Zu hohe Ansprüche bei Vermittlungen?

  • Hallo zusammen,


    seit ca. 3 Jahren schaue ich mich gelegentlich nach einem Hund um und seit Anfang diesen Jahres bin ich aktiv auf der Suche, konnte aber noch keinen passenden Hund finden.


    Bis vor zwei Monaten dachte ich noch, ich hätte zu hohe Ansprüche und würde deshalb nichts passendes finden. Nachdem nun aber langsam das Interesse an "Coronahunden" nachlässt, scheint es doch Hunde zu geben, die für mich in Frage kämen:

    • Ersthund / Anfängerhund
    • Verträglich mit Katzen, da ein Kater bereits im Haushalt = kein Jagdtrieb & kein Futterneid (verfressener Staubsauger ist ok, aber halt kein Aggressionsverhalten)
    • Verträglich mit anderen Hunden
    • Verträglich mit Kindern, da es in meiner Familie und im Freundeskreis ein paar kleine Kinder gibt, die auch öfters mal zu Besuch kommen. Sie würden zwar nie mit meinen Tieren alleine gelassen werden und wissen, dass sie diese nicht stören/füttern etc. sollen, aber ein Hund, der z.B. Angst vor Kindern hat, wäre hier trotzdem fehl am Platz.
    • 1-3 Jahre alt
    • ca. 40 - 50 cm Höhe
    • bereits in Deutschland, damit ich den Hund kennenlernen und abschätzen kann, ob ein Zusammenleben mit meinem Kater möglich ist


    Hier ein paar Eckdaten zu mir:

    • Wohnung im Erdgeschoss inkl. eingezäunter Gemeinschaftsgarten, den der Hund allerdings nicht selbstständig betreten könnte;
    • Wohnort am Stadtrand; eher ruhig; Spaziermöglichkeiten inkl. Hundewiese gibt es genug
    • Auto ist vorhanden, zu groß darf der Hund allerdings auch nicht sein, da er sonst nicht in den Kofferraum passt
    • Vollzeitstelle, aktuell aber noch im Homeoffice & das wird voraussichtlich bis Ende des Jahres so bleiben; min. halbtägige Betreuung wäre aber gewährleistet, wenn/falls ich wieder ins Büro muss
    • bis jetzt hatte ich nur Katzen (meinen ersten Kater musste ich vor ein paar Wochen nach 18 Jahren leider einschläfern lassen und jetzt ist nur noch ein 13-jähriger Kater übrig), mit denen aber bis jetzt immer ein angenehmes Zusammenleben möglich war. Bei mir gibt es auch für Katzen die ein oder andere Regel, an die sie sich halten sollen und ansonsten wurde immer darauf geachtet, dass die Katzen ausreichend beschäftigt werden und bestimmte Macken gar nicht erst zum Problem werden (z.B. Kater frisst und zerstört alles, was halbwegs als Pflanze durchgehen könnte = keine Pflanzen mehr in der Wohnung und Katzengras nur unter Aufsicht etc.). Generell kann ich aber meine Tiere gut einschätzen/lesen und mich auf sie einstellen.
    • zwischendurch passe ich auf den Hund einer Freundin auf, weil sie Wechselschicht hat und oft am Wochenende arbeiten muss. Das klappt zwar ganz gut, als jemand mit Hundeerfahrung würde ich mich aber trotzdem nicht bezeichnen.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt sie, die Hunde, die - zumindest auf dem Papier - meinen Anforderungen entsprechen, aber dann gibt es ja auch noch die, die diese Hunde vermitteln. Und bei denen scheine ich wieder nicht zu den Hunden zu passen. Oder aber der Verein macht so einen unseriösen Eindruck, dass ich Bauchschmerzen hätte, wenn ich von dort ein Tier übernehmen würde. :/


    Ich verstehe natürlich, dass seriöse Tierschutzvereine ihre Tiere in gute Hände wissen wollen und stehe auch voll und ganz dahinter, dass potentiellen neuen Halter vorab überprüft werden, damit die Tiere nicht an den falschen geraten oder zum Wanderpokal werden. Aber manche Anforderungen an den neuen Halter sind wirklich utopisch und - für mich jedenfalls - absolut abschreckend. Ist das normal, wenn man einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren möchte oder liegt's an der aktuellen Situation? Stolpere ich einfach nur über die falschen Vereine?

