Labradorwelpe dreht in Welpenstunde durch !!!

  • Oh ja, ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste Hundeschul-Gruppenstunde mit meinem Rex... das war der Horror für mich xD Er war damals etwa 10 Monate alt (wir hatten ihn als Junghund aus dem Tierschutz übernommen), extrem aufgeschlossen und spielfreudig und betrachtete alle anderen Hunde erstmal als potentielle Spielkameraden. Und natürlich hatte ich als Ersthundehalterin auch nicht immer alles richtig gemacht und z.B. sehr häufig und in allen möglichen Situationen Kontakt zu anderen Hunden zugelassen :lol: Und dann sollte Rex sich auf einmal überwiegend auf das Training & die Aufgaben konzentrieren und die anderen Hunde ignorieren, dabei wollte er doch lieber spieeelen!

    Nach der Stunde war ich so enttäuscht, dass ich sogar weinte |)


    Aaaber man lernt dazu. Vor allem ist es ganz wichtig, sich selbst nicht so einen Druck zu machen und zu stressen. Niemand ist perfekt - unsere Hunde eben auch nicht! Wir machen Fehler und den wirklich rundum 100%ig perfekten Vorzeigehund ohne jegliche Macken gibt es nicht. Peinlich muss einem da gar nix sein und wenn einem eine Hundeschule dieses Gefühl gibt, dann ist es wahrscheinlich nicht die richtige, denn HundetrainerInnen sollten professionell sein und außerdem verschiedene Wege für verschiedene Hund-Mensch-Teams aufzeigen können.


    Wichtig ist es auch, die eigene Intuition und Empathie nicht auszuschalten. Man muss nicht ALLES, was ein Hundetrainer sagt, übernehmen. Wird ein Welpe gleich als "stur" abgestempelt, weil er eben in dieser Situation mit vielen Reizen und viel Ablenkung nicht gut ruhig bleiben kann, halte ich das für mangelndes Fachwissen und fehlende Bereitschaft, Hund und Mensch - wie es hier so schön schon geschrieben wurde - da abzuholen, wo sie stehen!


    Dein Welpe ist ja nicht stur, sondern überfordert. Und da finde ich Verständnis, Geduld und Einfühlungsvermögen am allerwichtigsten. Normalerweise sollte es in einem Gruppenkurs möglich sein, sich räumlich so weit von den anderen zu distanzieren, dass der Welpe besser ruhig bleiben kann. Dann sollte man jedes ruhige Verhalten und jede Kontaktaufnahme des Welpen mit sich als Halter natürlich bestätigen und hochwertig belohnen.


    Bitte irritiere deinen Welpen nicht, indem du ihn z.B. anknurrst. Als Mensch ist es besser, sich so zu verhalten wie ein Mensch - dann ist man für sein Hundekind nämlich auch viel berechenbarer und authentischer :nicken:

  • Jetzt sind wir doch mal ehrlich:

    Ein Hund, den man daheim (in der bekannten Umgebung) nicht ruhig bekommt, den bekommt man nach einem Spiel mit anderen Welpen ganz sicher nicht ruhig. Wie auch? Er kennt es nicht, er hat die Spielkumpels genau vor der Nase und er ist aufgeregt.


    Ausser ignorieren kommt von den Trainern nix?

  • Als ich mit meiner Hündin in der Welpengruppe war, war der Ablauf ähnlich :


    Zuerst saß man im Kreis, Welpen auf dem Schoß, und es wurden Probleme bequatscht.


    Dann gab es ein paar Minuten Übungen und im Anschluss an die Übungen bissl Spiel mit Passenden Hunden. Diese Spiel wurde beobachtet und analysiert. Ist was eskaliert, ging sofort jemand dazwischen.


    Danach gings wieder in den Sitzkreis, Welpen wieder auf dem Schoß, und es gab Theorie.


    Allerdings, wenn da mal ein Welpe dabei war mit dem was nicht so gut geklappt hat, konnte dieser Welpe auch mit einem souveränen, ausgewachsenen Hund kontakten, und wenn es allgemein unmöglich war, wurden erstmal Einzelstunden angeboten.


    Für die Welpen war das sehr sehr viel input, insgesamt ging es ne Stunde, oft auch deutlich länger.


