Was würdet ihr tun? Warten oder einem anderen Hund die Chance geben?

  • Könnte irgendwann passieren, dass sie lernt diese Übergriffe schnell und effektiv abzuwehren. Also nicht wundern, wenn der erste Biss irgendwann kommt. Vielleicht wird sie es auch weiterhin einfach schlucken. Aber das sollte man nicht erwarten.

    Ähm...bitte was? Übergriffe? Sie lässt sich ja streicheln, sie könnte ja auch zurück weichen.

    Wie gesagt, sie hat inzwischen sicher 20+ neue Menschen kennen gelernt und bellt sie nicht an. Im Freien gar nicht und wenn jemand ins Haus kommt nur kurz. Dann wird das Bellen ignoriert und sie hört nach 2-3 mal auf, wenn die Personen auch "erkannt" hat.

    Nur als die kleinen Kinder anhaltend zurückhaltend und ängstlich reagiert haben, hat sie weiterhin gebellt.

    Am Ende des Abends hat sie sich von beiden gleichzeitig streicheln lassen.

    Das heisst, die Kinder haben ihre Scheu überwunden, das hat sie gemerkt und sich auch beruhigt.

    Also ich sehe in diesem Verhalten nicht ein sich entwickelndes Beiß-Verhalten...


    Gruß Druid :person_raising_hand:

  • Das ist die Frage, was genau ist es für eine Reaktion und wie genau lässt sie Streicheleinheiten zu. Geht aus der Beschreibung (für mich) nicht so klar hervor. Keiner von uns hat es selber sehen können. Erduldete sie es nach einer gewissen Zeit, oder genießt sie es tatsächlich?


    Hunde sind Nasentiere, Menschen wollen alles anfassen.

    Ich bin dazu übergegangen, keinen Hund mehr zu streicheln, nur weil mir danach vielleicht gerade ist. Ich lasse z. B. mir fremde Hunde auf mich zukommen, hocke mich bei entsprechenden Hunden seitlich hin und bewerte dann, was für beide OK ist. Mal fasse ich den Hund an, mal nicht. Nicht umsonst wird für grenzverletzendes Verhalten auch der Begriff "übergriffig" benutzt.


    Sowas Kindern beizubringen ist natürlich schwierig. Kinder wollen das taktiele Erleben ja noch mehr als es Erwachsene wollen.


    Wenn ich mir aber die ganzen Informationen vom TO so durchlese, glaube ich, hat er schon das richtige Gespür für seinen Hund und wird das schon machen.

  • Ich kann da nur von meiner Hündin sprechen, die auch so ähnlich tickt (Unsicherheitsbellen und Terretorialbellen).


    Streicheln in Aufregung gefällt ihr nicht, sie erträgt es eher. Ich denke nicht, dass sie mich je beißen würde, aber ich bedränge sie entsprechend auch nicht sondern nehme sie aus der Situation. Sie hat da einfach nix zu melden, wenn Besuch kommt.


    Streicheln von "seltsamen Leuten" gefällt ihr noch weniger (z. B. Kinder). Sie erträgt es maximal. Meine Hündin wurde bisher 1x zu stark bedrängt, wo ich noch dachte "ach toll, klappt doch" und sie hat dem Kind dann in die Hand geschnappt (ohne Abdrücke). Seitdem bin ich da auch schlauer und lasse Kinder nie mehr zu intensiv ran.


    Davon ist hier die Rede. Passiert sowas zu oft, fliegen irgendwann eventuell mal Zähne. Es ist nämlich unwahrscheinlich, dass sie die Kinder erst lange ankläfft und dann auf einmal den Kontakt total liebt (wahrscheinlich ist, dass sie gefiddelt hat und es für euch so aussieht, als würde sie sich freudig kraulen lassen). Einfach ein Auge drauf haben. :winken: Ansonsten ist es toll, wie ihr euch einlebt. Übertreibt aber nicht, klingt nach extrem viel Input für die kurze Zeit...

  • Als sie dauerhaft gebellt hat, habe ich sie aus der Sitution entfernt und sie hat sich beruhigt. Erst als sie sich wieder den Kindern genähert hat, hat sie wieder angefangen. Nach ein paar Stunden hatte sie sich beruhigt....und als sie gestreichelt wurde, hat sie sich auf die Seite gelegt und sich auch am Bauch/Brust streicheln lassen...sie war sehr entspannt. Wenn es ihr zu viel wird, zieht sie sich zurück...genauso wenn sie müde ist.

    Sie lässt sich nicht immer problemlos streicheln, sie weicht auch ohne bellen einer fremden Hand zurück, wenn sie Angst vor Jemandem hat.

    Ist dann vorsichtig geduckt, Schwanz eingeklemmt...und es gibt Leute, da verhält sie sich, als würde sie sich bereits kennen.

    Halt komplett unterschiedlich...aber absolut ok.


