Ressourcenverteidigung bei Junghund

  • Endgewicht 25 kg? Wiegen die Rüden nicht so um die 30kg?

    Endgewicht soll zwischen 28 und 30 kg liegen ja.

    Aber auf der Packung steht entweder 25 oder 40.

    Und der Tierarzt meinte dass auf der Verpackung eh immer mehr steht, weil die hersteller natürlich auch Geld verdienen wollen.

    Dementsprechend sollen wir uns an die Grenze 25kg halten.

    Das wären dann entweder 275g trockenfutter oder 460g nass plus 135g trockenfutter.

  • Ich finde das auch extrem krass von dem TA, so eine massive Hungerdiät zu verordnen. Ganz abgesehen davon, was mangelnde Protein- und Calciumversorgung und Co. beim Junghund anrichten kann, ist FdH (und das ist ja noch weniger!) nicht effizient, da der Stoffwechsel auf Mangelprogramm umstellt und nur noch die lebenswichtigsten Wege betreibt, der Hund also nur noch minimal Energie verbraucht. Wenn es dann wieder mehr Futter gibt, wird der Heisshunger bleiben, und das Gewicht schiesst wieder hoch, da der Stoffwechsel noch im Mangelbetrieb ist.


    Dass der Hund die Übungssituation beim Anti-Giftködertraining vom Real Life unterscheidet, erstaunt mich nicht. Das haben mir schon viele Absolventen solcher Trainings berichtet. In der momentanen Situation sehe ich auch nur den Mauli als zuverlässige Prävention. Normalerweise würde ich raten, dem Hund nicht alles frenetisch abzujagen, was er im Maul hat, sondern Zeigen und Bringen zu bestätigen, aber ich fürchte, der Zug ist bereits abgefahren, und der Hund klassiert die Fundstücke als extrem wichtig. So dass es sich lohnt, die zu verteidigen oder schnell abzuschlucken.

  • Dein Hund wird ja relativ dünn sein und wiegt trotzdem 28kg.

    Da kannst du dich mit der Futtermenge doch nicht noch nach unten orientieren.

    Oder ist er immer noch zu dick?


    Als wir unseren Hund vor einem Jahr bekamen, war der total dünn und mickrig mit seinen 9 Monaten.

    Der hat auch alles gefressen und verteidigt.

    Bei uns hat er dann ausreichend gutes Futter bekommen und seine Futteraggression war nach einigen Wochen von selbst weg.

    Und er ist noch ein Stück gewachsen und wiegt jetzt locker das Doppelte.

  • Oh je, ich erinnere mich noch an die Welpenzeit und frühe Pubertät unseres Pudels, da war das auch schlimm und ich empfand die Spaziergänge zum Teil wie einen Spießrutenlauf. Man merkt dann erst mal, wie viel Müll eigentlich überall rumliegt. :unamused_face: Insofern erst mal mein Mitgefühl, das ist bestimmt nicht einfach für euch.


    Bei uns war es so, dass immer schlimmer wurde, je mehr wir versuchten, ihm was abzunehmen. Wie so ein Wettlauf, wer zuerst den tollsten Müll entdeckt. :face_with_rolling_eyes: Auch dieses langsame Annähern empfindet unser Hund eher als Anschleichen oder Belauern, also eher kontraproduktiv. Je entspannter ich war, umso entspannter war der Hund - ich weiß, leichter gesagt als getan. :upside_down_face:

    Nicht Fressbares wie Taschentücher etc. habe ich konsequent abgebrochen, BEVOR der Hund dran ging. Dafür muss der Abbruch natürlich gut sitzen.

    Bei Fressbarem war das allerdings nicht so einfach, hier wurde es erst besser, als ich ihn für das Anzeigen hochwertig (in unserem Fall Pferdefleischwurst) belohnt habe. Aber auch da ist das Timing wichtig, der Hund darf noch nicht dran sein.


    Man kann das vielleicht auch in gestellten Situationen üben, einer legt was Leckeres aus und du übst dann den richtig getimten Abbruch bzw. Belohnung. Quasi wie beim Giftködertraining. Und dann hättet ihr eine entspanntere Trainingssituation und nicht gleich den Ernstfall, wo die Nerven blank liegen.


    Was mir außerdem aufgefallen ist: Erde, Gras, Kot ist in großen Mengen ja nicht unbedingt üblich (oder vielleicht normal für Retriever? Da kenne ich mich nicht aus). Sicher, dass er mit dem Futter gut versorgt ist und es auch gut verträgt und verwertet? Rinti ist ja nicht sooo hochwertig unbedingt, das hat unserer auch nicht vertragen.


    Das wären mal so ein paar Ansätze von mir, obwohl ich wahrlich kein Profi bin. Aber vielleicht kannst du dir ja was rausziehen für euch. :smiling_face:

  • Erstmal danke für die Antworten. Ich finde es sehr schade dass hier gleich so eine Futterdiskussion losgeht.

