Nach der Freude kommen die Zweifel

  • Guten Morgen,

    Nach einer schlaflosen Nacht mit vielen Gedanken muss ich diese jetzt einfach mal los werden und vielleicht könnt ihr mir die ein oder andere Sorge nehmen.

    Wir überlegen schon lange einen zweiten Hund aufzunehmen, nach langem suchen lernen wir nun am Wochenende einen Hund kennen der zu uns passen könnte.

    Wir haben schon eine Hündin, wobei ich sagen muss Sie ist sehr pflegeleicht und passt perfekt zu uns.

    Viele in der Umgebung raten uns davon ab uns einen 2. Hund dazu zu holen und wir müssen uns immer wieder sagen lassen das wir nie wieder einen so tollen Hund wie unsere jetzige bekommen.

    Mag ja auch sein, kein Hund ist wieder andere aber deswegen nicht weniger schlecht.

    Der Hund den wir uns anschauen ist 2 Jahre alt und wohl recht lebhaft, hat allerdings wohl auch nicht viel Auslastung, verbringt die meiste Zeit des Tages im Auto. Weil die Zeit für ihn fehlt, soll er auch abgegeben werden.

    Wir möchten ja gern einen Hund der lebhafter ist, unsere jetzige Hündin verschläft den Tag lieber, spielen und toben sind für Sie Fremdwörter, ich gehe 4× Woche laufen die ersten 3km ist Sie noch dabei dann hat Sie aber keinen Bock mehr und die restlichen 7km gehe ich dann allein laufen.

    Wir haben Kinder sind viel draußen unterwegs Auslastung können wir bieten,meine Sorge ist nun zb. Ist der Hund lebhaft weil nicht ausgelastet oder wird das verharmlost und er ist tatsächlich ein Duracell Häschen das keine Ruhe findet.

    Dann kommt noch dazu das wenn er was besonders Interessiert schaltet er wohl gern auf Durchzug, die haben das wohl mit einem Vibrationshalsband ganz gut in Griff, aber ohne macht er das dann doch ganz gern noch.


    Wir wohnen sehr ländlich und ich bin eigentlich bisher so gut wie immer ohne Leine unterwegs, unsere Hündin ist zwar Terrier und hat auch einen Jagdinstinkt aber ich kann behaupten das ich Sie gut erzogen habe und Sie ist in jeder Situation abrufbar und hört aufs Wort.

    Wie wird das mit dem neuen, bekomme ich das bei ihm auch hin oder habe ich nachher einen Hind der nur an der Leine bleiben muss weil er sonst weg ist ( Jahsinstinkt hat er wohl nicht).

    Und zu guter Letzt frage ich mich kann ein Hund sich mit 2 Jahren noch gut an unseren Tagesablauf gewöhnen?

    Mit 2 Kindern hat man ja gerade in der Woche einen festen Ablauf vor allem Morgens.

    Mein Mann steht sehr früh auf, geht dann aber nicht mit den Hunden, er muss dann zeitig los, ich stehe mit den Jungs um 6h auf, muss die Kinder dann aber fertig machen und fahre den großen in die Schule, danach geht es um 07.30h mit den Hunden zu Fuß zur Kita und von dort gehe ich dann mit ihnen laufen oder eine große Runde spazieren.

    Ich arbeite danach halbtags im Büro das ist auf unserem Grundstück, die Hunde können mit ins Büro, ins Haus oder auf dem Gelände herum laufen ( eingezäunt).


    Es ist total blöd und ich ärgere mich so über meine Gedanken, wir haben da so lange drüber nachgedacht und ich wollte es so sehr und nun wo es soweit ist habe ich Sorgen.


    Ich musste das mal los werden, vielleicht könnt ihr mich ja beruhigen und es ist normal das man sich solche Gedanken macht oder wart selbst in der Situation und könnt mir berichten wie es bei euch dann nachher lief.


    Liebe Grüße

    Tine

  • Lernt den Hund doch erstmal entspannt kennen und dann könnt ihr doch überlegen und entscheiden, ob das passt oder nicht.

    Geht mit ihm spazieren, schaut wie er so ist.

