Ressourcenverteidigung bei Junghund

  • Sehe es mal so :


    Wenn du Probleme mit dem Bewegungsapparat hast gehst du doch aus gutem Grund sicherlich zum Orthopäden und erwartest keine große Hilfe vom Hausarzt, richtig?

    Das bedeutet nicht dass der Hausarzt dann keine Ahnung hat oder nicht studiert hätte, sondern dass er sich auf diesem Gebiet schlicht weniger gut auskennt, als es jemand tut der sich darauf spezialisiert hat.


    Und hier haben schon wirklich einige User ( mich eingeschlossen) erfahren müssen dass ein Haustierarzt seine Grenzen nicht kennt und selbst an etwas rum doktort, obwohl er mangels Fachwissen schlicht keine Besserung herbei rufen kann, statt einfach weiter zu leiten.

    Euer Hund hat OCD, dauerhaft werdet ihr einen Orthopäden brauchen. Und bzgl der Sache mit der Ernährung schadet es doch nicht mal einen Ernährungsberater anzufragen oder?

    Auch hier - dein Haustierarzt ist nur Hausarzt. Der hat schlicht nicht das Fachwissen über Ernährung wie jemanden, der sich darauf spezialisiert hat.

    Er ist trotzdem Arzt und hat Ahnung in seinem Job, ohne Frage. Aber eben bzgl allgemeiner Dinge, nicht bzgl spezifischer...



    Was für eine OP wurde denn genau durchgeführt? Verwertet euer Hund richtig?

  • Ich würde euch gerne bei eurem Problem helfen, hab da aber leider keine Erfahrung. Aus dem Bauchgefühl raus würde ich auch auf den Alltag schauen, nicht dass er arg Stress hat. Hier im Forum gab es ja schon Fälle, bei denen Hunde aus Stress wirklich alles erdenkliche gefuttert haben. Zusätzlich würde ich auch mit einem Maulkorb arbeiten, allerdings würde ich auch aufs Futter schauen. Ja, ist eine tendenziell verfressenere Rasse und du sagst, dass ihr das Problem auch schon vorher hattet. Aber mit weniger Futter und Hunger kann sich sowas ja auch verschärfen. Also gesamtheitlich draufschauen. Aber wie gesagt: Ist mein Bauchgefühl. Andere haben da sicherlich mehr Erfahrung und entsprechend dann auch Ratschläge.


    Was die Futterthematik anbetrifft: Futter ist ja nicht nur Energielieferant. Es kann also durchaus sein, dass Dein Hund wegen der Schonung einen viel geringeren Energiebedarf hatte, aber das muss man unabhängig von dem Bedarf an Vitaminen/Minerlien/Spurenelementen sehen. Wenn man die Hälfte eines Futters gibt, dann reduziert sich entsprechend auch der Gehalt an Vitaminen und Co. Ich würde mich da wirklich an einen spezialisierten TA wenden z.B. Napfcheck oder Futtermedicus, um das abklären zu lassen, damit keine zusätzlichen Probleme entstehen.

  • Der Tierarzt der das diagnostiziert und geröngt hat ist ein Orthopäde bzw hat spezielle Erfahrungen damit.


    Der operierende Arzt ist ebenfalls ein Spezialist auf dem Gebiet der Orthopädie.

    Also ja, die Tierärzte haben und hatten alle Plan von OCD.


    In beiden Sprunggelenken wurden kleine Teilchen gefunden. Diese wurden artoskopisch entfernt und im dem Zuge ein "Ersatzknochen" aus einer Narbe erschaffen, die den richtigen Knochen in dem Falle ersetzen soll.


    Wie genau kann man den herausfinden ob der Hund richtig verwertet?

  • Nein, Golden Retriever haben NICHT IMMER Hunger!!


    Es ist für sie aber extrem oft ein Stressventil. Gerade wenn jegliches Zeug aufgenommen wird sollte das ein Alarmsignal sein.


    Momentan mit dieser kleinen Futtermenge hat dein Hund aber garantiert nie ein Sättigungsgefühl, und das kann stressen.


    Kauf dir Olewo Karotten, weich eine Menge davon ein (kann man eingeweicht im Kühlschrank einige Tage halten) und gib ihm davon richtig ordentlich viel zu jeder Mahlzeit. Das hilft such der Verdauung. Inklusive Hüttenkäse oder Magerquark. Damit der mal ordentlich satt ist.


    Dann sehr gut passender Maulkorb drauf. Fokus weg von der Problematik! Du stresst euch beide, aber so kannst du das mal unterbrechen.


