Was bedeutet Freilauf für euch - Regeln & Grenzen

  • Also wir Leben auch in der Großstadt. Nur eher am Randgebiet, aber es ist dennoch genug los. Leider ist bei uns in der Straße auch schon ein Hund einer Freundin angefahren worden.


    Daher heißt das für mich: wenn der Hund generell gut drauf ist und gut hört, dann darf er auch an der Straße ohne Leine laufen - sofern ich alles einsehen kann.


    Sobald ich das Gefühl habe, ich bin nicht sicher, dann mache ich es auch nicht.


    Bei Grünstreifen genauso. Beim Park mache ich es auch davon abhängig. Meistens liegt der Gehorsam tatsächlich an meiner Gefühls / Gedanken-lage.


    So handhabe ich das auch, wenn ich bei größeren Grünflächen unterwegs bin.



    Und im Zweifel IMMER angeleint. also wenn ich mir nicht sicher bin, denn die Hunde sind nicht dumm und können uns sehr gut lesen :)


    Wenn der Freilauf klappt. Gibt es eigentlich nur 3 regeln:


    Regelmäßig nach mir schauen, innerhalb des erlaubten Bereiches sein (10 m) und hören, wenn ich was sage. Sobald eine gebrochen wird, wird angeleint.

  • Der Hund läuft ein paar Meter vor, hinter oder seitlich von mir ohne Leine. Kann schnüffeln oder innehalten während ich weiter gehe.


    Die Entfernung zu mir darf nicht zu weit sein. 25 Meter vor mir her laufen ist definitiv nicht mehr okay. Der Hund kennt die Kommandos Stopp/Halt/Warte/Bleib und natürlich den Rückruf. Idealerweise auch Seite/Rand etc oder vorbei. Er darf nicht zu weit vom Weg ins Feld oder den Wald, zu anderen Hunden oder Menschen.


    Die Leine wurde beim Spaziergang immer mal wieder schon recht früh abgemacht. Der Welpe hat vom ersten Tag an in der Wohnung und im Garten (Ort wo er sich sicher gefühlt hat) das Halsband und Brustgeschirr usw und die Leine kennengelernt. Wurde mit Worten und Leckerli gelockt so dass er zu einem hin ist und einem gefolgt ist statt dass er gezogen werden musste. Dann ging es halt auch mal einfach raus aus dem Garten.

    Hatte er draußen Angst wurde er auf den Arm genommen oder wenn er stehen geblieben ist durfte er gucken und wurde weiter gelockt. Wenn er müde war ging es zurück. Ich habe dem Welpen einfach gezeigt dass ich ihn verstehe und er mir vertrauen kann. Nicht zu viel und schnell auf einmal. Nur kurze Ausflüge. Von Anfang an habe ich den Rückruf geübt und hochwertig belohnt. In der Wohnung, im Garten. Die Leine war mal dran und auch mal ab wenn ich ihn zu mir gerufen habe. Beim Spaziergang habe ich halt immer geguckt. Wir haben hier einen Weg der komplett gerade ist. Man kann 5km vorraus gucken. Zwischen Weg und Straße sind 3 große Felder. Wenn morgens um 5 Uhr absolut kein Hund oder Mensch in der Nähe war, die Straße nicht viel befahren, wurde der Welpe eben auch mal kurz los gemacht. Da war es noch eher so dass er eigentlich immer in meiner Nähe sein wollte statt auf Erkundungstour zu gehen.

    Bei Menschen oder Hunde auch schon auf sehr große Entfernung war immer eine Leine dran. In der Pubertät eine Schleppleine. Der Rückruf wurde immer versucht durchzusetzen. Notfalls mittels Leine. War der Welpen ängstlich oder zu neugierig und ich hatte das Gefühl er wird nicht hören wenn ich rufe, blieb die Leine dran. Ich habe auf meine Bauchgefühl gehört wann ich sie mal kurz abnehme und dann auch abrufe. Und natürlich auch nicht jedes Mal angeleint wenn ich abgerufen habe. Oder bei abrufen an der Schlepp angeleint. Nur manchmal habe ich es natürlich auch als Belohnung benutzt.

    Irgendwie war das ein natürlicher Prozess.


