Zwerg Nase ist mitten in der Pubertät und ich hab den Beginn daran gemerkt, dass er plötzlich anfing, andere Dinge wichtiger zu finden als Frauchen. Er wurde mutiger, selbständiger, der Radius wurde größer und auf einmal hatte der Kurze nur noch Mädchen im Kopf.
Am Gehorsam hab ich es eher nicht gemerkt, auch wenn ich manchmal zweimal sagen muss, was ich von ihm will, wenn wieder Hirnsalat herrscht (ich liebe übrigens den Begriff "Synapsenfasching", den werde ich eiskalt klauen). Picard ist insgesamt eher weich und nett, daher finde ich es einfach lustig, wenn er meint, jetzt auf einmal rummackern zu müssen und sich dabei ganz toll findet. Meistens muss er dann wieder zurückrudern, weil er sich den Falschen zum Anmackern ausgesucht hat. Wie den alten, gestandenen Tierheimrüden, den er mit Präsenz einzigrenzen versuchte und sich von mir und ihm gleichzeitig das Echo eingehandelt hat. Oder das eine Mal, als er meinte, in Richtung Zaun zu gockeln, hinter dem die HSH ihre Schafherde bewachten. Er kam blitzschnell dahinter, dass das kein guter Plan war.
Klar werden gerade die Synapsen neu verdrahtet, da ist nicht immer Kapazität für Dinge, die ich eigentlich wichtig finde, aber die Grundlagen wie Rückruf und Abbruch sitzen weiterhin, weil die nicht verhandelbar sind. Bei anderen Sachen kann ich auch mal Rücksicht auf die Großbaustelle in seinem hübschen Kopf nehmen. Er macht einfach viel Spaß, arbeitet auch gern und der Alltag funktioniert. Der Rest kommt schon noch. Für die Anflüge von Gemacker hab ich ihm schon ein Date mit einem souveränen Fremdrüden gebucht, an dem er gern ausprobieren kann, wie man sich anderen Kerlen gegenüber benimmt. Denn Spuk ist da keine Hilfe, bei dem würde er sich das nie trauen.