    Und dann bitte bald einen guten Trainer. Es darf nicht sein, dass ihr die nächsten 14 Jahre so unterwegs seid. Das müsst ihr jetzt angehen.


    Übrigens helfen dir Discs oder Wurfkette in dieser Situation überhaupt nicht. Im Gegenteil!!

    Im schlimmsten Fall wird Balou dicht machen, dann meinen alle er sei stur.

    Aber meistens hat es damit zu tun, dass er nicht damit klar kommt und sich ausklinkt. Und dann erreichst du ihn nicht mehr. Das ist kein schönes Szenario.


    Hol dir sinnvolle Hilfe, bitte. Für euch beide.


    Schreib mal woher du kommst, evtl hat jemand einen Kontakt für dich zu einem guten Trainer/in.

  • Wie genau kann man den herausfinden ob der Hund richtig verwertet?

    In erster Linie sieht man es daran, was hinten raus kommt.

    Wenn du bspw den Eindruck hast, es kommt genauso viel hinten raus wie vorne rein kommt, oder sogar mehr, dann kann vom Futter nicht viel hängen geblieben sein.

    Aber man merkts eben auch vor allem durch Hunger.


    Unsere Westie Omi hat zB dauernd Hunger. Sie frisst auch Verhältnismäßig viel für ihre Größe, und auch mal mehr als eigentlich empfohlen. Sie ist inzwischen 15,5 Jahre alt und der Körper nimmt nicht mehr so viele Nährstoffe auf, wie er eigentlich braucht. Also hat der Hund Hunger, obwohl er ausreichend zu fressen bekommt.


    Es gibt verschiedene Dinge die dazu führen können, dass ein Hund Probleme hat genug Nährstoffe zu bekommen.

    Hormonelle Ursachen ( bspw Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Diabetes), Alter ( nachlassende Funktion bei Senioren), Unverträglichkeiten ( der Körper verträgt etwas nicht und das schädigt auf Dauer das Magen-Darm System), warum auch immer Andere Defizite im Magen-Darm ( zB durch Medikamente, Parasiten, Entwurmungen, chronischen Krankheiten) oder das Futter selbst ( aus Minderwertigen Dingen, von denen man mehr aufnehmen muss, kann man nicht viel Brauchbares ziehen).

    Auch Stress kann sich auf die Verdauung auswirken.

  • weswegen er kaum Energie verbraucht hat!

    Und genau da liegst du falsch. Dein großer Hund war/ist im Wachstum, was nicht nur das Höhenwachstum, sondern auch die Entwicklung der Organe umfasst. Das kostet enorm viel Energie.


    Mein Pudel, der sich mit fast 4 Jahren nun immer noch zeitweise minimal körperlich weiterenwickelt, macht an vielen Tagen gar nichts und bekommt trotzdem seine 300 gramm Futter bei 26 Kilo. Er ist nicht zu dick.


    Überleben kostet Energie. Wachstum und Entwicklung kosten Energie. Heilung (!!) kostet Energie.

  • Die OCD ist also nicht durch falsche oder "zu wenig" Ernährung gekommen.

    Goldies weisen ja eh schon eine Rassedisposition auf, darum muss man noch mehr auf die Ernährung achten. Und Royal Canin ist leider einfach auch kein gutes Futter. Es geht darum, dass dein Hund alle UND genügend Nährstoffe bekommt die er braucht und das bekommt er aktuell einfach nicht. Hat er mit Royal Canin sicher eh schon nicht. Du hungerst deinen Hund energietechnisch aber auch von der lebenswichtigen Nährstoffen her runter.

    Rein logisch betrachtet müssten ja dann alle Hunde, die billig Futter von Lidl, aldi, kik oder tedi bekommen oder die Halter die sich null gedanken über das Futter machen unheimliche Probleme mit den Gelenken haben.

    Weißt du wie viele Hunde mit Gelenkproblemen bei den Tierärzten aufschlagen. Frag mal den Orthopäden wie viele davon großwüchsige Rassen sind. Mit den ganzen Fertigfuttern, die ungünstige Zusammensetzungen haben, gibt es haufenweise kranke Hunde. Mal von Magen-Darm-Geschichten und Allergien/Unverträglichkeiten abgesehen, gibt es auch Probleme am Bewegungsapparat. (Früher war nicht alles besser und ich möchte auch nichts gegen Fertigfutter sagen, aber man muss sich halt Gedanken machen was man füttert)

    Das haben wir versucht. Er will dann meistens das was wir in der Hand haben, schlingt das dann schnell runter nur um dann das andere Ding auch noch zu fressen. (meistens sind das ein paar Sekunden und wir sind gar nicht so schnell ihm das wegzunehmen)

    Oder aber er schlingt das gefundene schnell runter um dann das toller sich noch abzustauben (was er dann natürlich nicht bekommt)

    Er weiß also dass wir ihm das wegnehmen wollen, auch wenn es was tolles dafür gibt.