    Es wird ungefragt kein Kontakt zu Mensch oder Tier aufgenommen. Je nach Trainingsstand wurde schon in weiter Entfernung der Welpe abgerufen und angeleint und zügig vorbeigeführt. Hin und wieder, wenn Kontakt erwünscht war, durfte gespielt werden. Aber erst wenn die Zweibeiner länger miteinander geredet hatten. Hat Welpi auch schnell gelernt dass er nicht durchdrehen und dahin ziehen braucht wenn da vor ihm ein entspannter, gut erzogenen Hund und Mensch ist und erst gewartet wird bis das Kleinteile sich beruhigt hat. Später gab es dann das Kommando dass sich an der Seite abgelegt werden muss oder eben an Hunden oder Menschen schnell vorbeigegangen werden muss.


    An der Leine und z.B auf einem engem Bürgersteig wird bei anderen Hunden und Menschen der eigene Hund ins Fuß gerufen. Freilauf gibt es nur wo es sich anbietet. Je nach Trainingsstand. Darf natürlich nicht gejagt werden etc. Also phasenweise war auch auf dem tollen, einsamen Waldweg die Schleppleine dran und mal nichtmal im gut besuchten (von Menschen und Hunden) Park wo es auch Hasen gibt. Nie Freilauf in der Innenstadt und an Straßen wo viele Autos fahren. Ich persönlich hasse es wenn auf dem Bürgersteig ein freilaufender Hund ist und ich mit dem Auto daran vorbeifahren muss. Egal wie entspannt der Hund da auf dem Bürgersteig langgeht. Ich habe immer Angst dass Hund sich erschreckt und mir vor das Auto hüpft. Mach ich also dann selbst nicht.


    Kontakt zu anderen Menschen und Hunden nur wenn gefragt wurde. Lockende Menschen dürfen dann definitiv keinen Kontakt zum Hund haben.

  • Wie sieht für euch Freilauf aus?

    Freilauf ist für mich, wenn ich den Hund ohne Leine in einem Radius um mich habe, indem ich ihn sehen und jederzeit ansprechen kann, ohne dabei zu brüllen.


    Entspannter Freilauf ist für mich, wenn ich dabei nicht immer 100% mental beim Hund sein muss, sondern auch quatschen, Podcast hören oder sonst was machen kann.

    Und genau das ist mir sehr wichtig, sonst wäre mir Freilauf zu anstrengend.

    Welche Grenzen gibt es?

    - Es wird nicht gejagt

    - Es wird nicht außer Sichtweite gelaufen

    - Wo es Wege gibt, werden diese nicht verlassen

    - Andere Menschen/Hunde/Tiere sind tabu

    - An Straßenübergängen und Wegabzweigungen müssen sie warten

    - In Straßennähe müssen sie bei mir laufen

    - Es wird nichts vom Boden gefressen

    - Sie müssen ansprechbar bleiben, immer

    - Sie müssen für MICH notwendige Grundkommandos im Schlaf beherrschen


    Ab welchem Alter waren eure Hunde im Freilauf?

    Ab dem Tag, an dem sie hier eingezogen sind mit 8 bzw. 9 Wochen.

    In was für Situationen lasst ihr eure Hunde frei laufen und in welchen Situationen nicht?

    Nicht ist einfacher:


    - In der Brut- und Setzteit auf Feldern, hohen Wiesen und im Wald

    - In der (Groß)stadt mit viel Verkehr

    - In Naturschutzgebieten oder anderen Orten mit grundsätzlichem Verbot


    Sonst eigentlich immer.

    Wie macht ihr das, wenn ihr fremden Menschen/Hunden begegnet, ruft ihr den Hund ins Fuß oder lasst ihr jeden begrüßen, der nicht abgeneigt ist?

    Sie haben gelernt, von alleine zu mir zu kommen, bis wir die anderen Menschen/Hunde passiert haben und laufen dann von alleine wieder vorwärts.

    Begrüßt wird nur nach voriger Absprache.


    Meine Hunde locken funktioniert nicht, da der Grundgehorsam und die Bindung zu mir passen.

    Ist mir aber ehrlich gesagt noch nie wirklich passiert in den 9 Jahren und wenn, so unauffällig, dass meine Hunde max. blöd geglotzt haben.

