Was sollte ein Hund wann können?

  • Mein Border Collie ist jetzt 18 Wochen alt - und eigentlich läuft es ziemlich gut, finde ich. Dennoch frage ich mich: Läuft es gut genug?


    Bisher hört er sehr gut auf seinen Namen, macht Sitz, Platz (auch wenn er da nicht wirklich dann liegen bleibt, sondern nur nach dem Leckerli geiert) und sich zurückhalten, wenn das Futter hingestellt wird, bis man ihm die Erlaubnis zum Essen gibt. Auch "Gib Pfote" klappt seit kurzem perfekt. "Nein!" und "Gib!" funktionieren auch Bestens.


    zu 90% klappt es mit "Ins Körbchen" - mal besser, mal weniger. Aber auch hier ist eine Tendenz erkennbar, dass es besser wird. Schwieriger erweist es sich jedoch manchmal beim Rückruf:

    Sind wir z.B. im Hundeauslauf - bei einem Dutzend anderer Hunde - hört er in der Regel trotzdem sehr gut und kommt auch zu mir. Voraussetzung ist hier jedoch, dass er nicht gerade in einem (totalen) Tobe-Anfall ist, sodass er einen gar nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Im Innenhof - wo ab und zu Nachbarn durchlaufen - jedoch, klappt das nur bedingt. Er reagiert zwar auf den Rückruf und kommt auch zurück, aber wenn man dann ein Leckerli gibt oder nicht sofort schnell genug ist, flitzt er wieder zu den Nachbarn hin und will spielen / Hallo sagen. Manchmal guckt er einen nur an und bleibt, wo er ist - auch wenn kein Nachbar da ist ... die Ironie: Bei meinem Partner reagiert er auf Rückruf und kommt (Stand: Heute Morgen) immer zurück ...


    An der Leine läuft er ziemlich gut, er zieht manchmal - aber es ist nicht so, dass die Leine durchgehend auf Spannung ist oder dergleichen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei Begegnungen mit anderen Hunden oder Menschen, die er anspringen wollte und häufig angebellt hat, hab ich das ziemlich gut in Griff bekommen.


    Ich denke mir die ganze Zeit, dass ich den Fokus derzeit auf die Leinenführigkeit und den sicheren Rückruf legen sollte - damit das freilaufen ohne Leine natürlich besser läuft. Für Tricks, wie "Rolle", "Gib 5" oder "mach Männchen" ist ja immer noch den Rest seines Lebens Zeit - aber trotzdem frage ich mich: Was muss / sollte ein Welpe mit 4 Monaten kennen?

  • Er sollte stubenrein sein und seinen Namen können.


    Alles andere ist überflüssiger.


    Ich finde es erschreckend, was für einen Optimierungsplan da manche Leute mit ihrem Welpen in Schnellzeit abarbeiten wollen.

    Lasst die Welpen doch einfach in Ruhe wachsen, die haben genug damit zu tun, sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden und die Welt zu erkunden.

    Solche Spielereien wie Pfötchen und Co sind da einfach Zeit und Ressourcenverschwendung.

  • Ein vier Monate alter Hund sollte mMn folgendes können:


    Schlafen

    Schlafen

    Schlafen

    Fressen

    Vielleicht schon wissen, wie er heißt und

    Lieb gucken


    Dann sollte er langsam an seine Umwelt gewöhnt werden und, wenn er eh schon auf einen zukommt, kann man das nutzen, um den Rückruf aufzubauen (Hund freundlich zu sich einladen, sich freuen, wenn er kommt und, wenn er dann da ist, das Wort für den Rückruf etablieren.


    Alles andere hat Zeit.


    P.S. Wir wollen natürlich am liebsten ein Foto vom Wuschel sehen :nicken:

  • Ziemlich viel, von dem was du hier schreibst, empfinde ich für einen Junghund/Welpen als absolut überflüssig.

    Mein Hund lernte in dem Alter die Stubenreinheit und ein wenig den Rückruf. Ansonsten gilt es den Alltag und die Welt zu entdecken.
    Besinn dich darauf, was du von deinem Hund möchtest und was er im Alltag können soll und versuche ihn dort langsam heranzuführen. Das saugt schon genug Hirnkapazität.

    Vorallem bei deiner Rasse solltest du aufpassen nicht zu viel zu machen und eher Ruhe und Souveränität in den Alltag integrieren, anstatt unnütze Sachen wie Rolle etc. zu üben.

  • Tats

    Vorallem bei deiner Rasse solltest du aufpassen nicht zu viel zu machen und eher Ruhe und Souveränität in den Alltag integrieren, anstatt unnütze Sachen wie Rolle etc. zu üben.

    Dafür ist Home Office tatsächlich sehr gut, er legt sich viel hin und ruht sich aus, schläft.


    Es scheint hier leider so zu wirken als würde ich 24/7 Bespaßung betreiben, aber tatsächlich geh ich das eher entspannt an und mach vielleicht mal 15 Minuten irgendwas an Kommandos vertiefen. Ansonsten geht es derzeit eher auf alltägliche Situationen, wie eben Leine laufen - Begegnungen mit anderen Hunden, oder eben auch das nicht jeder Hund heißt, dass er spielen darf ...

