Knurren - hilfreiches Kommunikationsmittel oder ein No-Go beim eigenen Hund?

  • Natürlich darf ein Hund zeigen, wenn ihn etwas massiv stört oder zuviel wird.

    Das ist sein gutes Recht und ich als Mensch habe das zu respektieren .

  • Was soll mein Hund sonst machen? Schriftlich Beschwerde einreichen in doppelter Ausführung?


    Natürlich darf der knurren.

    Nein, einen Stuhlkreis einberufen. Da wird dann diskutiert ;)




    Knurren gehoert zur Kommunikation und fertig.

    Ich versteh das Drama bei dem Thema nie..

  • Yoshi "knurrt" mich beim Bürsten oder Abtrocknen an. Wobei das mehr ein motzen als ein drohen ist. Wenn er droht, hört sich das ganz anders an. Er ist aber auch generell sehr gesprächig. So gibt es beim Popo-Kraulen auch ein wohliges Brummen, was für manche auch schon nach Knurren klingt. Für mich ist das ok, dass er mir zeigt, wenn er was nicht mag. Als eine andere Hundehalterin das mal mitbekommen hatte, war sie total entsetzt und und meinte: "Also DAS dürfte meine ja NICHT! Da würde ich mit der Leine werfen (ist leider ihre übliche Erziehungsmethode)."

  • Knurren finde ich wichtig in der Kommunikation, noch wichtiger fände ich, wenn viel mehr Hundebesitzer das auch richtig deuten und ernst nehmen.


    Erst gestern habe ich wieder eine ältere Viszla Hündin gesehen, die beim Einsteigen in den Kofferraum mit den Hinterbeinen gezittert hat und knurrte, als der Besitzer sie dort anheben wollte.

    Außer mahnende Worte kam nichts vom Besitzer - die Hüdnin hatte deutliche Schmerzen.


    Auch in unseren Vereinen wird fast überall das Knurren gemaßregelt, in ganz unterschiedlichen Situationen (Kommunikation zwischen Hunden, Anfassen, hochheben etc).

    Dem Problem auf den Grund gegangen wird eher selten.


    Meine Kleinsthündin schnauzt mich manchmal an, wenn ich sie von meinem Schoß heben will, weil ich aufstehe etc.

    Meistens passiert das, weil ich nicht rechtzeitig geschalten habe und sie aus dem Tiefschlaf reiße. Memo an mich - Hund erst verbal wecken, dann ist alles gut.


    Meine Nachbarn hatten bis vor kurzem eine alte, schon recht verwirrte Hündin. Die hat mal beim knuddeln auf dem Arm geknurrt , es wurde weitergemacht und sie hat Richtung Gesicht geschnappt.

    Die Ansage von den Besitzern hab ich bis hoch in mein Wohnzimmer gehört. War auch wieder völlig fehlinterpretiert. Mir tun solche Hunde leid.

  • Einem Hund knurren zu verbieten, ist genauso, als wenn man dem Menschen sagt, sprich nicht mit dem Hund.


    Versuch das mal einen kompletten Tag


    Absolut am Verständnis für Hunde vorbei, wenn man das verbietet.

  • Knurren ist ja auch nicht gleich Knurren.

    Meine knurren zum Beispiel wenn ihnen etwas unheimlich ist, das ist aber eher. melden. Eine Warnung Merk auf, da ist was.

    Dann gibt es noch murgeln (Lustknurren beim exzessiven pokratzen zum Beispiel oder Abby beim abtrokentoben)

    Generftsein knurren ( eher in sich rein grummeln, zeigte Abby mal als ich es in unserer Anfangszeit übertrieben hatte, mit Übungen bevor ich den Futternapf herunterstelle ( so einen Quatsch mach ich heute nicht mehr, aber man macht halt anfängerfehler))

    So weit gekommen, dass sie mich mit Knurren warnen mussten, ist es zum Glück in den ganzen Jahren zwischen uns noch nicht. Bis jetzt konnten wir uns immer vorher verständigen. Mit Luthien hatte ich mal einen kurzen Moment wo sie kaum merklich Steiff wurde, wenn ich da weitergemacht hätte hätte sie bestimmt geknurrt.

