Der "gefährliche" Hund Teil 2

Um nochmal zu klarifizieren: für mich gehörte es aus zwei Gründen hier rein:

1) wollte ich gerne ein paar Meinungen dazu hören, für meine Entscheidung für oder gegen Polizei anrufen. Und da ich das Thema "Hunde in Schaukeln beißen lassen" aus diesem Thread kenne, habe ich hier rein geschrieben.

2) empfinde ich es als allermindestens den eigenen Hund gezielt nutzen, um Menschen einzuschüchtern, wenn man mitten am Tag in einem belebten Park seinen Hund so aufpeitscht und auf dem Spielplatz in Sachen beißen lässt. Für mich gehört das zum Thema "gefährlich" dazu.

Was ich nicht wollte, ist dem völlig fremden Mann zu unterstellen, dass er seinen Hund auf Kinder abrichtet oder sonstwas für Dinge. Das lässt sich daraus mMn nicht ableiten.

Ich würde an deiner Stelle tatsächlich die Polizei informieren, aber ich bin eine gebrannte Hundehalterin, nachdem hier in der Nähe in Hamburg der kleine Volkan totgebissen wurde, mit allen bekannten Folgen. Die beiden angreifenden Hunde waren über lange Zeit genau so "trainiert" worden.

Für mich wär's ein Fall von Respekt vor dem Opfer von damals und von Gelernthaben aus dem, was war - nämlich, dass aus solchen Anfängen, solcher Respektlosigkeit für die Umwelt sehr Schlimmes entstehen kann. Mag übertrieben sein, aber nochmal: Wir sind hier wirklich durch eine furchtbare Erfahrung geprägt.

Zitat von fliegevogel

Was ich nicht wollte, ist dem völlig fremden Mann zu unterstellen, dass er seinen Hund auf Kinder abrichtet oder sonstwas für Dinge. Das lässt sich daraus mMn nicht ableiten.

Nee aber wie man liest wird sehr schnell die Verbindung hergestellt.. Ortsverknüpfung mit "hohem Aufregungsniveau" und damit einhergehend ein erhöhtes Risiko für tödliche Beißvorfälle, wo entsprechend Volkan angeführt wird. Genauso wie beim Ballspielen.

Ich sehe da eher das Problem was das für ein Bild über uns Hundehalter in der Nachbarschaft/Gesellschaft zeichnet.

Mal angenommen die Hunde sind trotzdem/davon unabhängig völlig sauber, das Bild ist trotzdem das der Hund an einer Schaukel auf einem Kinderspielplatz scharfgemacht wird.

Und auch ohne wissenschaftlichen Beleg, ich denke schon das es den Hund - sofern man nicht ein wirklich erfahrener Hundeführer ist der das sehr genau zu lenken weiß - etwas konditioniert und auslöst, wenn der regelmässig in Kinderschaukeln auf Spielplätzen (womöglich auch noch immer beim gleichen Spielplatz) beissen darf und soll. Es ist einfach so unnötig. Warum? Und zudem ist es ein Unding, weil Beschädigung von fremden Eigentum - gewollt und absichtlich.

Ich glaube, wenn ich sehen würde, dass ein HH die Spielgeräte eines Kinderspielplatzes missbraucht für Hundebespaßung, so dass die Spielgeräte evtl. beschädigt werden, würde ich das ans Ordnungsamt melden.
Ich meine damit nicht "Hund klettert spätabends, wenn keine Kinder mehr da sind, auf Klettergeräte", obwohl ich das ehrlich gesagt auch nicht ok finde, sondern "Hund beißt in Schaukeln etc." wodurch Beschädigungen entstehen können.

Muss echt immer erst was passieren, dass man sagen darf "scheiß Idee?"

Oder ist das nicht genau einer der Knackpunkte? Dass immer erst was passieren muss, damit Handlungsbedarf besteht?

Und wie viele Fälle, wo dann doch was passiert, braucht es, um eine Kausalität herleiten zu dürfen? Sprich wie viele Opfer bräuchte es denn? 10? 20? 100?

Sprich bräuchte man 20 tote Kinder oder 100 schwerstverletzte Kinder, damit man hoch offiziell sagen darf "scheiß Idee?"

Hatten weir nicht kürzlich hier das Thema mit den ganz oder teilweise geschieberten Hunden?

ICH würde im Fall des Falles nicht wollen, dass mein Hund so leben muss, mein "Verantwortung tragen" wäre ein Anderes!

Nachgedacht habe ich dann aber über Aussagen von, ich glaube *Sascha* und Phonhaus die erklärt haben, man dürfe dem TS das nicht vorschreiben - das kam mir bei dem Video in den Sinn - dieser Mann tut ja unter höchster persönlicher Aufopferung das, was er für das Richtige hält, er übernimmt Verantwortung, deren ein Anderer sich entledigt hat und er "rettet" somit ein Leben - den Rettern aufzuidoktrinieren, wen sie zu retten haben ist eigentlich ein Unding - da habt ihr schon irgendwie auch Recht!

Mein "Aber" wäre, dass Hunde nunmal im hier und jetzt leben - der Hund weiß nicht, dass es irgenwann wieder besser werden könnte - es steht jetzt der Winter vor der Türe - für ihn findet der in einer Art Alcatraz aus Matsche statt - alles sehr schwierig! - Aber Zwinger darf man es nicht nennen, es ist ein Gehege!

Zitat von fliegevogel

Zitat

hast du die polizei angerufen und das gemeldet? kein vorwurf, wirklich nur eine frage.

Es war gerade eben und ich überlege tatsächlich gerade - kann ich das? Ist es verboten, dass ein Hund in Schaukeln beißt?

Ja klar ist das verboten. Es ist m.W. überhaupt verboten, Spielplätze ohne Kinder zu nutzen. Also du dürftest eigentlich als Erwachsener nicht hingehen und dich auf eine Schaukel setzen.

Gemacht wird es trotzdem. Da hätte man ja gar nichts anderes mehr zu tun als Leute zu melden, die abends Spielplätze zweckentfremden. Hätte ich Kinder, würden mich die ganzen Jugendlichen, Alkis, Junkies und Wildpinkler mehr stören, die abends Müll, Glasscherben und Spritzbestecke auf Spielplätzen hinterlassen, als ein Hund, der in eine Schaukel beißt. Auch wenn es trotzdem natürlich eine schlechte Idee ist, Hunden Spielplätze schmackhaft zu machen, muss man das alles auch mal in Relation sehen.

Nun, ich rufe auch wegen vermeintlicher Nichtigkeiten die Polizei an. Wie gesagt, zuletzt wegen eines gut erhaltenen Kinderwagens der komplett leer, ungesichert und herrenlos auf unserer Löserunde stand. Der Anruf annehmende Polizist hat gedankt, wollte das mit evtl. Anzeigen/Melden von gestohlenen Kinderwagen abgleichen und hat gleich eine Streife geschickt.

Alles eine Frage der Abwägung, und unsere Stadtteil Polizeistelle ist sehr bürgernah und präsent. Ich weiß aber, das es woanders auch anders sein kann.

Es heißt in Hamburg auch, das die Polizeikomissariate für Bürgeranliegen da sind. Die priorisieren das schon. Versteht sich von selbst das man ohne Notfall nicht den Notruf wählt.