Überdüngung durch Ausscheidungen von Hunden

  • Ist zwar komplett OT aber vielleicht dennoch interessant.
    Bei uns ist es nicht explizit verboten.

    Grössere Mengen sind bewilligungspflichtig und werden nicht in den Handel gebracht, ein Verbot existiert jedoch nicht.
    Es darf also jeder in seinen Tomatengarten poopen (das ist vielleicht weniger selten als man sich das wünschen würde) wie er mag.

    Das ist eine Info, keine Meinung; ich habe kein Land das ich dünge, weder mit noch ohne :smile: Ich kenn's einfach von früher. Da hat man sich noch nicht so Gedanken gemacht, es gab nicht so viele Menschen, viele Medis die heute selbstverständtlich sind, gab's auch noch nicht. Etceterapöpö ;)
    Es gehörte dazu.

    Mit den Tinyhomes (und anderem natürlich) kommt's so langsam aber sicher dass der Kreislauf wieder geschlossen wird.


    Die Infektionsgefahr ist bei Menschenexkrementen ein Problem.

    Glaube ich sofort.

    Hast Du eine Handhabe wenn Dir jemand regelmässig aufs Gelände macht? Für die Schafe ist das mit Sicherheit ein Problem, nehme ich an. Aber kannst Du da etwas tun so ganz offiziell?

    Dazu habe ich (hab nur bei uns geguckt) nichts gefunden. Weil das Problem existiert nicht offiziell.

  • Um die Hinterlassenschaften der Angler auf meiner Fläche kümmern sich die ganzen Hunde, die dort Gassi gehen.

    Auf den eigenen Salat kann man auch in Deutschland seinen eigenen Haufen setzen.

  • Ich würde keinen Hundedünger nehmen - mir blieb es im Gedächtnis, dass Mist von den pflanzenfressenden Arten als Dünger geeignet ist, K*cke von Omnivoren oder Fleischfressern nicht, weil eben die Inhaltsstoffe nicht so nützlich für Pflanzen sind.

    So ähnlich wurde mir das früher auch mal beigebracht ... ist aber Unsinn, oder zumindest kann ich nicht rekonstruieren, was genau die Grundlage für die Idee sein soll.

    Kot von Fleischfressern riecht stärker, das ekelt uns mehr. Vielleicht kommt es daher?

    Oder geht Fleischfresser-Mist grundsätzlich schwerer in Heißrotte? (Wenn ja, warum?) Dann ist das Problem aber nicht fehlende Düngewirkung, sondern fehlende "Sterilisation" des Mistes, falls einem das wichtig ist.

    Es wird mit Schweinegülle gedüngt, Schweine sind omnivor.

    Es wird mit Guano gedüngt, Seevögel ernähren sich von Fischen und anderen Tieren.

    Es wurde mit Menschenmist gedüngt, bis irgendwer beschlossen hat, dass sich das nicht gehört. :D

    (Solange man nur an das Gemüse macht, das man selbst isst, sollte das eigentlich kein Problem sein. Wenn man es keinem erzählt.)

    Und ansonsten stimmt es schon, dass Ausscheidungen unterschiedliche Zusammensetzungen haben und deswegen unterschiedlich düngen, aber grundsätzlich ungeeignet ist Fleischfresser-Mist nicht. In wechselndem Verhältnis sind die "großen Drei" N, P, und K doch so ziemlich in jedem Mist enthalten, oder? :denker:

  • im verlinkten Artikel geht's soweit ich das gesehen habe um Naturschutzgebiete. Da wird ja nicht gedüngt

    Ist das so? Das wäre mir neu. Meines Wissens nach darf in NSG gedüngt werden und in allen mir bekannten Studien in Deutschland hat man auch hohe Nitrat- und Pestizidbelastungen in NSG mit oder angrenzend an landwirtschaftliche Betriebe nachgewiesen.

  • In Schweden wird von ein paar schlauen Köpfen mit Menschenurin experimentiert. Der Urin wird getrennt gesammelt, getrocknet, gemahlen und als Stickstoffdünger verwendet.

  • Schweine sind omnivor.

    Was man ihnen aber lange Zeit nicht zugestanden hat. Freilandschweine konnten sich wenigstens ein wenig "Beikost" holen.

    Das Tiermehl-Fütterungsverbot ist grad erst wieder aufgehoben.

    Oder geht Fleischfresser-Mist grundsätzlich schwerer in Heißrotte?

    Ja, warum weiss ich aber nicht.

    Es gibt einfach "heissen" und "kalten" Mist.

    Heiss sind z. B. Pferdemist, Schweinemist ist kalter Mist. Auch der zwangsvegetarisch gehaltener Schweine.

    Wenn ich Hundehaufen extra kompostiere, brauchen die ewig.

    Wenn ich eine Heissrotte mit "kaltem" Mist will, muss ich entsprechend mischen.

    Meines Wissens nach darf in NSG gedüngt werden

    Da dürfte es keine pauschal gültige Aussage zu geben.

    In manchen ist z. B. das Ausbringen von Gülle erlaubt, aber an bestimmte Zeiten gebunden. In anderen ist Gülle nicht erlaubt.