    Unser Hund verhungert nicht, er bekommt zwischendurch auch schon mal ne Rinderkopfhaut, kälberblase oder die lungenstückchen.

    Er ist weder zu dünn noch abgemagert.






    Aber ja, das Futter als Ansatzpunkt zu sehen ist vielleicht nicht so schlecht.

  • Zur Diät, maximal 1/3 kürzen sind erlaubt, wenn der Hund eine machen soll. Und selbst das ist für Notfälle, weil es Heißhunger Attacken macht.


    Und meine Hündin hat auch alles gefressen und in den Mund Genommen. Und es auch massiv verteidigt. Später hat sich herausgestellt, dass sie Nährstoffe nicht richtig verarbeiten/verwerten kann. Sie hat(te) also einen Mangel.


    Von daher möchte ich auch nochmal sagen, dass es wichtig wäre die Futtermenge wieder zu erhöhen. Wahrscheinlich löst das euer Problem schon.

  • Es geht ja nicht nur ums Gewicht, sondern in diesem so wichtigen Alter auch um die Nährstoffe.


    Übermäßiges Aufnehmen kann auf einen Nährstoffmangel hindeuten! Und auf Stress.


    Außerdem: mein Hund hat zweimal eine Phase gehabt (ein paar Tage jeweils), in der er draußen sehr viel aufnehmen wollte: beide Male hatte er eine Magen-Darm-Erkrankung.

  • Ich finde es sehr schade dass hier gleich so eine Futterdiskussion losgeht

    Wieso denn, es hat doch mit dem Problem zu tun?


    Meiner bekam als Junghund mal (wegen gesundheitlicher Probleme) ein Futter, das seinen Bedarf nicht gedeckt hat. Er begann, Erde zu fressen. Nach einem Futterwechsel war das wieder weg.


    Mein Opi frass eine Weile Kot. Er hatte Giardien. Er wurde erfolgreich behandelt, frisst jetzt keinen Kot mehr.


    Obsessives fressen von unrat ist uU nicht nur ein Verhaltensproblem. Es kann gut sein, dass der Hund schlicht schiss hat, zu verhungern, oder dass ihm etwas essenzielles fehlt. Ich weiss nicht, ob du schonmal einen Mangel hattest, aber ich kenne das Gefühl, wenn du unbedingt etwas brauchst und das geeignete Lebensmittel nicht zur Hand hast, deshalb anderen müll in dich reinstopfst, um diesen Drang irgendwie wegzukriegen.


    Wieso kein geeignetes diätfutter? Rinderkopfhaut und Co sind wirklich nur leere, schwer verdauliche Kalorien.

  • Meiner bekam als Junghund mal (wegen gesundheitlicher Probleme) ein Futter, das seinen Bedarf nicht gedeckt hat. Er begann, Erde zu fressen. Nach einem Futterwechsel war das wieder weg

    Jupp, hier auch. Wenn Bobby anfängt, wieder Graswurzeln/Erde zu fressen, hat er Probleme mit dem Magen. Das hat er nur gemacht, als er sein Futter nicht vertragen hat.

  • Erstmal danke für die Antworten. Ich finde es sehr schade dass hier gleich so eine Futterdiskussion losgeht.

    Unser Hund verhungert nicht, er bekommt zwischendurch auch schon mal ne Rinderkopfhaut, kälberblase oder die lungenstückchen.

    Er ist weder zu dünn noch abgemagert.

    Aber die Hungerkur ist doch ein wesentlicher Faktor bei dem Problem, für welches du um Rat gefragt hast?


    NIEMAND hat gesagt, dass dein übergewichtiger Junghund zu dünn sei. Aber dass radikale Hungerkuren zum abnehmen nicht optimal und vor allem nicht nachhaltig sind, ist eine erwiesene Tatsache. Und dass extremer Hunger einen eh schon fressfreudigen Hund dazu bringt, alles auch nur entfernt (und oft fälschlicherweise so eingestufte) Fressbare möglichst schnell aufzunehmen und abzuschlucken ist auch bestens erwiesen. Besonders, wenn die Erfahrung ist, dass seine Menschen ihm das immer nur abluchsen wollen.


    Wenn du weiter nur Symptombekämpfung betreiben willst, bleibt dir nur der Maulkorb. Ich kenne leider diverse Retriever, die nur noch so spazieren geführt werden. Weil das Fressen von möglichem und unmöglichem Zeugs zur Obsession geworden ist. Ich finde das unendlich traurig für Hund und Halter. Und ich würde mir für deinen Hund wünschen, dass du noch versuchst, das Steuer herumzureissen.


    Ihr könnt das schaffen! Und zumindest einen Versuch wäre es wert!

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