Rüde in der Pubertät- was ist normal?

  • Hey ihr Lieben! Ich würde gerne eure Meinung hören was in euren Augen noch normal ist, und was in Richtung Leiden geht. Angeregt durch einige Gespräche mit anderen Rüdenhaltern und auch Bloggern.

    Ich persönlich kenne ja nur die Fraktionen "Kastration niemals ohne medizinischen Grund" und "Hund gehört kastriert, weil ist halt so"

    Jetzt bekomme ich aber vermehrt mit dass die Leute ihre Rüden noch in der Pubertät kastrieren weil sie leiden.

    Daher wollte ich euch fragen was denn normal ist, und was ist leiden.

    Wären für euch Sachen wie zb. dauernd Pipi lecken, infolgedessen sabbern und Zittern, abgelenktheit, rammeln Gründe für eine kastra? Oder ist das normal in der Pubertät und der Hund muss sich erst mal in seiner neuen Gefühlswelt zurechtfinden?

    Wie haben sich eure Rüden in der Pubertät verhalten?

    Ich wäre dankbar für eure Meinungen und Erfahrungen.

    Liebe Grüße

  • Wäre für mich, besonders in der Pubertät, kein Grund für eine Kastration.

    Der junge Hund muss doch erst mal lernen mit seinen Hormonen, den Empfindungen, klarkommen.

    Bei meinem Pflegehund hätte ich eine frühere Kastra sehr befürwortet (er wurde mit 13,5 wegen Tumor kastriert, ein Segen für alle!). Er hat wochenlang kaum gefressen (wog eh nur 3,5 -4kg), erbrochen, Durchfall, nach dem Gassi noch 1-2 Std nervös fiepend rumgelaufen, gesabbert, Sozialverhalten gegenüber Rüden (auch jahrelange Bekannte/Mitbewohner) ziemlich aggro, er griff ernsthaft an.

  • Kasper hat ja gerade die erste Läufigkeitsphase der Hündinnen mitgemacht. Er wird jetzt 14 Monate. Klar, hat er Pipi geschleckt und sich auch mal fest geschnüffelt, aber dabei war er immer noch grundsätzlich ansprechbar. Bisher hat er einmal versucht, bei einer Hündin aufzureiten und ziemlich verliebt ist er in Paul, einem kastrierten Labbi, den wohl gaaanz viele Rüden toll finden. Für mich noch kein Grund zu kastrieren oder einen Chip zu setzen, aber da er bei Paul letztens doch sehr extrem war, bekommt er momentan Agnus Castus. Das hat bei seinem Interesse an Paul vor ein paar Monaten schonmal sehr gut geholfen

  • In der Pubertät finde ich es normal, wenn bei jungen Rüden aufgrund von Hormonchaos das Verhalten sich auch mal verändert oder sie "extrrmer" drauf sind. In vielen Fällen legt sich das ja auch mit zunehmendem Alter und Reife.

  • vor bzw während der Pubertät zu kastrieren wäre für mich zum Beispiel auch nur aus gesundheitlichen Gründen.


    Ich denke das ein junger Rüde da erstmal seine Hormone ins Gleichgewicht kriegen muss um damit umgehen zu können. Das ist das halt auch je nach Hund ein wenig Arbeit. Wenn ausgewachsen dann weitere Probleme deswegen sind, die absolut nicht händelbar sind, dann ja, würde ich wahrscheinlich kastrieren.....


    Aber pipi lecken, abwesend sein, gammeln, dass sind für mich dann nur Gründe ihn als HH besser anzuleiten.


    Lennox hat schon kurz nach dem einzug läufige hündinnen kennen gelernt und war auch während der Pubertät durch die Gassigruppe damit immer konfrontiert. Für ihn war der Geruch damit Selbstverständlich und brauchte diesbezüglich wenig Ansage das er die hündinnen nicht zu belästigen hat. Es gibt ein stofftier das er, wenn er viel Kontakt hatte, dann mal für ein paar sekunden gerammelt hat und danach war es gut.bei menschen oder anderen sachen hat er das nie gemacht. Bei ihm war es in der Zeit eher schwieriger das er im Bezug auf Gehorsam jagen/nicht jagen Grenzen getestet hat.


    Jetzt, mit 2,5 Jahren riecht er an pipistellen mal was länger, leckt auch mal ein wenig, versinkt dadurch aber nicht im Hormonchaos. Er kann auch ganz normal mit hündinnen in der standhitze unterwegs sein, dass ist dann bei ihm ein "Hallo, du riechst toll, aber ich will nichts von dir denn da hinten sind Mäuse die ich jagen kann". Sein püppchen hat er seit der Pubertät dann auch nicht mehr gerammelt, damit kämpft er nur noch und trägt es rum.....


    Wir hatten bisher immer nur Rüden, keiner von ihnen kastriert, und hatten bei keinem der Hunde Probleme

  • Mit neun Monaten steckt Zwerg Nase natürlich auch grade in einer hormonellen Phase. Da müssen wir durch. Alle. Er muss Hirn und Hormone unter einen Hut kriegen, ich muss mehr aufpassen und Kommandos durchsetzen und Spuk hat bestimmt schon Drehschwindel vom ganzen Kopfschütteln und Augen Rollen ob des sich so super findenden Pubertäters. Das geht vorbei, und hinterher hab ich einen entspannten, souveränen Hund, der mit läufigen Damen adäquat umgehen kann. Hoffe ich. So in ein, zwei Jahren. :pfeif:

  • Meiner (18 Monate)hat während der letzten Läufigkeit der Hündin gegenüber 3 Wochen lang nur jejiffelt, schlecht gefressen und deine Decke zernuckelt und gerammelt. Es wird jedes Mal schlimmer.

    Eigentlich sollte er in 4 Monaten einen Chip bekommen, jetzt musste sie notkastriert werden, mal schauen.

    Hier ist alles voll mit intakten Hündinnen und er leidet echt.

  • Pipi schlecken, festschnüffeln, rammeln usw. sind mMn normale Sachen, wobei man als Halter gefragt ist den Rüden da einzubremsen. Wenn der ewig Pipi schlecken darf, brauch man sich nicht wundern, dass er dann abwesend ist oder völlig hochgepusht dann auch rammeln will.


    Mit Leo war die Pubertät recht entspannt, aber ich habe auch immer reglementiert. Spiel wurde abgebrochen sobald es zu sexuell wurde, Hündinnen belästigen generell habe ich nicht zugelassen. Genauso wie übertriebenes selbst belecken. Pipi schlecken ist auch tabu.

    Im Training hatte er regelmäßig Kontakt zu läufigen Hündinnen, da musst er sich trotzdem benehmen. Selbst nachdem er jetzt zwei Hündinnen gedeckt hat, ist er gut händelbar.
    Ich denke er ist "von Haus aus" kein Extremfall, aber der klare Rahmen wird ihm auch geholfen haben sich diesbezüglich zu beherrschen.

  • Spuk darf Pipi lecken, wenn er nicht angeleint ist. Er löst sich von selbst wieder von den Stellen und kommt mit, wenn ich weitergehe, darum hat er das Privileg. Bei Picard werd ich das hoffentlich irgendwann auch so handhaben können, momentan wird das verboten, weil er nicht damit umgehen kann. Er lermt aber gerade, dass man läufige Damen in Ruhe zu lassen hat - passenderweise ist nämlich die Schäferhündin vom Tierhof gerade läufig.

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