    Hier mal ein paar Beispiele, die ich in den Anzeigen über Auslandshunde momentan so alles finde:

    • Junghund, Mischling: Keine Auffälligkeiten bekannt, keine spezielle Rasse erkennbar, auf Pflegestelle in Deutschland, gut eingelebt, mit allem und jedem verträglich, kann schon recht gut an der Leine laufen, stubenrein. Nur an Menschen mit Hundeerfahrung.
    • Junghund, Mischling: Keine Auffälligkeiten bekannt, keine spezielle Rasse erkennbar. Nur an Haus mit angrenzendem Garten.
    • Hund darf max. 4 Stunden täglich alleine bleiben. Nicht in der ersten Zeit, nicht am Stück, nein: Generell, insgesamt und immer. Keine Ausnahme.
    • Abgabe nur bei positiver Vorkontrolle (ok, macht Sinn. Wie soll man die Leute sonst beurteilen können) und unangekündigten (bitte was??) Nachkontrollen.
    • Hund bleibt auch nach Vermittlung Eigentum des Vereins.
    • Hunde aus Kroatien werden vermittelt. Über Mittelmeer-/Reisekrankheiten wird nicht informiert, getestet wird auch nicht.
    • Pflegestellen in Deutschland gibt es nicht, eine Rückgabe ist daher nicht möglich. Weitergabe nicht erlaubt, sonst saftige Vertragsstrafe. Hund könnte max. vom Verein in eine Pension geben werden (die natürlich einem Mitglied des Vereins gehört), für die man dann bis zur Vermittlung bezahlen darf.
    • Am krassesten fand ich bisher aber folgende Aussage, insbesondere weil ich ja meinen Kater vor kurzem einschläfern lassen musste und das ganze noch so frisch für mich ist: Der Verein muss vorab über eine Einschläferung informiert werden und dieser zustimmen, eine Einschläferung darf ohne vorheriger Benachrichtigung nur im Notfall erfolgen. Also in so einer Situation hat man doch ganz andere Sorgen und man entscheidet zusammen mit dem Tierarzt, was das beste für das Tier ist. Wer würde da denn noch stunden- oder vielleicht tagelang herumtelefonieren? Ich kenne keinen Tierarzt, der einfach ein Tier einschläfern würde, wenn es nicht notwendig wäre. :pouting_face:


    Wie gesagt, es handelt sich hier nur um Beispiele und diese sind auch von verschiedenen Vereinen. Wer weiß, was da noch alles in den Verträgen steht, viele wollen den Inhalt vorab ja nicht einmal besprechen. Und bei einigen Vereinen habe ich mich nicht einmal gemeldet, weil die vorab eine Selbstauskunft haben wollte, in der man bereits bestätigen sollte, dass die die persönlichen Daten weitergeben dürfen etc.

    Es ist wirklich zum Mäuse melken und ich weiß echt nicht, ob es sich überhaupt lohnt, weiter nach einem Hund aus dem Tierschutz zu suchen. :loudly_crying_face: Die Tierheime im Umkreis von fast 100 km sind so gut wie leer und haben nur noch Listenhunde oder wirkliche Problemhunde, für die man entsprechende Erfahrungen benötigt und vom Züchter möchte ich eigentlich keinen Hund (zum einen, weil der erste Hund bei mir kein Welpe sein soll und zum anderen, weil gerade jeder vermehrt und Welpen momentan zu absoluten Mondpreisen angeboten werden).


    Was meint ihr? Drehen alle immer noch durch, weil wegen Corona und ich muss einfach noch ein bisschen warten, bis sich alle wieder beruhigt haben oder ist das mittlerweile gängige Praxis im Tierschutz und wenn ich damit nicht einverstanden bin, muss ich mich doch nach einem Züchter umschauen? Natürlich letzteres auch erst, wenn die Leute eingesehen haben, dass sich Vermehrungen nicht mehr lohnen...

