Akita und Shiba Inu - Hunde wie alle anderen?

  • Ich muss gestehen, dass ein Grund dafür, weshalb wir den neuen Sitter im Mai nicht wollten war, dass der Hausrüde, der im Rudel mit läuft, ein Akita-Rüde war. Der Sitterhatte seine Bedenken, hätte es aber versucht. Ich hatte da aber so Bauchschmerzen. dass ich mich dagegen entschieden hab. Obwohl der Bub bis dato mit intakten Rüden im Rudel war und es nie ernsthafte Probleme gab.

  • Allerdings sind das häufig winzige Veränderungen im Ausdruck, die viele Hundehalter und oft auch Hunde nicht wahrnehmen. Würde vermuten, daß da auch ein Grund für die "Unverträglichkeit" liegen könnte.

    Alles klar. Die meisten Hunde und Menschen sind einfach zu doof für diese Hunde. :roll:

    So einfach kann man es sich natürlich auch machen.

  • Allerdings sind das häufig winzige Veränderungen im Ausdruck, die viele Hundehalter und oft auch Hunde nicht wahrnehmen. Würde vermuten, daß da auch ein Grund für die "Unverträglichkeit" liegen könnte.

    Alles klar. Die meisten Hunde und Menschen sind einfach zu doof für diese Hunde. :roll:

    So einfach kann man es sich natürlich auch machen.

    Tatsache, nicht alle Hunde kommunizieren gleich. Genau so wenig wie alle Menschen. Auch unter Hunden gibt es "Sprachen", die erlernt werden müssen. Hunde sind so unterschiedlich wie Menschen unterschiedlich sind.

  • Würde vermuten, daß da auch ein Grund für die "Unverträglichkeit" liegen könnte.

    Ich glaube, die Asiaten kommen bei vielen Hunden falsch an und die sagen dann wiederum nicht nein bei Konflikten.


    Der Körperbau dieser Hunde schreit zuchtbedingt Imponierverhalten. Aufgestellte Ohren, aufgestellte Rute, die extreme Winkelung der Hinterhand und ein damit einhergehender staksiger und steifer Gang. Selbst wenn sie entspannt sind, wirken sie nicht entspannt. Das ist in der Kommunikation eine schwierige Kiste.


    Ich kenne viele Hunde die deshalb ein Thema mit Nordischen, japanischen Typen haben (Husky, Malamut, Shar Pei > ganz extrem, Akita, Shiba,...).


    ***


    Shibas gibt's hier einige. Die sind tatsächliche alle unproblamtisch, laufen meist frei und sind Artgenossen gegenüber ignorant. Jagdtrieb scheint auch OK zu sein. Beim Akita sieht es da anders aus, da kenne ich wenige entspannte Exemplare, aber auch ganz andere Kaliber, bei den Amerikanischen noch mehr als bei den Japanischen.


    In der Raufergruppe (gemischte Gruppe als emotionsflexiblen und sozial sehr kompetenten Hunden) damals waren 3 Akitas. 2 Rüden mit ernstem Aggressionsproblem und eine Hündin, die aber zu den sozial kompetenten Hunden zählte.


    Die konnten aber trotzdem alle frei laufen, halt je nachdem mit Maulkorb gesichert.


    Aber die ticken schon anders, WTP hatten die alle nicht und nur wenn die Bindung gut war hatte man nen Fuß drin. Aber so klassische Erziehung ist da eher schwierig gewesen. Bei dem einen Gespann hätte ich persönlich sogar gesagt, sie soll den Hund abgeben, weil die Beziehung eher toxisch war. Und wo keine Beziehung und Bindung geht beim Akita, so mein Eindruck, einfach nix, wo man bei anderen vielleicht noch über Futter, Spiel,... rankommt. Die machen komplett dicht und vermitteln einem sehr ungeschönt den Eindruck, das sie einen auch nicht brauchen.

  • Sehr prima, bei uns in der Nachbarschaft wohnt seit kurzem ein Akitawelpe, 11 Wochen alt.

    Sein Frauchen ist nett, wir haben schon miteinander gesprochen, der Welpe ist auch nett.

    Benimmt sich wie jeder andere Welpe, da ist mir kein Unterschied aufgefallen.

    Hoffen wir mal, dass es so bleibt.

  • Der Körperbau dieser Hunde schreit zuchtbedingt Imponierverhalten. Aufgestellte Ohren, aufgestellte Rute, die extreme Winkelung der Hinterhand und ein damit einhergehender staksiger und steifer Gang. Selbst wenn sie entspannt sind, wirken sie nicht entspannt. Das ist in der Kommunikation eine schwierige Kiste.

    sieht Hecci genauso :pfeif:


    Ich kenne nur einen American Akita näher, er gehört einer Familie die bei meiner Trainerin trainiert hat mit uns damals. Ein wunderschöner, imposanter Rüde. Mit großer Wohlfühldistanz, viel Meinung und keine Scheu diese mit den Zähnen durchzusetzen. Er ist sehr auf sein Herrchen fixiert, Frauchen nimmt er zB überhaupt nicht für Voll. Die Kinder sowieso. Der Traum vom schönen plüschigen Familienhund platzte da recht schnell und der Hund setzte die Zähne seinen Menschen gegenüber ein sobald ihm was nicht passte.

    Sie haben ihn mittlerweile im Griff, er trägt an belebten Orten Mauli aber begleitet die Familie auch in den Urlaub und co. Easy peasy wird er nie werden.

    Wunderschön ist er aber.

