Angst & Unsicherheit: Ich weiß nicht mehr weiter

  • Wir machen derzeit gar kein Dummytraining, weil es gar keinen Sinn mehr hat. Es ist auch egal wo. Nur Futterbeuteltraining mit (heißgeliebtem) Nassfutter geht mittlerweile wieder ganz gut.


    Im Alltag ist sie sehr unsicher. Wir müssten an der einen oder anderen Sache trainieren, aber sie macht sofort "zu", wenn sie Trainingssituationen nur erahnt. Leckerlie nimmt sie quasi gar nicht.


    Es ist auch schwierig zu beschreiben, weil die Probleme irgendwie losgelöst sind, aber doch auch zusammenhängen.

  • Was und wie oft trainiert ihr denn?


    Könnte von Scmerzen kommen ,aktuelle oder situativ erfahrene beim Training.


    Aber auch von zuviel Druck im Training.

  • Viszlas sind doch extrem sensible Hunde. Ich kenne kaum welche, die nichtctoal verhuscht und unsicher sind.

    Ich spiele mal ein bisschen mit meinen Gedanken: Wenn deine Maus in ihrer Unsicherheitsphase (die passt zeitlich ja genau zum Beginn der Probleme) irgendwas negativ verknüpft hat, kann es sein, dass sich euer Problem darauf zurückführen lässt. Bei sehr sensiblen Hunden reicht es dann schon, dass du anders als sonst auf sie reagierst, und sie machen dicht.
    Also: sie reagiert auf irgendwas Banales, kriegt Angst, du reagierst darauf, indem du sie besonders beachtest, ggf. hast du am Anfang auch noch Druck gemacht, auf die Übungen bestanden, sie hat deine Ungeduld gespürt und mit dem Training verknüpft. Bei sensiblen Hunden gerät man leicht in so eine Spirale.

  • Futter nicht mehr aus dem Napf (im Gras verteilen, in Trainingssituationen geben)


    Das Problem: Futter erarbeiten ist kein Problem - solange ich nicht aktiv im Spiel bin. Deshalb geht der erste Teil des Tipps am Problem vorbei. Und Futter in Trainingssituationen geben ist derzeit fast unmöglich. Wäre auch hier nur mit Zweithund als "Vormacher" denkbar.

    Ich würde bei einem dermassen unsicheren Hund keinenfalls noch zusätzlich Druck machen mit "Futter erarbeiten müssen"! Dieser Hund braucht Sicherheit, Sicherheit und nochmals Sicherheit, und da gehört zu den elementarsten Dingen, dass er sich sicher sein kann, dass es jeden Tag genügend Futter gibt, ohne Wenn und Aber! Man kann die Ration etwas knapp halten, damit noch Raum für Futterbelohnungen bleibt, aber um die Grundversorgung soll sich der Hund nicht auch noch Sorgen machen müssen - Probleme hat sie ja mehr als genug.


    Ich kenne die Vizslas als oft hypersensibel und mit eher schwachem Nervenkostüm ausgestattet - das braucht manchmal nicht viel, um die komplett aus der Bahn zu werfen. Diese Exemplare kriegen unheimlich schnell zuviel Druck durch die nichtigsten Dinge. Von daher fände ich es wichtig, erstmal jeden Druck und jede Erwartung an den Hund wegzunehmen. Nix. Nada. Gar nichts.


    Wenn gesundheitlich alles gecheckt ist, unbedingt einen mit Angststörungen vertrauten Trainer (idealerweise mit Rasseerfahrung) suchen.

  • Wie kommst Du so präzise auf den 19.10.19 - war da was Spezielles, dass Du Dich so genau an das Datum erinnerst?


    Was genau trainierst Du mit ihr? Nur Dummytraining, oder macht Ihr noch etwas Anderes?


    Gibt es denn gemeinsame Aktivitäten, die ihr noch richtig Spaß machen?


    Wurden beim Untersuchen auch die Zähne kontrolliert?

