Alleine Bleiben

  • Hallo!


    Ich bin mir sicher, dass das Thema schon häufiger kam, allerdings habe ich mein spezifisches Problem noch nicht gefunden.


    Wir haben eine zweistöckige Wohnung mit nur einer Tür (die Badezimmertür). Das Problem ist folgendes:


    Liegt meine Hündin oben auf der Couch oder im Körbchen, hat sie absolut kein Interesse daran, ob ich komme oder gehe. Sie liegt dort und schläft/entspannt. Ich bin mir aber 100% sicher, dass sie versteht, dass ich gehe. Schließlich rappel ich mit dem Schlüssel und öffne/schließe die Tür.
    Ist sie jedoch unten und sieht, dass ich gehe, dann rennt sie sofort zur Tür und beginnt nach wenigen Sekunden zu weinen. Wie lange das andauert habe ich bisher nicht ausprobiert. Sobald sie sich für 10 Sekunden beruhigt hat, gehe ich meist wieder hinein, damit sie nicht das jaulen mit wiederkommen verknüpft.


    Jetzt habe ich herausgefunden, dass wenn ich ihr ein Schweineohr zum Knabbern gebe und dann gehe, es zu keinen Problemen kommt. Ich konnte problemlos 3min vor der Tür stehen (bzw. etwas abseits, damit sie hört, dass ich wirklich gehe).

    Ich frage mich nun, ob das mit dem Schweineohr der richtige Ansatz ist oder ob ich weiterhin täglich 40+ Mal durch die Tür gehen und sofort wieder reinkommen soll. Außerdem weiß ich nicht, was passiert, wenn sie das Schweineohr aufgegessen hat.


    Noch ein paar Infos zu meiner Hündin: Sie ist ca. 1 Jahr alt, kommt von der Straße und lebt seit 11 Wochen bei uns. Anfangs hatte sie vor ALLEM angst (Toaster, Wasserkocher, Stoffrollos, Gardinen, jegliche Geräusche), das hat sich gelegt und in der Wohnung sind nur noch neue Dinge gruselig (z.B. ein großes Paket).Ich würde sie definitiv als einen Angsthund bezeichnen. Ich halte zudem nichts von Bestrafung als Erziehung, sondern klare Regeln (z.B. sie wird ins Körbchen geschickt, wenns klingelt oder sie geht als letztes durch die Tür).

    Hat da jemand schon Erfahrungen gesammelt?

    Ich hoffe, das sind alle Informationen, die gebraucht werden, ansonsten bitte Nachfragen! Sie ist mein erster Hund, aber ich muss bald wieder regelmäßiger in die Uni und da wäre es von Vorteil, wenn sie zumindest 30min alleine sein kann.

    • Neu

    Hi


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    • ich würde wenn du ein futter-ritual haben willst einen kleinen Keks geben , aber kein ganzes Schweineohr.
      Generell würde ich aber das alleine bleiben erstmal komplett ohne so ein Futterritual angehen.

      Wenn sie super alleine bleibt wenn sie oben ist, würde ich sie nach oben bringen wenn du gehst. Meine Hunde sind z.B. nur in Küche und Flur wenn ich weg bin, bin ich da können sie überall hin.

      Dazu würde ich das training so wie du sagst " 40+ Mal durch die Tür gehen" genau so weiter machen, nur statt 40 lieber 100 mal

    • Ich frage mich nun, ob das mit dem Schweineohr der richtige Ansatz ist

      Würde ich nicht machen, alleine schon wegen der Erstickungsgefahr. Hier gibts nix bei alleine bleiben, außer das Stofftier, das immer zu freien Verfügung rumliegt.


      Ansonsten schließe ich mich Mrs.Midnight an.

    • Danke an Mrs.Midnight und Lalaland für eure Antworten!


      Wenn ich sie allerdings oben Parke, pennt sie relativ schnell ein. Das wäre ja kontraproduktiv wenn ich dann gehe, sie aufwacht und ich weg bin, oder?


      Ansonsten bekommt sie übrigens auch nicht so viel Aufmerksamkeit Zuhause. Sie zieht sich mittlerweile schon alleine zurück nach oben, wenn wir da sind und sie in Ruhe schlafen möchte. Aber auch nicht immer..

    • Wenn ich sie allerdings oben Parke, pennt sie relativ schnell ein. Das wäre ja kontraproduktiv wenn ich dann gehe, sie aufwacht und ich weg bin, oder?

