Mein Hundemädel Sandy ist heute über die Regenbogenbrücke gegangen

  • Der Rat, sich professionell helfen zu lassen, ist das empathischste, was man in diesem Moment tun kann.

    Ich glaube ich werde nun falsch verstanden, oder hatte ich geschrieben das Yves keine Hilfe annehmen soll, natürlich kann und sollte er ist!


    Es geht hier auch nicht um diesen Rat / Tipp von manchen, gab noch mehr Beiträge und die waren eben teilweise ja, emphatielos.


    Trauer ist die Wundheilung der Seele. In einem Wut-Stadium (die quälende Frage nach der Schuld) stecken zu bleiben, bedeutet, die Wunde daran zu hindern, eine Kruste zu bilden.

    Chris, es ist gerade mal eine gute Woche her, da hat die richtige Trauer noch nicht mal richtig angefangen und es ist in dieser sehr kurzen Zeit nicht ungewöhnlich noch in einer Wut- oder Verzweiflungszeit zu stecken. Sei mir nicht böse, doch manchmal bin ich ein wenig fassungslos über eure Antworten, auch was man in einer Woche gefälligst zu verarbeiten hat.

  • Niemand spricht hier irgendwem die Trauer ab. Ich glaube, alle hier können mitfühlen, wie es ist einen geliebten Hund zu verlieren.

    Ich finde es aber auch wichtig Trauernden aufzuzeigen, wenn Gedanken unkonstruktiv und quälerisch werden.

    Es ist okay sich zu fragen, ob man alles richtig gemacht hat und ob man mehr hätte tun können oder dass man anderen Vorwürfe macht. Aber ich finde es wichtig, dass man sich nicht zu sehr auf die Gedanken versteift und gewiss nicht noch darin bestärkt wird ("Ja, der Tierarzt hat wirklich nicht alles gemacht, der hätte noch xy machen können" zb).

    Klar und deutlich, unmissverständlich aufzeigen, dass es ist, wie es ist. So oft wie es halt nötig ist.

    Nicht umsonst sollte man gegenüber Hinterbliebenen Formulierungen wie "er ist vorausgegangen", "sie ist gen Himmel" usw vermeiden.

    Ich finde daran nichts unempathisch. Möglicherweise empfindet man die Schreibweise mancher User als harsch, aber das ist halt auch zum Teil die eigene Interpretation.

  • auch was man in einer Woche gefälligst zu verarbeiten hat.

    Darum geht es doch überhaupt nicht.

    Es geht darum, festzustellen, dass jemand im Trauerprozess feststeckt. Das geht nicht nach Tagen, sondern das geht nach den Emotionen, die dabei auftauchen. Wut und die Frage nach der Schuld kann einen reinigenden Charakter haben, sie kann aber auch einen selbstzerstörenden Charakter haben. Bei Letzterem dann zu sagen: Du, das ist für so ein Forum wie hier too much, lass Dir bitte professionell helfen (im anderen Thread habe ich dazu bereits Trauerbegleiter verlinkt, die auch trauernde Tierbesitzer unterstützen) ist da die beste Unterstützung, die man geben kann.

  • Wenn ich mir einen Fuß verknackst habe und höllische Schmerzen habe, meinen Alltag nicht bewältigen kann, nicht genau weiß, wie ich damit umgehen soll: Dann warte ich optimalerweise nicht nur darauf, dass es mit der Zeit besser wird. Sondern ich gehe zu einem Profi, der nachschaut, was zu tun ist und mich bei diesem Selbstheilungsprozess unterstützt. Und genau das würde mir meine Umwelt raten. Nachdrücklich.


    Wenn ich solche seelische Schmerzen habe, dass ich meinen Lebenswillen nahezu verloren habe, körperliche Symptome und Anzeichen einer ernsthaften Krise zeige und kommuniziere, immer wieder die gleichen quälenden Fragen neu stelle: Was ist daran anders? Auf was und warum Warten, bevor ich mir hilfreiche Unterstützung hole? Wieso sollte meine Umwelt mich nicht darauf ansprechen dürfen, wenn ich diese Fragen doch öffentlich stelle?


    Hier gehts doch nicht darum, die Trauer abzusprechen. Oder den Verlust zu kleinzureden, den kennen doch die meisten hier.


    Trauer braucht Zeit, ja. Und „seelischen Raum.“ Der wird aber im Augenblick durch diese in sich kreisende zermarternde Schuldsuche und die selbstquälerischen Fragen belegt. Das ist doch eine Tortur und nicht ungefährlich. Wieso sollte es unempathisch sein, es anzusprechen, dass man sich das erleichtern kann? Und das tut nunmal jeder nach seinen Maßstäben und Erfahrungen und dem, was er hier liest. Ist genauso individuell wie der Trauerprozess.


    Yves, ich finde es gut, dass Du einen Termin hast. Bitte nehme den wahr. Und ich drücke Dir die Daumen für die Trauerarbeit.

  • Wundert mich aber, dass der Hund vom Krematorium wieder in die Tierarztpraxis kommt. Das kenne ich ganz anders!

    Doch, das läuft hier in der Schweiz so, ich kenne das auch so. Die Tier-Kremation holt die Tiere in der TA-Praxis ab und bringt sie auch wieder zurück.


    @Yves, ich hoffe, Du hast Dich etwas erholt und kannst liebevoll an Sandy zurück denken ohne weiteres Grübeln! :streichel:

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