Rütters Dokumentation über die Welpenmafia

  • Weil der eine andere Zielgruppe als Welpenkäufer hat.

    Frage mal bei so einem Züchter nach einem Welpen zur Weiterzucht, die wenigsten werden da begeistert sein.

    Das kommt, denke ich, drauf an, wie klein der Genpool der Rasse ist. Unsere Züchterin wäre begeistert, wenn alle ihre Nachzuchten die ZZL hätten.

  • Cali’s Züchterin hat mich auch schonmal gefragt ob ich mit Cali in die Zucht gehen mag :ka: und sie hat Cali’s Wurfschwester zur Weoterzucht ja behalten.


    Ich denke das kommt ganz auf die einzelnen Personen an.

  • Weil der eine andere Zielgruppe als Welpenkäufer hat.

    Frage mal bei so einem Züchter nach einem Welpen zur Weiterzucht, die wenigsten werden da begeistert sein.

    Das scheint mir aber ein rassespezifisches Problem zu sein. Beim Toller darf man pro Jahr max. 2 Würfe/Kennel haben, dementsprechend gibts da fast nur „kleine Zuchten“ von Liebhabern. Trotzdem gehen sehr viele Hunde als Zuchthunde zum neuen Besitzer.

  • Ach Leute, ich mach euch mal ein Thema auf :relieved_face:


  • Weil der eine andere Zielgruppe als Welpenkäufer hat.

    Frage mal bei so einem Züchter nach einem Welpen zur Weiterzucht, die wenigsten werden da begeistert sein.

    Czarek

    Wäre so jemand. Und ich glaube, sie hat sich sehr bemüht ihre Welpen in die Zucht zu bekommen.

  • Kein Züchter züchtet alleine auf einer einsamen Insel. Man kommt dann nicht sehr weit. Es ist wichtig, dass andere Züchter oder Deckrüdenbesitzer einen Hund von einem kaufen und damit weiter machen.

    Man muss nicht drölfzig Hunde haben, damit daraus was über bleibt.

    Mir persönlich ist eine Anfrage von einem Züchter immer vorrangig, weil ich nicht Outcross mache, damit da lustige bunte Hunde raus kommen, die in Privat verkauft werden. Ich habe meine Hündin für die Zucht im 2. Wurf aus beruflichen und privaten Gründen verkauft in eine andere Zucht, weil ich weiß, dass es dort definitiv weiter geht. Dafür habe ich mir einen Rüden im Ausland gekauft, der auch die ZZL macht, wenn alles klappt.

    Da geht ja nichts verloren, nur wächst die nächste Generation dann nicht bei mir auf.


    Züchten ist heutzutage ein internationales Geschäft. Die Hunde werden um die ganze Welt geschifft.

    Man kann auch etwas bewirken, wenn man nicht selbst alles behält und einen Stall voll Hunde hält.


    Ich persönlich kann nicht mehr als 3 oder maximal 4 Hunden ein Leben bieten, wie ich es führe. Es ist mit einem alten, einem jungen und einem im Saft stehenden Hund eh schwierig, die Bedürfnisse jedes einzelnen zu erfüllen. Zumal ich auch die Hunde als Beauchshunde führe und Hundesport mache, die sind nicht nur zum Gassigehen da. Dann sowas wie Schlafen im Bett, Urlaube, Betreuung, schlicht die Kosten für alles mögliche, Zeit... Mehr geht nicht. Ich plane immer so, dass ich das alles im Notfall alleine stemmen kann. Und ums Verrecken würde ich meine alten Hunde nicht verkaufen, sobald sie "ausgedient" haben. Oder meinen Mischling weggeben, weil der uncool geworden ist und ein unnützer Fresser.


    Es gibt andere Züchter, die das anders handhaben. Das geht dann alles zügiger in der Generationenfolge.

    Ich persönlich würde da halt nicht kaufen. Muss ja jeder selbst wissen. Ich kann beide Argumente verstehen. Aber ich kenne wenige kleine Zuchten, wo nur für den Verkauf gezüchtet wird. Das macht doch kaum Sinn, sich den Aufwand (zeitlich, finanziell, Risiko für die Hündin usw) zu machen für ein paar Welpen, die alle wieder verkauft werden. Da bleibt so wenig hängen, dass sich das eigentlich nur lohnt, wenn man was draus behalten will. Sonst ist es viel einfacher und günstiger, sich einen Hund woanders herzuholen.

    Wenn man eine Zuchtstation hat, sein ganzes Leben darauf ausrichtet, zu 95% nur eigene Rüden drauf setzt, eine Hündin mindestens 4x in 4 Jahren belegt und sie mit 6 wieder verkauft, dazwischen auch nichts anderes mit den Hunden macht, dann kann man auch gut Geld damit machen. Dann behält man mal einen Hund, der besonders gelungen und vielversprechend ist, wenn es sich ergibt, aber der Rest geht eben in den Verkauf. Das ist auch logisch, nicht jeder Hund ist ein vielversprechender Zuchthund.

  • Im Prinzip greifen die auf dieselben wenigen Menschen zu, die auch bereit wären, sich einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz zu holen.

    Nö. Ganz im Gegenteil.

    Die greifen auf Rasseliebhaber zurück die aus gewissen Gründen keinen Welpen wollen, aber auch nicht "irgendeinen" Hund. Sondern einen Hund aus Rasse XY, keine andere Rasse, keinen Mix.

    So Leute gibt es nicht nur wenige, sondern ziemlich viele. In der Regel sind sowohl Hunde die aus der aktiven Zucht gehen als auch ältere Rückläufer schnell vermittelt, wird übrigens hier im DF doch auch oft empfohlen! "Frag doch mal bei den Züchtern nach ob jemand nen Rückläufer hat."


