Gassiservice für schwierige Hunde eröffnen

  • Jein. Von 0 auf 100 ohne den entsprechenden Kundenkreis zu haben, wenn man auf das Geld angewiesen ist, wird eher nichts. Nebenberuflich- so lange der AG mitspielt, sich seinen Kundenstamm aufbauen, macht mehr Sinn, zumal dann der dicke Batzen Krankenversicherung ja noch anteilig vom AG getragen wird.


    Was den Braten Fett macht:

    Jeder Urlaubstag ist bares Geld, weil ja unbezahlt.

    Jeder Urlaubstag von nem Kunden ist bares Geld, weil fällt weg.

    Jeder Krankheitstag - kann - je nach Krankenversicherung- bares Geld sein, weil unbezahlt bzw. Krankentagegeld greift erst ab Tag x.


    D.h. den Luxus eines normalen AN hat man dann einfach nicht mehr, muss dementsprechend gut in der Kostenkalkulation sein ooooder aber sehr gut in der Disposition, so dass entstehende Servicelücken binnen 3 Stunden, sobald ne Urlaubsmeldung reinkommt, wieder gefüllt sind.


    Dann steht und fällt alles mit der Disposition der Fahrten.

    12 Minuten ist bei mir das Maximum, länger hab ich nicht als Fahrt, die Strecke ist quasi ein Rundkurs, so dass da keine Umwege und Ausreißer drin sind. Effektives Zeitmanagement ist alles.

    Ebenso wie bei der Buchhaltung, lieber 1x gescheit alles angelegt haben und dann am Ende des Monats innerhalb von 60 Minuten durch sein, als jeden Monat 6- 12 Stunden nur damit zu verbringen.

    Natürlich muss sich der Preis auch ausgehen, aber bei entsprechender Qualifikation kannst mehr nehmen, als 5 oder 10€ die Stunde.

    Das geht durchaus. Damit sind aber auch wirklich Qualifikationen gemeint, (entsprechender) Sachkundenachweis und kein "ich hatte schon immer Hunde".

    Die Preise sind natürlich auch von den Regionen abhängig, in Köln oder München würd ich das 4fache verdienen, genauso von "deinem" Geschäftgebaren. Es gibt durchaus Hundetrainer, die zB 1€/Minute Gassiservice abrechnen - als Nebenverdienst. Kann man machen oder eben auch nicht.


    Aber ja, nen bissl arbeiten wird man für sein Geld schon müssen, erst Recht, wenn man von den Einnahmen abhängig ist, erst Recht vor dem Hintergrund, dass man gerade in den ersten Jahren sowas von Kreditunwürdig ist bzw. Nur sehr wenig Banken Geldkredite unter einem gewissen Jahreseinkommen vergeben (Sachkredite sind was Anderes).

    Sinnvoll wären immer 2 Standbeine mindestens. Damit man Umsatzeinbußen in dem einen Bereich anderweitig auffangen kann (ich hab gesamt 4, Nr. 5 folgt) plus zB entsprechende Möglichkeit, das sofort als Hauptzweig umzustellen (kann ich ned mehr Laufen oder ned mehr in dem Umfang wie jetzt, kann ich andere Bereiche hochfahren, die Hup zB). =)

    Dann ist halt die Frage, ob du Kleingewerbe bleiben willst, dann bist nach oben eh gedeckelt.

    =)


    Gerade wenn man von den Einnahmen leben will, braucht man

    - Geschäftssinn

    - schnelles Denken im Kopf

    - Flexibilität

    - wahnsinnig gut in Mensch-Mensch sein, damit Kundengewinn wie von Zauberhand geht.


    Dennoch schützt das einen nicht vor solchen Jahren wie jetzt mit Corona oder dem jetzt folgenden Nachcorona, wenn die Leuts die Hunde wieder abgeben, weil sie in die Pubertät kommen und es daheim nen bissl sehr anstrengend wird, HO zusammengestrichen wird, die Spritpreise von 1,30€ auf 2,50€ hochschnellen und und.

    Nen finanziellen Puffer sollte man so oder so haben - egal ob selbstständig oder angestellt, gerade wenn man HH ist.

    :ka:

  • Naja, fast alles was hier geschrieben wird ist täglich Brot für solche Angebote.

    Sollen wir jetzt den Faden schließen weil, ja weil halt?


    Wie wir hier festgestellt haben, ist das Verhalten eines Problem Hundes ziemlich umfassend und da muss man eben auch mit Hunden mental klar kommen, wenn sie einen angehen.

    Völlig egal, ob der Hund nen Maulkorb oder / und ne Hausleine trägt, oder nicht.


    Und ja, auch eine schlüsselaufbewahrung muss angesprochen werden. Weil ich glaube keiner will, dass der eigene haustürschlüssel mit zb Name und Adresse versehen, für alle möglichen Leute zugänglich ist.

    Ich würde nicht wollen, dass jeder Besucher meines Gassi gängers an meinen haustürschlüssel kommt.

    M

    An muss sich also auch da Gedanken zu machen. Was die ts aber auch bereits getan hat.


    Und ums, in deinen Worten zu sagen.

    Punkt.

  • Wo wir gerade bei den Kleinigkeiten sind, die sich jeden Monatsanfang : Ich würde als Selbständige nicht einen einzigen Tag ohne Rechtsschutzversicherung arbeiten.

  • Ich konzentriere mich mal auf das ursprüngliche Startposting.

