Junghund nur Draußen und nur bei Frauchen plötzlich aggressiv?

  • Öhm, ich muss mal blöd nachfragen, weil das hier aus dem Text nicht hervorgeht: wie oft und wie lange geht ihr denn Gassi mit den Beiden? Gehen sie auch mal getrennt spazieren, gibt es Freilauf?

    Momentan gehen wir getrennt mit beiden.
    Mit Anton versuchen wir min. einmal am Tag Spazieren zu gehen. Ansonsten haben beide ihre Zeiten um Rausgehen (also, in den Garten oder einmal die Straße runter).
    Wir leben leider an einer Straße, sodass, wenn es lauter ist, Anton nicht Spazieren geht... und da ich ihn nicht noch mehr stressen möchte, machen wir wieder Kehr und gehen in den Garten. Manchmal versuche ich es nach dem "erleichtern" im Garten nochmal


    Edit: Muss noch dazu sagen: unser Tierarzt hat uns gesagt, dass wir Anton nicht stressen und Dinge langsam angehen sollen... Was ich auch versuche :verzweifelt:

  • Puh. Zusammengefasst also Umweltunsicherheit, wahrscheinlich nicht besonders gut vorgeprägt (wisst Ihr Genaueres über seine Herkunft?). Ein Mix aus einer lebhaften und reaktiven Jagdhundrasse und einer nicht anerkannten Rasse, deren Individuen öfter mal dazu neigen, nicht besonders sozialverträglich zu sein. Zusammen mit einem gleichaltrigem Geschlechtsgenossen. Und so, wie Du es beschreibst, stacheln die sich in der Wohnung auch an. Weißt Du, wie viel Ruhe die untertags so halten? Und er nutzt mit schon 9 Monaten einen Menschen als Blitzableiter.


    Ich würde da, auch wenn das Geld knapp ist, ebenfalls dringend zu einem Trainer raten, der sich das Ganze bei Euch zu Hause mal anschaut. Das kann wirklich unschön werden.


    Kommen die Zwei aus dem Tierschutz? Wenn ja, dann könntest Du dort auch mal anfragen.

  • Also zu aller erst würde ich natürlich auch zu einem fachkundigen Trainer / einer fachkundigen Trainerin raten, der*die sich das mal anschaut. An solchen Problemen selbst rum zu probieren, finde ich immer sehr gewagt. Ich kann dir das Netzwerk "Trainieren statt dominieren" empfehlen. Dort findest du Trainer*innen, die bedürfnisorientiert und positiv verstärkend arbeiten. :smile: und ich würde lieber jetzt am Anfang etwas Geld investieren um das alles schnellstmöglich "in den Griff" zu bekommen, anstatt noch zu warten und erst eine*n Trainer*in hinzu zu holen, wenn sich das Verhalten schon verfestigt hat. Dann wird es nämlich noch teurer.


    Ansonsten ist natürlich auch die Frage wie der Hund aufgewachsen ist? Weißt du das? Wenn er nicht vom VDH kommt, kann es natürlich sein, dass ihr bei einem Vermehrer gelandet seid, der die Welpen nicht optimal aufgezogen hat. Also was hat der Welpe in seinen ersten 12 Wochen alles erlebt?

    Falls er mangelhaft sozialisiert wurde, kann es ihm später schwerer fallen Dinge zu generalisieren und es kann sein, dass er nie ein ganz "normaler" Hund wird. Das ist aber natürlich nur das Worst Case Szenario und über's Internet schwer festzustellen.


    Langfristig werdet ihr meiner Meinung nach keinen Erfolg damit haben nur über einen Abbruch zu arbeiten. Stell dir mal vor, du bist in einer Situation in der du dich unwohl fühlst und jedes mal wenn du das kommunizieren möchtest, wirst du nach dem 3. Wort unterbrochen. Dann hörst du vielleicht irgendwann auf dich aufzuregen, weil du eh keinen Erfolg damit hast, aber trotzdem fühlst du dich ja weiterhin unwohl und traust dich vielleicht nur nicht mehr das zu kommunizieren. Weißt du was ich meine?

    Hunde kommunizieren nun mal über Knurren und ja, auch über Schnappen und Beißen (auch wenn das der letzte Ausweg ist) und nur weil du es in dem Moment verbietest, ändert sich ja nicht die Emotion des Hundes in Bezug auf die konkrete Situation. Und nur wenn ihr die Ursache des Verhaltens herausfindet und daran arbeitet, kann es nachhaltig helfen. Und dafür braucht ihr ziemlich sicher die Unterstützung eines*einer Trainer*in.

  • Öhm, ich muss mal blöd nachfragen, weil das hier aus dem Text nicht hervorgeht: wie oft und wie lange geht ihr denn Gassi mit den Beiden? Gehen sie auch mal getrennt spazieren, gibt es Freilauf?

    Momentan gehen wir getrennt mit beiden.
    Mit Anton versuchen wir min. einmal am Tag Spazieren zu gehen. Ansonsten haben beide ihre Zeiten um Rausgehen (also, in den Garten oder einmal die Straße runter).
    Wir leben leider an einer Straße, sodass, wenn es lauter ist, Anton nicht Spazieren geht... und da ich ihn nicht noch mehr stressen möchte, machen wir wieder Kehr und gehen in den Garten. Manchmal versuche ich es nach dem "erleichtern" im Garten nochmal


    Edit: Muss noch dazu sagen: unser Tierarzt hat uns gesagt, dass wir Anton nicht stressen und Dinge langsam angehen sollen... Was ich auch versuche :verzweifelt:

    Hm, also wenn ich das richtig verstehe, gehen beide nicht regelmäßig Gassi?

