Kastration?

  • Was man halt auch bedenken sollte ist das Menschen zwar welliges Verhalten bei erwachsenen Hunden oft niedlich finden, andere Hunde es aber eher nervig bis befremdlich finden wenn ein eigentlich ausgewachsener sich so kindisch verhält.

    Es kann also sein das der Hund dann bei anderen Hunden öfters ungewollt aneckt.

    Kann ich bestätigen. Es gibt bei uns in der Gegend zum Beispiel viele Hündinnen, die kastrierte Rüden nicht mögen. War bei meiner Hündin zwar nicht so extrem, aber sie war etwas verwirrt immer - und verhielt sich zu kastrierten Jungs manchmal so als wären es Mädchen. Sie wurde vom Tierschutz leider gepanscht spätkastriert, also nur teilweise, mitten in der Trächtigkeit, und war zuerst dann „Rüdin“ inklusive sexuelles Interesse an läufigen Hündinnen - und es gab den einen oder anderen kastrierten Rüden, der ebenso liebevolle Aufmerksamkeit und Balz von ihr kassierte ?. Später hatte sich alles normalisiert, sie wurde wieder läufig (ohne jedoch Welpen bekommen zu können, da ja dazu fast alles fehlte) und benahm sich ab da zu den meisten kastrierten Rüden wie zu ihr unsympathischen Hündinnen... Abstand halten und wenn „sie“ näher kommt wird geklärt wer hier die Reviermutti ist... Richtig befreundet war sie immer nur mit intakten Rüden, intakten Hündinnen, mit sterilisierten (nicht kastrierten!) Hündinnen (die rochen für sie wohl noch nach intakt), und ganz ganz selten mal mit einem sehr selbstbewussten, sich „maskulin“ verhaltendem kastrierten Rüden oder einer sich ebenso „maskulin“ verhaltenden kastrierten Hündin. „Welpige“ Kastrierte fand sie nicht so toll.

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    Hi


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    • Klar ändert sich der Rüde im Verhalten, sonst könnte man sich das ganze ja schenken. Die meisten werden ruhiger und umgänglicher. Weniger an Mädels interessiert. Manche fangen an sich plötzlich für andere Sachen zu interessieren. Der Rüde meiner Mutter z.B. hat nach der Kastration einen ziemlich krassen Jagdtrieb entwickelt. Vor der Kastration war er noch auf andere Gerüche fokussiert.

      Einige entwickeln auch Ängste und Unsicherheiten.


      Mit anderen Hunden ändert sich auch einiges, vor allem natürlich in der Begegnung mit anderen Rüden. Mein kleiner kastrierter Rüde wurde überhaupt nicht für voll genommen von anderen Rüden, was ihn tierisch nervt. Vorteil ist, dass er eher ignoriert wird, als angegriffen. Aber mein Terriermix würde das nicht als Vorteil sehen :roll:

      Das kann ich beides für Spuk nicht bestätigen. Er wurde im Alter von neun Jahren aufgrund einer wiederkehrende Prostatahyperplasie kastriert und hat sich weder im Verhalten noch im Umgang mit anderen Hunden verändert. Hündinnen findet er noch immer interessant, wobei er seit der Kastra den "Mädchenbonus" nicht mehr zwangsläufig vergibt, sondern sich den Luxus erlaubt, ätzende Hündinnen auch ätzend zu finden und das auch zu kommunizieren.


      Unkastrierte Macker wollen ihn noch immer gern anmachen. Spuk ist sehr souverän und ist das auch weiterhin.


      Picard ist jetzt anderthalb und lernt seit Beginn der Pubertät den Umgang mit läufigen Hündinnen. Gerade ist hier echt alles läufig, was noch unkastriert ist, er hat es etwas schwer, all seine Murmeln zu sortieren, aber mit einem bisschen Anleitung funktioniert es gut. Gestern waren wir mit einer läufigen Hündin unterwegs und er war wirklich gut lenkbar.

    • Balou wurde mit vier Jahren kastriert. Wir haben auch vorher den Chip ausprobiert, weil er ein SEHR gestresster Hund generell ist und draußen gar nix mehr ging und er ständig IBD-Schübe hatte.

      Verändert hat sich nur, dass er ein bisschen schlechteres Fell bekommen hat und dass er magendarmtechnisch sehr viel stabiler ist. Und die Gerüche draußen nimmt er sehr viel gelassener hin, also eher wie ein normaler Rüde. Interessiert, aber nicht gestresst. Schleckt auch mal Pipi und markiert. Seine Unsicherheit ist unverändert geblieben, nicht schlimmer geworden.

      Für uns war es die richtige Entscheidung, da er endlich gesund wurde und anfangen konnte zu lernen, was vorher nicht ging. Aber ich würde nie leichtfertig einen jungen Rüden kastrieren lassen, weil er ein wenig an überschäumenden Hormonen leidet.