    - Geld ist nett, aber nicht überlebenswichtig

    - Arbeitszeit könnte zwischen 9 und 13 Uhr liegen, um 14 Uhr muss ich die Jungs vom Kindergarten abholen.

    - Es gibt hier in der Nähe keinen Gassiservice. Erst in der nächst größeren Stadt, 20km Fahrt.


    Was fällt euch dazu ein?

    Punkt Eins ist für Punkt Zwei essentiell.
    In vier Stunden machst Du mit Deiner eigenen Hände Arbeit (und vor allem mit den eigenen zwei Beinen) keine grossen Sprünge.

    Du hast vier Stunden für schwierige-Hunde-Gassi, das sind (realistisch und lieber eher nach Unten gerechnet) maximal vier Hunde.

    Mit den Voraussetzungen würde ich einfach mal machen :smile: man kennt ja die Pappenheimer einigermassen die in brauchbarer Nähe so zu finden sind, da würde ich einfach anbieten, mit dem Hund zu gehen für Betrag xy.


    Für vier Stunden Zeit am Tag und nur dem eigenen Power würde ich keine grossen Pläne schmieden sondern einfach reinhüpfen in das Abenteuer und fühlen, wie das so ist.

    Keine grossen Versprechungen machen (aka Kunden frustrieren) sondern easy und locker anbieten den Hund für ein Stündchen mitzunehmen.


    Der Rest ergibt sich von allein, wenn es voll Dein Ding ist, wirst Du Dich reinknien, so oder so.

    Und wenn es einfach ganz okay ist, wirst Du Deine Gassimonsterchen geniessen, so wie sie zu Dir finden.


    Anmelden musst das in D soweit ich weiss ab dem alleinigen Gedanekn dran, Geld zu verienen :lol: aber da gibt es bestimmt Anlaufstellen die Dich seriös und kostengünstig beraten können.

  • Ich wollte noch mal danke sagen für eure ganzen Anregungen! Ich muss mal in Ruhe drüber nachdenken, aber aktuell tendiere ich eher dazu es nicht zu machen... Gerade der Aspekt der spontanen Kinderbetreuung ist natürlich ein großer Punkt, der mir zu denken gibt.

  • Ich glaube, in deiner Lebenssituation würde ich mir eher 2-4 nette Hunde suchen, mit denen du als Gruppe gehen kannst. Also quasi einmal täglich ein Aufwand von 2 Stunden (Hunde einsammeln, eine Runde laufen, Hunde zurückbringen). 1x die Woche, 3x die Woche, wie auch immer.

    Bewusst Leute aussuchen, für die nicht gleich alles zusammenbricht, wenn du mal nicht kannst. Die gibts auch.


    Wenn du insgesamt unter 400 Euro bleibst, kannst du das dann auch als Minijob machen, wenn es feste Kunden sind, die sich das teilen. Das gilt als Haushaltsnah, also kommt das recht günstig.

    Damit wärst du automatisch versichert (also du, wenn dir ein Arbeitsunfall passiert). Du kannst aber soweit ich weiß in der Familienversicherung bleiben und musst dich nicht privat versichern.

    Ich glaube nicht, dass du dann eine Betriebshaftpflicht brauchen würdest, aber für so was würde ich mich beraten lassen.


    Und wenn das läuft, und Spaß macht, dann kannst du ja expandieren.

  • Praktikanten nehme ich übrigens vorzugsweise an den SchlechtWetter -Tagen mit und das nicht ohne Grund.

    Damit habe ich so manchen Kandidaten auch schon vom Berufswunsch angebracht. :lol:

    |)


    Ich find, das ist tatsächlich einer der Faktoren, die oft unterschätzt werden, wenn man sich das Gassi nicht mehr nen bissl nach dem Wetter ausrichten oder nur ne kurze Runde drehen kann.

    Testweise kann man sich auch mal in ner Regenwoche ne Woche Urlaub nehmen und einfach jeden Tag 6 Stunden durch die Gegend latschen. Bei so Wetter wie gestern. Sturm, Orkanböen, Starkregen, ansonsten von Morgens bis abends Dauerregen. Man gewöhnt sich allerdings recht schnell das Gefühl, dass einem Schwimmhäute und Kiemen wachsen.

    :klugscheisser:


    Und ebenfalls ein Faktor, der auf die Psyche gehen kann: bei schwierigen Hunden kannst nicht immer die eigenen mitnehmen. Und dann kommen irgendwann mal so Erkältungswochen, man ist irgendwie angedetscht, Migräne bis zum Anschlag, Hexenschuss und co, steckt alles, was man körperlich leisten kann, in das Gassigehen mit anderen Hunden(weil man ja davon lebt) und für die eigenen Hunde daheim bleiben dann kaum noch Kapazitäten und Kraft über.

    DAS schlechte Gewissen ist noch mal ne ganz andere Nummer, als wenn man wegen Erkältung nur ne kleine Runde geht, nach nem anstrengenden Tag im Büro Gassi nen bissl kürzer ausfällt...

    :sweet:

    Gerade der Aspekt der spontanen Kinderbetreuung ist natürlich ein großer Punkt, der mir zu denken gibt

    Ist es auch. =)

  • Praktikanten nehme ich übrigens vorzugsweise an den SchlechtWetter -Tagen mit und das nicht ohne Grund.

    Damit habe ich so manchen Kandidaten auch schon vom Berufswunsch angebracht. :lol:

    In Sachen Training??? Das ist mir ja vollkommen unklar, da kommen doch ganz andere Belastungen auf ein zu. Wenn es da schon am Wetter scheitert :hushed_face: :hushed_face:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!