Was würdet ihr tun? Warten oder einem anderen Hund die Chance geben?

  • Hallo zusammen,


    wir haben uns nach jahrzenter langer Wartezeit nun doch für einen Hund entschieden.

    Die Umstände mit Arbeitszeit etc. haben sich nun so geändert, dass es genau jetzt ideal wäre, sich einen Hund zuzulegen.

    Wir haben uns Ende September in einen Jung-Hund aus Kasachstan verkuckt. Haben Kontakt mit der zugehörigen Tiervermittlung aufgenommen.

    Nach viel hin&her gab es eine Vorkontrolle, wo alles gepasst hat. Es sollte alles zügig passieren, damit der Hund noch mit auf die Reise von Kasachstan-Moskau-Deutschland gehen kann. Dann wäre er Ende Oktober bei uns gewesen.

    Das Kennen-lernen des Hundes erfolgte über Bilder und mehreren 5-10s Videos.

    Wir waren voller Vorfreude....dann kam der Anruf: Bei der Impfung wurden die Hunde verwechselt, er konnte also nicht mitreisen.

    Ob der nächste Transport bei der derzeitigen Lage überhaupt stattfindet, steht in den Sternen.


    Genau jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für einen Neuankömling sich bei uns einzuleben, weil einer von uns zur Zeit immer zu Hause ist...für die nächsten Wochen.

    Danach könnten wir ganz langsam anfangen ihn an das Büro zu gewöhnen, wo er dann 3 mal die Woche mitgehen würde.(Es gibt bereits Hunde in den Nachbar-Büros) 2 Tage sind Home-Office, da wäre er eh daheim.

    Im Dezember sieht die Sache schon anders aus, wenn dann erst ein Hund ankommt...es wäre komplizierter und nicht so relaxed.

    Im schlimmsten Falle würde es sich noch länger verzögern.


    Durch Zufall bin ich über einen anderen Tierheim-Junghund gestoplert....ist seit 4 Tagen in einem Tierheim nur 45 Minuten von uns entfernt.

    Genau jetzt wäre halt perfekt...für alle.


    Auch wenn er uns nicht kennt, tut uns der Hund aus Kasachstan natürlich sehr Leid, wir wollen uns auch nicht einfach abwenden.....die Anzahlung die wir gemacht haben, würden wir natürlich nicht zurück wollen,es soll seiner Pflegestelle und ihm zugute kommen.


    Was würdet ihr tun?

    Danke


    Gruß Sebastian

  • Ich würde dem ortsnahen Hund auf jedem Fall eine Chance geben und ihn kennen lernen.

    Gerade wenn der Hund zukünftig mit ins Büro soll, ist es schon gut ihn vorher mal live erlebt zu haben. Eine Sicherheit gibt es nicht das es zukünftig auch klappt, aber so ein bisschen das Wesen lässt sich ja auch bei einem Jungspund erkennen und erahnen wie die Chancen so stehen ein relaxter Bürohund zu werden .

  • Noch eine Stimme für den Tierheim Hund.


    Von dem aus Kasachstan würde ich die Finger lassen. Wenn die Orga schon bei der Identifikation des Hundes schlampt, will ich nicht wissen was dort noch schief läuft.

  • Wer enger getaktet ist und Bedingungen stellt (Bürohund), sollte vom Direktimport eher absehen (besonders als Hundeanfänger). Was macht ihr denn, wenn dieser Hund fürs Büro nicht geeignet ist, weil er das total doof findet? Besucher anbellt? Die fahrt da hin nicht hinbekommt (Autoübelkeit, Autoangst, Öffiangst?). Einfach nur Angst dort hat? Viele Hunde aus dem Ausland kennen nämlich garnichts. Kein Zusammenleben mit dem Menschen, nur gemeinsames Leben mit anderen Hunden. Das kann leider total nach hinten losgehen, wenn man dann Zeitlimits oder Bedingungen hat.


    Für sowas sollte man sich grundlegend eher nach Hunden umsehen, die man auch treffen kann und die das Leben mit Menschen auch bereits kennt. (Tierheim, Pflegestelle). Also schaut Hund Nummer 2 auf jeden Fall an und nehmt eher vom Direktimport abstand. Gut gewollt ist leider beim Direktimport oft nicht gut gemacht. Viel Erfolg! :winken:

  • Im Büro hat der Hund zwangsläufig viel Kontakt zu Menschen. Da ist Gewusel und Unruhe. Das kann nach hinten losgehen, wenn er das nicht kennt.

