Sinnvolle Beschäftigung bei fehlendem Spieltrieb?

  • Ne, sie muss auch wirklich überhaupt nix. Ich lasse sie eigentlich alles machen, was sie möchte. Sie kann jederzeit schlafen, schmusen (obwohl da sollte ich ihr wohl auch mal Nein sagen :D), trinken, essen, etc


    Die Gassi Zeit werde ich jetzt mal verkürzen und wirklich wieder nach Hause gehen, sobald sie sich gelöst hat.

  • Da bin ich auch eher spielverderberisch veranlagt. Bei nem Hund,den ich seit ner Woche kenne (also nicht), der wahrscheinlich nie mit Menschen im Haus gelebt hat und ohne Hundevorkenntnis dazu, find ich "Mit Hund schmusen" kritisch (Im Bett schlafen lassen usw. allerdings auch.)

    Kann völlig okay sein oder aber massives Bedrängen und Überfordern - und ins Auge gehen kann es im wahrsten Sinne des Wortes auch. (Ich pass grad bei Direktimporten anfangs unter anderem durchaus auf mein Gesicht auf)

  • Hier gehts nich darum, dass jemand wegen „Direktimport“ meckern wollen würde :smile: Sondern einfach darum, abzuschätzen, wie lange der Transport und das Verpflanzen in eine fremde Umgebung her sind.


    Und da sind zwei Wochen einfach nichts. Um das zu verarbeiten ist viel mehr Zeit erforderlich.


    Sich anzupassen und sich „beliebt“ zu machen (mit Ranschmeißen an die Bezugsperson) ist eine mögliche Strategie, mit der ein Hund mit dieser Umstellung umgeht. Kann aber auch schon in Richtung Bedrängen gegen. Das ist noch weit entfernt von gewachsenem Vertrauen, Sicherheit und Wohlgefühl in der neuen Umgebung. Das kommt mit der Zeit einfach. Dass sie jetzt auch ruhig abwartet und beobachtet, ist da hilfreich, ich würde sie da nicht durchgehend beschäftigen wollen. Aber schon ein Auge darauf haben, dass sich das „Beobachten“ nicht in „Bewachen“ und Ressourcen sichern wandelt.


    Was jetzt wichtig ist, ist ein strukturierter Tagesablauf mit viel Routine und Regeln und Zeit, alles zu verarbeiten. Und Zeit für Euch, Euch kennen zu lernen.

  • Hi, Willy hat bisher auch kein Interesse an Spielzeugen, die ist bald drei Jahre hier. Find ich aber auch ok.


    Was sie witzig findet: Lappen schütteln. Ich kann mir vorstellen, dass es irgendwelche Lumpen auch auf der Straße gab. Ich hab ihr dann mal einen Beutel , der mit ihren eigenen Haaren gefüllt war, genäht, den sie schütteln und ausweiden konnte. Das fand sie super.

    Mittlerweile kann sie auch mit mir fangen spielen.


    Willy wäre übrigens auch eine Kandidatin für Dauerbekuschelung. Wir haben Kuschelzeiten (morgens und abends). Dazwischen fragt sie auch nach, worauf ich auch mal eingehe. Aber sie muss es auch akzeptieren und sollte nicht nervig werden, wenn ich aus welchen Gründen nicht mag oder kann (und sei es nur, weil sie ruhen soll).


    Ansonsten kann ich mich dem "erst mal ankommen lassen" anschließen.

  • Danke für deine Schilderung!


    Eigentlich liest sich das so :herzen1: :herzen1: :herzen1:


    Allerdings bin ich da bei @pinkelpinscher und Phonhaus , dass ein Hund nach einer Woche noch längst nicht alle Seiten von sich gezeigt hat. Insofern wäre Bauch an Bauch mit dem Hund am Boden liegend kuscheln, ihn umarmen oder mein Gesicht neben seinen Kopf ablegen oder auch nur nah heranbringen ohne schnell ausweichen zu können, nichts für mich, ich wäre da vorsichtig, kleiner Schisser ich =)



    Was macht sie denn, wenn du ihre Annäherungsversuche bzw ihre Aufforderung nach Aufmerksamkeit ignorierst? Wird sie dann nachdrücklicher, oder akzeptiert sie es und geht weg?



