Übersäuerung oder Hirngespinst ?!

  • Hallo erst einmal,

    ich habe mich erst frisch hier angemeldet und möchte gleich ein Thema eröffnen, da mir etwas auf der Seele brennt.

    Mir ist dieses Forum von einer Freundin empfohlen worden und mir ist klar, dass es keinen Gang zum TA ersetzt, aber vielleicht gibt es Jemanden, der dieselbe Problematik schon einmal gehabt hat ( oder hat ) und mir ein wenig Hilfestellung geben kann,

    Ich habe meinen Hund letztes Jahr im August aus dem Auslandstierschutz bekommen- er war zu diesem Zeitpunkt 1 Jahr alt und hatte in der Anfangsphase ( für 1-2 Wochen ) Probleme mit der Futterumstellung in Form von Durchfall. Nach Gabe von Probiotics haben wir dies aber recht schnell in den Griff bekommen und der Kot hat sich normalisiert.

    Er hat ein TF für sensible Hunde bekommen ( Hirsch/Kartoffel ) und für ein paar Wochen war alles in Ordnung.
    Bis er plötzlich eines Tages, einen Schluckanfall bekommen hat, bei dem er den Hals immer wieder nach vorne gestreckt hat und es so aussah, als ob er Spasmen im Kehlkopfbereich hat. Auf dem Weg zum Auto hat er dann sich auf das Gras am Wegesrand regelrecht gestürzt. In der Tierklinik wurde eine Laryngitis diagnostiziert.

    Er hatte etwas Schleim im Hals, die Mandeln waren aber in ihren Taschen und nicht entzündet. Der Hals war etwas gerötet.

    Er bekam für 10 Tage Antibiotikum und Omeprazol. In diesen 10 Tagen hatte er einen guten Kot und es ging ihm wieder besser - allerdings bekam er nach Absatz des Antibiotikums wieder Durchfall. Aber auch dies haben wir wieder in den Griff bekommen und ich habe sein Futter umgestellt auf iberisches Schwein.

    Nach und nach stellten sich aber vermehrt Probleme ein.

    Er hatte immer mal wieder einen dieser "Schluckanfälle", fing an, nachts zu schmatzen und zu "knötern", er schluckte sehr viel leer und bekam auch Probleme mit den Analdrüsen - keine Verstopfung, sondern er sonderte immer mal wieder im Liegen Sekret ab.

    Nachdem er immer wieder mal diese Schluckanfälle hatte, war ich noch 2- 3 mal in der Klinik inklusive Video - aber man sagte mir, der Hals sei nicht gerötet, nicht verschleimt und der Anfall auf dem Video sei Rückwärtsniesen. Ich bin da einfach anderer Meinung, da m.E. Rückwärstniesen anders ausschaut- zumal diese Schluckanfälle auch meistens geräuschlos- ohne hörbares Einziehen der Luft statt finden.

    Man sagte mir, wenn ich es nicht glauben könne, dann würde nur eine Magenspiegelung, bzw. Endoskopie übrig bleiben, um meine Zweifel auszuräumen.
    Natürlich möchte ich das meinem Hund "nicht mal eben so" antun und ich bin verunsichert, ob ich vielleicht unrecht habe.

    Trotzdem werde ich immer noch nicht das Gefühl los, dass da irgendetwas mit dem Magen oder der Speiseröhre nicht in Ordnung ist.

    Da ja durchaus mal das Futter verantwortlich sein kann, habe ich auf ein anderes Futter ( Pferd) umgestellt. Zusätzlich bekommt er etwas Joghurt und Hüttenkäse. Leckerlies meistens auch nur Pferd oder Hirsch. Schwerverdauliches so gut wie gar nicht mehr.
    Er bekommt 2mal am Tag sein Futter und seit ein paar Tagen abends noch einmal spät eine paar Brocken seines Futters.

    Das Analdrüsenproblem hat sich behoben - aber alles andere nicht.
    Er stößt immer mal auf, nachts schmatzt er viel und/oder knirscht mit den Zähnen und in manchen Nächten "meckert" er beim Einschlafen rum.
    Ebenso hat er in manchen Nächten laute Darmgeräusche.
    Er hat eigentlich TÄGLICH mind. 1 mal Schluckauf und an manchen Tagen diese "Anfälle" - allerdings nicht mehr so massiv. Er frisst mit Appetit, hustet nicht, leckt nicht besonders viel, bricht nicht, frisst auch nicht großartig Gras, hat aber auch Juckreiz- den er eigentlich auch schon von Anfang an hatte und der nur zwischendurch mal fast verschwunden war.

