Komme nicht zurecht mit dem Tod meiner Hündin

  • Hallo zusammen, leider mussten wir unsere geliebte Hündin nach 12 Jahren gestern gehen lassen :( es bricht mit das Herz und ich habe gerade tausend Sachen im Kopf, die mich das alles nicht begreifen lassen.

    Kurz unsere Geschichte... Sie war im Oktober 12 Jahre alt geworden und hat seit einigen Wochen schlecht gefressen und nachts immer wieder gejammert. Der TA hat sie komplett auf den Kopf gestellt, Blutbild OK, keine Entzündungen o.ä., Urin OK, Kot OK, Ultraschall von der Hüfte und der Wirbelsäule OK, Zähne OK. Trotzdem nahm sie weiter an... Von 33 kg auf 23... :(

    einfach weil sie sehr, sehr schlecht fraß. Vor 2 Wochen hatte sie dann mit nüchterne Magen eine Magendrehung und wurde not operiert. Die OP hat sie überlebt und kam nach 3 Tagen heim. Sie sollte Häppchenweise fressen, tat das aber nicht und wir sind nach 3 Tagen zurück in die Klinik - Verdacht auf Nierenversagen aufgrund der Narkose. Sie bekam Infusionen, die Nierenwerte besserten sich und sie kam heim, fraß aber immer noch schlecht bis gar nicht. Einige Tage später bin ich zum Haustierarzt der sie nochmal durch gecheckt hat. Er meinte das unser Hauptproblem wäre, das sie viel Blut verloren hätte - sie hatte eine Anämie. Er meinte aber, das die OP eigentlich keinen großen Blutverlust verursacht und auch ein Anruf in der Klinik hat das bestätigt. Er meinte, das vor ihm definitiv kein todkranker Hund ständ, sondern das sie einfach aufgepäppelt werden muss und Gewicht braucht. Sie bekam an dem Tag eine Eisenspritze und blühte auf...war munter, wollte mit spazieren, frass sogar teils von selbst, teils von mir mit dem Löffel.. Ich war überzeugt, daß es jrtzt aufwärts geht....das war letzten Donnerstag.

    Gestern Abend liegt sie auf unserem Sofa, auf ihrer warmem Kuscheldecke und schläft. Mein Mann saß in unmittelbarer nähe, ich um nachbarraum. Mein Mann sagt, daß sie auf einmal den Kopf ganz lang gestreckt hat und dann hat sie 3 Schreie ausgestoßen, die ich auch gehört habe und sofort rüber gerannt bin.

    Sie hatte ihren Kopf dann in der Decke vergraben und hat noch einige Male ganz schwer geatmet, bis ich dann an ihren Augen gesehen habe, wie das Leben aus ihr raus ging ?

    Ich hab immer gewusst, daß der Moment schlimm wird, aber ich hab das Gefühl ich bin zum Teil mit gestorben. Diese Stille hier ist so laut das ich am liebsten nur schreien will ?

    Was mir am meisten zu schaffen macht ist, daß ich ihre Schreie nicht aus dem Kopf kriege. Es war kurz aber ging durch Mark und Bein. Ich hab sie dabei nicht gesehen, deshalb kann ich so schwer beurteilen, ob es Schmerz, Angst oder was anderes war.

    Ich brauche eine Erklärung um das zu verstehen und zu verkraften ?

    Hat einer von euch sowas schon mal erlebt? Ist das vielleicht ein Reflex oder hatte sie wirklich Schmerzen? Der Gedanke lässt mich nicht los... Ich denke das sie einen Herzinfarkt hatte, aber ich weiß es einfach nicht ?


    Ich weiß einfach grade gar nicht wohin mit meinem Schmerz... Kann mir jemand sagen, ob das jemals wieder anders wird :( sie fehlt mir so sehr!!!!


    LG dawn

  • Ich glaube nicht, dass dir hier jemand eine Erklärung geben kann, die dich beruhigt. Denn eigentlich gibt es kleine Erklärung für den Tod, bis zu einem gewissen Grad bleibt er einfach ein Mysterium - das Leben kommt, es geht. Und wir können es nicht begreifen. Die wirklichen (medizinischen) Gründe, könnten dir vielleicht helfen, vielleicht auch nicht, die Trauer über den Verlust ist so oder so da.

    Das ist okay. Heul dich richtig aus und traure um deine liebe Hündin. Hier versteht jeder, wie schlimm das ist und kann mit dir mitfühlen.

    Alles Liebe.

  • Ich kann dich so gut verstehen.

    Meine wunderbare Kira ist im Juli auch zuhause mit 12,5 Jahren gestorben und es tut immer noch weh ?

    Der Schmerz wird leiser und die Akzeptanz kommt, aber gib dir Zeit und trauere; einen jahrelangen, treuen Begleiter zu verlieren, steckt man nicht so einfach weg.

    Ganz viel Kraft wünsche ich dir.

