Hat unser Junghund Angst?

  • Ich komme damit sehr gut klar. Freki war eine gute Lehrmeisterin, mit ihren Lektionen fahre ich sehr gut bei den Junghunden (und ihre Erziehung der Welpen war sehr, sehr liebevoll und nicht hart!). Mich macht bei den Beiden wenig wütend. Und selbst wenn dann lasse ich es an ihnen nie absichtlich aus (sie merken es natürlich an meiner Mimik und Gestik usw, ich bin dann eher etwas distanziert und will von ihnen in Ruhe gelassen werden, auch wenn ich versuche mich ganz normal zu verhalten). Aber ja, es ist nicht für jeden.


    Unsere Junghunde haben viele Räume und den Garten mit mehreren „Bauen“, in denen sie sich aufhalten können. Sie hören außerdem auf mich wenn ich ihnen sage, dass sie einander in Ruhe lassen oder sanfter behandeln sollen. Sie sind oft getrennt und oft zusammen. Manchmal werden sie auch von mir getrennt, wenn die Situation es erfordert (nicht weil sie sich streiten - tun sie nämlich nur wenig; eher wenn der eine gerade Gassi gehen soll und der andere beim Anziehen nicht dazwischenwuseln soll). Beim Fressen werde ich sie jetzt auch trennen, vorsichtshalber. Zwinger möchte ich wie gesagt ungern bauen, da hat man bei nur zwei Jungrüden genug Platz um es mit Türgittern usw. zu lösen und verschiedenen Räumen bzw. „Bauen“. Oder würdest du da verschlossene Zwinger als sinnvoller sehen?


    Edit: zum Trainer hab ich schon was geschrieben in einem meiner Posts - ich hab da schon jemanden im Sinn.☺️


    Nochmal Edit: Hunde aussperren kann mein Mann jederzeit. Dafür braucht er keinen Zwinger. Unser Garten ist gut eingezäunt und wir haben einen Wintergarten den die Hunde als Aufenthaltsraum gern nutzen. Also wenn du eine Auszeit für die Menschen meintest.

  • Ich bin nicht gegen den Einsatz von Zwingern und finde sie wesentlich tierfreundlicher als Zimmerkennel. Zumal man Zwinger auch so bauen kann, dass der Hund draußen seine Umwelt gut wahrnehmen kann und nicht wie beim Zimmerkennel in einem "sterilen" Raum sitzt.


    Was euch hilft, könnt nur ihr wissen. Ein Hund im Zwinger kann keinen Unsinn anstellen. Er kann sich, wenn er zumindest ein paar Regeln kennt, viel weniger falsch verhalten als im Laufe des Alltags. Letztendlich müsst ihr wissen, was für euch klappt und es gibt überall Grenzen. Die Frage ist auch, wie die Erwartungen sind. Wenn der junge Kangal leisten soll, was ein durcherzogener Dobermann konnte, dann wird es wenig geben, was die Lage entspannt.


    Ich wollte dir gar nicht empfehlen Zwinger zu bauen, in meinem Beispiel sind die ja nur ein Baustein von vielen, der bei dieser Aufzucht gewählt wurde. Den Punkt rassetypische Auslastung finde ich sehr wichtig, denn ein Zwinger ist ja nicht einfach nur zum wegsperren da, sondern soll für den Hund und Halter ein positiver Ort für Erholung sein.

  • Was mich noch interessieren würde: hat jemand von euch vielleicht eine Idee, wie man das „Klauen“ spielerisch umlenken könnte? Ist sowas möglich? Hat jemand von euch so etwas mal gemacht/trainiert mit euren Hunden?

    Jaein. Nicht bewusst trainiert jedenfalls.

    Ares klaut mit grosser Liebe gerne Socken.

    Ich hab immer einen verschliessbaren Eimer mit Leckerchen in der Nähe, wo das oft passiert, weil Hund latscht ja mit dem Zeug irgendwo hin.


    Ich hab ihm das Kommando 'Aus' beigebracht. Wenn ich also sehe das er wiedermal einer meiner Socken oder die meines Kerls im Maul hat, sag ich 'Aus!' und er lässt die Socke aus dem Maul fallen. Dann gibts dafür ein Leckerchen oder was auch immer Doggo toll findet. Mittlerweile bringt er mir manchmal Socken, lässt sie fallen und schaut mich erwartungsvoll an. Ich belohne aber da nichts. Der soll mir bloss ned dauernd Socken vor die Nase legen. Dann räum ich es mit einem "Danke" einfach weg. So ein bisschen wie apportieren. Funktioniert hier gut.