    • Viele Rüden werden im Verlauf ihrer Pubertät kastriert, weil sie ihre Besitzer in dieser Zeit sehr nerven. Dazu muß man wissen, daß das Testosteron zunächst in großer Menge ausgeschüttet wird und dem jungen Kerl ganz schön zu Kopfe steigt. Da kann es sein, daß er eine gefühlt endlose Zeit lang nix mehr außer Pipi schnüffeln, Weiber rammeln und Kerle kloppen im Kopf hat. Dazu altersbedingt auch noch fehlene Selbstkontrolle. Das kann schon richtig anstrengend sein, besonders wenn die Besitzer nach wie vor hochfrequentierte Auslaufgebiete und Hundewiesen besuchen. Damit sind die Hunde in dieser Phase nämlich oft überfordert.

      Die verzweifelten Besitzer entscheiden sich dann häufig vorschnell für die Kastration, obwohl diese anfängliche Hormonflut sich nach einer Weile von selbst wieder auf Normalmaß einpegelt und der junge Rüde dann auch in jeder Hinsicht ausreift und erwachsen wird.


      Es lohnt sich also, nicht vorschnell aufzugeben.


      Grundsätzlich ist eine Kastration ein harter Eingriff in den fein abgestimmten Hormonhaushalt und gleicht ein bißchen dem Versuch, einen Wecker mit dem Hammer zu reparieren. Man muß im Einzelfall abwägen, inwieweit die erhofften Vorteile die möglichen Nachteile wert sind.


      Unter anderem fördert Testosteron den Muskelaufbau. Gute Muskeln stützen das Skelett, was besonders wichtig ist bei allen Gelenkproblemen, die sich vielleicht im höheren Alter einstellen, sei es Rücken, HD, Kniegelenke usw.


      Dagmar & Cara

    • Ich muss jetzt auch mal hier einsteigen. Mir geht eine Kastration im Moment stark durch den Kopf.


      Ich schreibe mal unsere Geschichte dazu: unser frühreifes Kerlchen begann als erstes damit unsere kastrierte 10 Jahre ältere Hündin zu bedrängen. es wurde geschnuppert, versucht zu lecken und sie wurde teilweise echt bedrängt. Dafür gab es eine Abfuhr (sowohl von der Hündin als auch von uns), die aber beim Terrier nie wirklich ankam. Mit der Pubertät wurde es dann auch draußen extremer mit dem Bedrängen der Hündinnen. Aber hielt sich für meinen Geschmack durchaus noch im Rahmen des erwachsen werden. Zwischendurch gab es dann Phasen wo alles super lief, tolles Gehorsam, das Abrufen bei Sichtung anderer Hunde (selbst bei nur geringem Abstand) lief super. Ich total happy. Dann im letzten Herbst, der kleine Terrier fast 2,5 Jahre, wurde es wieder extrem. Nase nur noch am Boden, Ohren komplett abgeschaltet, Freilauf nur noch sehr eingeschränkt möglich. Eine Besserung gab es dann für eine kurze Zeit, wieder mit guter Ansprechbarkeit und Aufmerksamkeit mir gegenüber, so dass ich dachte: die Pubertät ist jetzt endgültig vorbei.

      Leider haben wir seit bestimmt 4 Wochen wieder den Zustand vom Herbst. Nase nur noch am Boden, nicht ansprechbar, selbst Hunde in weiter Ferne werden als potentielle Hündinnen wahrgenommen, Freilauf überhaupt nicht mehr möglich, da er sofort zu den anderen Hunden rennt. Ist es eine Hündin oder ein Kastrat kann ich ihn nur abholen und anleinen.


      Eigentlich bin ich kein Freund von Kastrationen, die nicht nötig sind. Aber jetzt würde ich zu mindestens den Kastra-Chip ausprobieren wollen um zu sehen ob es wirklich nur an gesteigertem Sexualtrieb liegt dass das ganze tolle Team, das wir bereits waren, verschwunden ist. Nun habe ich beim recherchieren im Netz gelesen dass es für Hunde unter 10 kg nicht unbedingt das Richtige ist. Hat vielleicht jemand dazu Erfahrungen?

    • Was man halt auch bedenken sollte ist das Menschen zwar welliges Verhalten bei erwachsenen Hunden oft niedlich finden, andere Hunde es aber eher nervig bis befremdlich finden wenn ein eigentlich ausgewachsener sich so kindisch verhält.

      Es kann also sein das der Hund dann bei anderen Hunden öfters ungewollt aneckt.

