Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

Zitat von Valentina

das passte irgendwie nicht so zu unserer Vorstellung vom so hübschen, sauberen Collie

Äh...

Vergiss es.

Picard hat sich letzte Woche zum ersten Mal selbständig von einer Pipistelle abgewandt, an der er kurz geleckt hat, und ist weitergegangen. Im Freilauf. Ich denke, der Kerl hat gerade einen weiteren Reifeschub.

Überhaupt klappen jetzt ganz viele Dinge, die er noch vor nem halben Jahr nicht konnte: an der Leine ruhig rumliegen, wenn wir warten. Zug fahren, ohne alle Mitreisenden anzuflirten. Streberhaft neben mir her schweben, ohne dass ich was sagen muss, wenn wir pöbelnde Hunde passieren.

Stundenlang mit Spuk und mir irgendwo in der Botanik rumsitzen und faul sein. All so was habe ich nicht aktiv geübt, sondern halt in den Situationen gemanagt, weil ich wusste, das kommt von selbst mit der Reife. Klar hätte ich Vieles davon auf Biegen und Brechen üben können, war mir aber nicht so notwendig. Jetzt ist er reif und kann's einfach so.

Merlin lernt gerade, dass ein Zweithund im Haushalt nicht permanent gestalkt und genervt werden darf, wir haben seit gestern früh die 10jährige Faye zu Besuch. Inzwischen versucht er sie, wenn sie mal aufstöhnt, zu umsorgen, will sie anstubsen, ob es ihr eh gut geht, aber mittlerweilen bremst er auf ein „lass sie“ ab und das folgende „leg dich wieder hin und gib a Ruh“ reicht, dass er sich einen Liegeplatz sucht. Er bringt ihr zwischenzeitlich Kauknochen oder Spielzeug, will sie zum Spielen auffordern, aber sie schaut da eher fassungslos und reagiert auf kein Anbellen (klar, die Kleine ist komplett taub). Gassi gehen mit beiden zusammen trau ich mich noch nicht, Faye ist nicht die Gesündeste und eben taub, und Merlin bei motorisierten Zweispurern (noch) unberechenbar, das mag ich Faye nicht zumuten.

joa, eigentlich wollten wir in den Wald fahren, aber Eros' Schönheitsschlaf geht natürlich vor. Bewegung im Kühlen wird eh überbewertet

Zitat von Benja&Finn

Hat sich das bei euren etwas eingependelt? Also so bissl dass die Stimmungsschwankungen nicht alle 2 Stunden einsetzen etc.?

Bei uns wurde es leider zunehmend schlimmer, weswegen er vorgestern mit einem Jahr schon kastriert wurde. Jetzt nicht wegen Stimmungsschwankungen, sondern weil er überhaupt nicht mehr gefressen hat, dadurch schwere Beschwerden bekam, und eine nicht mehr behandelbare Vorhautentzündung hat(te).

Es fing bei ihm bereits mit der ersten läufigen Hündin im Februar an, da war er gerade mal ein halbes Jahr, und mit jeder weiteren läufigen Hündin kamen weitere Symptome dazu. Aber bei uns ist es alles echt extrem und nicht normal gewesen. Von anderen HH habe ich gehört, dass die Hunde zunehmend besser damit klar kommen.

Was ich aber gemerkt habe: Nach so einer Testosteronwelle war er immer besonders aufnahmefähig fürs Training. Also habe ich ihn auf dem Höhepunkt des Schubs eher in Ruhe gelassen und ihn nicht zusätzlich gestresst, und wenn ich merkte, dass es wieder etwas abflaute, haben wir das Training aufgefrischt und neue Sachen geübt.
(Leider war es nur eben so, dass er seit Juni dann nur noch in einer Dauerschleife der Übererregung war, was einfach nicht mehr tragbar war).