  • Ich hab gerade ein Problem, dass vielleicht in einen ähnlichen Bereich gehört. Mein Hund geht tagsüber sehr gerne raus in den Garten. Im Dunkeln mag er es seit einiger Zeit aber gar nicht mehr und verkriecht sich, wenn er merkt, dass er zum Pullern raus soll. Natürlich haben wir anfangs versucht, ihn zu locken, aber er hat den Braten schnell gerochen.

    Wenn wir ihn "zwingen" wollen, flüchtet er woanders hin. Mittlerweile ist er misstrauisch mir gegenüber und denkt anscheinend jedes Mal, wenn ich ihn abends anspreche "Oh Gott, ich soll wieder raus" - was den Effekt hat, dass er mir immer mehr misstraut, obwohl ich gar nichts von ihm will. Es ist wie eine Spirale. Keine Ahnung, wieso er nach Jahren plötzlich so ist, generell hat er im Dunklen kein Problem.

    Was ich damit sagen will: Es kann sehr wohl sein, dass der Hund eine gedankliche Kette gebildet hat, die vielleicht mit was ganz Kleinem angefangen hat. Vielleicht hat der Hund durch eine solche Kette jetzt Misstrauen gegenüber "Training" entwickelt und hat quasi Angst, dass er Angst bekommen könnte - wovor auch immer.

    Fällt dir irgendwas ein, was eine solche Kette ausgelöst haben könnte?

    Es kann ein blöder Geruch reichen, Pfote beim Training vertreten.. Und durch deine Sorge wächst die Angst.


    So "Beim Training ist was Doofes passiert - ich hab Angst, dass das nochmal passiert, aber Frauchen will, dass ich trainiere - ich hab Angst davor, dass Frauchen auf den Gedanken kommt, trainieren zu wollen - ich hab Angst vor allem, was zum Training führen könnte und bin beunruhigt, weil Frauchen sich sorgt - Training muss was Furchtbares sein!

  • Ich vermute, dass durch das Dummytraining und das Laufen mit dem anderen Hund das Problem die ganze Zeit kaschiert wurde und nun durch einen wichtigen Entwicklungsschritt durchgebrochen ist.


    Man hätte die drei verfügbaren Hirnzellen eines so jungen Hundes besser nicht für Beschäftigung verpuffen sollen. Dafür ist es eh viel zu früh. Das echte Leben ist viel, viel wichtiger. Wie jetzt deutlich zu merken ist.


    Übrigens ist das gemeinsame Untersuchen von beängstigenden Dingen für viele Hunde der Beweis, dass man als Mensch auch Schiss hat. Warum sonst sollte man das so intensiv begutachten. (Ich weiß, dass das gelehrt wird. Ich habe das früher leider auch bei meinen Angsthunden gemacht und damit lange Zeit wichtige Trainingsfortschritte verhindert.)

  • Nachtrag: Sobald sie tierärztlich abgecheckt ist, würde ich nicht mehr versuchen, sie zu locken oder zu überreden. Ich würde in den Garten gehen und warten, bis sie von selbst kommt. Dann ohne Kommentar ein Leckerli fallen lassen und sie nicht weiter beachten. Irgendwann angucken beim Leckerli-Werfen. Dann vielleicht ein leises, lobendes "Mhm". Aber dann immer direkt wieder einen Moment nicht beachten, damit nicht das Gefühl von Training aufkommt. Eigentlich sollte sie irgendwann verknüpfen, dass Garten mit dir was Tolles ist.


    Futter nur aus der Hand geben würde ich nicht - dann kooperiert sie vielleicht nur mit größter Not, weil der Magen knurrt. Was wiederum das negative Gefühl fürs Training befeuern könnte.

  • Also mir fehlen hier definitiv ein paar Infos um was Brauchbares sagen zu können... Wie ist der Alltag des Hundes? Aus welcher Quelle stammt der Hund? (Tierschutz, Züchter, Vermehrer?) Hat der Hund die Möglichkeit, positive Interaktionen mit Artgenossen zu erleben? Warum ist das Dummytraining so ein Muss? Wurde da im Training evtl. viel Druck aufgebaut.


    Den Trainer würde ich wechseln... Wie kann man hier empfehlen, dass der Hund sich das Futter erarbeiten soll? Für mich völlig unverständlich.

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