16 Wochen alten Welpen Pro/Con

  • Unsre ist als Auslands-Shelter-Hund erst mit 16 Wochen nach Deutschland gekommen und mit knapp 17 Wochen zu uns gezogen.

    Weil das bei den Auslands-Tierschutz-Mixen halt so is, is das ok.

    Aber "freiwillig" würde ich einen Hund nicht so spät haben wollen. Da verliere ich schließlich 1-2 Monate(!) Zeit für positive Verknüpfungen, die sich besonders gut einbrennen.

    (Und den besonderen Niedlichkeitsfaktor des Welpen halt.)


    Gerade wenn ich einen Rassehund vom Züchter kaufe, will ich mir alles so perfekt wie möglich aussuchen. Da bin ich dann auf ganz bestimmte Eigenschaften scharf und habe Erwartungen an den Hund (soll mit Menschenansammlungen klarkommen, soll in Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, soll geräuschunempfindlich werden, soll an der Kutsche laufen, darf Geflügel nicht jagen, was auch immer). Wenn ich so eine "Muss-Liste" habe, will ich daran so früh wie möglich selbst arbeiten können und nicht drauf hoffen müssen, dass der Züchter das zufällig genauso hinkriegt, wie ich es gerne hätte. Und wenn der Hund die Muss-Liste nie erfüllt, will ausschließlich ich selbst das verbockt haben :D

    Wenn ich einigermaßen flexibel bin, könnte ich ja einfach was ausm Tierheim aufsammeln, was nicht schnell genug weg ist, und dann mal gucken, was so wird.

    Beim Rassehund vom Züchter will ich aber mein persönliches Wunschkonzert. Und das perfekte Übernahme-Alter verorte ich je nach Rasse bei 8, 10 oder 12 Wochen, nicht später.

  • DarFay


    Bis übermorgen kann man noch Stellungnahmen ans Gesundheitsministerium schicken (Es ist in dem Sinne keine Tierschutzbestimmung, sondern ne seuchenrechtliche). Und ja, hab ich.


    Der Aufhänger war "lustigerweise" der deutsche Tollwutfall. Paradox an der Sache: Deutschland hat die "16 Wochen Regel" schon seit einigen Jahren. Sprich: somit wär eher der Beweis erbracht: bringt nix, statt "Oh, wir müssen die Ausnahmeregelung ändern, um die Bevölkerung zu schützen".


    Ich hoffe sehr, dass es nicht kommt. Für zukünftigen Freilauf und Entwicklung der Motorik zb isses Mist. Der 16 Wochen aufwärts Hund hat, in unserem Fall, bereits so ein Tempo drauf oder springt mal eben über den 1,20 Zaun, den muss ich mit viel mehr Bedacht ableinen, als den 8,9, 10 Wochen Welpen und verlier wertvolle Ausprobierens- und Bindungszeit.


  • Stimmt, jetzt wo du das sagst... ergibt es wirklich keinen Sinn. Ich hab nur das Gefühl, Österreich zieht öfter seltsame Tiergesetze hervor, die einfach so halbherzig hingeworfen werden.


    In Deutschland hat man einfach auch etwas mehr Auswahl, was Züchter angeht. In Österreich ist man dann wirklich ziehmlich gekniffen. Und 8-9 Wochen oder 16 empfinde ich als wahnsinnigen Unterschied. Zumal man auch öfter hört, dass die Welpis eben viel im Garten leben und dann doch nicht das Leben so kennenlernen, wie man das jetzt selbst machen würde (teilweise natürlich auch logisch, wenn man mehrere Welpen hat). Individuelle Anpassung ist da eben nicht möglich. Allein das Thema "Ruhe lernen". Beim Züchter ist so viel los, so viele Hunde und Geschwister. Da wird getobt und gekugelt.


    Gleich mal schauen, ob ich da noch was einreichen kann.

  • Hier zog Alana erst mit 13 Wochen ein, da wir noch auf Urlaub in Asien waren. Ihre Geschwister zogen mit 9 Wochen aus.

    Dakota zog mit 12 Wochen ein weil ihre Züchterin generell nicht früher abgibt.


    Ich kann verstehen wenn man nicht bis zu 16 Wochen warten will, mir wäre es auch ned unbedingt Recht aber wenn es sich nicht vermeiden lassen würde, würde ich es in Kauf nehmen.


    Das neue Gesetz aufgrund des deutschen Tollwutfalls :see_no_evil_monkey: zeigt ja total wie toll es wirkte *Ironieoff* :zipper_mouth_face:

  • Es ist genauso, wie man schon vor dem Inkrafttreten in D prophezut hat: die illegalen Importe werden daurch nicht gestört, die Zeche zahlen einzig die seriösen Züchter und Käufer.....

  • Ich hab es gemacht mit meinem Malinois und würde es immer wieder tun wenn mir die Verpaarung gefällt .

    Einziger Nachteil war das ich die Welpenzeit gern mehr gehabt hätte weil süß aber mei. Gibt schlimmeres.

