Pubertät

  • Zwerg Nase ist mitten in der Pubertät und ich hab den Beginn daran gemerkt, dass er plötzlich anfing, andere Dinge wichtiger zu finden als Frauchen. Er wurde mutiger, selbständiger, der Radius wurde größer und auf einmal hatte der Kurze nur noch Mädchen im Kopf. :roll:

    Am Gehorsam hab ich es eher nicht gemerkt, auch wenn ich manchmal zweimal sagen muss, was ich von ihm will, wenn wieder Hirnsalat herrscht (ich liebe übrigens den Begriff "Synapsenfasching", den werde ich eiskalt klauen). Picard ist insgesamt eher weich und nett, daher finde ich es einfach lustig, wenn er meint, jetzt auf einmal rummackern zu müssen und sich dabei ganz toll findet. Meistens muss er dann wieder zurückrudern, weil er sich den Falschen zum Anmackern ausgesucht hat. Wie den alten, gestandenen Tierheimrüden, den er mit Präsenz einzigrenzen versuchte und sich von mir und ihm gleichzeitig das Echo eingehandelt hat. Oder das eine Mal, als er meinte, in Richtung Zaun zu gockeln, hinter dem die HSH ihre Schafherde bewachten. Er kam blitzschnell dahinter, dass das kein guter Plan war. :pfeif:


    Klar werden gerade die Synapsen neu verdrahtet, da ist nicht immer Kapazität für Dinge, die ich eigentlich wichtig finde, aber die Grundlagen wie Rückruf und Abbruch sitzen weiterhin, weil die nicht verhandelbar sind. Bei anderen Sachen kann ich auch mal Rücksicht auf die Großbaustelle in seinem hübschen Kopf nehmen. Er macht einfach viel Spaß, arbeitet auch gern und der Alltag funktioniert. Der Rest kommt schon noch. Für die Anflüge von Gemacker hab ich ihm schon ein Date mit einem souveränen Fremdrüden gebucht, an dem er gern ausprobieren kann, wie man sich anderen Kerlen gegenüber benimmt. Denn Spuk ist da keine Hilfe, bei dem würde er sich das nie trauen.

    • Neu

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    • Ich denke mal, hier ist mit "Pubertät" nicht unbedingt bzw. nicht nur die Sexualentwicklung gemeint (die hab ich natürlich schon mitbekommen bei meinen Hunden), sondern die Phase des Hundelebens in der der Hund plötzlich alles hinterfragt und sich Dinge herausnimmt, die er sich vorher nicht herausgenommen hat.

      Allgemein wird ja dann hier im Forum immer davon gesprochen, dass der Hund dann in die Pubertät kommt wenn plötzlich nichts mehr funktioniert.

    • Also, meine Hunde hinterfragen in der Junghundentwicklung nix. Aber man merkt, dass sie durch die Entwicklung manchmal Dinge nicht abrufen können, die vorher da waren. Bisher hatte ich noch keinen masochistisch veranlagten Hund, der drauf stand Ärger mit mir zu bekommen. Wenn die so ein Sitz nicht mehr hinbekommen, dann hat das äußere Gründe. Das Gehirn ist überlastet. Ich lasse sie damit dann auch in Ruhe.

    • Ich kann nichts von pubertären Phasen meiner Hunde berichten :denker: nichts im Sinne von anstrengendem Verhalten.


      Klar gab es Entwicklungen bei meinen heranwachsenden Hunden, wäre ja auch schlimm gewesen wenn nicht :smile: aber eben nichts was mich mit: 'zuhilf Hund ist in der Pubertät was nun' aus der Bahn geworfen hat/werfen würde.

    • Also, meine Hunde hinterfragen in der Junghundentwicklung nix. Aber man merkt, dass sie durch die Entwicklung manchmal Dinge nicht abrufen können, die vorher da waren. Bisher hatte ich noch keinen masochistisch veranlagten Hund, der drauf stand Ärger mit mir zu bekommen. Wenn die so ein Sitz nicht mehr hinbekommen, dann hat das äußere Gründe. Das Gehirn ist überlastet. Ich lasse sie damit dann auch in Ruhe.

      Da fehlt mir vermutlich schlichtweg die Erfahrung um genau zu bemerken, wann er gelerntes Verhalten nicht abrufen kann, oder wann er "hinterfragt". Wie ist es zu erklären, dass er sobald eine Belohnung, in Form von Essen im Spiel ist, scheinbar alles in sekundenschnelle abrufen kann? "Resettet" die Aussicht auf eine Belohnung das Hundegehirn sozusagen? :tropf:

    • Wie ist es zu erklären, dass er sobald eine Belohnung, in Form von Essen im Spiel ist, scheinbar alles in sekundenschnelle abrufen kann? "Resettet" die Aussicht auf eine Belohnung das Hundegehirn sozusagen?

      Vermutlich Belohnung zu früh und zu schnell versucht auszuschleichen (und auf Strafe umgeschwenkt um es "durchzusetzen") und/oder die Belohnung zum Kommando gemacht.


      Ich liebe Hunde, die mit Futterbelohnung leicht zu erziehen sind. Das macht vieles so einfach.

    • Wie ist es zu erklären, dass er sobald eine Belohnung, in Form von Essen im Spiel ist, scheinbar alles in sekundenschnelle abrufen kann? "Resettet" die Aussicht auf eine Belohnung das Hundegehirn sozusagen?