  • Es kommt doch auf den Zusammenhang an. Wenn ich sozusagen übergriffig bin, ist es das gute Recht des Hundes, will der Hund mich aber kontrollieren und maßregeln, ist es nicht in Ordnung.


    Da jetzt einfach ja oder nein zu sagen, fände ich sehr undifferenziert.

    Wobei ich da auch das Knurren als Kommunikationsmittel völlig in Ordnung finde. Es ist in der Situation ja nicht das Knurren problematisch (und wäre mir auch hier um 1000x lieber als die Alternative), sondern das Verhalten an sich.

    Das sind für mich zwei völlig unterschiedliche Ebenen. Das Kontrollieren ist das was ich hier als No-Go ansehen würde, also das unterliegende Verhalten. Ob der das mit Blicken, Knurren oder Zähnen klar macht wäre für mich da völlig nebensächlich.


    Grundsätzlich würde ich niemals ein Knurren bestrafen sondern gucken warum es überhaupt ausgeführt werden musste und dann auf dieses Element eingehen.


    (kann natürlich sein, dass dus eigentlich genauso gemeint hast und ich es nur falsch verstanden habe)


    Abgesehen davon hab ich tatsächlich einen Hund, der zu allen möglichen Situationen knurrt und da auch ein gigantisches Repertoire hat. Er motzt halt auch durch Knurren, das ist besonders witzig. Wenn man ihn zB rein schickt geht er, aber nicht ohne sich lautstark darüber zu beschweren |):lol:

    Ich kann das inzwischen auch echt gut auseinander halten - Spielknurren, Motzknurren, Drohknurren, Wachknurren - alles noch mit unterschiedlichen Abstufungen.

    Und ich kann auch durchaus ein Knurren ernst nehmen und ihm sagen, dass ich verstehe, dass er etwas jetzt wirklich blöd findet, es aber trotzdem sein muss (bürsten zB). Er darf dann gehen wenn es ihm tatsächlich zu viel wird und dazwischen halt erklären wie doof er es findet.

  • Ich empfinde das hündische Knurren auch als Kommunikationsmittel, also eine Unmutsäußerung.

    Meine Hündin darf kommunizieren, wenn ihr etwas nicht passt. Sie macht das aber lange vor dem Knurren mit anderen Signalen.

    Ich denke man sollte aber an der "knurrauslösenden" Situation arbeiten und nicht am Knurren selber.

    Wenn der Hund ein Kontrollfreak ist, ändert sich ja nichts an seinem Verhalten nur weil er nicht mehr knurrt. Gut, er setzt dann vielleicht die Zähnchen ein, aber dadurch hat man ja nichts gewonnen.

  • Mein Hund darf knurren. Unbedingt sogar. Denn er macht es angemessen und die Handlungskette nach dem Knurren ist bei ihm gut einschätzbar. Mir gibt sein Knurren Sicherheit. Am Gegenüber mache ich fest wieviel Spielraum ich der weiteren Kommunikation lassen kann.

  • Dexter ist auch so eine Labertasche xD

    Der grummel schonmal vor sich hin, wenn die Decke auf der er liegt ne Falte hat, die drückt. Oder er nicht zugedeckt ist (und wenn ich ihn dann zudecke, seufzt er zufrieden und schläft augenblicklich ein).

    Oder er knurrt den Regen am Fenster an |)


    Max ist da ganz anders. Er hat allgemein eine kurze Zündschnur, provoziert auch gerne mal.

    Es kommt auch mal vor, dass wenn man ihn von der Couch schickt, er das verbal mit einem schrillen Grml-Wau! kommentiert, weil ihm das halt nicht passt.

    Solange er es aber dennoch tut, warum soll mich das Motzen stören?

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