    Wirklich etwas gelernt hab ich nicht draus, ich wollte nur dass mein Welpe mir anderen Welpen ohne Leine und unter kontrollierten Bedingungen Kontakt haben kann.


    Das Problem das ich in eurem Fall sehe, ist dass die Hundeschule nicht auf eure Probleme eingeht. Es wird gesagt, du sollst dich durch setzen, und er hat saß einfach mal auszuhalten, aber es wird nicht nachgehakt, warum das für euren Welpen so schwer ist, und diesbezüglich auch nicht geholfen.


    Ich würde daher - weil es bei euch ja Pflicht ist - erstmal ohne Welpe nach einer anderen Hundeschule schauen, mir das Programm in Ruhe ohne Hund ansehen, und wenn das positiv aussieht, mal mit den zuständigen Leuten ein Gespräch führen. Darüber warum ihr in eine Welpengruppe müsst, was so eure Probleme sind, und woran es bei der vorigen Hundeschule gescheitert ist.

    Vielleicht geht man da erstmal eurem Alltag auf den Grund, und führt euch später ( wenn es wirklich nötig ist) wieder in eine passende Gruppe ein.


    Aber wichtig ist halt erstmal der Alltag. Wenn es da nicht klappt, kann es in der Welpen Stunde auch nicht funktionieren.

  • Die Welpenstunde ist kein Aufeinanderhetzen der Hunde, da wird schon geschaut welcher Hund zu welchem passt und es sind immer nur Max 4 in einer Gruppe - es geht nur 15 Min, dann ist Theorieteil, wo man eben stillsitzen soll aber mein Hund will dann lieber weiterspielen anstatt zu sitzen … ich hab keine Erwartung an meinen Hund und mir ist schon klar dass er noch klein ist - sondern mir ist es nur unangenehm wenn die andern alle brav sitzen und meiner halt nicht zur Ruhe kommt aber wahrscheinlich sind manche Labbis halt so …

    15 Minuten! Das ist die Zeit die meine erwachsenen Hunde am Stück trainieren. Danach sind die fertig und brauchen ne Pause! Spielen ist ungefähr genauso anstrengend. Danach dann zu erwarten dass sich der Hund runterfährt ist abartig. Naja Welpenspielstunden ansich sind genau das. Sinnvoll wäre eine Welpenstunde bei der man gezielt übt den Fokus auf den Menschen zu richten (mit viel Abstand zum Artgenossen) kleine Übungen mit verschiedenen Untergründen etc, ein lustiger Abruf und eben dazwischen immer und immer wieder Ruheübungen und Frust aushalten aber immer auf einem Level der vom jeweiligem Hund gemeistert werden kann. Wenn die Hundeschule die Gleiche ist wie die Welpenspielstunde jetzt- such dir was anderes!

  • Hallo


    Du hast hier ein paar Tips bekommen wie du deinen Hund runterfahren kannst (Leckerchen suchen lassen, etwas zu kauen geben), probier doch in der Wohnung was für deinen Welpen am Besten funktioniert und übernimm das für die Welpenstunde. Gerade Labradore haben ja gern etwas im Maul, da könntest du es auch mit einem kleinen Knotenseil oder einem verknoteten Socken als "Schnuller" probieren. Kauen wirkt beruhigend.


    VG Yvonne

  • Meine Hündin hat in der Welpenstunde auch teilweise Mühe, beim Theorieteil ruhig zu bleiben. Meine Trainerin hat mir empfohlen, kleine (!) Futterbröckchen ins Gras oder in den bei uns bereit gelegten Schbüffelteppich zu streuseln. So ist sie beschäftigt und schnüffeln beruhigt.

    Wäre das eine Option?


    Hallo


    Du hast hier ein paar Tips bekommen wie du deinen Hund runterfahren kannst (Leckerchen suchen lassen, etwas zu kauen geben), probier doch in der Wohnung was für deinen Welpen am Besten funktioniert und übernimm das für die Welpenstunde. Gerade Labradore haben ja gern etwas im Maul, da könntest du es auch mit einem kleinen Knotenseil oder einem verknoteten Socken als "Schnuller" probieren. Kauen wirkt beruhigend.