    Dann funktioniert das also, ihr seid nur zu langsam. Daran solltet ihr arbeiten.

  • Die Lekerlis, die wir draußen auslegen werden auch mit einem "NEIN" von uns ignoriert und erst nach Freigabe gefressen.

    Ich habe jetzt nur bis Seite 3 gelesen, aber zur Futterdiskussion kann ich eh nix beitragen, da ich damit keine Erfahrungen habe.


    Ich wollte nur nochmal deine Technik aufgreifen...

    Ich dachte eigentlich immer, das Leckerchen, das ausgelegt wird und ignoriert werden soll, bekommt der Hund niemals. Wenn er sich abwendet, bekommt er dafür was wesentlich hochwertigeres und der HF steckt das Verleitungsleckerchen selbst wieder ein.

    (Kann man ja später im Training für was anderes geben, aber nie in der Situation selbst.)

    Das verwirrt doch nur, mal darf er nicht, dann aber doch... dann nimmt er sich eben gleich, wenn er weiß, dass er nach kurz abwenden eh dran gehen darf. Damit erreichst du am Ende nur, dass er schneller wird, damit er es gleich schlucken kann und nicht erst noch warten muss.


    Mit meiner Aussi-Hündin hatte ich drei Strategien (nachdem die mir mal ein Häufchen machte, das nur aus alten Walnüssen und Holzbröckchen bestand)

    An den Tresterhaufen auf den Fallobstwiesen, machten wir explizit Fußarbeit, damit sie gar nicht erst hingeht (der erste Hund, der mit 4 Monaten schon perfekt Fuß gehen konnte...)

    Bei Einzelfunden unterwegs wurde getauscht, das hat sie auch schnell kapiert (ich hab aber echt hochwertig getauscht, mit Lecken an der selbstgefüllten Futtertube, da brauchts gar keine große Menge, da ist schon das Lecken selbstbelohnend)

    Und ich hab sie stückweit etwas tragen lassen, wer schon was in der Gosch hat, bringt nix anderes mehr rein. Das hat auch erstaunlich gut geklappt.


    Was ich nicht gemacht habe:

    Hektisch werden, hinter ihr herjagen, dem Fundstück übermäßig Aufmerksamkeit geben. Dann hat sie halt mal nen fauligen Apfel gefressen.

    Ach ja, und ich hab zwischendurch mal nen "guten" Fallapfel aufgesammelt und verteilt, damit sie merkt, ich nehm nicht nur weg bwz. verbiete nicht nur.


    Das war unser erster Herbst und als ich im zweiten Herbst die ersten Tresterhaufen sah und anfing mir Sorgen zu machen, war sie nicht mehr dran interessiert.

  • Ich würde das tauschen weiter üben. Wenn das Tausch-Kommando zwischenzeitlich schon verschlissen ist, würde ich ein neues Wort für das Tauschen einführen und ganz neu und sauber aufbauen.


    Bedenke, dass Dein Hund derzeit noch in der Schule ist und noch nicht alles perfekt beherrschen kann. Da heißt es dranbleiben und weitertrainieren, das wird Euch noch einige Monate begleiten.


    Knurrt er auch in anderen Situationen? Mir würde eher das knurren aufstoßen als die aktuelle Tauschmüdigkeit...

  • Niemals das geben was auf dem Boden ausgelegt wurde, immer mit anderen Leckerlies belohnen.

    Ich habe sogar beigebracht Abstand, zu den was auf dem Boden liegt, zu halten. So haben wir das in der Hundeschule beigebracht bekommen. Ob dass jetzt noch so einfach ist, da eurer schon ein Ressourcen-Problem hat, weiß ich allerdings nicht. Vllt wäre das im Moment zu viel Stress.

    Maulkorb zum Gassi halte ich auch für eine gute Idee, ein Hund der alles frisst gefährdet sich selbst.

    Suchspiele solltet ihr am besten mit Spielsachen machen, auch wenn manche Hunde das unterscheiden können, ihr habt schon ein Problem damit, da würde ich nicht riskieren das zu verstärken.

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