    Oder liegt es doch an mir? Muss ich erst im Lotto gewinnen, meinen Job kündigen und ein Haus mit Garten kaufen, damit ich einen Hund halten kann, der aber doch nie wirklich mir gehören wird?


    VG

  • Tierschutzvereine haben jeweils ihre eigenen Vorstellungen darüber, wie die Hunde gehalten werden sollen. Manchmal aus gutem Grund, manchmal einfach nur weil sie der Meinung sind, das müsse so. Wenn das nicht zusammenpasst, dann hilft nur weitersuchen.


    Aber: gib nicht auf. Es ist keineswegs unmöglich, einen Tierschutzhund zu finden, der für dich passt.

    Noch ein aber (nur zur Sicherheit, vermutlich weißt du das eh schon): mach dich auf Überraschungen gefasst. Es kann sein, dass der vermeintlich katzenfreundliche Hund mit deiner Katze nicht klarkommt (oder sie mit ihm). Es kann sein, dass der hundeverträgliche Hund mit der Hälfte der Hunde in deiner Nachbarschaft gute Feindschaften pflegen will. Es kann sein, dass der kinderfreundliche Hund deinen Besuchskindern eindrucksvoll erklärt, dass er sie nicht mag. Es kann also immer passieren, dass genau das, was du haben willst, nur mit viel Arbeit und Management zu erreichen ist. Ruhe dich nicht auf den Beschreibungen von Vorbesitzer und Tierschutzverein aus.


    Nun zu deinen Beispielen:


    • Junghund, Mischling: Keine Auffälligkeiten bekannt, keine spezielle Rasse erkennbar, auf Pflegestelle in Deutschland, gut eingelebt, mit allem und jedem verträglich, kann schon recht gut an der Leine laufen, stubenrein. Nur an Menschen mit Hundeerfahrung.

    Da würde ich vermuten, dass "keine Auffälligkeiten bekannt" nur sehr bedingt stimmt. Irgendwas ist da. Also eher kein Hund für dich.


    • Junghund, Mischling: Keine Auffälligkeiten bekannt, keine spezielle Rasse erkennbar. Nur an Haus mit angrenzendem Garten.
    • Hund darf max. 4 Stunden täglich alleine bleiben. Nicht in der ersten Zeit, nicht am Stück, nein: Generell, insgesamt und immer. Keine Ausnahme.

    Das erste könnte noch einen Grund haben. Gerade bei Auslandshunden ist es oft so, dass sie das Leben im Haus nicht gut kennen, dass sie das Konzept "Gassi gehen" insbesondere in fremder Umgebung nicht kennen und dass in der Anfangszeit ein frei zugänglicher Garten dem Hund unglaublich viel Stress nimmt.


    Kann aber auch sein, dass das genau so ein Beispiel ist für: die Orga will das halt so. Das zweite ist eindeutig ein Beispiel für "die Orga will das halt so." In dem Fall ist diese Orga für dich nicht der richtige Anprechpartner.



    • Abgabe nur bei positiver Vorkontrolle (ok, macht Sinn. Wie soll man die Leute sonst beurteilen können) und unangekündigten (bitte was??) Nachkontrollen.

    Angekündigte Nachkontrollen machen wenig Sinn. Aber: du musst sowieso niemanden in deine Wohnung lassen, wenn du das nicht willst. Und wenn du grad nicht da bist, dann hat die unangekündigte Nachkontrolle Pech gehabt.

    Solche Klauseln sind eher Papiertiger.


    Ich habe übrigens bei zwei Vermittlungen aus hiesigen Tierheimen trotz entsprechender Klausel im Vertrag noch keine richtige Nachkontrolle erlebt. Bei meiner ersten Hündin damals hat der Verein nach ein paar Wochen angerufen, ich war nicht da, meine Freundin hat erzählt, dass in 2-3 Stunden wieder mit mir zu rechnen sei, weil ich grad mit dem Hund ... die haben sich über die Auskunft gefreut und das war die Nachkontrolle.



