Alles anzeigenIch komme damit sehr gut klar. Freki war eine gute Lehrmeisterin, mit ihren Lektionen fahre ich sehr gut bei den Junghunden (und ihre Erziehung der Welpen war sehr, sehr liebevoll und nicht hart!). Mich macht bei den Beiden wenig wütend. Und selbst wenn dann lasse ich es an ihnen nie absichtlich aus (sie merken es natürlich an meiner Mimik und Gestik usw, ich bin dann eher etwas distanziert und will von ihnen in Ruhe gelassen werden, auch wenn ich versuche mich ganz normal zu verhalten). Aber ja, es ist nicht für jeden.
Unsere Junghunde haben viele Räume und den Garten mit mehreren „Bauen“, in denen sie sich aufhalten können. Sie hören außerdem auf mich wenn ich ihnen sage, dass sie einander in Ruhe lassen oder sanfter behandeln sollen. Sie sind oft getrennt und oft zusammen. Manchmal werden sie auch von mir getrennt, wenn die Situation es erfordert (nicht weil sie sich streiten - tun sie nämlich nur wenig; eher wenn der eine gerade Gassi gehen soll und der andere beim Anziehen nicht dazwischenwuseln soll). Beim Fressen werde ich sie jetzt auch trennen, vorsichtshalber. Zwinger möchte ich wie gesagt ungern bauen, da hat man bei nur zwei Jungrüden genug Platz um es mit Türgittern usw. zu lösen und verschiedenen Räumen bzw. „Bauen“. Oder würdest du da verschlossene Zwinger als sinnvoller sehen?
Ich bin nicht gegen den Einsatz von Zwingern und finde sie wesentlich tierfreundlicher als Zimmerkennel. Zumal man Zwinger auch so bauen kann, dass der Hund draußen seine Umwelt gut wahrnehmen kann und nicht wie beim Zimmerkennel in einem "sterilen" Raum sitzt.
Was euch hilft, könnt nur ihr wissen. Ein Hund im Zwinger kann keinen Unsinn anstellen. Er kann sich, wenn er zumindest ein paar Regeln kennt, viel weniger falsch verhalten als im Laufe des Alltags. Letztendlich müsst ihr wissen, was für euch klappt und es gibt überall Grenzen. Die Frage ist auch, wie die Erwartungen sind. Wenn der junge Kangal leisten soll, was ein durcherzogener Dobermann konnte, dann wird es wenig geben, was die Lage entspannt.
Ich wollte dir gar nicht empfehlen Zwinger zu bauen, in meinem Beispiel sind die ja nur ein Baustein von vielen, der bei dieser Aufzucht gewählt wurde. Den Punkt rassetypische Auslastung finde ich sehr wichtig, denn ein Zwinger ist ja nicht einfach nur zum wegsperren da, sondern soll für den Hund und Halter ein positiver Ort für Erholung sein.
Er wird niemals der Dobermann sein, den mein Mann so liebte. Aber er ein toller Hund. Er hat seine Aufgabe und darf Melden und Wachen, hat dabei einen sicheren Instinkt für „das ist gewöhnlich“ und „das ist beunruhigend“. Einen passenden „Sport“ als Hobby suchen wir für ihn noch, weil er wegen seiner Größe natürlich physisch nicht alles darf und leider kein „Schnupperfan“ ist, also sich wenig für Fährten oder Mantrailing eignen würde.
Bei Geri dagegen steht der Plan schon längst und ein Hundesportverein ist nun auch kontaktiert, leider zieht sich das wegen Corona momentan etwas. Wenn er alt genug ist wird er zudem hoffentlich ein Zughund für Cani Cross und später Dog Scooter. Natürlich muss auch der Tierarzt nochmal schauen wegen Hüfte etc. bei ihm. Also für artgerechte Auslastung wird hoffentlich gesorgt werden können. Mit ihm kann man auch Spiele machen, bei denen er Kommandos folgt, Apportieren/Dummy(aber nicht in der Pubertät… Momentan steigert er sich da zu schnell rein und bringt nicht mehr die nötige Impulskontrolle auf im Vergleich zu seiner Welpenzeit), er mag auf Hindernisse steigen und baden gehen und und und… Er ist sehr einfach glücklich zu machen. Bei ihm muss ich eher aufpassen dass er nicht Zuviel davon hat.
Aber der Kangal mag am liebsten seine Aufgabe ausüben. Er liegt gern im Garten und betrachtet sein „Reich“. Und freut sich, wenn er mal was melden soll und das auch belohnt wird (nicht nur negatives! Er hat auch „Worte“ für netten Besuch und für „Nachbar am Zaun möchte einen Plausch abhalten, sowie Paketboten, sein Bellen hört sich dann ganz anders an). Mag er sogar lieber als lange Spaziergänge (die er auch zu schätzen weiß, vor allem wenn sie in seinem Tempo sind und Freilauf an der Schlepp und Hunde zum Spielen bedeutet, am liebsten mit Geri natürlich). Trotzdem hätte ich gern etwas was entweder mein Mann oder ich mit ihm als Hobby machen könnten.