    Der junge Straßenhund meiner Kollegin hat alleine schon hochsensibel darauf reagiert, wenn sie jemand anschaut. Und sei es nur das interessierte Beobachten des neuen vierbeinigen Bewohners der Kollegin, Nachbarin etc. Oder wollen ihn locken und sich "anfreunden". In einem kleinen kontrollierten Umfeld lässt sich das noch managen. Im Büro wird das je nach räumlichen Umständen einfach schnell zu viel. Die Hündin hat zuerst sehr eingeschüchtert reagiert.....Als wir nach 5 Wochen Urlaub nacheinander wieder in die Büros kamen, griff sie schon unvermittelt an, wenn sich nur jemand im Raum bewegte....Die teilweise sogar nur Füße sah. Das war großer Stress für alle, obwohl wir nur ein ruhiges 3er Büro waren in einem HO-vereinsamten Trakt.

  • Ich würde vom Kauf eines unbekannten Hundes abraten, wenn man nicht die Möglichkeit hat alles an Lebensumständen langfristig für den Hund umzustellen. Haus, Hof, es darf kein "Muss hierhin oder dorthin mit" geben.


    Das ist Lotterie fürs Tier.

  • Ich würde ebenfalls ins Tierheim fahren und den Hund kennen lernen warum auch nicht?

    Erstmal wirkt es von der Orga nicht grade seriös… aber die andere Seite und die finde ich noch wichtiger, ihr möchtet den Hund mit ins Büro nehmen.

    Es ist toll, dass ihr die Möglichkeit habt aber das ist eben auch nicht für jeden Hund was, da würde ich schon wissen wollen wie der Hund ist, bevor es am Ende gar kein Hund ist der entspannt im Büro dabei seien kann.

  • Solange unsere Tierheime voll sind, gibt es genug Hunde hier vor Ort, denen man etwas Gutes tun kann. Ich habe nichts gegen Organisationen, die den Tierschutz in anderen Ländern unterstützen und Tiere zu uns bringen. Ich habe schon gespendet und auch beim Bau von Zwingern bei meiner Hundetrainerin mitgeholfen. Aber in Deinem Fall bringst Du ja selber schon die besten Argumente: es passt jetzt zeitlich perfekt. Und das Kennenlernen im Vorfeld und eine Einschätzung von erfahrenen Tierheimmitarbeitern mit auf den Weg zu bekommen, kann Gold wert sein.

  • Ich würde bei Euren Anforderungen an den Hund keinen Direktimport nehmen (und ich gehöre nicht so denjenigen, die das generell ablehnen, sondern habe bereits mehrere Direktimporte aufgenommen), sondern dern Hund in jedem Fall vor Ort kennenlernen. Neben dem perfekten Zeitpunkt und Eurem Hundewunsch wird das Gelingen des Bürohundedaseins auch von den Voraussetzungen des jeweiligen Hundes abhängen, und ob der kasachische Hund verbindlich und in der gewünschten Zeit bürotauglich sein wird, kann Euch niemand seriös vorhersagen. Für jeden Hund ist es, davon ab, schön, ein passendes, liebevolles Heim zu bekommen, egal, ob er bereits in D ist oder nicht. Vielleicht, wenn man an sowas glaubt, ist es auch ein Wink des Schicksals, dass es nicht geklappt hat mit dem angedachten Hund und ein anderer passt zu Euch viel besser.

  • Egal ob da ein anderer Hund ist oder nicht, ich würde generell massivst davon abraten, sich als Anfänger auf der Suche nach einem Hund, der mit ins Büro soll, per Foto und Werbevideo sich einen Hund per direkt Impot schicken zu lassen.

    Die Gefahr ist einfach extrem hoch, dass es mit einem Hund aus solcher Herkunft lange Zeit nicht problemlos klappen wird, sich einfach einzufügen und dann habt ihr ein gewaltiges Problem.


    Lernt den anderen Hund aus dem Tierheim in der Nähe kennen, schaut, ob er in eure Situation passt und auch wenn er es nicht werden sollte, würde ich immer dringend dazu raten, bei solchen Vorrausetzungen immer einen Hund auszuwählen, der euch nicht von irgendwoher herangekarrt wird und den ihr dann erstmal einfach nehmen müsst, sondern immer ein Tier zu wählen, dass ihr im Vorfeld kennen lernen könnt und wo ihr austesten könnt, ob es mit eurem Alltag funktionieren kann.

    Alles andere ist dem Hund gegenüber unfair und kann für euch sehr schnell zu Hölle werden.

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