Gesundheit der Hunde maximal sinnlosen) Veranstaltungen, wie irgendwelchen Zuchtschauen, wird doch auch nicht gefragt, ob der einzelne Züchter darauf Lust hat.

  • Bei dem Ausdauertest ginge es ja nur um eine Mindestanforderung. Es bleibt den Rassehundevereinen ja unbenommen für ihre Jagd-, Lauf- oder Gebrauchshunde deutlich schärfere Bedingungen zu formulieren.
    Und mMn sollte so ein Ausdauertest für einen normal fitten Hund auch ohne Training zu bestehen sein, denn es geht hier ja nicht um eine Leistungsselektion, sondern "nur" um die Überprüfung einer "Grundfitness". Es gibt ja auch viele Rassen, die eigentlich auf ganz andere Dinge als Ausdauer gezüchtet werden und da fände ich ein überdimensioniertes Radfahrausdauertraining doch etwas deplatziert, wenn man eigentlich auf ganz andere Dinge in der Zucht Wert legt.

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