Unverträglichen Hund an andere Hunde gewöhnen

  • Findest du deine Hundeauswahl rein unter dem Körpergewichtsgesichtspunkt passend?

    Meine Meinung ist, dass man seinen Hund jederzeit körperlich händeln können muss in schwierigen Situationen. Und das geht halt bei diesem Gewichtsverhältnis nicht, auch nicht bei bestem Gehorsam.

    Dein Hund wird vermutlich noch auf +50 kg kommen und dich sein Leben lang durch die Gegend ziehen können, wenn er es drauf anlegt....

    Wieso tut man sich das an und macht es sich schwerer als es sein müsste?

    Sobald irgendetwas passiert, ist das Geheule von allen Seiten groß.

    Wenn der Hund es drauf anlegt, zieht auch ein 30kg Labbi eine 50kg Person durch die Gegend. Jeder Hund ab einer gewissen Gewichtsstufe schafft das. Ich hatte 10 Jahre lang einen 60kg Hund an der Leine und rate mal wie oft er mich mitgezogen hat?

    Nie.

    Und das nicht, weil er perfekt im Gehorsam stand, sondern weil er wusste, was ich erwarte und wie er es umzusetzen hat, weil ich vorausschauend war und nie meine Aufmerksamkeit habe schleifen lassen (erst in den späten Jahren, wo wir uns quasi wortlos verstanden haben).

    Die Rassewahl ist die eine Sache, aber sich hier gleich am Gewicht „aufzuhängen“, finde ich unnötig.

  • Ich würde niemals mit so einer Rasse in ein Haus ziehen, wo andere Hunde wohnen. Dachgeschoss auch nicht. Der ist ja noch nicht mal erwachsen, und du kannst ihn nicht halten. Finde ich ziemlich gefährlich und verantwortungslos.

    Diesem Rüden fehlt jede Menge Erziehung und Respekt.

  • Neben Gehorsam solltest du dir zeigen lassen wie du deinen Hund sicher halten kannst, das kann man auch als zierliche Person lernen/trainieren. Ein potentieller Trainer sollte sich imho auch euer beider Wohnsituation vor Ort ansehen, also die gemeinsam zu begehenden Wege/Treppenhaus.


    Absprache halten mit deiner Vermieterin ist zwar generell klasse, dennoch läßt sich ein Zusammentreffen der Hunde gewiß nicht auf ewig vermeiden. MK + Gehorsam für alle beteiligten Hunde ist von daher wichtig!

  • Jo: deswegen würd ich mir das mit 50 Kilo auch nicht antun, 30 Kilo Hund spazierenzuführen. ;-) Zweitens: Ich hab keine 50 Kilo, TROTZDEM hol ich mir net sowas Großes (bisher.... *hust...). Weil: siehe unten, Thema Rücken. Und ich bin auch kein Zwerg. Aber bei meinen 10-Kilo-Exemplaren ist gewährleistet, daß ich sie halten kann. Auch wenn ich grad Rücken hab. Tut dann zwar schweineweh, aber es geht grad noch. Bei 30 Kilo utopisch, könnt ich net halten, sobald ich Schmerzen hab.


    Ganz ehrlich: schön, daß er das nie getan hat, was dann eben am sicheren Handling Deinerseits lag und v.a. rechtzeitigem Einwirken, Erziehung noch während er handhabbar war (was ja beim TE nicht vorliegt). Sehr vorbildlich und lobenswert. Nichtesdestotrotz würde ICH persönlich es für MICH als verantwortungslos sehen, mir nen Hund zuzulegen, den ICH SELBST nicht halten kann (zumal ich "Rücken" hab, sprich, in dem Moment, wo die Bandscheibe mal wieder "tschüß" sagt, laß ich definitiv die Leine eines schweren Hundes los und pfeif auf jede Technik, vor Schmerzen). Ich würde es schlichtweg nicht wollen, dieses Risiko, irgendwann dazustehen, und den Hund nicht mehr halten zu können in kritischen Situationen.


    Ich hab da zB ne tolle Situation als Beispiel: Faro und Erzfeind. Faro geht normalerweise komplett gechillt an Hunden vorbei. Ist also in keinster Weise der übliche oder "typische" Pöbel-Terrier. Aber seit sein Erzfeind (großer, schwarzer Mischling, der Freunden von mir gehört, und lt. deren Aussage schon mies sozialisiert zu ihnen kam, also massiv unsicher in der Kommunikation mit Hunden) ihn mal mit seinem Gekläffe an der Leine zu Tode erschreckt hat, als der nur wenige Meter vor unserer Nase um die Ecke kam, ist es aus. Einfach aus. Wenn die zwei sich sehen, rasten sie aus, alle beide. Die Halter und ich sprechen uns dann halt grinsend ab, wer wo langgeht, so mit Händen und Füßen durchs Geplärre hindurch, und gut ist, weil wir uns kennen. Aber ganz ehrlich: ich zittere jedes Mal, ob die Frau, wenn sie allein mit ihm unterwegs ist, den Hund halten kann, wenn der so tobt, weil sie sichtlich und zugegebenermaßen Probleme damit hat, und ich weiß, wenn der Hund sich losreißt, haben wir nicht ein, sondern zwei Probleme (der hat auch schon andre Hunde gepackt, das ist mir bekannt, der kennt da keine Freunde!). Wir hätten dann zwei Hunde beim Tierarzt. Und zwei, die ernsthaft zupacken. Und wenn sie dazwischengehen sollte, noch nen Menschen, der zum Arzt darf, dank Faro. Ich freu mich daher immer, daß Faros "nur" 10-11 Kilo auch in solchn Situationen noch an der Leine halbwegs zu handhaben sind, nehm den Kerle notfalls am Geschirr hoch, wenn er sich aufführt, und gehe fix weiter. Aber ich möchte definitiv NICHT in der Situation sein, sowas mit nem 60-Kilo-Hund austesten zu müssen....... Weil unvorhergesehene Situationen können immer mal auftreten, und mit der Dummheit des jeweils Andren kann man auch immer wieder rechnen. Is nur ne Frage der Zeit, wie langs dauert, bis man sowas mal erlebt.


