Tierärztin sagt, ich soll die Ernährung radikal umstellen - ist das noch normal?

  • Hier auch eine Stimme für TA Wechsel.

    Wenn da schon bei solchen Fragen komische Infos kommen, wäre mein Vertrauensverhältnis gestört.


    Ich hab auch geschluckt bei Novalgin, erscheint mir knackig für einen 12 Wochen alten Hund.

  • Der Tierärztin zufolge haben wir den Hund durch die Ernährung krank gemacht. Trockenfutter und sämtliche Leckeri sowie Kauspielzeug sind laut ihrer Aussage "Gift für den Hundemagen und eine reine Werbemasche der Futtermittelindustrie". Ich habe aber schon von mehreren Hundehaltern gehört, dass sie ausschließlich trocken füttern. Wir verwenden auch extra ein Futter mit rund 70 Prozent Fleischanteil. Das hat mir mein Bruder empfohlen, der seinen Labrador seit Jahren damit füttert. Laut Tierärtztin sollten wir dem Hund aber ausschließlich Nassfutter geben, dann würden sich seine Magenprobleme lösen - dabei spiele es auch keine Rolle, ob es das billige Futter vom Discounter oder ein Markenprodukt ist. Hauptsache nass soll es sein.

    Aha. Und das Nassfutter wird nicht von der phösen Futtermittelindustrie hergestellt und beworben? Und jeder beliebige Müll ist gut genug, wenn es nur in einer Dose daherkommt?


    Ich würde

    a) sofort den TA wechseln. Wer soviel nachweislichen Unfug erzählt, ist nicht vertrauenswürdig. Was sie dem Hund verschrieben hat (neben dem ziemlich starken Schmerzmittel), wirkt gegen gewisse Infektionen - und nicht gegen einen durch falsche Fütterung überreizten Magen! Sie scheint da nicht an die eigene Diagnose zu glauben....


    b) dem Hund ein vernünftiges Welpenfutter füttern, ob nass oder trocken oder beides. Was bekam er denn beim Züchter? Ich gebe immer erst das weiter, und stelle dann bei Bedarf um. Verträglichkeiten können sehr individuell unterschiedlich sein, daher gibt es nicht DAS beste Futter. Aber kein Hund der Welt braucht 70% Fleischanteil im Futter! Fleisch solte nicht als Brennstoff missbraucht werden, sondern nur als Proteinlieferant.


    c) den Tagesablauf auf Stress durchleuchten


    d) beim neuen TA den Kot und Urin (wegen der Pinkelei!) untersuchen lassen


    Und ja, auch unter TAs gibt es Leute, die blind irgenwelchen verschrobnen Ideen anhängen

  • "Das wäre, als würde man einem Kleinkind jedesmal Gummibärchen geben, wenn es brav war".

    ...oder als würde man einem Tierarzt Geld in die Hand drücken, nur weil er mal gearbeitet hat. Nach der "man muss nicht jede Selbstverständlichkeit belohnen"- Logik hätte ich die Bezahlung der Behandlung mit Berufung auf diesen Vergleich einfach mal verweigert. :pfeif:

    Ernsthaft: Bei einer fachlich wirklich guten Tierärztin würde ich das Thema zukünftig einfach unterbinden und jeden Versuch von ihr, die Erziehung oder Ernährung des Hundes anzusprechen, sehr deutlich beenden. Wenn Du das nicht kannst, was ich nachvollziehbar finden würde, würde ich mir einfach einen anderen Tierarzt suchen.

  • also ich würde meinen TA nicht als Futterberater betrachten und seine Meinung zu meiner Fütterung oder Art der Belohnung wäre mir ehrlich gesagt egal und vor allem kein Grund zu wechseln.


    Schlimmer finde ich dann eine eingeschränkte und von Vorurteilen beeinflusste Diagnostik

  • OT, aber trotzdem kurz dazu was:

    Aber kein Hund der Welt braucht 70% Fleischanteil im Futter! Fleisch solte nicht als Brennstoff missbraucht werden, sondern nur als Proteinlieferant.

    Ich weiss nicht, welches Futter Cooper aktuell gefüttert wird. Ist es aber ein TF, bin ich mir ziemlich sicher, dass da nicht 70% Fleischanteil drin ist. Wenn, dann ist der Fleischanteil in Frischfleisch angegeben.