    Alle Blutwerte, inkl. CRP sind normal - aber auch das scheint ja nicht unbedingt etwas zu heißen- und er ist aktiv.

    Der Kot ist normal, der Absatz auch.
    Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass ich den Kot vor 4 Monaten habe untersuchen lassen und ein geringer Giardienbefall festgestellt wurde.
    Da der Befall gering war und der Kot normal, wurde empfohlen, zunächst keine Wurmkur draufzuhauen, sondern in ein paar Wochen zu schauen, ob es sich reguliert hat.
    Das steht jetzt an.

    Ich habe schon natürlichen Magenschutz, Liquid Moor und sogar noch einmal eine Woche Omeprazol ausprobiert ( währenddessen war es etwas besser, aber nicht viel ). Im Moment gebe ich ihm Gastricumeel, aber da tut sich nicht so viel.

    Also, jetzt seid Ihr gefragt:

    Kann mir irgendwer etwas dazu sagen ?

    Soll ich Ultraschall oder Röntgen lassen - oder lieber wirklich gleich eine Magenspiegelung ?
    War die Omeprazolgabe vielleicht zu kurz ?
    Die Futterumstellung ist jetzt 4 Wochen her- ist vielleicht auch das noch zu früh, um sagen zu können, dass es am Futter liegt ?

    Ich schreibe das hier alles so cool, aber um ehrlich zu sein, habe ich eine ******* Angst.
    Nachdem ich von - auch jungen- Hunden gelesen habe, die ähnliche Symptome hatten und deren Speiseröhre und Magen irreparabel geschädigt waren, liegen jetzt gerade einfach meine Nerven blank und ich möchte einfach das Richtige für mein Tier tun.

    Habt Ihr einen Rat ?

    Vielen Dank & liebe Grüße,

    Judith

  • Wie oft am Tag fütterst du und wann?

    Mein alter Rüde bekommt zB massive Probleme bis hin zur Gastritis, wenn die Abstände zwischen den Fütterungen zu groß werden. Er neigt dann zu Nüchternkeitserbrechen, was sich dann durch seine Grunderkrankung sehr schnell zu starken Reizungen und Entzüdnungen ausweitet.

    Bei ihm bedurfte es keiner Medis, sondern einfach eines strikten Zeitplans für die Fütterung mit vier Fütterungen über den Tag verteilt.

  • Ich habe leider keine Tipps zum Thema Diagnostik, ich kann nur ein Produkt empfehlen. Wir geben unserem IBD-Hund das IGOR-Pulver von lupovet, damit geht es ihm deutlich besser als bisher. Als unser Opi neulich mal nachts einen für ihn ungewöhnlichen Anflug von Sodbrennen hatte, bekam er das auch akut in etwas Joghurt gemischt und die Sache war auf 10 Minuten gegessen.


    Vielleicht wäre das was, was du ausprobieren könntest, wenn du gerade keinen anderen Anhaltspunkt hast.


    Alternativ gibt es auch noch Rotulmenrinde (Slippery Elm Bark), das wirkt wie ein natürlicher Magenschoner.

  • Wie oft am Tag fütterst du und wann?

    Mein alter Rüde bekommt zB massive Probleme bis hin zur Gastritis, wenn die Abstände zwischen den Fütterungen zu groß werden. Er neigt dann zu Nüchternkeitserbrechen, was sich dann durch seine Grunderkrankung sehr schnell zu starken Reizungen und Entzüdnungen ausweitet.

    Bei ihm bedurfte es keiner Medis, sondern einfach eines strikten Zeitplans für die Fütterung mit vier Fütterungen über den Tag verteilt.