    Sie sind überwiegend im Haus oder im Garten, toben rum, jagen gemeinsam mal Bällen oder Stöcken hinterher?


    Ich würde dringend raten mit beiden getrennt ordentliche, angepasste Auslastung und Ruhezeiten einzuführen!

    Dass man mit dem ängstlichen Hund nicht auf der belebten Straße auf und ablaufen kann versteht sich. Aber dann nehmt ihn, fahrt in eine ruhige! Umgebung und sorgt danach für Ruhe und zwar auch von dem anderen Hund.


    Mal kurz die Straße runterlaufen und sonst nur in Garten/Hof sein ist keine angemessene Auslastung für zwei junge Hunde, egal welcher Rasse!

  • Ich geh nochmal kurz darauf ein, warum ich hier wirklich dringend Bedarf für einen Trainer sehe: Euer Anton hat scheints definitiv ein wirklich miserables Nervenkostüm. Was sich da jeweils aus der Mischung, aus der Sozialisation und den aktuellen Lebensumständen erklären lässt, da sollte ein Profi genau gucken. Er reagiert seinen Frust und seine Überforderung an Deiner Mutter ab. Es kann ganz schnell gehen, dass er da nachlegt und da sollte jetzt auch sehr schnell eingegriffen werden. Das ist der der erste Punkt für einen Trainer.


    Und es ist halt die Frage, was Ihr jetzt tun solltet. Erholung fürs Nervenkostüm erfordert sichere Strukturen (inkl. ganz klaren verständlichen Regeln und Grenzen), viel, viel Ruhe und Schlaf, behutsames Gewöhnen an die Außenreize, mit denen er halt umgehen muss. Gleichzeitig auch Förderung und altersangepasst Bewegung und Auslastung.


    Bei Euch leben mehrere Erwachsene unter einem Dach (was zwangsläufig unterschiedliche Vorstellungen mit sich bringt). Ein fast gleichaltriger Junghund ist dabei, kommentierfreudig scheinen beide Hunde zu sein, wie Du schreibt :smile: Das spricht aus meiner Erfahrung heraus gesprochen (sorry, falls ich mich täusche), eher für ein turbulentes Umfeld mit ganz viel verschiedenem Input, sowohl innen wie außen. Dann noch städtisch gelegen.


    Das zu kompensieren ist viel Arbeit, dafür braucht es klare Hausregeln, an die sich Vierbeiner wie Zweibeiner halten. Das finde ich in meinem Zweipersonen- und Zweihundehaushalt mit klar geregelter Verantwortlichkeit für die Hunde schon manchmal herausfordernd. Je mehr Leute dazu kommen, umso sinnvoller ist es, wenn jemand Außenstehendes mit Ahnung da eine Bestandsaufnahme mit allen macht und das weitere Vorgehen bespricht. Das ist mit Ratschlägen aus einem Forum eher schlecht zu leisten

  • Hast du Erfahrungen mit Bulldogs? Sind die in der Pubertät sehr anders, oder sollte man da bestimmt auf etwas achten?

    Nein, nicht direkt.

    In unserer UO Gruppe ist nun ein American Bulldog gekommen, Hund steckt nun in der Pubertät und der Besitzer macht vieles falsch. So kann man so einiges sehen :ka:

    Der Hund reagiert halt nur auf seinen Halter.



    Jede Rasse ist ein bißchen anders. Hormon Schwankungen machen sie alle durch, und die meisten überforderten Hund springen schon mal aus Übersprungshandlung ihren Halter an.

    Manche Hunde machen das auch noch aus Frust.


    Man muß, also generell als Hundehalter, seinen Hund richtig lesen lernen.



    Ich würde da auch nach einem guten Trainer suchen wollen!

    Anders kann man Dir nicht raten!

    Per PC ist alles nur ein Schuß ins Blaue. Viele gehen daneben, hier und da wird es einen Treffer geben - aber das wird Dir und dem Hund nicht helfen!

  • Wenn er nicht vom VDH kommt, kann es natürlich sein, dass ihr bei einem Vermehrer gelandet seid, der die Welpen nicht optimal aufgezogen hat.

    Es handelt sich um einen Beagle/Bulldog Mix, das war mit Sicherheit kein Züchter.

  • Achso, zum Thema American Bully :

    Bei uns in der Familie gibt's einen (fragt nicht, ich war auch ziemlich überrascht ob der Entscheidung). ABER das ist bisher ein ziemlich netter und entspannter Vertreter seiner Art. Er kann aufdrehen mit anderen Hunden, aber lange nicht so rüpelig und distanzlos wie der Labbi mischling, zu Hause ist er aber sehr ruhig. Ist Zweithund, der Ersthund ist schon älter. Er lernt ziemlich schnell und hat einen erstaunlichen WTP, den ich so nicht erwartet habe.

    Allerdings kommt er auch gerade erst in die Pubertät :beaming_face_with_smiling_eyes:

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