  • Huhu :)

    Ich entscheide auch nach Bauchgefühl und je nachdem wie Luna so drauf ist. Meistens prüfe ich einmal wie ansprechbar sie ist und entscheide dann danach - Hunde haben ja auch mal einen schlechten Tag. 😅


    Auf unserem Standard-Gassiweg darf Luna die meiste Zeit im Freilauf sein. Außer an einer bestimmten Wiese, auf der es viele Mäuse gibt, weil sie dann nicht mehr ansprechbar ist. :headbash: daran arbeiten wir gerade.


    Zu fremden Menschen geht sie zum Glück von alleine gar nicht hin, auch Fahrrädern jagt sie nicht hinterher. Wenn fremde Hunde da sind, kommt Luna meistens von alleine zu mir zurück und dann entscheide ich je nach Hund, ob Kontakt eine gute Idee ist oder nicht.



    Mal eine Frage an alle, bei denen die Hunde den Weg nicht verlassen dürfen: wie habt ihr das trainiert? Ist das eine unverhandelbare Regel oder dürfen eure Hunde nach Freigabe auch mal auf's Feld o.Ä.?

  • Spannendes Thema! An die, die hier schon geantwortet haben mal eine (hoffentlich erlaubte) Zwischenfrage: Wie habt ihr die Kommandos Stopp und Warte etabliert?

  • Mal eine Frage an alle, bei denen die Hunde den Weg nicht verlassen dürfen: wie habt ihr das trainiert? Ist das eine unverhandelbare Regel oder dürfen eure Hunde nach Freigabe auch mal auf's Feld o.Ä.?

    Bei uns gibt's ein "äh-äh" wenn er schon in Richtung Feld luschert, und ein "Stop" und "Raus da" wenn er schneller war als ich gucken konnte. Gleiches gilt auch wenn er an der Leine ist, und nach mittlerweile sechs Monaten diskutiert er da nicht mehr rum. Aufbau mit der Schlepp, wenn er diskutiert wird er auch geblockt.


    Ja, er darf auf Freigabe butschern gehen, ob Feld, Wald, Wiese.

  • Hier gab es auch von Anfang an Freilauf. Und unsere Basisregeln sind ansich ganz einfach.

    Es wird ein gewisser Radius um mich herum eingehalten, der Hund ist die ganze Zeit ansprechbar, kommt sofort auf den Rückruf und es werden die Wege nicht verlassen.

    Wird sich daran nicht gehalten, ist das Privileg Freilauf gestrichen.

    Ansonsten gelten hier Dinge wie warten vor Weggabelungen, auf schmalen Wegen hat Hund hinter mir zu laufen, kommen uns Menschen entgegen / überholen uns, ob zu Fuß oder mit Gefährt, machen wir Platz und weichen zur Seite aus. Es wird bitte generell niemand belästigt, und zurück fallen lassen und schnuppern ist erlaubt, solange wieder aufgeschlossen wird, wenn ich das sage.

    Ist das eine unverhandelbare Regel oder dürfen eure Hunde nach Freigabe auch mal auf's Feld o.Ä.?

    Das ist hier absolut unverhandelbar.

    Das weiß T auch, und ich werde auch sehr deutlich, wenn sie mal meint, dass vergessen zu haben.

    Dort leben Wildtiere, ziehen ihren Nachwuchs groß, Landwirte bestellen ihre Felder,...

    Mein Hund hat einfach nichts irgendwo abseits der Wege verloren, schon gar nicht alleine, und das auch nicht, wenn sie "nur" zehn Meter von mir entfernt ist.

  • Ich mag es entspannt. Möglichst viel Freilauf, bei Bedarf Flexi (BuS) oder auch Schleppleine (Junghund der die Regeln nicht einhält).


    Entspannt heißt: auf beiden Seiten entspannt. Ich will also auch nicht 12000 Sachen korrigieren und mental ständig um den Hund kreisen.


    Regeln: Wege nicht verlassen, zu Außenreizen wird nicht hingelaufen und es wird unterwegs nichts gefressen.


    Ich achte drauf, dass mein Hund sich keine Arbeit sucht, sondern ebenfalls entspannt ist.