    • Hund bleibt auch nach Vermittlung Eigentum des Vereins.
    • ...
    • Am krassesten fand ich bisher aber folgende Aussage, insbesondere weil ich ja meinen Kater vor kurzem einschläfern lassen musste und das ganze noch so frisch für mich ist: Der Verein muss vorab über eine Einschläferung informiert werden und dieser zustimmen, eine Einschläferung darf ohne vorheriger Benachrichtigung nur im Notfall erfolgen.

    Es ist gut möglich, dass diese Vereine sowas in den Vertrag schreiben, weil sie schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Allerdings ist das mit der "Einschläferungsklausel" nur dann überhaupt möglich, wenn der Hund im Eigentum des Vereins bleibt, ansonsten hat der Verein keine Möglichkeit, sich in irgendwas einzumischen.


    Ich würde allerdings beides nicht unterschreiben bzw. keinen Hund von einem Verein aufnehmen, der solche Klauseln im Vertrag hat.


    • Pflegestellen in Deutschland gibt es nicht, eine Rückgabe ist daher nicht möglich. Weitergabe nicht erlaubt, sonst saftige Vertragsstrafe. Hund könnte max. vom Verein in eine Pension geben werden (die natürlich einem Mitglied des Vereins gehört), für die man dann bis zur Vermittlung bezahlen darf.

    Das sollte für dich von vornherein ein Ausschlussgrund sein. Hunde, die aus ausländischen Tierheimen direkt zu dir kommen, können den Vermittlern unmöglich so gut bekannt sein, dass sie deine Kriterien auch nur ansatzweise erfüllen. Du willst einen Hund, der schon in D ist, also fallen Vereine, die nur direkt aus dem Ausland vermitteln für dich raus.


    Ich weiß nicht, wie lange du schon suchst. Möglicherweise bist du bisher nur an die für dich unpassenden Orgas gekommen. Möglicherweise hast du die falschen Ansprechpartner gefunden. Ich kann dir nur raten: nimm dir Zeit für die Hundesuche. Es wäre großer Zufall, wenn dir innerhalb von ein paar Wochen der Traumhund ins Haus fällt. Es gibt Traumhunde im Tierschutz und es gibt Vereine, die gute Vermittlung machen. Aber man muss viel Spreu wegpusten um die Perlen zu finden.

  • Also erst mal finde ich Deine Anforderungen ziemlich hoch, da fängts schon mal an. Quasi mit allem und jedem verträglich, kein Jagdtrieb, ich vermute stubenrein wäre auch erwünscht, Auto fahren, allein bleiben usw. Kann selbst meine Hündin vom seriösen Züchter nicht (Jagdtrieb und Verträglichkeit z.B.). Dazu jung und mittelgroß - ja den Hund suchen Tausende Leute da draußen.


    Und das ist auch das Thema, wenn man sich einen Hund aus dem Tierschutz holt. Anforderungen gut und schön, aber im Prinzip sollte man keine Anforderungen haben. Man weis selten was Rassebedingt in den Hunden steckt, man weis oft nicht, wie die Sozialisierung ablief und was sie schon so erlebt haben. Und zu guter Letzt weis man nicht, wie sich die Hunde entwickeln. Deshalb ist es an sich super, dass Du einen Hund nicht direkt aus dem Ausland möchtest, sondern den vorher kennen lernen willst, aber man sollte da wirklich für alle Richtungen offen sein und mit einigem rechnen.


    Die Anforderungen auch im Tierschutz waren schon immer hoch, sind aber durch Corona nochmal deutlich höher. Weil jeder auf einmal einen Hund will. Und die Tierheime mit Anfragen förmlich überrannt werden. Also ja, zur Zeit ist es quasi ein Verkäufermarkt und auch die Tierheime können sich aussuchen, an wen sie vermitteln. Und dass, was Du suchst, ist sehr begehrt. Und dann werden eben Leute mit Erfahrung, Garten und Zeit bevorzugt. Ich bin ehrlich, würde ich auch so machen, wenn man die Auswahl hat.


