Hallo liebe DF-Gemeinde,
ich habe den Threadnamen mit Absicht etwas offen interpretierbar gelassen, da ich eher glaube, dass meine Abnabelung vom Hundekind gestört ist als andersrum. In den letzten zwei Tagen hab ich die beiden Threads von
quasi verschlungen und schon so viele Tipps und Vorschläge und auch nicht immer einfache Einsichten für mich/uns mitgenommen. Allerdings türmen sich nur weitere vor allem praktische Fragen auf, sodass ich mich doch entschlossen habe euer Wissen und eure Erfahrung zu erbitten.
Zu uns: Ersthundbesitzer (mein Mann und ich)
Lilly zog mit ca. 10 Wochen im Februar zu uns. Letztlich muss ich eingestehen, dass es in der Rückschau eher ein Vermehrerhund ist: Mama (brauner Labbi ohne Papiere aus schlechter Aufzucht in Scheune wie berichtet wurde) wurde in erster Läufigkeit mit etwa 14 (?) Monaten vom im gleichen Haushalt lebenden braunen Labbi-Papa ohne Papiere (drei Jahre) versehentlich gedeckt weil Menschen arbeiten waren. Die Mama hatte in meinen Augen nicht so richtig Interesse an ihren Welpen, den ganzen Tag lief der Fernseher, damit die Elterntiere nicht durchdrehen wenn mal keiner da ist und die Fensterbänke abräumen.
Nächste schlechte Entscheidung (achtung, sehr persönlich, bitte etwas Rücksichtnahme): ich war ganz frisch schwanger als wir uns dazu entschieden endlich einen Hund in unser Leben zu holen. Nach einem Jahr Arbeit auf der Palliativstation kam einfach alles zusammen: so viele nette Patienten die gestorben sind und ihre Herzenswünsche auf die Rentenzeit geschoben haben und sie nun nicht mehr erfüllen konnten und ich hätte die Erlaubnis gehabt sie mitzubringen auf die Station - zum Glück musste ich das durch das Beschäftigungsverbot jedoch nie ausprobieren.
Zudem leben zwei dreijährige Katerchen bei uns - und genießen seit Lilly da ist mehr Freiheiten wie zum Beispiel nachts draußen bleiben dürfen.
Meine Baustellen:
Ruhe/Schlaf: von Beginn an kam sie schlecht zur Ruhe, wie so viele hier. Box mochte sie nicht so recht, ist auch von Beginn zwischen Schlafplätzen umher gewandert. Mit viel Management schaffe ich nach wie vor nicht mehr als 16h Ruhe. Rat von der Hundeschule: rein in die Box, rausgehen und heulen lassen bis sie schläft. Ging natürlich nicht, hab sofort mitgeheult. So kam es, dass ich mich in einen Teufelskreis manövriert hab aus dem ich grad keinen Ausweg finde: ich hab im EG das kleine Gästezimmer als Ruhezone etabliert und da ich durch Schwangerschaft ziemlich inaktiv bin mich einfach immer dazu gelegt weil sie ohne mich nie eingepennt ist sondern immer rumgefiept hat. Und stundenweise gezählt, dass sie genug schläft. Hab ja nichts anderes zu tun. Mann wechselte von Homeoffice ins Büro und ich blieb einfach dabei weils hier so gemütlich ist. Im Restlichen EG gibts bis auf den HWR und das Gästeklo keine Türen, sodass sie wenn ich im Wohnzimmer bin ziemlich ausdauernd ihre Runden dreht um aus den Fenstern zu schauen, Katzen zu suchen, essen zu suchen, Hauptsache nicht hinlegen und nix machen. Knabbern und Spielzeug pushen noch mehr, nach wie vor. Tja und durch lt. neuem Trainer unsicheres/ambivalentes Bindungsverhalten rennt sie mir und meinem Mann nur hinterher und wenn sie merkt ich bin nicht in ihrer Nähe sucht sie mich fiepend und unruhig. Hab mich mal drei vier Tage durch Kindergitter abgetrennt in den Flur vor das Zimmer mit Sichtkontakt gesetzt, manchmal schlief sie weiter, eher aber stand sie auf und starrte mich an. Inzwischen im 9. Monat auch auf die Dauer etwas unbequem da draußen auf dem Boden/Stuhl.
Zudem hat sie ein Bett im Essbereich, allerdings etwas suboptimal weil gute Beobachterposition in das ich sie für 5-20min schicken kann ohne, dass sie hochdreht - zu oft korrigieren endet im totalen Abdrehen. Aber je nach Tagesform. Nur leider ist es schwer für sie liegen zu bleiben wenn sich irgendwer durch die Bude bewegt. Anleinen hier ist schwierig weil die Wände keine schweren Schrauben halten, hab es mit Hausleine an Kaminholzständer probiert aber denk die ganze Zeit dran, dass sie den umwirft.
--> nach den zwei Threads bin ich nun versucht evtl. doch noch Welpengitter zu versuchen aber hab zum einen die Befürchtung, dass ich da genauso aufgebe wie hier im Flur und zum anderen: ist sie mit ihren 23kg nicht etwas groß dafür inzwischen?
Trennungsangst/unsichere Bindung:
Habe ich mit Trainer drüber gesprochen und haben angefangen dran zu arbeiten, aber er meinte schon, das wird dauern mit der sicheren Bindung und erst dann würde das mit der Trennungsangst besser werden. Insgesamt find ich sie etwas weniger gestresst seit wir das draußen auf einer Decke einfach beobachten üben und eine Führübung. Schwer zu erklären, aber ich fühl mich gut auf diesem Weg.
Allerdings soll ich in vier Wochen unser Kind bekommen und hab zunehmend Angst, dass die kleine Hundedame eine Macke fürs Leben bekommt wenn ich drei Tage in der Klinik bin. Alleine bleiben hab ich mal minutenweise angefangen aufzubauen aber sie war immer ziemlich aufgeregt danach. Mein Mann sagt wenn ich nicht hier bin rennt sie nur durchs Haus und sucht mich fiepend. Im Garten letztlich mit etwas mehr Latenz das gleiche.
Andererseits hoffe ich natürlich, dass sie sich endlich etwas entspannen kann wenn ich keine Zeit mehr habe mich den ganzen Tag um ihre Belange zu kümmern wenn das Baby dann da ist. Und, dass sie nicht eifersüchtig ist - aber ist sie bei den Katern an sich auch nicht. Versteht nur nicht, dass die weglaufen wenn sie immer so aufgeregt mit ihnen spielen will.
Ich hab jetzt eh schon den Rahmen gesprengt hier, ich glaub, ich beende das erstmal. Fragen werden (hoffentlich) eh kommen, das kann ich dann immernoch beantworten. (Hundeschule hab ich sein lassen weil unkoordiniertes toben und wenig Lerneffekt, Trainer aktuell leider sehr weit weg und daher nur telefonisch/Video aber da fühl ich mich gut aufgehoben was das große Ganze angeht. Souveränen Althund müssen wir leider noch finden.)
Zusammen gefasst:
Meint ihr ein Welpengitter im Wohnzimmer lohnt in dem Alter (7,5 Monate) noch? Räumlich begrenzen fällt mir einfach zu schwer aber ich habe das Gefühl, dass es ihr helfen würde.
Und: wenn ich dann drei Tage weg bin und mein Mann hier die Stellung hält, wird da irgendwas "kaputt gehen" bei ihr? Ich weiß, blöde Frage und sicher nicht zu beantworten, aber es beschäftigt mich sehr - sollte mich ja eigentlich aufs Kind freuen.