      Kommt darauf an. Meine pennt zum Beispiel in ihrem Körbchen bis ich wieder heimkomme. Die steht zwischendurch höchstens Mal auf, um sich umzudrehen.


      Ich hatte anfangs ne Webcam, mit der ich sie überwachen konnte. Hat mir Sicherheit gegeben, vor der Tür stehen bleiben ist nämlich doof. 1. Merkt sie u.U. dass du da stehst, 2. kannst du ja da nicht 30/60/90 Minuten im Hausflur stehen.

    • Jetzt habe ich herausgefunden, dass wenn ich ihr ein Schweineohr zum Knabbern gebe und dann gehe, es zu keinen Problemen kommt.

      Das Zauberwort heißt Ablenkung.


      Ob Schweineohr, Kong, Futter, Spielzeug ist eigentlich egal. Hauptsache es ist dem Moment interessanter als du und die Tatsache, dass du gerade das Haus verlässt.

    • Naja - täglich ein Schweineohr, das gibt ne Wampe.... *gg


      Wie oft war denn bisher der Hund mal alleine, wenn Du zB mal auf Toilette/Duschen bist, oder an den Briefkasten gehst? Wenn er das nichtmal kann, brauchst mit Weggehen gar nicht erst anzufangen. Mußt klein beginnen ;-)


      Am Besten isses immer, wenn man vom ersten Tag an den neuen Hund mal alleine läßt - wenn die Bindung noch net da ist, hat er keinen Grund, einem hinterherzuheulen, und so lernt ers am besten kennen. Ich sag immer, ein Straßenhund oder Hund ausm Tierheim wurde ja da, wo er herkommt, auch nicht 24 Stunden am Tag betreut und bespielt. Die meisten Hunde kriegen das Problem mit dem Alleinsein erst, wenn sie mal kennengelernt haben, wie toll es ist, wenn 24/7 jemand um sie herumwuselt..... ;-)


      Wenn Du sonst keine Türen hast, könntest Du zumindest mit einem Kindergitter die Treppe nach unten versperren und erstmal üben, daß Hundi alleine oben bleibt, während Du unten bist. Was Du dann unten machst, wird dem Hund, ist er erstmal entspannt, nicht mehr interessieren, und das ist dann der Zeitpunkt, wo man problemlos mal rausgehen kann für n paar Minuten.


      Was auch gut hilft, ist, wenn der Hund regelmäßige Zeiten hat D.h. wenn Du normalerweise von 8-12 in die Uni mußt, dann wäre das genau die Zeit, in der ich sie heute schon im oberen Stockwerk lassen würde. Einfach, damit der Hund lernt, auch wenn Du da bist, in der Zeit gibts keine Bespaßung. Und dann ist es auch egal, ob Du dann mal weggehst oder nicht, weil es würde in der Zeit eh nix passieren. Schwieriger ist es, wenn Du jetzt, weil Du ja Zeit hast, jeden Vormittag 3 Stunden Gassi gehst und sie bespaßt, und dann muß sie plötzlich zu dieser Zeit allein bleiben, weil Du in die Uni mußt, und Du wunderst Dich dann, warum der Hund dauernd plärrt. Is doch klar - das ist GASSI-Zeit und Bespaßungszeit, warum geht Fraule jetzt weg??


      Das würde auch zu dem passen, wie Du den Hund erziehst: klare Regeln. Nämlich: Von 8 bis 12 ist Ruhezeit, Punkt. Klare Regeln geben Sicherheit, ein immer gleicher Tagesablauf gibt Sicherheit.


      Man könnte den Hund auch, wenn er noch nicht alleinbleiben kann, zum Sitter bringen - aber ich glaube, gerade ein Angsthund ist daheim besser aufgehoben, weil ja dann zusätzlich zu der Tatsache, daß Fraule weg ist, der Streß der anderen Umgebung und neuer Leute kommt, ich glaube, das wäre zu viel. Also lieber jetzt kräftig üben :-)


      Evtl. kanst Dich ja mit der Familie/dem Partner absprechen, daß in der ersten Zeit immer wer daheim ist? Oder zumindest die Alleinbleib-Zeit noch relativ kurz ist?

    • Meine Straßenhündin kann mit diesen "rein-raus-rein" Spielchen nix anfangen. Die merkt vorher, ob ich gehe oder nicht, weil ich da einfach anders bin. Ins Bad gehe, mich umziehe, Schuhe tausche, schminken etc. Müll rausbringen ist kein Problem, wirklich gehen hingegen schon. Sie kann das ganz klar unterscheiden. So viel faken klappt hier gar nicht, dass sie am Ende nicht total durch den Wind ist, weil ich so seltsamen Käse mache.