    Ich hab nun aber mit Faro auch ein Exemplar, das für Menschen ein Verletzungsrisiko birgt. Der ist schlichtweg gefährlich, wenn er nicht richtig gehandhabt wird, der beißt. Das ist natürlich auch nochmal ne andre Nummer als n Goldie, der sich losreißt oder so. Ich hab damit kein Problem, WEIL ich ihn halten kann. Aber ein Faro mit exakt demselben Problem (d.h. der mit mir daheim ganz normal interagieren kann!) in der 30-Kilo-Version hätte ich mir definitiv NICHT geholt. Weil das für die Umwelt unzumutbar gewesen wäre. Zu gefährlich.


    Wenn das bei nem normalen (also sich normal verhaltenden!) schweren Hund (bei Deinem geh ich einfach mal davon aus) passiert, der dann halt mal ne Runde jagen geht, mag das noch ok sein - aber bei Faro, der auf Personen allergisch reagiert und nach vorn geht, wäre das schlichtweg ein Unding, wenn ich den nicht beherrschen würde. Und bei einem Hund der Klasse "in vielen Ländern als Kampfhund gelistet" wie dem Dogo ist es ebenfalls, meiner persönlichen Meinung nach, äußerst unglücklich, den nicht zu beherrschen kräftemäßig. Ich fahr ja hier auch net mit Schumachers Zweitwagen rum, nur weil der vielleicht geil ist. Ich würde sowas schlichtweg nicht beherrschen, und das weiß ich. Also laß ichs.


    Ist es so besser verständlich, wie ich zu meiner Einstellung komme? ;-)

  • Joa, schon. Nun fragt die TE aber nach Tipps, wie sie die Situation und den Hund besser handhaben kann. Da wäre es ganz sinnvoll, sie nicht gleich zu Beginn mit Verurteilungen zu überschütten und damit ggf. gleich zu vergraulen, sondern sich um die Frage zu bekümmern.


    Dass es anders ist als ursprünglich erwartet, das hat sie ja schon gemerkt. Also ist doch gut, dass sie nachfragt.


    Crystal444


    Wichtig ist halt nicht nur um die „Gewöhnung“ - je nach Ausprägung der Rasseeigenschaften gibts da nämlich Grenzen - sondern die Führbarkeit des Hunds. An der solltest Du zuerst arbeiten, bevor Du an „Gewöhnungstraining“ denkst.

  • Ich wollte nochmal auf das Haltigeschirr hinweisen. Damit hättest du mehr Kontrolle über den Hund. Ansonsten würde ich ihn doppelt sichern, an Halsband und Geschirr. Ich weiß gleich schreien einige OWeh kein K9 Geschirr aber die haben am Rücken einen super praktischen Griff.

    Zur Gewöhnung kann ich leider keine Tipps geben.

  • An Gewöhnung kannst du erst denken, sobald du den Rüpel fest im Gehorsam hast - bis dahin sind solche Spielchen brandgefährlich. In deiner neuen Wohnsituation wirst du wohl erstmal auf Management und passendes Zubehör setzen müssen, damit er dich nicht die Treppen runterreißt, sobald ihm einer der fremden Hunde in SEINEM Revier nicht passt.


    Und das wird garantiert der Fall sein, sobald er sich eingelebt hat - du hast dich da ja für eine sehr territoriale Rasse und dann nochmal für einen Rüden entschieden. Das kriegt in so einer Wohnsituation schon was von Russisch Roulette.

  • Jetzt mal rein zum Management und Halten können, bis Du Gelegenheit hattest, das mit einem Trainer zu erarbeiten - ich hab vor einiger Zeit mal ein paar Kniffe fotografisch festgehalten, wie man die Physik auf seine Seite ziehen kann, um einen Hund (oder Ochsen...) halten zu können:


    So ganz hab ich das Szenario nicht verstanden. Wie genau muss man sich das vorstellen mit der Vermieter-Hündin? Die sitzt hauptsächlich im Garten neben der Haustür in einem abgetrennten Bereich?

  • Einfach ne Anmerkung weil der Thread heißt "unverträglichen Hund an andere Hunde gewöhnen" :


    Nein, du wirst ihn nicht an andere Hunde die er nicht ab kann gewöhnen können. Er wird mit der besten Erziehung der Welt nicht anfangen Hunde die er kacke findet irgendwann zu mögen, er wird die immer kacke finden.

    Du kannst ihn nur dazu bekommen dass er sich zusammen reißt und unauffällig vorbei geht, aber das wird richtig viel Arbeit.

  • Einfach ne Anmerkung weil der Thread heißt "unverträglichen Hund an andere Hunde gewöhnen" :


    Nein, du wirst ihn nicht an andere Hunde die er nicht ab kann gewöhnen können. Er wird mit der besten Erziehung der Welt nicht anfangen Hunde die er kacke findet irgendwann zu mögen, er wird die immer kacke finden.

    Du kannst ihn nur dazu bekommen dass er sich zusammen reißt und unauffällig vorbei geht, aber das wird richtig viel Arbeit.

    Ich finde diese Rasse Sachen immer so lala.

    Hier wohnt bei meinen Nachbarn ein 14 Monate alter Dogomix der ist die friedlichkeit in Person.

    Nur mal als Anregung

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