      Kann ich bestätigen. Es gibt bei uns in der Gegend zum Beispiel viele Hündinnen, die kastrierte Rüden nicht mögen. War bei meiner Hündin zwar nicht so extrem, aber sie war etwas verwirrt immer - und verhielt sich zu kastrierten Jungs manchmal so als wären es Mädchen. Sie wurde vom Tierschutz leider gepanscht spätkastriert, also nur teilweise, mitten in der Trächtigkeit, und war zuerst dann „Rüdin“ inklusive sexuelles Interesse an läufigen Hündinnen - und es gab den einen oder anderen kastrierten Rüden, der ebenso liebevolle Aufmerksamkeit und Balz von ihr kassierte ?. Später hatte sich alles normalisiert, sie wurde wieder läufig (ohne jedoch Welpen bekommen zu können, da ja dazu fast alles fehlte) und benahm sich ab da zu den meisten kastrierten Rüden wie zu ihr unsympathischen Hündinnen... Abstand halten und wenn „sie“ näher kommt wird geklärt wer hier die Reviermutti ist... Richtig befreundet war sie immer nur mit intakten Rüden, intakten Hündinnen, mit sterilisierten (nicht kastrierten!) Hündinnen (die rochen für sie wohl noch nach intakt), und ganz ganz selten mal mit einem sehr selbstbewussten, sich „maskulin“ verhaltendem kastrierten Rüden oder einer sich ebenso „maskulin“ verhaltenden kastrierten Hündin. „Welpige“ Kastrierte fand sie nicht so toll.

      Das muss eine Art Confirmation Bias oder anderweitig systematische Beobachtungsvergerrung gewesen sein. Keine Hündin wird sterilisiert eine Praxis verlassen, diese OP wird nur in wenigen Praxen bei Rüden durchgeführt. Es handelt sich immer um eine Ovarektomie oder Ovarhysterektomie mit den gleichen hormonellen Auswirkungen.


    • Kann ich bestätigen. Es gibt bei uns in der Gegend zum Beispiel viele Hündinnen, die kastrierte Rüden nicht mögen. War bei meiner Hündin zwar nicht so extrem, aber sie war etwas verwirrt immer - und verhielt sich zu kastrierten Jungs manchmal so als wären es Mädchen. Sie wurde vom Tierschutz leider gepanscht spätkastriert, also nur teilweise, mitten in der Trächtigkeit, und war zuerst dann „Rüdin“ inklusive sexuelles Interesse an läufigen Hündinnen - und es gab den einen oder anderen kastrierten Rüden, der ebenso liebevolle Aufmerksamkeit und Balz von ihr kassierte ?. Später hatte sich alles normalisiert, sie wurde wieder läufig (ohne jedoch Welpen bekommen zu können, da ja dazu fast alles fehlte) und benahm sich ab da zu den meisten kastrierten Rüden wie zu ihr unsympathischen Hündinnen... Abstand halten und wenn „sie“ näher kommt wird geklärt wer hier die Reviermutti ist... Richtig befreundet war sie immer nur mit intakten Rüden, intakten Hündinnen, mit sterilisierten (nicht kastrierten!) Hündinnen (die rochen für sie wohl noch nach intakt), und ganz ganz selten mal mit einem sehr selbstbewussten, sich „maskulin“ verhaltendem kastrierten Rüden oder einer sich ebenso „maskulin“ verhaltenden kastrierten Hündin. „Welpige“ Kastrierte fand sie nicht so toll.

      Das muss eine Art Confirmation Bias oder anderweitig systematische Beobachtungsvergerrung gewesen sein. Keine Hündin wird sterilisiert eine Praxis verlassen, diese OP wird nur in wenigen Praxen bei Rüden durchgeführt. Es handelt sich immer um eine Ovarektomie oder Ovarhysterektomie mit den gleichen hormonellen Auswirkungen.


      Du meinst also, dass die Hündin meiner besten Freundin, die laut deren TA sterilisiert wurde und nicht kastriert, also in Wirklichkeit kastriert ist? Und meine beste Freundin darüber belogen wurde? Hmmm. Wäre ja schon krass vom TA. Bist du selbst TA? Oder woher hast du die Info?


      Systematische Wahrnehmungsverzerrung schließe ich nicht aus, bin ein Mensch wie du und jeder andere und wir als Spezies neigen dazu.

    • dragonwog

      Nö, gibt tatsächlich auch sterilisierte Hündinnen. Es gib Menschen, die ein gemischtes Pärchen halten, aber Nachwuchs definitiv ausschließen möchten und die Hündin nur sterilisieren lassen.


      jazzy ich sehe da keinen Grund, den Hund kastrieren zu lassen.

      Schläft er? Kann er sich entspannen? Nimmt er ab? Ist er prinzipiell ansprechbar?


      Ich würde da eher nochmal ganz stark am Gehorsam in dieser Zeit arbeiten und viel richtiges Verhalten belohnen. Das auch vor allem an der eigenen Hündin und ganz klare Kante zu zeigen, was gewollt ist und was nicht.

      • Neu

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