    Was Oleniv sagte, finde ich auch noch sehr wichtig- dem Hund eine feste Struktur vorgeben. Und zwar natürlich ausgerichtet nach seinen Grundbedürfnissen (Pipi, Hunger...) aber so, dass der Hund sich ansonsten auch nach mir richtet und nach meinem Tagesablauf, und nicht andersherum, dass ich sofort springe, wenn Hund meine Aufmerksamkeit wünscht. Es muss immer wieder Zeiten geben, wo einfach mal gar nix passiert, die kann man natürlich auch gemeinsam verbringen, aber ist auch gut, wenn der Hund merkt, ich stehe nicht immer nur uneingeschränkt zur Verfügung.


    Kuscheln und Streicheln würde ich anfangs übrigens immer so gestalten, dass der Hund einen Fluchtweg hat, also sich zurückziehen kann, wenn es ihm zu viel wird. Nicht in Zimmerecken, nicht neben Möbeln, die den Hund begrenzen, nicht fest umarmen.... bei einem Hund aus dem TS weiß man nie, ob es nicht "versteckte Trigger" gibt, die etwas auslösen und ganz plötzlich eine Situation eskalieren lassen können. Das muss natürlich bei deinem Hund nicht so sein, ist aber nicht verkehrt, das im Hinterkopf zu behalten.



    Wie äußert sich denn die Spiellaune, wenn ihr kuschelt? Ich glaube dazu hattest du noch nichts geschrieben... =)



    Edit: Ideen für Spielzeug für den Hund aus unserer Welpenpraxis (:D )

    Zusammengeknüllte Bäckertüten zum zerfetzen, Butzeln, Tannenzapfen aus dem Wald zum Zerkniebeln, Kaffeeholz und Stöcke vom Holunder aus dem Garten zum Kauen und Rinde abzupfen, und der Knaller hier: leere Plastik- Pflanztöpfe zum herumschmeißen und herumrollern lassen

  • Ich würde mich von einem mir unbekannten Hund auch nicht körperlich so sehr bedrängen lassen. Ich sehe da auch nicht unbedingt Schmusebedarf in einem solchen Ausmaß. Das wird wohl was anderes sein ...

  • Ja, du hast schon recht. Ich versuche ihr immer einen Ausweg zu bieten, wenn es geht, aber so intensives schmusen sollte vielleicht wirklich nicht so sein.

    Ich werde sie entscheiden lassen, ob sie es möchte in Zukunft und nicht denken, dass sie es möchte!


    Spiellaune gestaltet sich so, dass sie sich auf dem Rücken wälzt und dann ihren Mund öffnet. Also so deute ich das zumindest. Ich kenne das noch von meinem alten Hund. Aber ich kann das natürlich auch falsch deuten!


    Wenn ich sie ignoriere, wird sie aufdringlicher und fordert mich mehr auf, ihrem Wunsch nachzukommen!

  • Ich würde mich von einem mir unbekannten Hund auch nicht körperlich so sehr bedrängen lassen. Ich sehe da auch nicht unbedingt Schmusebedarf in einem solchen Ausmaß. Das wird wohl was anderes sein ...

    Was könnte es denn sein?

    Nach der Schilderung des TS war sie auch so immer extrem verschmust bei denen.

  • Viele Hunde aus dem Tierschutz müssen "Spielen" erst lernen.

    Das merke ich bei meinen Pflegehunden immer wieder.


    Es gibt Schnüffelmatten in denen man Leckerlies verstecken kann

    oder du versteckst Leckerlies in der Wohnung/ Garten und lässt sie suchen, das lastet Hunde super kopfmäßig aus.


    Ansonsten kannst du Tricks mit ihr üben, oder einen Parkour in der Wohnung aufbauen, einen Kong füllen.


    Meine Hündin liebt den Futterbeutel. Sowohl draußen als auch drinnen. Hier kann man Impulskontrolle üben, apportieren oder den Beutel einfach in der Wohnung/Garten verstecken und suchen lassen.

  • Ich möchte dir ein Buch empfehlen: "Auszeit auf Augenhöhe" von Käufer/Gansloßer beschäftigt sich ausführlich mit dem Spiel in allen seinen Aspekten. Auch mit der Unterscheidung zwischen echtem Spiel und anderen Beschäftigungen, die ihrerseits natürlich auch Freude machen können, wie zB eine Schnüffelmatte, die aber im Grunde Nahrungssuche ist und nicht Spiel.


    Zum echten Spiel gehört es, daß es in einem entspannten sozialen Umfeld stattfindet. Daher ist es überhaupt nicht überraschend, daß deine Hündin noch nicht spielen mag, wenn sie erst so kurz bei dir ist. Denn ihr lernt euch ja gerade erst kennen. Da kann sich noch sehr viel entwickeln, wenn du ihr Zeit läßt.


    Dagmar & Cara

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