    Das beste ist immer noch nix rumstehen zu lassen was er nehmen könnte.

  • Die Frage ist ja, warum klaut er nur Dinge deines Mannes?

  • Oft kommt er bei mir auch an und „fragt“, ob er etwas nehmen darf (Handtuch, Küchenpapierrolle aus dem Altpapierkorb, Schuh… man kann bestimmt erraten was davon er dann auch darf, sonst wird getauscht). Er ist relativ hartnäckig und versucht es immer wieder, sowohl das „Nachfragen“ als auch das „heimliche“ Klauen, aber er ist eben auch gerade in der Pubertät. Ich finde ihn nicht unnormal. Erfinderisch und kreativ eher.


    Hilft es vielleicht, wenn man wirklich jedes Mal konsequent tauscht?

    Ich würde jetzt eine zeitlang rein schwarz-weiss vorgehen.

    Der Hund bekommt einen eigenen Karton, da ist sein Zeugs drin, da darf er ran. Da kann ja gern auch eine Küchenpapierrolle drin sein. Oder ein alter Socken oder ein Schmusetuch, was auch immer.

    Alles andere ist "meins" und somit tabu. Immer und auch in meiner Abwesenheit. Das wird sorgfältig über einen ganz popeligen Abbruch erarbeitet.

    Wenn nämlich keiner da ist, den man fragen kann, denkt man sich als eigenständige Type "Och, sie hätte bestimmt ja gesagt...." Deshalb ist ein klares schwarz-weiss da sinniger. Für den Hund machts keinen Unterschied, obs teurer Technik-Kram oder eine Papprolle ist.

    Im Moment hast Du quasi einen Hund, der alle Gegenstände im Haus mit einem "vielleicht" einstuft. Das schürt Unruhe im Hirn.

    Klarheit bringt Ruhe.

  • Warum die Dinge des Mannes? Vielleicht lässt die TE ihre Dinge einfach nicht so gedankenlos liegen, weil sie weiß, dass sie einen klauenden Junghund hat. Und der Mann erwartet eben, dass die Hunde nicht klauen (und fühlt sich dann gestresst, wenn es passiert, daraus resultiert eine Überreaktion).


    Manchmal gibts dahinter keinen tieferen Sinn :ka:

  • Warum die Dinge des Mannes? Vielleicht lässt die TE ihre Dinge einfach nicht so gedankenlos liegen, weil sie weiß, dass sie einen klauenden Junghund hat. Und der Mann erwartet eben, dass die Hunde nicht klauen (und fühlt sich dann gestresst, wenn es passiert, daraus resultiert eine Überreaktion).


    Manchmal gibts dahinter keinen tieferen Sinn :ka:

    Genau nach so was hab ich SIE gefragt

    ob der Mann da besonders viel Aufhebens drum macht, usw.

  • Warum die Dinge des Mannes? Vielleicht lässt die TE ihre Dinge einfach nicht so gedankenlos liegen, weil sie weiß, dass sie einen klauenden Junghund hat. Und der Mann erwartet eben, dass die Hunde nicht klauen (und fühlt sich dann gestresst, wenn es passiert, daraus resultiert eine Überreaktion).


    Manchmal gibts dahinter keinen tieferen Sinn :ka:

    Genau nach so was hab ich SIE gefragt

    ob der Mann da besonders viel Aufhebens drum macht, usw.

    Sorry, die formulierung klang halt danach, dass es da einen total tiefgründigen Sinn hinter geben muss. Den man unbedingt Ergründen müsse. Weil es eben die Frage ist.

  • . Mein Mann hat mit dem fiebernden Garmr eine Nacht durchgewacht, ihm zum Tierarzt und zurück getragen etc.

    Das finde ich total rührend und besorgt von deinem Mann! Muss nach allem "Geschimpfe auch mal gesagt werden!

    Hilft es vielleicht, wenn man wirklich jedes Mal konsequent tauscht?

    Bei meinen Latschen hab ich jedesmal gesagt: "Neiiiiiin, nicht deins! Das (was hingehalten) ist deins". Irgendwann waren sie dann uninteressant.

    Draußen wurde konsequent alles getauscht, was nicht in den Schnabel gehörte, bei ner Maus mussten halt die harten Geschütze wie Leberwurst ran….. Heute reicht ein "alles liegen lassen". Von daher, ja, bei uns hat es geholfen, zumindest für die alltäglichen (nicht leckeren) Dinge.

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