    VG Yvonne

    ja das wär eine Idee - ich geb ihm tagsüber Rinderohren zum knabbern wenn ich dabei bin die lenken ihn ab er knabbert sonst alles an - Tisch, Stuhl usw. Seil nimmt er nicht hab ich schon probiert da will er nur dran ziehen …

  • ich geb ihm tagsüber Rinderohren zum knabbern

    Bitte nicht zu viel davon! Die Dinger haben ordentlich Kalorien (ich glaub das 4-5 fache von frischem Fleisch). Dann lieber ein Kauholz, einen Kong, Möhre, Gurke... es gibt viele kalorienarme/freie Dinge zum Kauen.


    Zum Vergleich: meine 25 kg Hündin kriegt alle 14 Tage ein Schafsohr (100g).

  • Hier hilft ein Stück Olivenholz. Ist mir eigentlich zu hart für die Welpenzähnchen, aber meiner beisst nicht richtig drauf sondern lutscht eher drauf rum :hust:

  • Das wohl eine Aufgabe, die dieser Hund dir stellt, ihn in die Ruhe zu bekommen. Das das nicht gleich automatisch klappt, zeigt eben, das ist schwer für euch. Das darf auch mal länger dauern bis das klappt. Und es gibt keinen ultimativen Tipp und dann gibts keine Erziehungsherausforderung mehr. auf der einen seite deprimierend, auf der anderen Seite muss das eben nciht alles gleich klappen. Und die Welpen, die da braver sind als deiner, haben wahrscheinlich andere Dinge, die nicht funktionieren (und mit denen die Halter nicht hausieren gehen werden, weil ...)

    Kuck, dir das spiel genau an, gibts Pausen? Wenn du weißt, gleich geht die Theorie los, sieh zu, dass du einen Moment erwischst, wo es gerade eine Umorientierung und ein Break ist und nehme ihn dann zu dir.


    Und wenn du ihm soviel Proteine gibts, kann allein das für Gaga sorgen. Wie manchen Pferden der Hafer sticht. Versuch was zu finden, was nicht so viel Proteine hat, auch ein sehr großes Stück rRinderkopfhaut kann dafür sorgen, dass er nicht so viel abbekommt, länger zu tun hat, aber letztlich weniger frisst. Ist auch wichtig fürs gleichmäßige nicht zu schnelles Wachstum!

    Und ablenken ist nicht ih beibringen, dass er das nicht zerkauen darf, nie. Er braucht etwas zu kauen, aber was er keinesfalls ankauen darf, lernt er so nicht. Also nimm dir auch jetzt öfter die Zeit und verbiete ihm das was er nie haben darf. Immer iweder schneller sein Hand dazwischen, warten bis er zurückgeht, aufgibt, dann das mit eine Wort belegen. (verboten oder was auch immer, manche nehmen Tabu, weil man das im alltag nicht oft benutzt) Wendet er sich ab, kannst du ihm dann was geben, das er haben darf.


    Viel Erfolg bei der Ursachensuche und Lösungsentwicklung. Und den Spaß nicht vergessen, immer was machen, was auch beiden Spaß macht! Und nicht zuviel auf Problemen rumdenken. Schwierigkeiten gehören dazu, bringen einen zum wachsen, machen kreativ und man hat was zu erzählen. ALso meiner war brav ist doch langweilig, Also kopf hoch und echt, das muss dir nicht peinlich sein. Du sorgst dafür, dass die anderen sich voll kompetent vorkommen (obwohl sie wahrscheinlich nciht viel für getan haben), das ist ein ganz toller Dienst! Der Gedanke begleitet mich bei Chaos und Entsetzen und ich muss innerlich ein wenig grinsen. Such die deinen Gedanken, der dich innerlich ein bisschen grinsen lässt, das macht das Leben leichter.

    Ich drück dich mal! Das wird schon alles!

  • Hat er denn außerhalb der Welpenspielstunde Kontakt zu Altersgenossen?


    Ich würde auch mit mehr Ruhe daheim anfangen. Wenn er Dir laufend nachdackelt, würde ich mit einem Kindergitter arbeiten und ihn zeitweise, wenn er zur Ruhe kommen soll, damit auf einen Raum begrenzen. Wo ein Liegeplatz ist, etwas nicht so Aufregendes zum Kauen und er auch keine gravierenden Dummheiten machen kann. Wichtig ist, dass Du zu Trainingsbeginn in der Zeit selbst keine spannenden Dinge machst, sondern z. B. in der Nähe sitzt und ein Buch liest.

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