    Und dann trefft eine Entscheidung.


    Lg

  • verbringt die meiste Zeit des Tages im Auto.

    Bitte was?! :fear: Nur weil sein Noch-Herrchen keine Zeit (mehr) für den Hund hat? Hat ein bisschen den Anschein, als wäre da mehr im Argen als "ist nicht ausgelastet".

    Dann kommt noch dazu das wenn er was besonders Interessiert schaltet er wohl gern auf Durchzug, die haben das wohl mit einem Vibrationshalsband ganz gut in Griff, aber ohne macht er das dann doch ganz gern noch.

    Das liegt wohl daran, dass ein Vibrationshalsband in der Situation als unangenehmer Reiz eingesetzt wird, um den Hund von unerwünschtem Verhalten abzubringen - Erziehung ist das aber lange nicht. Da muss man dann einfach selbst mit Geduld, Konsequenz und einer Schleppleine ran.


    Wie wird das mit dem neuen, bekomme ich das bei ihm auch hin oder habe ich nachher einen Hind der nur an der Leine bleiben muss weil er sonst weg ist ( Jahsinstinkt hat er wohl nicht).

    Keine Ahnung - so oder so kommt ein neuer Hund bei mir erstmal an die normale Leine und nach einer gewissen Eingewöhnungszeit (bei meinem Rüden ca. 1 Monat, bei meiner Hündin ca. 3 Monate) an die Schleppleine. Wann der Zeitpunkt gekommen ist, kann man aber nicht genau sagen. Ich hab mich da auf mein Bauchgefühl verlassen.

    Durch die Schleppleine könnt ihr dem Hund einen größeren Radius ermöglichen, habt aber immer noch Kontrolle über den Hund. 10 m reichen völlig aus.

    Die Abrufbarkeit im Freilauf selbst muss halt trainiert werden. Die wenigsten Hunde kommen mit einem eingebauten, super zu verlässigen Rückruf zum Halter =) Bei eurer Hündin habt ihr das doch mit Sicherheit auch trainieren müssen.

    Wie erfolgreich man da ist, hängt zum einen von der eigenen Konsequenz, den Trainingsmethoden und vor allem vom Hund selbst ab.


    Und zu guter Letzt frage ich mich kann ein Hund sich mit 2 Jahren noch gut an unseren Tagesablauf gewöhnen?

    Natürlich.

    Der braucht dann halt erstmal seine Zeit. Meine Hündin kam mit 12 Jahren zu uns und hat sich an ein neues Zuhause mit fremdem Menschen, fremdem Hund, fremden Möbeln und fremdem Tagesablauf gewöhnen müssen. Hat bei ihr gedauert, aber so nach 2-3 Wochen hatte sie den groben Tagesablauf inne und jetzt, nach ungefähr einem Jahr, ist sie hier vollständig angekommen und traut sich auch mal Blödsinn zu machen.


    Mein Rat: schaut euch den Hund erstmal an. Geht mit ihm Gassi, beobachtet ihn und schaut, wie er auf verschiedene Dinge reagiert.

    Ganz wichtig: Lasst euch den Hund nicht sofort aufschwatzen und wagt auch keinen Mitleidskauf - damit holt man sich im Zweifelsfall einen Nervenzusammenbruch auf vier Pfoten ins Haus.

    Ich hab letztes Jahr im Sommer einen solchen Mitleidskauf gewagt. Unerzogene, schlecht sozialisierte Schäferhündin, so um die 9-10 Monate alt. An und für sich war sie eine wirklich tolle und nette Hündin, aber in Kombination mit meinem Rüden und meiner damaligen Situation wars halt einfach nur Stress für alle.


    Und wenns mit dem Hund nicht passt: ja mei. Ist halt so. Es gibt viele tolle Hunde und irgendeiner passt ganz sicher als Zweithund zu euch.

    Was genau hat denn dein Interesse an diesem einen Hund geweckt? Für mich klingt das jetzt eher wie ein Hund, den ich freiwillig nicht würde haben wollen...:tropf:

  • Ist doch gut, dass Du überlegst und abwägst. :bindafür:Du möchtest das Richtige tun, für alle.