    (Ich wollte auch gar nicht die Aussage anzweifeln, ich sehe es nämlich genauso naijra . Geht mir nur um die Info an den/die TE)

    Was fütterst du denn aktuell Benjito ? Bekommt dein Hund seit jeher dieses Futter oder wurde zwischendurch gewechselt?

  • Nein, wegen solchen Meinungsverschiedenheiten würde ich sicher nicht den TA wechseln. Wichtig sind fachliche/diagnostische/chirurgische Fähigkeiten, Kommunikation, Ehrlichkeit, usw.

    Aber sicher nicht die Ansichten über Erziehung, etc.

    Dafür ist ein TA einfach nicht der richtige Ansprechpartner. Auch wenn manche TÄ selbst Hunde haben und brauchbare Ratschläge anbringen *können*, aber das ist nicht ihre Aufgabe.

  • Ich lese im Eingangspost, dass die "Diagnose" der Tierärztin ist, der Hund wäre wegen Trockenfütterung krank geworden, deswegen bekommt er jetzt Schmerzmittel und TSO20. Ich sehe da auf jeden Fall Probleme entweder bei den fachlichen/diagnostischen Fähigkeiten oder bei der Kommunikation und Ehrlichkeit :D

  • Ich lese im Eingangspost, dass die "Diagnose" der Tierärztin ist, der Hund wäre wegen Trockenfütterung krank geworden, deswegen bekommt er jetzt Schmerzmittel und TSO20. Ich sehe da auf jeden Fall Probleme entweder bei den fachlichen/diagnostischen Fähigkeiten oder bei der Kommunikation und Ehrlichkeit :D

    Naja, nicht unbedingt. Es ist nicht so selten, dass Welpen oder auch erwachsene Hunde Trockenfutter erbrechen oder weichen Kot davon bekommen.

    Schmerzmittel finde ich auch etwas seltsam, ich hätte eher daran gedacht, es mal mit einem anderen Futter zu probieren. Oder der Hund hat so heftigen Durchfall und Magenprobleme, dass Schmerzmittel gerechtfertigt ist, wer weiß.

  • Aber irgendwas ist doch da schräg. Vermutet die Ärztin eventuell eine Blaseninfektion (Welpe pinkelt häufiger) und deswegen TSO20? (Und das auf blauen Dunst, ohne weitere Tests?)

    Es wurde anscheinend nichts erklärt, weil das böse Futter schuld ist an allem.

    Ich finde das ganz ernsthaft nicht vertrauenswürdig. Wenn mir ein TA "nur" mit irgendwelchen Verschwörungstheorien zu korrektem Hundetraining kommt und ich das ganz klar abtrennen kann von fachlicher Behandlung und Beratung - ok. Scheint mir hier allerdings nicht gegeben zu sein.

  • Futter ist tatsächliche eine Glaubensfrage , ist in unserer menschlichen Ernährung auch nicht anders.


    Bei mir war es eher umgekehrt, ich soll aufhören mit barfen das macht krank und Nassfutter ist auch nicht gut, besser Trockenfutter geben. Naja das meine Hunde sehr alt geworden sind , ohne großartig krank zu sein war ein tolles Gegenargument :grinning_squinting_face: Tatsächlich sind Tierärzte oft keine guten Futterexperten , deshalb würde ich nur den Tierarzt wechseln wenn es mich extrem nerven würde. Es gibt aber auch Ernährungsberater für Hunde. Ich bin eher der Meinung selbst probieren und schauen was der Hund verträgt. Mein Rüde verträgt kein Barf mehr, also gibts Dose , Trockenfutter wäre auch ok. Beim Grasfressen kommt es immer auf die Menge an. Ein wenig ist normal, macht der Hund es oft und ist kaum davon abzuhalten ist oft Übersäuerung daran schuld.


    Und Erziehungstipps vom Tierärzten kannst du höchstens ernst nehmen wenn sie eine Zusatzausbildung für Verhaltenstherapie haben. Ansonsten gibt es Tierärzte die keine Ahnung von Hunden haben, noch nie selbst einen hatten und sie nur aus der Praxis kennen. Das heisst nicht das sie schlechte Ärzte sind , medizinisch sind sie meist trotzdem toll. Du fragst ja deinen Hausarzt auch nicht wie du deine Kinder erziehen sollst.


    Bauchgefühl ist oft nicht das schlechteste. Gute Besserung für den Zwerg.

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