Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Zu 1. das sollte kein Gegenargument sein. Ich bezweifele Deine Aussage ja nicht grundsätzlich und würde jegliches Infektionsrisiko durch Wölfe negieren. Ging nur darum, das von anderen Wildtierarten mehr Gefahr einer Infektionsübertragung ausgeht.

    Das Infektionsrisiko ist umso höher je mehr Krankheiten übertragen werden können, und damit je näher Arten verwandt sind. Dein Einwand war ja, dass Waschbären deutlich häufiger in Städten sind, was derzeit auch der Fall ist. Meine Aussage war ja aber, dass bei diesem Wildwuchs der Wolf in der Zukunft irgendwann in die Städte drängen wird (muss) und dann ist derWaschbär auch nicht mehr unbedingt häufiger als der Wolf.

    Zu 2. ich habe da nur die Homepage der Stadt Kassel, die ich auch verlinkt habe zitiert. Ob das jetzt eine Halbwahrheit ist kann ich nicht beurteilen. Ich gehe aber eigentlich schon davon aus, dass die sich entsprechend haben beraten lassen und erkundigt. Es gibt einige Berichte wenn man Kassel und Waschbären bei Google eingibt und das scheint dort echt sehr massiv mit Waschbären zu sein.

    Joa, das was sie schreiben stimmt ja auch halbwegs. Es gibt diesen Effekt. Aber es ist ein leichter Effekt.
    Verlustraten können bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden. Aber hohe Verlustraten nicht mehr. Es gibt kein open end "je mehr getötet werden, desto mehr kommen nach egal wie viele man tötet".
    Was auch nicht stimmt ist, dass mit den erlaubten jagdlichen Mitteln keine Bestandsreduzierung zu erreichen wäre. Müll ordentlich abschließen und viele Fallen aufstellen die eben regelmäßig kontrolliert werden. Aber das würde Geld kosten. Und die Bevölkerung müsste mitmachen. Deswegen geht es nicht. Nicht weil die jagdlichen Mittel unzureichend wären.
    Kann ein Missverständnis sein, weil derjenige der es geschrieben hat sich eben nicht auskennt. Oder Absicht von irgendeiner Seite...

  • Wieder was zum Thema Bär

    https://www.tagesschau.de/ausland/europa…-tatra-100.html

    Kurz : In der Slowakei hat man beschlossen dass das Militär 350 Braunbären töten soll. Dort leben wohl schätzungsweise ohnehin schon 1.200 Bären und die machen wohl immer wieder Probleme, gab vor circa nem Monat auch erst nen getöteten Menschen durch nen Bären.

    Da fragt man sich natürlich auch : Warum eigentlich keine Jäger sondern Soldaten für die Bärenjagd ? Und ob in D es mit dem Wolf mal so ähnlich laufen könnte?

    Aber natürlich wiedermal - warum wartet man erst bis es so ne hohe Zahl wird ? Ich weiß jetzt nicht wie viele Bären bspw in Skaninavien so leben, aber die Slowakei is ja an sicu nicht so ein riesiges Land.

  • Was auch nicht stimmt ist, dass mit den erlaubten jagdlichen Mitteln keine Bestandsreduzierung zu erreichen wäre. Müll ordentlich abschließen und viele Fallen aufstellen die eben regelmäßig kontrolliert werden. Aber das würde Geld kosten. Und die Bevölkerung müsste mitmachen.

    Müllschlösser werden in Kassel auch empfohlen und angeboten. Findet man ebenfalls auf der von mir verlinkten Homepage der Stadt. Und das scheinen auch schon viele zu nutzen. Zumindest habe ich in einer ZDF Reportage, die ich über die Waschbären in Kassel geguckt habe viele Schlösser an Mülleimern gesehen. Und Fallen lassen auch einige Hausbesitzer aufstellen, wo die Waschbären sich auf den Dachboden eingenistet haben. Sowie Kletterschutz an Regenrinnen installieren.

