Hallo Zusammen,
wir haben einen bald 10 Monate alten Golden Retriever namens Balu, der so langsam in die Pubertät kommt und haben mit ihm unheimliche Probleme wenn es um "Beute" abnehmen geht.
In der Wohnung klappt das mit dem Kommando "Tauschen" schon recht gut und er gibt gerne und freiwillig Spielzeug und Kuscheltiere ab.
Draußen ist es momentan mit ihm eine kleine Katastrophe!
Er war von Anfang an schon immer der Kandidat "Kopf runter und gucken, was ich zwischen die Kiemen bekomme."
Haben dies an der Leine mit dem Clicker und mehr Ausmerksamkeit zu uns schon deutlich reduziert, aber da macht er auch nur mit, wenn er mal Bock hat. Zwischendurch ist er dann wieder „out of order“.
Er frisst draußen tatsächlich alles was geht...Wiese, Erde, Blumen, andere Kacke, Eicheln, Moos usw.
Mit einem "NEIN" kriegen wir ihn schon ganz gut von "nicht fressbaren" Dingen wie zB Taschentücher oder Plastik abgerufen, aber leider klappt dies nicht immer.
Wir haben parallel mit einem online Giftköder Training angefangen, stehen da allerdings noch ziemlich am Anfang.
Die Lekerlis, die wir draußen auslegen werden auch mit einem "NEIN" von uns ignoriert und erst nach Freigabe gefressen.
Das größte Problem allerdings ist, wenn er draußen was Spannendes VOR uns entdeckt.
Ein Beispiel vor ein paar Tagen:
Balu findet ein Katzensäckchen mit einer Glocke dran (wahrscheinlich roch das nach Minze)
1. Reaktion: Er versucht so schnell es geht davon zu rennen (klappt nicht, da die Leine dran war - ich also stehen geblieben)
2. Reaktion: Er legt sich hin und versucht das Ding so schnell wie möglich zu schlucken (War GOTT SEI DANK zu groß um im Ganzen geschluckt zu werden)
Ich habe mich dann ganz langsam genähert und wollte mit ihm tauschen, so wie wir es in der Wohnung immer trainieren.
3. Reaktion: Steif machen, Lefzen zeigen, knurren und einmal laut bellen, zwischendurch hat er in die Luft geschnappt.
Und ich war in der Situation komplett überfordert und wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich hatte teilweise Abgst und war unsicher.
Bin dann erstmal vor ihm weggerannt, um mich interessanter zu machen als das Ding...er ist auch hinterhergekommen, aber natürlich mit dem Ding im Maul.
Letzendlich konnten wir die Situation nur so regeln, dass mein Mann raus kam, ihn abgelenkt hat und ich ihm innerhalb von Sekunden dieses Teil abluchsen konnte.
Natürlich fand er das total doof, was ich auch nachvollziehen kann.
Vielleicht war meine Reaktion auch total "unfair". Immerhin hab ich ihm seine toll erbeutete Sache einfach so weggenommen. Wirklich förderlich für die nächsten Situationen, wenn er wieder was findet, war das sicherlich auch nicht.
Aber ich wusste mir in der Situation einfach nicht anders zu helfen, er hätte es sonst gefressen...
Habt ihr Ratschläge, wie ich in solchen Situationen künftig vorgehen soll?
Kurze Hintergrundinfos: Balu wurde vor 3 Monaten aufgrund einer beidseitigen OCD in beiden Sprunggelenken operiert. Er hatte in der Zeit von uns viel „Narrenfreiheit“ bekommen, 6 Wochen strikter Leinenzwang, viel Ruhe, wenig Bewegung und dementsprechend auch nur 150g Trockenfutter am Tag. (haben nämlich erst gedacht, dass er draußen immer auf der Suche ist, weil er Hunger hat)
Liebe Grüße,
Bianca