    Die Gründe dafür sind vielfältig. Mancher will sich keinen Welpen antun. Mancher kann mit Welpen eh garnix anfangen. Mancher braucht gezielt nen schon älteren Hund wegen Beruf, oder vielleicht weil der eigene Hund auch schon älter/alt ist und man keinen Welpen zum alten Hund setzen will.

    Sind völlig normale Gründe, aber eben von Leuten die nicht irgendwas haben wollen. Sondern eben eine bestimmte Rasse. So Leute werden im Tierschutz nicht fündig, da wird dem Tierschutz also auch nix weggenommen.


    Ich persönlich finde das Leben der vielen Langzeitinsassen im Tierheim, oder das der Hunde die 3, 4mal vermittelt werden weil sie zurück kamen nun nicht unbedingt als besser an als das Leben eines geliebten Zuchthundes der von einem Zuhause ins nächste geht.

    Hier wird doch immer so drauf gepocht das Hunde Opportunisten sind und im Falle einer Abgabe weit weniger (falls überhaupt) leider als der Mensch sich das vorstellt. Plötzlich isses aber nun nicht mehr so? Weil es einem halt nicht in die eigene moralische Weltansicht passt?

    Es wird doch garkeiner gezwungen da zu kaufen. Und ich persönlich würd mich ja eher über Vermehrer und Co aufregen als über Leute die nen älteren Zuchthund verkaufen, aber nunja, jedem das seine. :ka:

  • Es ist halt immer auch eine Frage welche Rasse, was wird damit gemacht und wie groß ist da der Interessentenkreis, wie hoch sind die Wurfzahlen?


    Rennleistungslinienhündinnen beim Whippet haben ihren ersten Wurf meist frühestens mit 3, oder auch erst mit 5. Nicht nur, weil die 2te Läufigkeit gern erst nach dem 2ten Geburtstag kommt, sondern weil die vorher im Sport sind. Ausstellungsergebnisse interessieren null, nur: was kann die Hündin? (Ja, das Selektionsziel Leistung und Tempo kann auch sehr fragwürdig sein oder werden. Es ist keinesfalls alles nur super in der Sparte. Ganz definitiv gar nicht.).

    Es gibt viel zu wenig Interessenten, die nicht immer die Selben sind, die mit den Nachzuchten wirklich so weit gehen würden, dass es Ergebnisse gibt. Eine Hündin ohne "Leistungsnachweis", da kriegst ja kaum nen Deckrüden - oder umgekehrt.

    Hündinnen fallen sportlich zwischen 3 und 6 Monate im Jahr aus, auch mal mitten in der Saison. Oft ist es ja anders - aber die Nachfrage nach Hündinnen ist generell geringer, ebenso die Zahl der Hündinnen, die intakt bleiben, wenn jemand wirklich mit ihnen auch sportlich was macht.



    Als kleiner Züchter musst Dir womöglich Deine Nachzuchten sowieso selbst behalten, wenn Du willst, dass weiter gezüchtet wird - vorallem in Ländern in denen der Hundesport sehr gering vertreten ist bzw brauchst in Relation zu anderen ganz überdurchschnittlich viele engagierte Käufer, die Du nur findest, wenn Deine Hunde überdurchschnittlich gut sind und Du überdurchschnittlich engagiert bist.


    Spannend wird, was passiert, wenn die einflussreichsten (im Guten wie im Schlechten), oft größeren Zuchten nach und nach weg fallen. Da steht ein Generationenwechsel an. Die alten Hasen sterben, realistisch gesehen, in nächster Zeit fast alle weg.

    Dann bräuchte es vermutlich sehr viele, sehr engagierte Leut, die es jetzt nicht gibt, die das in kleinen Portionen auffangen. Fraglich, ob dann genug Hunde nachkommen, damit auch genug Hunde bleiben. Durchaus möglich, dass diese Rassennische langfristig gesehen auch ausstirbt.

    (Habs mir mal für einen Züchter, von ca 3, die es in den letzten 20 Jahren im Land gab (und gesamt ca. 8 Würfe) angesehen. Bei 4 Würfen - rund 20 Hunden, gingen 3 in die Zucht. 2 davon blieben beim Züchter und endeten nach 1er Generation als Sackgasse. Aus einem Wurf gibt es 1en Hund, der tatsächlich noch weitere Nachkommen hat und die ihrerseits. Der taucht aber vorrangig in einer anderLinie auf, der war in seiner nicht gut oder nicht gefördert. Als Outcross und Mischlinie hat der eine wohl ein wenig Einfluss, innerhalb der ursprünglichen Leistungslinie aber genau keinen.


    Im Land gezogene, als nicht zugekaufte Hunde, die in irgendeiner Form genetisch noch irgendwo mitspielen, abgesehen von der 1. Generation, gibt es in den letzten 20 Jahren und ganz aktuell, wenn ich mich nicht arg verrecherchiert habe, genau: den EINEN )

  • Vielleicht sollte man mal die Firma Purina darauf aufmerksam machen, dass Winkel scheinbar ihre Rassebeschreibungen fast 1:1 per copy + paste geklaut hat 🤔


    https://www.purina.de/wahl-ein…hunderassen/rauhaardackel


    Zitat:

    • Hunde für Besitzer mit Erfahrung
    • Über Grundlagen hinaus gehendes Training
    • Gemütliche Spaziergänge
    • 60 min. Bewegung pro Tag
    • Kleiner Hund
    • Sehr wenig Speichelfluss
    • Fellpflege 1 x pro Woche
    • Nicht-hypoallergene Rasse
    • Sehr aufgeweckter Hund
    • Wachhund, der anschlägt und bellt
    • Braucht Eingewöhnung
    • Braucht Training und Eingewöhnung um mit Kindern zurecht zu kommen

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