      Kong hingegen hilft schon. Der lenkt zwar irgendwo ab, aber ist doch gut? Dann ist der Trennungsschmerz geringer und bevor sie wieder "darüber nachdenkt", dass ich ja weg bin, ist die Situation vorüber und sie pennt halt einfach.


      Nehmen was man kriegen kann. Glaube 8 Wochen alter Welpe tickt da auch anders beim Beibringen als erwachsen werdender Auslandshund. Bei meiner haben die 0815 Tricks zumindest nur Stress reingebracht und mich selbst genauso genervt. Wir haben jetzt eine Ritualschleife (Kong, Kleidung die nach mir riecht, einzelner Raum, Musik, Abschiedsworte, Tür zu) und das klappt endlich.


      Kamera und Hund beobachten ist da Gold wert. Wenn sie dir anbietet, dass oben alles gut ist, dann arbeite damit. Aber mach das nicht kaputt, durch zu viele Experimente.

    • Dieses ständige "falsche" Kommen und Gehen hätte mich und damit auch Fusseltrine ganz wuschig gemacht. Sie kam vor zwei Jahren aus Ungarn zu mir.

      Anfangs lief sie mir auch hinterher, also hab ich immer, wenn ich aus dem Raum bin, gesagt: Bin gleich zurück. Irgendwann ist sie dann auch liegen geblieben. Nach drei, vier Tagen war Waschtag, also vier-fünf-sechsmal aus der Wohnung in den Keller. Gleiches Spiel. Korb geschnappt: Bin gleich zurück. Und runter. Anfangs kam sie mich dann immer begrüßen, wenn ich zurück kam, macht sie jetzt auch nicht mehr (jetzt lauert sie nur noch auf einen Keks ^^).

      Dann das einkaufen. Mit der Ankündigung Einkaufen kam sie zwei-, dreimal mit, hat gesehen, dass es langweilig ist und dann blieb sie daheim. Ich zieh mich dann an, sag: bin Einkaufen und gleich zurück und gehe dann.

      Nur für die längere Abwesenheit, wenn ich ins Büro gegangen bin gab es dann morgens den Kong mit Leberwurst als Ritual, dass sie weiß, dass ich länger weg bin und vermutlich ein Gassigänger kommt, um mit ihr zu gehen. Also fertig gemacht, Kong gegeben und gesagt Bin gleich zurück und gegangen.

      Mit diesen Abläufen weiß sie meistens ganz gut, was sie erwartet. Hab ich den Wäschekorb in der Hand, dauert es für gewöhnlich nicht lange und ich bin im Haus. Einkaufen dauert etwas länger, aber danach gibt es immer eine nette Leckerei. Und Kong bedeutet länger allein sein. Diese Berechenbarkeit war bzw. ist für die unsichere kleine Maus sehr wichtig und gibt ihr Sicherheit.


      Ein Schweineohr würde ich jetzt auch nciht geben. Nichts, was Probleme machen kann, wenn es zu hastig gefressen wird (Frauchen geht weg, schnell runterwürgen und hinterher). Der Kong wird abgeschleckt und gut ist. Bei unsicheren Hunden würde ich auch auf jedes Schauspiel verzichten (also zielloses rein- und rausgehen). Das verwirrt nur und erhöht den Stresspegel, nimmt Sicherheit. Ich würde auf Berechenbarkeit, also regelmäßige klare Abläufe setzen.

      Und wie oben schon geschrieben, daheim absolut tote Hose in den Zeiten, in denen du künftig weg bist.

    • Mein Strassenhund merkt auch ob ich wirklich gehe oder nicht. Er hat gelernt, das er länger alleine bleibt wenn wir "Tschüss" zu ihm sagen und er einen Kong bekommt. Mittlerweile schnappt er den und geht anschliessend schlafen. Er läuft uns dann auch nicht bis an die Tür hinterher. Gehe ich einfach planlos rein und raus bzw. Komme grad wieder wegen was vergessen z.B. verwirrt ihn das sichtlich und er steht dann fragend an der Tür. Ansonsten kommt er sogar oft uns erst begrüssen wenn wir ihn rufen. Ausser wir kommen später als normalerweise, das merkt er nämlich auch irgendwie.

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