  • Ach herje, fühle dich ganz herzlich gedrückt. Es wird leichter, mit der Zeit. So wie du es schreibst, ging es wohl schnell, das ist etwas, was nicht vielen Hunden vergönnt ist: Zuhause aufwachen und schnell sterben. Wie viele verbringen ihre letzen 20-30 Minuten mit gestressten Besitzern, die sie panisch in die Tierarztpraxis schaffen wollen. Ich kann mich noch an den Tod unserer Familienhündin erinnern, die zitternd quer über unsere Beine auf der Rückbank lag und erst wieder ruhig atmete, als sie beim Tierarzt das Bewusstsein verloren hat. Schön ist selten ein Tod. Ich weiß, es ist hart und mir würde es wohl genauso gehen, aber bitte häng dich nicht an diesen letzten drei Schreien auf. Sie hat bis kurz vor ihrem Tod noch friedlich geschlafen. Zuhause, mit ihren Menschen in ihrer Nähe.

  • Ich bin nicht so der Freund von den ganzen Regenbogenbrücken-Geschichten, aber die Geschichte mit dem Hund, der im Herzen wedelt, die finde ich sehr nett und sie passt hier auch ganz gut, wenn du schon über den Schmerz schreibst. Irgendwo gibt es sicher eine schönere Version der Geschichte, ich fasse sie nur kurz hier für dich zusammen:


    Hunde sterben nicht, Hunde schlafen nur ein und machen es sich in unseren Herzen bequem. Und da wedeln sie wie verrückt mit dem Schwanz, und deshalb weinen wir auch, denn wenn ein Hund in deiner Brust wedelt, ist das eine schmerzhafte Angelegenheit. Anfangs wachen die Hunde in unseren Herzen häufig und beginnen zu wedeln, und das Gefühl, das wir verspüren, ist ganz fürchterlich. Dann beginnen sie ruhiger zu werden und länger zu schlafen, aber sterben werden sie nie. Sie werden immer wieder aufwachen, aber der Schmerz wird erträglicher werden, auch wenn sie manches mal zu den unmöglichsten Zeiten zu wedeln beginnen.

  • Es tut mir leid, dass Du Deine Hunde-Freundin verloren hast. Ich finde, Esiul hat schön beschrieben, was Du in den Fokus rücken darfst: Sie war beim Sterben bei euch, vertraute Gerüche, Geräusche, ihre Menschen, ihre Decke.


    Vielleicht hilft Dir ja, (uns) von Deiner Hündin zu erzählen, Fotos von ihr zu suchen, in Deinen Thread zu setzen und die Gedanken ein bisschen spazieren gehen zu lassen ...


    Alles Liebe und Ruhe für eure Trauer um eure Hündin.

  • Mein herzliches Beileid.


    Unsere Rosie ist auch plötzlich sehr schwer an der Bauchspeicheldrüse erkrankt. Es war vier Wochen lang ein Auf und Ab.


    Eines Tages wollte sie aber mittags nicht mehr aus dem Körbchen raus, gefressen hat sie auch nicht mehr, da habe ich gewußt, ich muss jetzt los lassen. Am nächsten Morgen wollte unsere Tierärztin vorbei kommen und sie einschläfern.


    Ich habe die Nacht bei ihr im Wohnzimmer verbracht, als sie plötzlich anfing laut zu wimmern. Ich setzte mich neben sie und streichelte sie. Sie legte sich auf die Seite, hat noch zweimal gezuckt und ist gestorben. Ich glaube, ich habe mindestens 10 Minuten regungslos neben ihr gesessen, weil ich auch gar nicht verstanden habe, was da passiert ist.


    Und ja, es tut immer noch weh. Aber man lernt, damit umzugehen und zu leben. Wir haben uns wieder eine kleine Hündin aus dem Tierschutz geholt, obwohl ich im ersten Schmerz gesagt habe, ich will nie wieder einen weiteren Hund, aber ich bin so froh über diese kleine tapfere Hündin. Unser Rös chen werden wir trotzdem nie vergessen.


    Euer Hund ist zuhause bei Euch eingeschlafen. Er war nicht allein, Ihr wart beide bei ihm und dass wird Dich irgendwann trösten.

  • Es tut mir Leid für dich und ich kann deine Zweifel gut verstehe.

    Natürlich ist es möglich, dass dein Hund kurzzeitig Schmerz verspürte, aber wie hättest du das verhindern können?

    Selbst mit einem Tierarzt an deiner Seite wäre es nicht anders gewesen.

    Dein Hund ist zuhause in seiner gewohnten Umgebung gestorben.

    Es ging schnell. Das alles ist mehr Glück als du dir jetzt in deiner Trauer vorstellen kannst.

    Sprich mit ihr, sage ihr alles was du auf dem Herzen hast.


    Ob der Schmerz jemals anders wird?

    Ja, das wird er. Vielleicht nicht so schnell wie du es wünscht, aber der Schmerz wird nachlassen, erträglicher werden.

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