    Wie sich der neue Hund letztlich einfügt, kann dir leider niemand sagen. Wäre es vielleicht möglich, ihn vor der Übernahme öfter zu treffen, auszuführen, mal mit nach Hause nehmen für ein paar Stunden?

    Kennt er Kinder bisher schon?


    Auch mit 2 Jahren ist's, je nach Hund, kein Problem ihn an die tägliche Routine zu gewöhnen. Alles wie immer handhaben, anfangs damit rechnen, öfter mal korrigieren zu müssen, etwas mehr Zeit anfangs einplanen.

    Mein Hund hat sich damals (er war 5) super eingefügt in meine Schichtdienste, unregelmäßige Gassigänge, Futterzeiten, Ruhezeiten, Alleinbleiben, Hausregeln.. Er hatte bis zu mir 2 Vorbesitzer und war nahezu unerzogen. Er hatte so schnell sein, bisher ignorantes, Wesen geändert, so schnell gelernt und war bald nicht mehr wegzudenken.


    Mach dir keinen Druck bezüglich Erziehung, schau wofür er Interesse hat als Beschäftigung und Belohnung und leg los. Er wird mit Sicherheit nicht 1:1 wie deine Hündin reagieren währenddessen, dann musst du dir vielleicht andere Wege suchen um ihm zu zeigen, was du möchtest.

    Freilauf ist auch nicht alles im Hundeleben, Sicherheit geht vor - und wenn die Erziehung nicht zuverlässig greift gibt's tolle Schleppleinen.:winken:

  • Lernt den Hund erstmal kennen, geht auf jeden Fall mit ihm spazieren und sagt gleich von Anfang an, dass ihr ihn nicht sofort mitnehmen wollt, sondern, dass ihr ein reines Kennenlern-Treffen wollt und dann noch mal ein paar Nächte drüber schlafen wollt.


    Im Prinzip hört sich eure Situation passend für einen zweiten Hund an. Aber bei 2 Kindern und Hunde mit ins Büro ist oft eher das Problem, dass die Hunde genug Ruhe kriegen und nicht, dass sie genug Auslastung kriegen. Auslastung braucht ein Hund sicherlich auch, aber dann lieber 2x die Woche den Hund mal richtig geistig beschäftigen und ansonsten normale Spaziergänge und an und zu Joggen gehen. Hunde schlafen nun mal den Großteil des Tages und das soll ein aktiver Hund auch.


    Ich hatte vor Anschaffung des zweiten Hundes auch Zweifel, ich habe mir auch Gedanken gemacht, weil unsere Ersthündin so super unkompliziert und ruhig ist, dass der zweite Hund da unser gechilltes und unkompliziertes Hundehalterdasein verändern könnte. Der Zweithund hat auch Baustellen mitgebracht, die viel Training erfordern, was uns vorher so nicht klar war, aber er ist trotzdem ein super toller Hund und wir sind sehr glücklich mit ihm. Ich habe es nie bereut.


    Hunde sind sehr anpassungsfähig. Meine Hunde sind beide als erwachsene Hunde zu mir gekommen und haben sich völlig nahtlos in den Alltag integriert.

  • der Hund ist 2 , natürlich kann er sich an euren Tagesablauf gewöhnen :)
    bevor du jetzt schon zig Zweifel zerdenkst, schau dir den Hund doch erstmal live an und überlege dann. Vielleicht passt er ja gar nicht zu euch und ihr nehmt ihn eh nicht.

  • Ich finde, eure Hündin hört sich so perfekt für euch an, dass ich persönlich wohl keinen zweiten Hund dazu nehmen würde. Es sei denn, dir fehlt da wirklich noch was und du hast richtig Lust auf eine Aufgabe, denn das wird ein neuer Hund wohl erstmal werden. Manche bleiben auch lebenslang eine Aufgabe...

    In eurem Fall muss der Rüde wahrscheinlich eher Ruhe lernen, als ausgelastet zu werden, sonst kriegt ihr unter Umständen wirklich einen Hibbel, wenn er das nicht schon ist. Euer Alltag allein ist ja schon recht fordernd. Es gibt in so einer Konstellation nichts besseres als einen Hund, der Trubel einfach verschläft.