    Und ansonsten halt entspannten durch die Gegend schlappen.

  • Da mein Hund nur bedingt verträglich ist mit Fremdhunden, darf sie nur an gut überblickbaren Bereichen von der Leine, ansonsten ist sie immer angeleint. Freilauf bedeutet, dass sie auf den Wegen oder auf einer frisch gemähten Wiese rumdüsen darf (und bevor ein Aufschrei kommt: Ich komme von einem Bauernhof, ich kenne die Wiesen und deren Besitzer und weiß, wo ich das machen kann und wo nicht). Es bedeutet aber auch, dass sie einfach ausgiebig schnüffeln kann.


    Was sie nicht darf:

    - In hohen Wiesen rumtoben und womöglich auch noch dort ihr Geschäft verrichten.

    - Sich zu weit von mir entfernen

    - jagen


    Wenn Menschen, Hunde oder Fahrzeuge kommen, leine ich sie grundsätzlich an oder hole sie eng zu mir her. Wildkontakt meistert sie mittlerweile wirklich super (dreimal auf Holz klopfe).


    Wir machen im Freilauf gerne mal Renn- und Suchspiele, werfe Leckerlie und übe auch immer mal wieder Sachen wie Sitz und bleib etc.


    Freilauf bekommt sie meist auf gut bekannten Strecken, wo ich auch so gut wie immer alleine unterwegs bin (man weiß irgendwann, zu welchen Zeiten die anderen unterwegs sind). Cassy ist recht territorial veranlagt, in fremden Gebieten sind Fremdhundekontakte meist sehr viel besser - da konnte ich sie teils auch schon von der Leine nehmen, weil alles sehr entspannt war. Bin aber auch ein Schisshase und sehr vorsichtig.

  • Nun die Fragen an euch:

    Wie sieht für euch Freilauf aus?
    Bis auf die Einhaltung der Grenzen dürfen meine Hunde im Freilauf wirklich viel. Freilauf ist bei uns Entspannung, da wird auch nicht irgendwie irgendwas geübt oder trainiert. Natürlich ist die absolute Ansprechbarkeit zu jeder Situation oberste Priorität, ohne die gibt es keinen Freilauf.

    Welche Grenzen gibt es?
    In Sicht- und Hörweite bleiben, keine anderen Lebewesen belästigen, stören oder jagen, nix kaputt machen. Auf Rückruf promt reagieren.

    Ab welchem Alter waren eure Hunde im Freilauf?
    Tetris seit Welpenbeinen, Scarlet später

    In was für Situationen lasst ihr eure Hunde frei laufen und in welchen Situationen nicht?
    Tetris darf fast überall frei laufen. Nicht unbedingt an vielbefahrenen Straßen, aber ansonsten ist er meistens frei.
    Scarlet nur dort wo ich die Umgebung weitestgehend einsehen kann, nicht mehr im direkten Wohnumfeld.
    Ich gehe aber eh meistens dort Gassi wo man kaum andere Menschen trifft, auf Wegen auf denen viel los ist, ist es mir zu anstrengend permanent aufzupassen, da bleiben sie auch an der Leine.

    Wie macht ihr das, wenn ihr fremden Menschen/Hunden begegnet, ruft ihr den Hund ins Fuß oder lasst ihr jeden begrüßen, der nicht abgeneigt ist?
    Begrüßt wird hier keiner. Andere Lebewesen haben meine Hunde schlicht zu ignorieren. Wenn der Weg breit ist und ich den Eindruck habe, dass es für mein Gegenüber okay ist dass die Hunde im 3m Radius um mich herum laufen, bleiben sie frei. Habe ich aber irgendwie im Ansatz das Gefühl dass mein Gegenüber besorgt ist weil die Hunde frei sind, nehme ich sie an die Leine. Fremdhundekontakt gibt es bei uns nicht.

    Was, wenn Fremde euren Hund locken und streicheln wollen?
    Kommt drauf an. Wenn jemand freundlich fragt, darf er Scarlet streicheln. Wenn jemand einfach ohne Kontaktaufnahme zu mir versucht die Hunde anzulocken, behalte ich sie bei mir.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!