  • Es ist genauso, wie man schon vor dem Inkrafttreten in D prophezut hat: die illegalen Importe werden daurch nicht gestört, die Zeche zahlen einzig die seriösen Züchter und Käufer.....

    Sowas trifft halt leider immer die Seriösen :pleading_face:

  • Es gibt zwischen dem Vermehrer, der sich eh nicht groß um die Umweltgewöhnung kümmert und dem Superzüchter, der sich für die Sozialisation seiner Welpen ein Bein ausreißt, halt auch noch einen großen Zwischenbereich.


    Die (VDH) Züchterin meiner Kleinpudelhündin war eine ältere, gehbehinderte Dame Mitte 70, die zwar auf 50 Jahre Zuchterfahrung zurückblicken konnte, aber weder willens noch in der Lage gewesen wäre, ältere Welpen gezielt einzeln zu fördern. Die Welpenaufzucht, zuerst im Haus, dann im Garten mit Gartenhütte, war in Ordnung, aber darüber hinaus wäre dann nicht mehr viel passiert in punkto Förderung und Vorbereitung auf das künftige Leben als Großstadthund. (Die Züchterin lebte in sehr ruhiger Vorstadtgegend. )

    Daher war ich froh, daß ich Cara mit 8,5 Wochen übernehmen und die Welpenzeit voll nutzen konnte, um sie in Ruhe bei mir einzugewöhnen. 10 bis 12 Wochen wäre mir auch noch recht gewesen, aber darüber hinaus hätte ich doch viel wertvolle Zeit verpasst. Dann hätte ich doch alternativ noch nach anderen Würfen Ausschau gehalten.


    Dagmar & Cara

  • DarFay


    (Wobei einige komische österreichische Regelungen generell nicht im Tierschutzgesetz stehen, sondern wo anders).


    Würde ich in nächster Zeit einen Hund wollen, hätte ich - und in gewissem Sinne auch der Hund, ein Problem.


    Es gibt aktuell exakt einen österreichischen Züchter mit max. 1em Wurf pro Jahr, eher weniger, der theoretisch hätte, was mich interessiert, praktisch derzeit aber noch nicht hat. Eigentlich kommen fast ausschließlich Ungarn, Tschechien, Deutschland und ganz eventuell Polen, noch eventueller Serbien (wobei das als Drittstaat generell schon schwierig, da kann, wenn ich mich nicht irre, ers ab 7 Monaten importiert werden) in Frage. Für mich. Andere müssen auch in die Niederlande oder Belgien, eventuell Italien.



    Es gibt von der in Frage kommenden Leistungslinie, meines Wissens nach, aktuell nur 2, max. 3, voll zugelassene Zuchtrüden in Österreich und einen, der nur für einen Wurf zugelassen war. Rüde 1 hat zuviel popular sire drin, um langfristig mit den paar innerösterreichisch vorhandenen Hündinnen interessant zu sein. Rüde 2 hatte erst einen Wurf, über den man noch nix sagen kann. Es sind vielleicht, wenn überhaupt, 20 in den letzten Jahren in Ö gezogene Hunde der Linie in Ö, also eine lachhafte Basis für ein Zuchtgeschehen, der Großteil aller Hunde ist grundsätzlich aus dem Ausland.


    Mit 16 Wochen krieg ich, je nach Züchter und je nach Land, einen Hund, der wahrscheinlich zwar viel draußen war, aber womöglich sicherheitshalber nur am eigenen Grundstück, wegen Parvo und Co., bei mehreren Züchtern in dem Bereich ist anzunehmen, dass die Hunde im Zwinger leben. Ständig Welpenbesuche sind da nicht überall üblich, so genau weiß man es also auch nicht immer, sondern mal will zb eben eine bestimmte Verpaarung, man kennt sich womöglich indirekt, Käufer hat mitunter auf anderem Wege bewiesen, dass er dies und jenes mit dem Hund macht und deshalb einen Hund von dort kriegt, also holt man den ausgewählten oder zugeteilten Welpen zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach ab oder kriegt ihn im Rahmen einer Veranstaltung übegeben o.ä. Fertig. Nicht bei allen läuft das so, aber auch.

    Und ja, auch die "So machen wir das aber nimmer" Züchter haben durchwegs solide Hunde und man kann dort kaufen oder "muss", je nach dem, was man vor hat.


    Ich persönlich will zb gar nicht, dass die jungen Hunde bereits viel mit Reizangel machen, was manchmal üblich ist. Das wär zb eher etwas, das mich stören würd, wenn Hund "zu lange" bleibt. Sonstige Welpenförderung: passiert mal so, mal so. Einige der theoretisch in Frage kommenden Züchter leben irgendwo in der Pampa, wo man halt mit 10, 17, 25 oder so Hunden leben kann. Welpen 4 Wochen im Haus und dann raus in Auslauf und oder Hundehaus. Es kann durchaus passieren, dass man nen Welpen kriegt, der weder Halsband, noch Leine kennt und halt einfach mitlief. Die Bandbreite ist da recht groß, ein Teil aber doch sehr komplett gegen den Trend und ungewöhnlich an Haltungsmodellen für Arbeitshunde orientiert dafür, dass etwa hierzulande Zwingerhaltung in der Zucht dieser Rassen verboten ist. Die Welpenpaket und 500 Fotos jeder Lebensphase-Züchter gibt es auch, aber es sind nicht immer automatisch die mit den guten Hunden.