    Wie verstehen sich die beiden Hunde untereinander? Würde deine Hündin da auch profitieren oder wär sie vielleicht lieber weiterhin Einzelhund?

    Ich hab ja auch zwei, hab mir aber zu der „Aufgabe“ einen unkomplizierten Zweithund geholt. Beide leben nebeneinander her und schauen sich vorwiegend den Blödsinn voneinander ab. Sie vertragen sich zwar, mögen sich aber nicht sonderlich. Eher konkurrieren sie mal miteinander - um meine Aufmerksamkeit zum Beispiel. Das ist schon irgendwie schade.

    Zu meinem Rüden kam ich wie die Jungfrau zum Kinde (Notabgabe), meine Hündin habe ich mir ausgesucht. Und nun ertappe mich regelmäßig dabei, wie ich denke „Es wäre doch schön, wenn nur sie da wäre“. Zu vielen Ausflügen nehmen wir nur sie mit, weil es mit ihm schon echt anstrengend sein kann. Einige Baustellen sind trotz jahrelangem Training nicht kleiner geworden, ich kann nur managen und muss das auch tun, sonst explodiert er.

    Beide Hunde sind ungefähr gleich alt und da denke ich auch oft, dass es so gemein ist, dass ich wahrscheinlich keine oder nur wenig Zeit mit meiner kleinen Herzenshündin allein haben werde. Und dann kommt das schlechte Gewissen. Ich mag meinen Rüden ja schließlich auch, keine Frage. In manchen Dingen ist inzwischen sogar er der unkompliziertere. Er war ja auch zuerst da und man wächst im Laufe der Zeit schon irgendwie zusammen. Aber sie passt insgesamt einfach besser zu meinem Leben und Charakter. Und beide wären wohl auch lieber Einzelhund.

    Ich schließe es nicht aus, irgendwann wieder zwei Hunde zu haben. Aber mein Ideal ist momentan das, was du gerade hast: Einen Hund, bei dem es einfach nur passt. Das ist einfach so viel wert :herzen1:

  • Mich macht das Verhalten Eures ersten Hundes stutzig. Seid Ihr der, ich nenne es mal "Lethargie" auf den Grund gegangen? Ist der Hund gesund? Die Frage, die sich mir stellt: Wenn da was ist, wie geht der erste Hund mit einem "wilden Neuen" um?

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Also warum er uns zusagt, er soll Kinder über alles lieben, absolut verträglich mit jedem Hund und Tier sein und ein ganz liebes Wesen haben. Er ist wohl ein Kasper der einfach Spaß macht, deren Aussage. Eigentlich gehörte er der Mutter die leider verstorben ist und Sie selbst haben 3 Hunde und können ihn nicht behalten.

    Außerdem sind die Leute bisher sehr sympathisch Sie versuchen ihn nicht auf Druck loszuwerden sondern haben uns auch Angeboten ihn erstmal kennen zu lernen, das wir gemeinsam spazieren gehen und wenn er uns dann noch immer zusagt können wir ihn gern 2 Tage mitnehmen und schauen wie es Zuhause so klappt. Sollte es dann nicht klappen, würden Sie ihn nach 2 Tagen auch wieder abholen.

    Von daher denke ich das es tatsächlich mal Leute sind denen es wichtig ist das der Hund in gute Hände kommt. Leider haben wir das auch schon ganz anders erlebt.

    Ihr habt natürlich recht erstmal kennen lernen und ganz entspannt dran gehen aber irgendwie macht man sich halt doch nen Kopf.

    Nach 11 Jahren mit unserer Hündin ist man ja irgendwie ' eingefahren'.

    Es war jetzt irgendwie ein wenig abschreckend von dem Halsband zu hören.

    Ich würde auch gern in die Hundeschule gehen um am Grundgehorsam zu arbeiten. Könnte mir auch gut vorstellen etwas in Richtung Obedience oder Mantrailing zu machen.

    Aber das kommt dann natürlich nachher auf den Hund an, wo seine Vorlieben liegen.

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