    Manche Dinge, wie unangekündigte Nachkontrollen und die Alleinbleibzeit sind übertrieben, keine Frage. Aber dann kommen solche Vereine eben nicht in Frage. Ein seriöser Verein informiert über die Mittelmeerkrankheiten und testet auch, aber es gibt eben genug schwarze Schafe, die auf die momentan Hundewelle aufspringen und das schnelle Geld wittern. Da muss man, wie beim Züchter, genauer hinschauen.


    Die Verträge wurden hier schon oft diskutiert, kann man doof finden, aber dann holt man sich eben keinen Hund von dort. Hat einfach den Hintergrund, dass der Verein die Hunde wieder übernehmen will, wenn der Besitzer sie nicht mehr versorgen kann. Und sieh es mal anders herum, jeder will Eigentümer sein, aber wenn man den Hund aus Gründen nicht mehr halten kann, soll der Verein natürlich selbstverständlich und umgehend den Hund zurück nehmen. Ist schon ein bisschen cherry picking... Meine Hündin Leni gehört mir offiziell auch nicht, aber ich kenne den Verein gut (arbeite da ehrenamtlich) und habe damit kein Problem, weil ich weis, dass sie niemals die Hunde aus Schikane irgendwo wegholen. Warum sollten sie das tun? Aber das ist eben meine Meinung, muss man natürlich nicht teilen.


    Den Paragraph mit der Einschläferung habe ich sogar im Kaufvertrag meines Rassehundes stehen, Wenn möglich, soll ich den Züchter vorher informieren und sie würden wir den Hund ggf. sogar wieder abkaufen. Was glaubst Du wie viele Leute ihre Hunde einschläfern lassen wollen, weil sie keinen Bock mehr haben. Haben wir auch schon im Tierheim gehabt die Fälle. Dient ebenfalls der Absicherung.


    Tja, ist schwierig momentan und wahrscheinlich hast Du Dir das anders vorgestellt, aber dann bleibt eben noch der Welpe vom Züchter oder ein Rückläufer oder eben einen Kompromiss finden und den Verein suchen, mit dessen Anforderungen man leben kann.


    Viel Erfolg.

    • Ersthund / Anfängerhund
    • Verträglich mit Katzen, da ein Kater bereits im Haushalt = kein Jagdtrieb & kein Futterneid (verfressener Staubsauger ist ok, aber halt kein Aggressionsverhalten)
    • Verträglich mit anderen Hunden
    • Verträglich mit Kindern, da es in meiner Familie und im Freundeskreis ein paar kleine Kinder gibt, die auch öfters mal zu Besuch kommen. Sie würden zwar nie mit meinen Tieren alleine gelassen werden und wissen, dass sie diese nicht stören/füttern etc. sollen, aber ein Hund, der z.B. Angst vor Kindern hat, wäre hier trotzdem fehl am Platz.


    Komisch ich kann nur im Zitat schreiben. 😅


    Mit Tierschutz usw kenne ich mich nicht aus aber zu deinen Anforderungen möchte ich was sagen. Das sind alles Punkte die immer ungewiss bleiben und sich über die Jahre verändern können. Manche hängen auch stark von dir ab.

    Was tust du wenn er Kinder hasst oder die Katze fressen will?

  • Das Hauptproblem ist, dass du relativ viele Ansprüche hast und zwar solche, die sehr viele Leute auch stellen. Du suchst so ein wenig das rundum Sorglospaket in der Verträglichkeit und das ist nunmal schnell kritisch, gerade in Kombi mit der Suche nach dem Anfängerhund.

    Ja, es gibt Vereine mit übertriebene Ansprüche stellen, aber man muss auch mal ganz klar sagen, dass viele Anfänger es sich auch zu einfach vorstellen.

    Gerade das Thema katzenverträglich ist so eine Sache. Nur weil der Hund sich in Haushalt A unter Anleitung von erfahrenen Haltern mit den Tieren verträgt, deutet es noch lange nicht, dass man als Anfänger diese Situation bei sich zuhause auf Dauer reproduzieren kann. Gerade wenn es sich um einen Junghund handelt, kann da noch jede Menge Arbeit auf einen zukommen und das muss man können.