      Vermutlich Belohnung zu früh und zu schnell versucht auszuschleichen (und auf Strafe umgeschwenkt um es "durchzusetzen") und/oder die Belohnung zum Kommando gemacht.


      Ich liebe Hunde, die mit Futterbelohnung leicht zu erziehen sind. Das macht vieles so einfach.

      Ah, das macht Sinn. Würde auch vom Zeitpunkt total passen. Mussten ja aufgrund der Magenproblematik quasi von einem auf den anderen Tag mit den Futterbelohnungen im Training aufhören.

    • Ich habs bei beiden gemerkt.

      Grad die Sexualentwicklung hat Cashew sehr ausführlich dargestellt :pfeif::lol:

      Ari war dafür in der Pubertät durch die Hirnaufräumaktion sehr leicht reizüberflutet und konnte viel nicht leisten.


      Ari war anstrengend, aber auch weil wir da ziemlich unerfahren waren und das Maß zu finden echt nicht leicht war (vor allem weil es sich praktisch täglich auch noch ändern konnte).


      Cashew war wirklich harmlos. Da waren wir dann aber auch echt entspannt und wussten was im Hirn passiert.

      Wenn er was nicht konnte, dann haben wir das halt nicht gemacht. Und irgendwann ging es wieder :D

      (außer die Basic Grundregeln des Zusammenlebens)



      Insgesamt fand ich die Pubertät und Jugend aber bei beiden angenehmer als die Welpenzeit.

    • Also, meine Hunde hinterfragen in der Junghundentwicklung nix. Aber man merkt, dass sie durch die Entwicklung manchmal Dinge nicht abrufen können, die vorher da waren. Bisher hatte ich noch keinen masochistisch veranlagten Hund, der drauf stand Ärger mit mir zu bekommen. Wenn die so ein Sitz nicht mehr hinbekommen, dann hat das äußere Gründe. Das Gehirn ist überlastet. Ich lasse sie damit dann auch in Ruhe.

      Genauso war das bei Rhian. Nur dass ich erst lernen musste, dass das nicht "nicht wollen" ist, sondern "nicht können". Aber sie war sonst easy und ausgeglichen in der Pubertät. Sprühend vor Leben und Temperament, ja, aber sie hatte immer einen inneren Ruhepunkt, an den sie zurückkehren konnte.


      Splash hat viel heftiger pubertiert - an dem war schon immer alles heftiger. Da war mir aber gleich klar, dass der schlicht nicht kann. Während mir von überall geraten wurde, dem mal ne Ansage zu machen, und ihm so richtig zu zeigen, wo der Hammer hängt. Die sexuelle Entwicklung dabei war zwar spürbar, aber völlig problemlos. Aber mit der Pubertät ist die jagdliche Veranlagung voll durchgekommen, und er ist in dem Strudel der Gerüche völlig untergegangen, konnte nix filtern. Das war eine sehr mühsame Zeit, die auch recht lange gedauert hat.


      Bei Emrys ist die Pubertät nun auch angekommen. Auch bei ihm erhöht sich der Aussenfokus und die Selbständigkeit, und die jagdlichen Interessen werden deutlicher. Aber das geht wohl wieder mehr im normalen Rahmen. Er steht aber erst am Anfang, ist in manchen Dingen noch recht welpig. Gehirnumbau hat begonnen, aber er ist meist noch gut erreichbar. Ich hoffe natürlich, dass mir die Erfahrungen mit Splash zugute kommen - bei Splash musste ich sehr viel "on the job" lernen, da ich vorher nie so einen extrem veranlagten hochreaktiven Arbeitshund hatte. Zumindest einige der gröberen Fehler hoffe ich bei Emrys zu vermeiden. Gerade auch in der Pubertät.

    • Ich finde, ob die Pubertät schlimm wird oder nicht, kommt doch sehr auf die individuellen Umstände (Rasse, Charakter, Umgebung, Alltag, bisherige Erziehung ...) an - und wie man die Veränderungen selbst empfindet. :ka:


      Bobby ist zum Beispiel recht empfänglich für Außenreize und dann auch sehr schnell aufgeregt. Ich würde sagen, das ist sowohl für das Alter als auch für die Rasse normal. Gleichzeitig muss er, weil wir in einer Großstadt wohnen, auch viele Reize verarbeiten - und ja, das ist nicht immer einfach für ihn (und mich |)).


      Ich nehme es meist mit Humor, finde aber manche Tage durchaus ziemlich anstrengend. Dann nervt es mich einfach, wenn der Hund sich irgendwo festschnüffelt und ich ihn dreimal bitten muss, weiterzugehen. Oder wenn eine bisher problemlos akzeptierte Alltagsregel plötzlich hinterfragt wird. Oder wenn er vor lauter Aufregung keine Kapazitäten für den Rückruf hat - obwohl er gar nichts dafür kann. Aber hey, ich bin auch nur ein Mensch und hab mal einen schlechten Tag. Dann versuche ich, mich auf das Wesentliche zu besinnen und vor allem, meine Erwartungen an den Hund runterzuschrauben.

      Denn unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit Bobbys Entwicklung. Und was wirklich schön ist an der Junghundezeit: Man lernt sich jeden Tag besser kennen und wächst mit jedem Fortschritt weiter zusammen. Das ist schon ein verdammt großes Geschenk. :herzen1:

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