    Kassel: Die Waschbären sind los

  • Ich kenne die Situation der dortigen Jäger nicht und habe jetzt auch keine Zeit zu recherchieren, aber meine Gedanken dazu:

    Bären sind groß, wehrhaft und gar nicht so einfach zu töten. Bärenjagd ist also gefährlich. Und zumindest mit dem Kaliber das man hier in D normalerweise schießt braucht man einem Bären nicht kommen.

    Dazu sind es Einzelgänger, man kann also auch immer nur ein Tier erlegen, selbst wenn man es gefunden und in eine Situation gebracht hat in der man schießen kann.

    Und, wenn es so viele Bären geworden sind können oder wollen die dortigen Jäger keine effektive Bärenjagd gewährleisten.

    Und jetzt möchte man aber den Bestand schnell relativ drastisch reduzieren.

    Soldaten hat man in großer Zahl, mit großer Munition... und sie können nicht nein sagen.

  • Ja, klar dürfen Fuchs und Waschbär bejaht werden. Aber sie halten sich trotzdem ja deutlich öfter in menschlichen Siedlungen auf als Wölfe. Also würde ich auch das Übertragungsrisiko größer einschätzen.

    Ich sehe Füchse beispielsweise (keine Ahnung, ob wir hier viele Waschbären haben) immer noch sehr selten, und begegne ihnen nicht im Wald beim Spaziergang, weil Füchse es eher meiden, Menschen zu begegen. Ergo sinkt damit dann doch auch das Risiko einer direkten Ansteckung? (mal abgesehen davon, dass das Argument der Impfung auch absolut korrekt ist).

    Innerstädtisch wird ja nicht wirklich bejagt, dahingehend gibt es weder bei Waschbär noch Fuchs eine Bestandsregulierung.

    Ich wohne für eine Stadt ziemlich ländlich, bei uns wird der Fuchs durchaus bejagt - und der Fuchs macht, siehe oben, auch defintitiv einen Bogen um Menschen (und Hunde).

  • Hier richtig Stadt, nicht bejagt sind die Füchse "zahm". Wenn man ihre Zeiten kennt sieht man sie täglich die Straßenseite wechseln und im Park setzt man sich bei Hundesichtung unter den nächsten Busch und beobachtet beim warten, um direkt danach wieder rauszukommen. Manchmal wird man auch entlang von Hecken begleitet und genauer beäugt. Wenn die Windrichtung stimmt und man sich leise verhält bleiben sie auf dem Rasen und jagen Mäuse und Wildkaninchen.

    Ist jetzt alles kein Problem und ausreichend scheu. Nur so wild wie auf dem Land wo ich eher nie Zufallsbegegnungen hatte und Sichtungen nur mit sehr verschwitztem Pferd sind sie in der Stadt eben nicht mehr.

  • Und vielleicht sollte man nochmal unterstreichen, dass Waschbären, Füchse und andere getötet werden dürfen, wenn man sie schwer krank antrifft.

    In Oldenburg z.b. geht die Staupe im Wild bestand stark um.

    Marder, Iltisse und Füchse werden wirklich oft leidend gefunden und können dann getötet werden.

    Der Wolf darf diese Hilfe momentan nicht bekommen, der darf über Tage elendig verrecken.

    Und langsam verhungern oder an schweren Krankheiten leiden aber wenigstens leben ist auch keine tolle Option.

    Aber wohl für viele die "schönere" Vatiante.

  • Ja, sie dürfen getötet werden. Trotzdem wird in der Stadt nicht jeder Fuchs oder Waschbär entnommen, der Räude hat. Wie soll das auch gehen? Du kannst dich nicht ins Wohngebiet stellen und das Tier einfach abtun mit der Schusswaffe.

    Aussage von einem der Berliner Stadtnaturranger auf Nachfrage, was ich mit dem Nachbarachaftsfuchs machen kann, der unter schwerer Räude leidet: "In Ruhe lassen...".

    In der Stadt, nicht ländlicher Stadtrand, werden genug Tiere auch einfach an Krankheit eingehen obwohl sie im Jagdrecht stehen. Das hat nichts mit "schönere Variante" zu tun, das macht doch keinem Spaß, ein Tier so leiden zu sehen und nichts machen zu können.

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