    Zum Thema mit dem Garten, ist gerade bei Auslandshunden eine Forderung, die durchaus Sinn macht, einfach weil man nicht vorhersagen kann, wie der Hund in anderen Umgebungen reagiert. Ist der Hund zB auf dem Land auf der Pflegestelle und geht da problemlos Gassi, kann das schon im Dorf wieder anders aussehen und der Hund ist heillos überfordert. Um da Problemen vorzubeugen, wird dann halt gern der Garten gefordert, damit man so zu sagen ein Sicherheitssystem hat.


    Wie gesagt, manche Forderungen und Klauseln sind übergriffig und rechtswidrig, aber selbst wenn alle Vereine in dem Fall 100% seriös wären, gibt es das, was du suchst nicht an jeder Ecke.

  • Tierschutz und Hund scheitert meist schon bei Vollzeitarbeit. Tierschutzorganisation sind aktuell sicher auch schon mehr als nur 1x auf die Nase gefallen, weil Homeoffice genannt wurde. Spontan war das aber dann doch weg oder die Betreuung fiel aus. Zack. Hund musste sofort zurück nach einigen Wochen/Monaten. Habe ich sogar in direkter Nachbarschaft erlebt.


    Ansonsten sind die Verträge bei vielen Vereinen sehr... hardcore. Besonder was "Besitz" angeht. Viele behalten den Hund quasi und wollen dann wissen, wohin man zieht etc. Das macht es ihnen einfacher, sollte der Hund wirklich nicht mehr bleiben können. Dadurch wird er nicht zum Wanderpokal. Umgekehrt haben die meisten Tierschutzvereine aber garkeinen Platz, sollte der Hund zurück müssen. Das ist alles etwas verquer organisiert, wenn auch eigentlich im Sinne des Hundes ausgelegt.


    Das was du suchst, ist eben wirklich das, was viele wollen. Die einfachen Hunde sind aber meist schneller vermittelt, als man schauen kann. Oft gehen sie auch unter der Hand weg (Familie, Freunde, Ausschreiben von privat). Darum wird gerade was Vertäglichkeiten angeht eher eine Rasse empfohlen, die das alles mitbringt. Hier beginnt es dann natürlich als Welpe. Oder man schaut sich bei den Rassen, die in Frage kommen, bei den "In Not" Seiten um. Kontaktiert Züchter und bleibt in der Szene aktiv, um Rückläufer mitzubekommen. Das kann natürlich lange dauern.



    Viel Erfolg bei der Suche!

  • 1.) alles, was die anderen auch schon gesagt haben.


    2.) ohne Selbstauskunft kann niemand in einem Verein beurteilen, ob es passen würde zwischen dir und dem Hund. Die Leute arbeiten ja alle ehrenamtlich neben Beruf, Familie, eigenen Hunden. Da kommen etliche Anfragen. Durch die Selbstauskunft weiß man relativ schnell, ob's passen könnte. Diese darf man aber nicht einfach an andere Leute im Verein oder die Pflegestelle (die ja auch ihre Vorstellungen hat und den Hund am besten kennt) weiterleiten, wenn man kein Okay hat, die Daten zu übermitteln. Darüber hinaus werden deine Daten halt irgendwo hinterlegt, ja. Vermutlich in irgendeinem Ordner. Für den Fall, dass eine Vermittlung zustande kommt. Aber da wird nix an andere Vereine oder Inkasso-Ingo weitergeleitet oder so.


    3.) ProDog Romania ist ein Verein, mit dem ich nicht direkt zusammenarbeite und deren Verträge ich nicht kenne, mir sind da die Pflegestellenbedingungen zu krass. Ich kenne von dort nur einige Vermittlerinnen und die finde ich absolut in Ordnung. PDR arbeitet mit verschiedenen Tierheimen in Deutschland zusammen. Vielleicht kannst du mit einem der Tierheime Kontakt aufnehmen, vielleicht können die dich beraten, dir helfen oder dir Bescheid sagen, falls da mal etwas Passendes dabei ist.

