Alles anzeigenWenn man manche Beiträge hier so liest, bekommt man das Gefühl, Fußarbeit ist eine Atomwissenschaft, und wenn man Fehler im Aufbau macht, geht irgendwo ne Bombe los. Ich glaube nicht, dass ein Ersthundehalter mit Ambitionen den Anspruch erfüllen muss eine absolut korrekte Fußarbeit aufs Parkett zu legen ... da geht es doch erstmal ums Lernen, Ziele stecken und Teilerfolge.
Der Anfänger will in erster Linie Spaß haben und schauen, wie weit er kommt.
Nur macht es eben keinen Spaß, wenn man sich schon am ersten Tag eingestehen muss, dass man ein Problem hat.
Und auch wenn man nur im eigenen Verein mal ne OG Prüfung machen will, es macht niemandem Spaß, wenn dass ein Leben lang Murks bleibt, weil man am Anfang Mist gebaut hat. Und niemand redet von perfekter Unterordnung, aber die Spannbreite ist da einfach immens hoch und es gibt einfach einen Schwellenwert, ab dem man ganz klar beobachten kann, dass es den Leuten darunter keinen Spaß mehr macht.
Auch wenn die wenigsten mit großen Ambitionen beginnen, wer dabei bleibt und Sport machen und im Kleinen starten will, entwickelt immer einen gewissen Grad an Ehrgeiz.
Und ja, ich reagiere da etwas giftig, wenn die Leute da kommen und meinen "och probier mal, ist ja nicht weiter schlimm, wenns nicht so hinhaut". Doch für die Betroffenen ist das sehr wohl schlimm und eine mehr als herbe Enttäuschung und ich habe jedes Jahr wieder eine handvoll Leute, denen auch wohlmeinende Bekannte oder teilweise auch Hundeschulen dazu geraten haben, da halt mal ein bisserl so rumzutrainieren. Das Dumme ist nur, den Leuten macht es Spaß, die wollen mehr machen und dann muss man denen erklären, dass das was sie bisher gemacht haben nicht wirklich gut ist (um es diplomatisch zu formulieren) und in der weiteren Ausbildung massiv im Weg stehen wird. Ja, für viele zerbricht da dann ein Traum - und selbst wenn der nur heißt, eine schöne BH im eigenen Verein zu laufen - und auch wenn sie keine hohen Ambitionen haben, nagt es doch an einem, wenn man in den BGHs dann immer im niedrigen gut vom Platz geht, während die anderen die Vs sammeln.
Und viele schmeißen dann wirklich hin und geben den Sport ganz auf. Junge, ambitionierte Sportler, die eigentlich Spaß an der Arbeit hätten mit meist sogar gut geeigneten jungen Hunden, die man für den Vereinssport teilweise für immer verliert, nur weil jemand meinte "och ja, probiert doch schon mal allein daheim rum, da gibts tolle Videos" und ja, das frustriert mich zu tiefst.
Ja, absolut verständlich. Und im Prinzip bin ich da auch deiner Meinung!
Nur mit dem Unterschied, dass ich eben finde, dass Onlinetraining nicht zwangsläufig "ein bisschen Rumprobieren" ist, sondern - wenn man da eben die richtige Einstellung und den richtigen Trainer hat - man eben auch sehr kleinschrittig und sehr genau trainieren KANN.
Da eben auch wieder der Hinweis, dass das sicherlich auch ein wenig Typfrage ist. Also wie man selbst gestrickt ist und wie gut man sich selbst reflektieren kann.
Aber gut. Da haben wir einfach unterschiedliche Erfahrungen gemacht und das ist ja auch in Ordnung. Meine Erfahrungen beziehen sich diesbzgl. ja auch fast ausschließlich auf den Agilitysport.