    Gruß Druid

  • Was immer gut ist, ist ein "consent Test", d.h. nach einer halben Minute streicheln kurz inne halten und warten, ob der Hund bleibt und mehr Streicheleinheiten fordert oder ob er weg geht. Ich mache das bei Luna auch immer noch so, dass ich alle halbe Minute ca. kurz aufhöre und schaue, wie sie reagiert. Manchmal geht sie dann weg und dann weiß ich es war genug.


    Viele Hunde können nicht aktiv weggehen, während sie gestreichelt werden, weil sie dem Menschen natürlich auch gefallen wollen. Deshalb hilft dieses zwischendurch mal kurz aufhören dem Hund dabei weggehen zu können, wenn er nicht mehr möchte. Nur so als kleiner Tipp. =)

  • Ich trenne Besucher ganz besonders Besucherkinde von meinen Hunden.

    Du bist überzeugt, dass der Hund die Kinder anbellt, weil die sich“unangepasst“ verhalten.

    Ich hab ja mehrere Hunde. Und der sicherste ist der Hund, der auf unsicheres Verhalten von Menschen und Hunden mit einem absolut freundlichem deeskalieerenden Verhalten und Abstand reagiert.

    Dieser Hund duldet auch ein Streichheln.

    Dein Hund ist an der Stelle nicht sicher. Und ein unsicheren Hund von unsicheren fremden Kindern streicheln zu lassen, ist nicht so gut.


    Denn der Hund muss dulden. Und wie lange er das mit macht weiß niemand.

    (Mein Laptop spinnt)

  • Hallo zusammen,


    noch mal ein Update von uns. Am 12. September ist unsere LittleMiss genau 9 Monate bei uns.

    Wir waren öfter zusammen im Urlaub, Holland im Ferienhaus, wo sie ihren Jagdtrieb entdeckt hat....und ihre Liebe zum Fahrrad fahren.

    Sie hat einen Anhänger wo sie während der Fahrt den Kopf oben raus streckt um die Umgebung zu beobachten.

    Zum Schutz vor Wind und Sonne trägt sie dann eine Brille. All das hat sie nach kürzester Zeit angenommen. Hänger und Brille hat tatsächlich 2 Tage gedauert, bis sie von sich aus in den Hänger klettert und still hält bis die Brille sitzt.

    Wohnmobil mag sie auch, alles gar kein Problem. Fahren an sich mag sie sehr.

    Das Bellen gegenüber Kindern hat sich total gelegt, gewandelt. Sie spielt jetzt mit Kindern und wenn sie zu klein und aufdringlich werden, löse ich die Situation auf und nehme sie in Schutz sozusagen. Sie sitzt dann da und lässt alles mit sich machen ohne ein Ton...aber ich möchte es nicht.

    Man muss ja nix riskieren. Bei größeren Kiddies tobt sie mit, klettert mit aufs Trampolin etc. oder mag es sogar zu schaukeln...was uns sehr überrascht hat.

    Sie geht Abends mit uns ins Bett, legt sich an einen von uns ran, geht nachts in ihr Bettchen im Nachbarraum und kommt morgens, kurz vor dem Wecker wieder zu uns, um ausgiebig zu schmusen. Was wir alle 3 lieben.


    Den Jagdtrieb konten wir ihr, zumindest hier zuhause beim Gassi etc., abtrainieren. Sie jagt nix mehr an Katzen,Tauben, etc.

    Allerdings muss unser Garten clean sein, da wird alles gejagt, was nicht rein gehört. Außerhalb des Gartens läuft sie an einer, 3m entfernt, sitzenden Taube vorbei und schenkt ihr gerade mal einen Blick.


    Wenn wir am Strand sind, würde ich nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie nicht auf die Möwenkolonie zurennt...die Menge triggert sie wohl zu arg.

    Da sind sogar die kleinen Wellen egal, die sie ansonst gerne meidet.


    Manchmal möchte sie sich im gleichen Raum auffhalten wo wir sind, ab und zu macht sie ihr eigenes Ding und man sieht sie stundenlang nicht, weil sie irgendwo im Haus pennt. Eine Übernachtung bei Familienangehörigen hat sie auch schon hinter sich, ganz ohne Probleme.


    1x mal pro Woche muss sie max 5-6 Std auch mal alleine zu hause bleiben, sie schläft dann nur und beschäftigt sich mit Spielzeug irgendwo im Haus. (Haben sie zu Beginn kameraüberwacht)


    Beim Gassi gehen läuft sie jetzt schon seit Monaten frei, hört aufs Wort, geht auf Ansage an fremden Hunden vorbei. Rückruf, anleinen etc. alles wunderbar.

    Teilweise erschreckend, wie man jetzt mir ihr reden kann, ich kann sie quer durchs Haus schicken um nach meiner Frau zu sehen. Oder auch: Los Madame, ab is Bett. Dann rennt sie ausm EG schnurstracks ins OG und legt sich in die Mitte des Bettes.


    Für uns ist sie bereits jetzt,nach 9 Monaten, der Hund, den wir uns immer erhofft haben...und viel mehr als das.

    Wir sind sehr glücklich mit ihr, glaube wir vermissen sie mehr, als sie uns...wenn wir mal unterwegs sind.


    Einen schönen Tag.


    Gruß Druid

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