    4.) Ich musste bei meinem ersten Tierheimhund, TokTok, unterschreiben, dass ich das Tierheim in Kenntnis setze, wenn das Tier eingeschläfert werden muss oder zu Tode gekommen ist. Die Tierheimmenschen waren einfach richtig schön verwirrt, als ich da angerufen habe, um sie zu informieren, dass ihre "Dunja" nicht mehr lebt. Ich glaube, das macht sonst bestimmt nie jemand. :roll:

  • Zu den Anforderungen und Vertragsdetails wurde alles gesagt.


    Katzenverträglichkeit:

    Ich lasse meine Labrador, der hier mit 8 Wochen eingezogen ist NIE mit meinem Kater alleine. Das Maximum ist alleine im angrenzenden Zimmer, so lange ich zu Hause bin. Zu oft hab ich schon von Fällen gehört, wo es dann doch mal schief ging.


    Kinder:

    Das muss der Hund auch kennen, damit er es kann. Meine findet zB Kinder okay, so lange sie nicht angefasst wird. Das findet sie überhaupt nicht gut und geht dann auf Abstand. Aus den Augen lasse ich sie zur Sicherheit nie, wenn Kinder dabei sind, ist halt immer noch ein Tier.


    Andere Hunde:

    Grundsätzlich ein verständlicher Wunsch. Was verstehst du darunter? Keine Leinenaggression? Hund den du ohne hinzukucken auf jede Hundewiese lassen kannst? Schreddert bereits vorhandene Hunde in der Familie nicht sofort?

  • Hey


    Nur mal kurz ein Beispiel zur Beschreibung von einem Hund.


    Unser Hund den wir vor ein paar Wochen übernommen haben, wurde als Energienündel beschrieben.

    Das stimmte vlt beim Vorbesitzer.


    Bei uns ist er eher der Typ Schnarchnase.

    Das kommt halt immer drauf an wie man lebt usw.


    So eine Beschreibung und Einschätzung dient nur als grobe Skizze vom Hund.


    Also mit dem vorab kennen lernen finde ich sehr gut.

    Viel Erfolg bei der Suche.

  • bereits in Deutschland, damit ich den Hund kennenlernen und abschätzen kann, ob ein Zusammenleben mit meinem Kater möglich ist

    Du kannst mMn bei einem erwachsenen Hund nicht vom grünen Tisch aus abschätzen, ob er sich mit genau deiner Katze verträgt.


    Ob ein Hund mit einer Katze verträglich ist, entscheidet sich mMn auch nicht anhand von Jagdtrieb und Ressourcenverteidigung. Sonst käme so gut wie gar kein Hund mit der hauseigenen Katze zurecht. Katze ist auch nicht gleich Katze. Mit der einen kann es klappen, mit einer anderen vielleicht nicht. Und ein Hund der mit "seiner eigenen" Katze kuschelt, kann fremde Katzen draußen jagen oder verbellen.


    Und zum Thema Vermittlungskriterien von Tierheimen: Ich bin neulich auf ein Video einer jungen Youtuberin und begeisterten Wellensittich-Halterin gestoßen. Eine nach meinem Eindruck sehr sympathische junge Frau, die gut mit ihren Tieren umgeht.

    Sie erzählt, sie wollte sich aus dem Tierheim zu ihren zwei Wellis ein weiteres Paar holen und bekam keines, weil der Käfig laut TH nur für 2 Vögel reicht.

    Dazu muss man sagen, dass sie ein Extra-Vogelzimmer hat, wo die Vögel den ganzen Tag herumfliegen können. Das reichte dem TH aber nicht, denn es gebe ja keinen Beweis dafür, dass die Vögel nicht doch öfter im Käfig seien als in den Videos zu sehen sei (Überwachungskamera installieren? :lol: ). Außerdem bleiben die Vögel im Eigentum des Tierheims und sie würden öfter mal die Haltung kontrollieren kommen. Also sorry. :lachtot: Wenn ein Tierheim seine Tiere nicht vermitteln will, soll es halt alle behalten. Gibt es wirklich Leute, die sich auf sowas einlassen?

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