  • Nein, sie sind keine Hunde wie alle anderen Hunde. Sie sind anders, zumindest Shibas auch genetisch: https://shibaclub.de/fuer-welp…fer/33-personal-tech.html


    Wenn man verbreitet "sind auch nur Hunde" und Unterschiede im Verhalten, Wesen und der Bindungsbereitschaft außer Acht läßt, tut man diesen Hunden meines Erachtens nach keinen Gefallen.

    Stimme zu! Es gibt noch ein paar weitere genetisch „besondere“ oder „besonders ursprüngliche“ Rassen (Do Khyi z.B., aber auch der Shih Tzu). Nicht nur asiatische Angehörige der FCI Gruppe 5 können eher unabhängig und eigenständig sein, die asiatischen Rassen sind aber alle nicht ohne.


    Aber - gerade der Akita ist dafür bekannt, dass er Artgenossenanwesenheit nicht sonderlich feiert und früher sowohl jagen als auch wachen/schützen sollte (vielleicht auch mal Zughund war?) - ein Arbeitshund also durch und durch. Und auch der Shiba ist ursprünglich ein Jagdhund gewesen. Es sind zudem Hunde mit selbständiger Jagdtendenz - aber soweit ich weiß nicht als Jagdhunde hier erlaubt. Vom Charaktertyp sind sie vielleicht am ehesten vergleichbar mit den Laiki. Weniger hibbelig und vokal als diese, dafür noch etwas unabhängiger und wenig verträglich mit anderen Hunden.


    Nicht mit den Wolfhunden der Sorte TWH oder SWH vergleichbar aus meiner Sicht - diese Rassen sind viel zu sehr Herdengebrauchshund in ihrer Natur, weitaus mehr WTP. Mit dem AWH ab dem „upper-mid content“ vielleicht aber vergleichbar, sowie mit den ganzen neuen fancy russischen Wolfhundrassen (Huskowolky, Woland, Wolkosoby).


    Man kann den Akita führen. Es gibt Akitas, die sich führen lassen. Sie sind sehr loyal und bezogen auf ihre Familie. Das kann man ja auch nutzen, und den Hund über die Bindung motivieren. Aber in dicht besiedelten Gegenden und ohne Jagdmöglichkeiten (also zumindest das Mäuseln oder ein Ersatztraining) werden diese Hunde fürchte ich nicht glücklich.


    In unserer Spaßsportgruppe ist ein Akita-Mix. Nicht mit anderen Rüden verträglich, mit den Mädels so halbwegs. Aber - er zeigt es mit stolz unnahbarer Gestik, mit warnenden Blicken und höchstens einem kurzen, durchaus noch höflichen Knurren. Auf einen anderen Hund losgehen - das wäre unter seiner Würde 🤣 Er ist lediglich distanziert. Und andere Hunde verstehen das auch recht gut. Geri und er können jetzt beide im Auslauf sein, einer schaut zu, einer läuft den Parcours - und es gibt keinerlei Stress. Aber der Akitamix hat eine lustige Einstellung zu den Übungen. Er macht sie so wie er es will - also auch mal in einer anderen Reihenfolge als Herrchen und junges Frauchen (ca. 12, sie ist des Hundes Ein und Alles, da sieht man sehr klar die Familienbezogenheit des Akita) es sagen. Zudem mit stoischer Gelassenheit statt mit überschwänglicher Begeisterung, und mit unglaublicher Eleganz. Wenn er den Dummy im Vorsitz abgibt, dann gibt er dabei auch noch das Pfötchen. Ein klasse Hund. Der Halter sagt aber, im ersten Jahr musste man mit seiner Erziehung sehr kämpfen, weil er sich mit Regeln befolgen sehr schwer tat. Trotzdem läuft es bei dieser Familie gut. Und ich denke, dass sie kein Einzelfall sind. Aber sie arbeiten auch daran! Da geht eben auch die Tochter mit Vater und Hund in den Kurs, und sie machen viel zusammen als Familie. Es ist ein höherer Aufwand. Vergleichbar mit dem Zeitaufwand für Sport bei einem Husky oder Huskymix (außer im Sommer), denke ich, aber andere Betätigung. Es sei denn, man hat ein ordentliches Grundstück und will den Akita oder Shiba als Wachhund. Dann beschäftigt sich der Hund ganz gut selber. Da darf dann aber keine fremde Katze aufs Grundstück 😉

  • Hier seh ich gelegentlich Shibas an der Flexi: hübsch, ignorant, kläffen nicht.


    Meinetwegen dürfte es gern mehr davon geben, die stören überhaupt nicht.


    Die Katzen Erklärung ist gut. Leicht zu merken und die Europäer erwarten sich als Laien von nem Hund eher Labbi-Verhalten. Dann sollen sie sich lieber auf eine Art Katze einstellen.


    Shiba Inus seh ich gar nicht als Problemhunde. Sie stammen auch aus einem Land, in dem es eher nicht üblich ist, sein Leben nach dem Hund auszurichten.

    Auf ihre Katzenart werden die schon angenehm und praktisch im Haus sein.


    Anders die Akitas. Die Kombination groß, eigenständig, Wachtrieb passt in das dicht besiedelte, besuchs- und ausgehfreudige Deutschland einfach nicht rein.


    Um die wenigen Menschen mit Verantwortungsgefühl, Sachkenntnis, großem Grundstück und wenig Besuchern, die keinen Mitnehm-Hund wollen, konkurrieren schon viel zu viele Tiere.

    Vom klassischen Hofhund, über den Gebrauchshund mit Special Effects bis hin zu den Herdenschutzhunden und Herdenschutz-Mixen aus dem Tierschutz.

    Alles Kandidaten, denen sonst die Euthanasie oder ein Leben im Tierheimzwinger droht.

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