  • Also 80% des Tages - und zum Glück 100% der Nacht - schläft er natürlich, abgesehen von 2-3 Spaziergängen und spontanen Pipigängen, wird auch nicht neben paar mal Kommandowiederholungen gemacht. Ich will ihn nicht drillen oder dergleichen...

    Er sollte stubenrein sein und seinen Namen können.


    Ich finde es erschreckend, was für einen Optimierungsplan da manche Leute mit ihrem Welpen in Schnellzeit abarbeiten wollen.

    Lasst die Welpen doch einfach in Ruhe wachsen, die haben genug damit zu tun, sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden und die Welt zu erkunden.

    Solche Spielereien wie Pfötchen und Co sind da einfach Zeit und Ressourcenverschwendung.

    Stubenrein ist er auch - das habe ich vergessen zu erwähnen, er macht sich immer schön bemerkbar, wenn er muss und hält 3-4 Stunden im Schnitt durch.


    Mir geht's tatsächlich irgendwie darum, dass der kleine später pflegeleicht ist und entsprechend gefestigt ist, was einfaches Handling angeht. Deswegen geht's mir ja schlicht darum, mal zu gucken, was MUSS / SOLLTE ein Welpe können, damit das Leben und die späteren Monate "leichter" werden -- zu einem in Berlin, mit vielen Reizen habe ich bisschen den Anspruch, dass er am Ende gut erzogen ist und auch gut hört.


    "Gib Pfote" und Co sind, wie du sagst, Spielereien und nicht nötig ...

  • Mir geht's tatsächlich irgendwie darum, dass der kleine später pflegeleicht ist und entsprechend gefestigt ist, was einfaches Handling angeht.

    Und das errechst du eben genau nicht, in dem du den Welpen jetzt mit allen möglichen Mumpitz geistig total überforderst.


    Border gehören zu den Rassen, die sich dafür leider anbieten, dass man die schon in Welpen Tagen auf blöd dreht, weil sie schnell lernen und keinen Ausschalter haben.

    Der Hund hat mit den Außenreizen in der Stadt genug zu tun, da muss man den Arbeitsspeicher nicht noch mit zusätzlichem Zeug überlasten.

    Solche Hunde laufen Gefahr nervlich auszubrennen oder zu Aufmerksamkeitsjunkies zu werden und dann hast du am Ende genau das Gegenteil von dem, was du wolltest.


    Das einzige was meine Welpen in dem Alter lernen, ist, dass es das tollste auf der Welt ist, bei mir zu sein, ansonsten stehen fressen, spielen, Schlafen und sich die Welt angucken auf dem Plan.

  • Tats

    Vorallem bei deiner Rasse solltest du aufpassen nicht zu viel zu machen und eher Ruhe und Souveränität in den Alltag integrieren, anstatt unnütze Sachen wie Rolle etc. zu üben.

    Dafür ist Home Office tatsächlich sehr gut, er legt sich viel hin und ruht sich aus, schläft.


    Es scheint hier leider so zu wirken als würde ich 24/7 Bespaßung betreiben, aber tatsächlich geh ich das eher entspannt an und mach vielleicht mal 15 Minuten irgendwas an Kommandos vertiefen. Ansonsten geht es derzeit eher auf alltägliche Situationen, wie eben Leine laufen - Begegnungen mit anderen Hunden, oder eben auch das nicht jeder Hund heißt, dass er spielen darf ...

    Naja, wenn ich lesen, was der Hund schon alles absolut perfekt kann, dann müssen da schon ziemlich viele Übungsstunden reingeflossen sein.

    Wenn du möchtest, dass der Hund später pflegeleicht im Alltag ist, dann solltest du mit ihm eben diese Dinge langsam kennenlernen, die ihm dann im Alltag begegnen. Das heißt eben mal fremde Menschen sehen, Verkehr kennenlernen, laute Geräusche, Aufzug oder Busfahren.

    Bringt halt nix, wenn der Hund später 1000 Kommandos kann aber ausrastet, wenn er z.B. fremde Menschen sieht, weil er das nicht kennt. Da bringen dann die Kommandos auch eher wenig.

    Sitz kann du einem älteren Hund immer noch in 2 Tagen beibringen.

  • Für einen Border Collie:


    Allein bleiben.

    Nichts anhüten, nicht rumballern, nicht abdrehen, nichts zu einem Zwangsverhalten machen.

    Artgenossen nicht zur Beute degradieren.

    Kein Ball-, Frisbee-, Stöckchen- oder Beschäftigungsjunkie werden.


    Es schaffen ein normaler Hund zu sein.

  • Meine jetzige Dackelhündin bekam ich mit 6 Monaten und sie war weder stubenrein, kannte nichts, keine Leine, kein Kommando und sie hat das trotzdem alles gelernt und ist eine tolle, sehr folgsame, gut erzogene Hündin geworden - also stress dich nicht, das Wichtigste ist, dass der Hund deine Hausregeln lernt, alleine bleiben kann und kommt wenn man ihn ruft - der Rest hat noch Zeit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!