Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
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Noch mal ein kleines Beispiel von vorgestern. Ich musste wegen des Hochwassers die Schafe abends im Dunkeln auf eine neue Fläche bringen. Eigentlich nehme ich dafür zwei Hunde, einen vorne, einen hinten, aber ich habe derzeit nur einen einzigen voll einsatzfähigen Hund. Ich hatte kurz überlegt die Fünfzehneinhalbjährige vorne an der Leine mitzunehmen, da sie mich aber nicht mehr hören und im Dunkeln auch meine körpersprachlichen Anweisungen wegen der Kopflampe nicht sehen kann, hätte ich sie herumzerren müssen, was sie sehr verunsichert und dann auch im unwegsamen Gelände dazu führt, dass ich über sie falle, was ihre Unsicherheit verständlicherweise noch verschärfen würde. Sie würde dann die Schafe gar nicht mehr arbeiten wollen, deswegen.
Ich muss am Anfang schräg durch ein Waldstück bergauf, das mit Büschen und jungen Bäumen nicht so leicht zu durchqueren ist. Ganz am Ende geht es ganz steil einen Abhang hoch auf den Weg, der dort supereng ist und wo es ganz, ganz wichtig ist, dass die Schafe in die richtige Richtung abbiegen, weil sie sonst nach 50 Metern auf der Straße stehen. Wenn sie falsch abbiegen, habe ich keine Chance den Hund zu schicken, denn der kommt wegen der Hecken und des Bewuchses nicht an den Schafen vorbei.
Meine Schafe zogen sich sehr in die Länge. Im Wald stehen Leckereien. Während die Anführerinnen also schon oben auf dem Weg ankamen, war Sheila immer noch damit beschäftigt die im Wald verteilt naschenden Schafe immer wieder zusammenzufrickeln und in die richtige Richtung zu schubsen. Da kommt es dann auch mal zu Diskussionen mit dem ein oder anderen Schaf, das vom tollen Buffet natürlich nicht weg möchte. Das bindet den Hund und frisst wertvolle Zeit, in der ich das oben am Weg allein hinbekommen muss.
Genau in diesem Augenblick kamen Jogger. Von der "falschen" Seite. Da es dunkel war und regnete, hatte ich nicht damit gerechnet, dass überhaupt wer kommt. Sie joggten auf dem engen Weg mit recht hohem Tempo auf meine Schafe zu. Ich war so perplex, dass ich kein Wort rausbekam - hatte gerade in den Wald geleuchtet und versucht zu erkennen was da vor sich geht. Ich dachte nur: "Ach Du Scheiße, gleich jagen die die Schafe vor sich an mir vorbei." Die sind allen ernstes auf dem engen Weg im vollen Tempo durch die Schafe durch. Die sind zum Glück nur erschrocken links und rechts ins Buschwerk gesprungen und haben sich nicht herumgedreht um zur Straße zu laufen. Ich stand immer noch total perplex da, da waren die Jogger schon längst weg. Höflich gegrüßt haben sie mich. Hurra.
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Da wäre mir so fix auch nix eingefallen. Klar kann man keine Ahnung haben von Schafen aber dass es unter Umständen blöd ist da rein zu rennen, sollte einem doch mit einem Mindestmaß an Empathie dämmern? Ich verstehe sowas nicht..
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Da wäre mir so fix auch nix eingefallen. Klar kann man keine Ahnung haben von Schafen aber dass es unter Umständen blöd ist da rein zu rennen, sollte einem doch mit einem Mindestmaß an Empathie dämmern? Ich verstehe sowas nicht..
In meinem Kopf ploppt da nur ein Vorurteil auf: Städter! Zugezogen sein und sein Ding durchziehen. Könnte ja sein, dass man sonst friert oder seinen Schnitt nicht halten kann.
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Ja wahrscheinlich. Irgendwie sowas. Wie sich über HSH beschweren wenn die nachts bellen. Dass die nicht aus Spaß bellen und unter Umständen auch verhindern, dass man die Wölfe im Vorgarten hat - egal. Ich, mein Schlaf.
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Städter!
Kann ich so nicht mehr bestätigen. Die Menschen auf dem Dorf haben mittlerweile genauso wenig Bezug zu Lebewesen.
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Städter!
Kann ich so nicht mehr bestätigen. Die Menschen auf dem Dorf haben mittlerweile genauso wenig Bezug zu Lebewesen.
Das ist ja noch trauriger.
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Städter!
Kann ich so nicht mehr bestätigen. Die Menschen auf dem Dorf haben mittlerweile genauso wenig Bezug zu Lebewesen.
Das kann ich so bestätigen!
Nicht nur zu Tieren, sonders auch besonders zur Landwirtschaft. Ich stelle mir immer vor, wenn Leute die auf dem Land leben, schon jeden Bezug verloren haben, wie sieht es dann mit den Städtern aus??
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Gloria darf doch nicht geschossen werden
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Ich finde dieses Hin und Her um den Abschuss einer Problemwölfin langsam wirklich lächerlich, und auch wirklich typisch deutsch. In D sind mittlerweile so viele Wölfe, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ein uneingeschränkter Schutz da überhaupt noch SO zu rechtfertigen ist, dass nicht mal einzelne Problemwölfe entnommen werden können.
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