Mehrhundehaltung - zwischen Vorstellung und Realität

  • Ich merke schon bei zwei Hunden, dass der Ersthund nicht mehr dieselbe Aufmerksamkeit kriegen kann, wie wo sie einzeln war.

    Wobei ich das total gut finde und für mich ein echtes Pluspunkt bei Mehrhundehaltung ist. Mir fällt es beim Einzelhund schwer, da nicht wie ein Satellit um meinen Hund zu kreiseln. Die brauchen nämlich echt viel Ruhe und so mancher Hund ist zusätzlich gestresst vom Dauerfokus.


    Das 30 klar zu viel sind, ok. Aber geht ja auch um normale Mehrhundehaltung.

  • Ich werde hin und wieder nur gefragt, wo Hund X abgeblieben ist, ich geh ja nie mit allen dreien auf einmal.

    "Der Große ist zuhause, der schläft aufm Sofa" oder "Die Dicke darf auf den Garten aufpassen, die liegt in der Sonne und döst" ... und die Leute wundern sich oft: "Wie? Das stört den Hund gar nicht? :emoticons_look:"


    Lustig ist's auch, wenn ich auf Leute treffe, die mich noch mit nur zwei Hunden kennen. Da hat dann mal urplötzlich ein Auto neben mir gehalten - ich dachte erst, da will jemand nachm Weg fragen, aber da saß ne alte Gassibekanntschaft drin, die begeistert gefragt hat, seit wann ich denn auch einen Schäfi (hatte Masha an der Leine) habe.


    Find sowas immer schön und selten lästig. =)


    Die Situation, dass fremde Hunde in mein gerade ausgeführt werdendes Duo reinballern, hab ich selten. Wenn das vorkommt, dann weil man uns zu spät gesehen hat, der Hund noch jung ist oder nicht beaufsichtigt wird - da kam eigentlich nie die Begründung "Ja, Ihre leben doch zusammen und vertragen sich, da müssen die doch auch meinen mögen!" oder ähnliches.


    Ich lebe aber auch in einer Gegend, in der es noch viele Hof- und Gartenhunde gibt. Dass man da wirklich jeden Tag mindestens 3x mit dem Hund raus geht, scheint da eine Kuriosität zu sein.



    Hier profitieren die Hunde auch von der teils ungleichen Aufmerksamkeitsverteilung. Die beiden Omis haben ganz gern ihre Ruhe, kommen auch mal von selbst an, wenn sie gekuschelt werden möchten. Die wissen inzwischen, wie sie sich da am ehesten bemerkbar machen. Und der Rüde ist eh ne Klette, der nutzt jede sich bietende Gelegenheit.

    Hätte ich die Bonny von Anfang an so betüddelt wie den Dino, ich glaube die hätte sich eher zurückgezogen. Der tat es wirklich gut.

  • Ich bin mit Hunden groß geworden, aber es waren immer Einzelhunde.

    Der erste war ein Mix aus Dalmatiner und Afghane, völlig unverträglich, lief nur an der Leine. Ich hab den Hund geliebt.

    Danach kam ein Jahr ohne eigenen Hund, aber mit Gasthund, den ich (mit damals 12 Jahren) spazieren führen durfte. Er war immer nur stundenweise bei uns. Es war ein Border Collie und mein Vater und ich waren Hinrunde weg.

    Also zog eine Halbschwester dieses Hundes zu uns. Senta kam als Welpe und für mich fühlte es sich an wie mein eigener Hund, wenn meine Eltern auch darauf bestanden, dass es ein Familienhund ist.


    Schon damals war mir ein Hund oft nicht genug. Am liebsten habe ich mich mit einer Freundin und ihrem Hund getroffen oder ich habe verschiedene Hunde aus der Nachbarschaft mitgenommen (der fette Collie-Mix Nina, der brave Arbeitsborder Puck, die schwarze Mixhündin Otcha). Senta war nicht besonders erpicht auf Hundebekanntschaften, aber wenn sie doch mal gespielt hat, dann standen mir Freudentränen in den Augen. Ich fand die positive Interaktion immerschon toll.


    Mit einem freiwilligen Jahr in einer Schäferei nach der Schule zog mein erster wirklich eigener Border ein. Racki hat mich durchs ganze Studium begleitet und starb mit 17 Jahren.


    Danach hatte ich 1 Jahr Hundepause, aber das hab ich natürlich trotzdem mit Hunden gefüllt. Ich habe mehrmals die Woche die Hunde einer Pflegestelle ausgeführt. Mal 3, mal 5, mal 7 gleichzeitig. Viele an der Leine, manche im Freilauf. Eine tolle Zeit.


    Da blieb dann Kito an mir hängen, der Angsthund, der sich nicht anfassen ließ. Und da ich ihn mir nicht als Einhelhund vorstellen konnte kam Smilla dazu. Klein, quadratisch und einfach toll.


    Es fühlte sich tatsächlich nie nach etwas besonderem an. Sie waren einfach beide da und ich habs genossen wie sie sich ergänzt haben.

    Sumi kam dann geplant als Welpe dazu. Hier hatte ich tatsächlich Bedenken, ob das so klappt, aber sie war sofort Teil der Gruppe.

    Die Welpen kamen letztes Jahr und damit zwei Welpen, die bei mir blieben, Kito starb.