    Ich füttere morgens zwischen 8 und 10 und abends zwischen 16 und 17 Uhr - danach noch einmal eine kleine Ration zwischen 21 und 22 Uhr

  • Ich habe leider keine Tipps zum Thema Diagnostik, ich kann nur ein Produkt empfehlen. Wir geben unserem IBD-Hund das IGOR-Pulver von lupovet, damit geht es ihm deutlich besser als bisher. Als unser Opi neulich mal nachts einen für ihn ungewöhnlichen Anflug von Sodbrennen hatte, bekam er das auch akut in etwas Joghurt gemischt und die Sache war auf 10 Minuten gegessen.


    Vielleicht wäre das was, was du ausprobieren könntest, wenn du gerade keinen anderen Anhaltspunkt hast.


    Alternativ gibt es auch noch Rotulmenrinde (Slippery Elm Bark), das wirkt wie ein natürlicher Magenschoner.

    Lupovet hatte ich mir auch schon rausgesucht- da wollte ich morgen einfach einmal anrufen.
    Ich habe auch eher das Gefühl, dass er Probleme bekommet, wenn der Magen leer bleibt.
    Slippery Elm Bark ist - soweit ich das weiß- in dem Canina Magenschutz enthalten.
    Aber von den Pferden kenne ich es bei Koliken, dass es eigentlich um den Schleim geht, der auskleidet, das hast Du bei dem Canina Pulver nicht.
    Vielleicht sollte ich das Slippery Elm noch einmal zum Aufkochen bestellen - da bildet sich ja wohl Schleim...
    Bei Haferschleim bin ich mir nicht sicher, ob das nicht den Giardien eine Völlerei spenden würde......

  • Ich habe auch eher das Gefühl, dass er Probleme bekommet, wenn der Magen leer bleibt.

    Dann würd ich ihm tatsächlich auch immer wieder mal ne kleine Handvoll Futter zustecken und mit "natürlichen" Magenschonern arbeiten. Das Omeprazol kann wohl eine ziemliche Kaskade an Folgeschäden nach sich ziehen... damit haben wir glücklicherweise selbst noch keine Erfahrungen machen müssen, aber die Forensuche gibt dir da bestimmt einiges an Einsicht.


    Die Lupovet-Leute sind super nett, ich empfehle sie sehr gerne. Mein Pudel verdankt ihnen ein großes Stück Lebensqualität.

  • Slippery Elm als Sirup wirkt hier Wunder und hat ohne weitere Medis eine Gastritis ausheilen lassen. Mehr kann ich leider nicht helfen, aber dir den Tipp geben auf dein Bauchgefühl zu hören. Wenn du denkst da stimmt was nicht würde ich vlt. weitere Untersuchungen vornehmen lassen. Man kennt seinen Hund ja am besten. Erstmal würde ich das Slippery Elm als Sirup versuchen. Das ist gut für Magen und Darm.

  • Mein Mali hatte auch mit Sodbrennen zu kämpfen und eben auch die von dir beschriebenen Schluckanfälle.

    Bei ihm wird es ausgelöst durch Stress und durch zulange Fütterungspausen, ist seit dem Futterwechsel aber deutlich besser geworden. Geholfen hat hier tatsächlich Haferschleim und keine langen Pausen zwischen den Fütterungen.

  • Hej Judith, schön, dass du hier bist.


    Ich habe von Ulmenrindenschleim auch viel Gutes gehört. Weiß jemand, ob man das einfach dauerhaft geben darf?
    Bei meiner alten Hündin mit chronischer Pankreatitis hat das natürlich nichts mehr gebracht, aber dafür spricht bei deinem Hundi ja auch nichts, oder? Das habe ich zumindest bei meiner Hündin damals auch recht deutlich am Output sehen können, dass da was nicht stimmt. Und Pankreasauffälligkeiten sind ja auch im Blutbild ersichtlich.

    An die anderen hier mit den magensensiblen Hunden: Klingt das eher nach saurem Aufstoßen/Reflux? Wären die Auffälligkeiten - also hier auch der Schluckauf - dafür ein guter Indikator?

    Und: ich hab irgendwann mal gelesen, dass Harnstoffwerte beim Barfen schneller erhöht sind. Woran liegt das? Der hier vorgestellte Hund bekommt ja Trockenfutter. Aber kann ein erhöhter Harnstoffwert darauf hinweisen, dass irgendwas in der Zusammensetzung des Futters nicht optimal passt?

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