Aber gehe mal davon aus, dass Deiner zur Mehrheit der Hunde gehört, die da normal "reinwachsen"

ich mußte heute was in der bank erledigen,da es morgens schon recht warm war und tamilo in der box im kofferraum den wärmsten platz hat(wenn das auto steht,kommt selbst bei komplett geöffneten fenstern nicht genug frischluft an) hab ich ihn mit rein genommen.

war ne gute möglichkeit das ablegen und warten zu üben und er hat das auch super gemacht..... im anschluß bin ich noch an den automaten im foyer ,da war tamilo dann durch einen hinter mir stehenden mann etwas irritiert und ist 2 x aufgestanden..... wo ich dann das platz eingefordert hab(konsequenz ist bei einem altdeutschen hütehund das a und o).

pamt mich nicht der mann an ; " man kann es auch übertreiben"... zuerst hab ich ihn garnicht verstanden und hab nachgefragt..... er dann noch unwirscher "man kann es auch übertreiben".........

lg

Stimmungsschwankungen kenne ich nicht und kann mir da beim Hund auch echt nix drunter vorstellen.

Klar aendert sich deren Stimmung, aber nicht im Sinne von Schwankungen, nicht nur fuer kurze Zeit usw.

Zumindest haben meine beiden Hunde-Teenager noch nie schlecht gelaunt die Türen zugeknallt aber kann ja noch kommen!

Zitat von Ben_auch_mal_hier

Bei uns wurde es leider zunehmend schlimmer, weswegen er vorgestern mit einem Jahr schon kastriert wurde. Jetzt nicht wegen Stimmungsschwankungen, sondern weil er überhaupt nicht mehr gefressen hat, dadurch schwere Beschwerden bekam, und eine nicht mehr behandelbare Vorhautentzündung hat(te).

Richtig ab oder gechipt?

Zitat von Murmelchen

Stimmungsschwankungen kenne ich nicht und kann mir da beim Hund auch echt nix drunter vorstellen.

Klar aendert sich deren Stimmung, aber nicht im Sinne von Schwankungen, nicht nur fuer kurze Zeit usw.

Hätte ich vor Toni auch gesagt. Kannte das vorher auch nicht.

Zitat von Semmi

Zitat von Ben_auch_mal_hier

Bei uns wurde es leider zunehmend schlimmer, weswegen er vorgestern mit einem Jahr schon kastriert wurde. Jetzt nicht wegen Stimmungsschwankungen, sondern weil er überhaupt nicht mehr gefressen hat, dadurch schwere Beschwerden bekam, und eine nicht mehr behandelbare Vorhautentzündung hat(te).

Richtig ab oder gechipt?

Wir haben ihn richtig kastrieren lassen.

Dafür gibt es zwei Gründe (man ist ja leider echt immer im Rechtfertigungszwang): Es gab einige Phasen, da hätten wir uns eine Erstverschlechterung, die es unter dem Chip ja geben kann, absolut nicht vorstellen können, weil er eh schon "halb tot" war durch seine ganzen Probleme. (Medizinische Indikation lag aus zwei unterschiedlichen Gründen vor)

Zweitens haben wir hier einen kastrierten Ersthund, der für unkastrierte Rüden leider sehr gut riecht. Ich kenne einige Hunde, die gechippt waren und ihn sofort wieder bedrängt haben, als die Wirkung nachließ. Das stresst ihn unglaublich, noch schlimmer, wenn die Belästigung im eigenen Haus stattfindet.

Unser Junior hat ihm in den letzten Wochen ständig nachstellen wollen, und, weil wir das Nachstellen unterbrochen haben, gelitten wie ein Schwein. Es war, als hätten wir dauerhaft eine läufige Hündin im Haus. Es half auch nicht, einfach nur eine Barriere zwischen den beiden zu errichten, weil sie sich ja dennoch gerochen haben. Und ich kann ja keinen der beiden dauerhaft wegsperren.

Alternativprogramm half vielleicht fünf Minuten und war letztendlich nur Management.

Hätten wir erst einen Probelauf mit dem Chip gemacht, hätten wir den also auslaufen lassen müssen, um zu sehen, ob das Verhalten weg oder drastisch besser ist; sprich: Wir hätten den Junior also wiederholt ins Hormonchaos laufen lassen müssen.

Dazu kommt, dass wir hier in einem Wandergebiet leben, also vielleicht 100 Hunde pro Tag an unserem Haus vorbei laufen. Das alleine ist schon Stress, wenn da aber noch läufige Hündinnen dabei sind, also letztendlich täglich, dann ist da einfach zu viel.