    Nun sind es also 4 und ich finde es total harmonisch. Ich empfinde es auch nicht als wesentlich aufwendiger als 3 oder 2 Hunde. Ja, Blickfang ist man, aber bei uns ist es recht einsam. Eine gewisse Dreckresistenz hatte ich schon immer und weigere mich nach wie vor standhaft täglich zu putzen. Besuch darf gerne die Schuhe anbehalten. :relieved_face:


    Weniger als zwei Hunde kann ich mir kaum mehr vorstellen, mehr als 4 oder 5 müssen es aber auch nicht sein.






    fst du mich nicht fragen.. Klar, es sieht beeindruckend aus, wenn da 1, 2 oder 3 Menschlein mit dieser Menge ( https://scontent-muc2-1.xx.fbc…5akU8KJYDjtYw&oe=61D085D9 ) unterwegs ist. Mehr positives faellt mir persoenlich dazu aber nicht ein..

    Nicht mal das finde ich positiv. Denen würde ich weder mit, noch ohne Hund begegnen wollen. |)

    Ich bin denen schon (selbst war ich mit 4 Tierschutzhunden unterwegs) begegnet. War unspektakulär.

  • Gassi ist hier mit den Fünfen easy möglich. Total entspannt. Klar, müssen die Hunde den Menschen teilen, aber dadurch ist auch eine Last genommen. Nämlich die, ständig der Sozialpartner für den Menschen zu sein und der Mittelpunkt der ständigen Aufmerksamkeit zu sein. Wenn nicht mehr jedes schiefe Haar und jeder Kratzer beim Menschen eine emotionale vollpanik verursacht, ist das für den Hund deutlich leichter.

    und der Hund kann in der Gruppe auch einfach mal mit seinesgleichen kommunizieren und sich gedanklich vom Menschen kurzzeitig lösen.


    Und vor allem diese emotionale Überfrachtung verteilt sich einfach besser.


    30 Hunde ist Zuviel, ganz klar, aber hätte ich die passenden Umstände könnte ich mir bis 10 Hunde echt gut vorstellen.


    Lg

  • Ich merke schon bei zwei Hunden, dass der Ersthund nicht mehr dieselbe Aufmerksamkeit kriegen kann, wie wo sie einzeln war.

    Wobei ich das total gut finde und für mich ein echtes Pluspunkt bei Mehrhundehaltung ist. Mir fällt es beim Einzelhund schwer, da nicht wie ein Satellit um meinen Hund zu kreiseln. Die brauchen nämlich echt viel Ruhe und so mancher Hund ist zusätzlich gestresst vom Dauerfokus.


    Das 30 klar zu viel sind, ok. Aber geht ja auch um normale Mehrhundehaltung.

    Das Problem hab ich nicht, Ruhe ist wohl das, was meine Hunde am besten können, egal ob einzeln oder zu zweit. Da war ich nie jemand, wo immer alles im Alltag um den Hund kreiselt.

  • Ruhe und Abschalten können unsere auch in Perfektion.

    Aber gleichzeitig sind die sofort „an“ wenn’s los geht.


    Ich teile manchmal Fotos und Videos im WhatsApp Status.

    Da meinte neulich jemand zu mir, dass meine Hunde ja entweder super süß in allen Posen aufm Sofa liegen oder sie frei und fröhlich in der Natur rumlaufen.


    Im Prinzip packt man da noch 1x hundeplatz, ein bisschen zuhause üben, viel kuscheln und etwas fressen dazu und das war’s.

  • Bei meiner Freundin ist das mit Anschaffung des Zweithundes und dem "Ruhe halten" eigentlich noch schlimmer geworden, weil da nun zwei Hunde sind die Halli Galli machen, Aufmerksamkeit wollen und sich gegenseitig anstacheln.

  • Bei meiner Freundin ist das mit Anschaffung des Zweithundes und dem "Ruhe halten" eigentlich noch schlimmer geworden, weil da nun zwei Hunde sind die Halli Galli machen, Aufmerksamkeit wollen und sich gegenseitig anstacheln.

    Oh Gott, das könnte ich gar nicht ab. Das wäre mein persönlicher Albtraum :lepra:


    Ruhe halten ging und geht hier eigentlich wie von selbst. Auch mit inzwischen drei Hunden. Jeder Hund der hier neu dazu kommt, merkt früher oder später, dass es nachm Gassi Futter gibt und dann ist Ruhezeit. Ab und an wird nachm Fressi mal noch kurz im Haus miteinander gerangelt, aber das beenden Dino und Masha von selbst, wenn sie genug haben und dann wird auch gepennt.


    Hatte ja mal einen Hund, der absolut nicht von selbst zur Ruhe kam und Dino damit angestachelt hat. Das lag allerdings auch daran, dass mir damals die Erfahrung und sicher auch das Umfeld für diese Hündin gefehlt haben. Ich denke, heute würde ich da vieles anders machen - inzwischen hab ich ja auch ein wesentlich geeigneteres Umfeld.

  • Hier ist ruhehalten auch absolut kein Ding. Auch nicht wenn andere hier zu Besuch sind und es dann durchaus auch mal 20 Hunde hier im Haus sind. Die liegen halt in irgendwelchen Ecken, im Körbchen oder auf dem Sofa und schlafen.

    Aber klar. Wenn dann Dynamik entsteht, ist die Dynamik halt direkt größer als bei nur einem Hund.

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