    Noch ist die Erinnerung recht frisch: der 8,5 Wochen Welpe konnte völlig problemlos auf freier Fläche abgeleint werden, und rannte halt Babyhöllentempo in Babykreisen. Mit einem 16 Wochen alten Hund, der noch keinen Bezug zu mir hat, dafür hüpft wie ein Känguru und bereits deutlich schneller ist und dafür mehr Platz braucht (und mein Anspruch ist eben nicht, dass Hund in kleinem Radius neben mir läuft, sondern dass er lernt, auf mich zu achten, während er über diverse Untergründe brettert, Hindernisse kennen lernt, Körperkoordination lernt und in sein zukünftiges Tempo rein wächst (und man selber auch) und dabei womöglich auch schon mal 80m von mir weg ist.

    Mit dem 16 Wochen Hund ist das, mitunter, nicht mehr so relativ sorglos möglich. Nicht alle Züchter lassen ihre Hunde abseits vom eigenen Garten/Auslauf frei laufen. Großes Interesse Bewegungsreizen nachzugehen ist in dem Alter schon da.

    Die Baby-Freilaufflächen würden schon nimmer funktionieren (War bei uns 10x10 Meter vor der Würstelbude, oder eine kleine Wiese im Park, ein Grünstreifen und der Schotterplatz hinterm Museum o.ä.), ich hätte etwa meinen Hund, wenn erst mit 16 Wochen bekommen, in unserem direkten Umfeld praktisch erst mal nicht ableinen können. Schleppleine...äh...nein...nicht für das, was der Hund können soll. Ganz vielleicht hätt ich mich auch ewig nicht getraut.

    (Mit 16 Wochen, oder waren es doch 14?, kam sie ja auch schon locker über Zäune von Hundeausläufen. Unlustig, wenn Hund das schon kann, aber sonst noch nix).


    Mir war und ist sehr wichtig, dass mein Hund möglichst viel frei laufen kann und darf, sofern das Umfeld passt, und dass Hund damit umgehen lernt, dass er 56km/h laufen kann.

    Ich hab schon zwei, wo das leider nicht geht, aber womöglich ganz anders aussehen würde, hätte man früher mit ihnen anfangen können (Bei den Galgos bedauere ich auch, dass die erst mit frühestens 16 Wochen aus dem Tierschutz kommen können. Das sind zu dem Zeitpunkt noch nicht die nobel blickend an der Leine trottenden, ruhigen Hunde, als die man sie will, sondern eher ziemlich gaga Wirbelwindgeschoße. Und viele bleiben vermutlich deshalb auch an der Leine und kommen blödestenfalls dort auch nimmer weg. Ein paar Wochen früher und sie hätten noch nicht son Tempo und noch etwas andere Interessen, die man besser fördern könnte).


    Es ist nicht der komplette Weltuntergang sie erst mit 16 Wochen aufwärts holen zu können, aber auch nicht ideal.


    Abgesehen von der Größe war das bei der Wahl vom jetztigen Hund aber mit ein wesentlicher Grund, gegen etwa einen Tierschutzgalgowelpen. "Zu alt" - und bis dahin womöglich nur in einem Zwinger rumgehopst und keine Draußen-Interaktion mit Menschen und womöglich noch nie wo anders bewegt, als auf Beton.

    Will ich es optimaler, will ich es anders.


    (Dabei find ich Welpen gar nicht so spannend, eher ziemlich unpraktisch. Aber 16 Wochen und mehr find ich noch unpraktischer, in Bezug auf das, was der Hund mit mir bis dahin nicht lernen kann - und dann bastelt man blödestensfalls ewig dran rum.)

  • ich find dieses Gesetz echt lächerlich und hoffe nicht dass es kommt auch aus Züchtersicht...


    ABER

    ich hab mir vor fast 11 Jahren ne Hündin mit damals 16 Wochen aus Frankreich geholt nicht weil ich sie nicht vorher holen konnte sondern weil mein Rüde ganz unerwartet starb und seine Züchterin noch eine Hündin länger behalten hat. Naja bis wir schlussendlich die Maus holten war sie 16 Wochen alt und lebte bis zu dem Zeitpunkt mit Mama, Oma, Tante, einer Schwester einfach im Rudel. Sie war von Anfang ein ein pflegeleichter absolut entspannter Junghund. Und meine bevorzugten Rassen gibt es so und so eher im Ausland als in Ö von dem her ja ich würde auch mit dieser Regelung weiterhin im Ausland kaufen wenn ich dem Züchter vertraue! man kann ihn ja auch besuchen das ist erlaubt. Meine Hunde sind übrigens bis jetzt alle aus dem Ausland (ausser meine selbst gezüchtete)

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