    In verschiedenen NSG müssen Wanderschäfer z. B. ihre Schafe zur Nacht (= Ruhe = höherer Kotanfall beim Verdauen) extra ausserhalb bringen, in anderen bekommen sie bestimmte Flächen für die Nacht zugewiesen.

    So wie es in unterschiedlichen NSG auch unterschiedliche Schnittzeitpunkte für die Mahd gibt.

    Kommt immer drauf an, worum es in bestimmten NSG hauptsächlich geht.

    Pestizideinträge sind leider auch für Bio-Betriebe ein grosses Problem. Das Zeugs hält sich nicht an Grenzsteine und wird leider auch manches Mal bei eigentlich nicht zulässigen Bedingungen (Wind) ausgebracht.

  • Das bezieht sich auf die Empörung, als ich geschrieben hab ich lass die Haufen da liegen.

    Welche Empörung? Hat doch keiner reagiert. Oder hab ich das überlesen?

    Ansonsten - ich kenne das so, dass Landwirtschaft in NSG strenge Auflagen hat. Hauptsächlich wird es aber wohl um NSG gehen, in denen keine Landwirtschaft betrieben wird.

    Auf Äckern wird es nicht so sehr um den Nährstoffeintrag gehen, als um die Hygiene, insbesondere wenn Tierfutter angebaut wird, das Problem ist ja bekannt.

  • Da dürfte es keine pauschal gültige Aussage zu geben.

    In manchen ist z. B. das Ausbringen von Gülle erlaubt, aber an bestimmte Zeiten gebunden. In anderen ist Gülle nicht erlaubt.

    Ja, so kenne ich es auch, also dass es nicht pauschal verboten ist. Dazu findet man auch weder in der DüV noch in den FFH-Richtlinien etwas.

    Es gibt auch deutschlandweit keine unabhängigen Erhebungen der Zustände und Pestizid- und Nitratbelastungen in NSG und LSG. Das ist alles ein unfassbarer Sumpf.

    Für mich persönlich gesprochen kann ich nur sagen, dass mir die ich mich viel mit Agrarpolitik und Umweltschutz beschäftigt in dem Themenbereich jeder Optimismus und jeder Glaube, dass man da im Kleinen Einfluss nehmen kann, mehr und mehr verloren geht. Ich finde es zwar unterstützenswert, wenn man die Hinterlassenschaften seiner Hunde überall beseitigt, aber ich glaube kein Stück daran, dass das einen signifikanten Unterschied macht, was die allgemeine Bodenbelastung angeht. Außer natürlich punktuell in städtischen Biotopen, in denen es bereits aus anderen Gründen eh selbstverständlich sein sollte, dass man Hundekacke nicht liegen lässt.

  • (Artenvielfalt ist nur auf magerem Boden möglich.)

    Artenvielfalt ist überall möglich. Aber magere Böden (und damit die Lebensgemeinschaften die daran hängen) sind eben sehr selten geworden und (v.a. in unserer überdüngten Landschaft) sehr sensibel und daher schützenswert.

    ---

    Generell ist ja auch der Eintrag von Nährstoffen nicht in jedem NSG ein Problem. Das hängt ja auch hier davon ab was geschützt werden soll. Eine Magerwiese mit Arnika? Da reichen eventuell ein oder zwei gut platzierte Hundehaufen um die gesamte Population kaputt zu machen. Ein Niederwald in dem Haselmäuse leben? Egal.

    (Mehr oder weniger zumindest. In Ballungsgebieten sollte Kot einfach immer entfernt werden, wegen den Mengen, wegen dem Ekelfaktor, wegen der Infektionsgefahr usw.)

  • Ich finde es zwar unterstützenswert, wenn man die Hinterlassenschaften seiner Hunde überall beseitigt, aber ich glaube kein Stück daran, dass das einen signifikanten Unterschied macht, was die allgemeine Bodenbelastung angeht.

    Ich glaub, da muss man einfach in der Gesamtheit denken. Wenn der komplette Kot von über 10.000.000 Hunden gescheit entsorgt wird, sind das unglaubliche Mengen, um die es da geht. Da mag ein 80g-Haufen nicht nennenswert auffallen, aber 10.000.000 80g-Haufen sind schon eine Liga für sich. (die 80 g sind eine willkürliche Zahl)

    Für mich ist das wie bei vielen anderen Dingen auch: man kann es niedlich finden, wenn 1 Einwohner in D neuerdings 2 km Autofahrt am Tag durch zu Fuss oder Fahrrad ersetzt, wenn das aber jeder der über 80.000.000 macht, kommt schon was bei rum. Und dafür gibt es zig Beispiele, wo vermeintliche Kleinigkeiten in der Gesamtsumme einen grossen Effekt haben können.

    Bis sich die landwirtschaftlichen Strukturen wirksam ändern werden, wird leider noch viel Zeit ins Land gehen, das ist ja ein sich selbst unterhaltender Teufelskreis geworden, aber auch da gibt es zunehmend mehr, die nach Alternativen suchen.

    Ich mag das alles nicht so hoffnungslos sehen.

    Viele Krümel geben einen Keks.

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