Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich finde es so schade, dass diese Unbefangenheit einfach nicht mehr da ist.

    Genau das.

    Durch die teilweise abstrus anmutende Gefährdungshaftung und auch die Vollkasko-Mentalität mancher Leute habe ich schlichtweg keine Lust mehr, das Risiko einzugehen, anderer Leuts Kinder meine Ponys (jetzt nicht mehr, aber bis letztes Jahr), die Rinder oder die Hunde streicheln zu lassen, weil ich bei der kleinsten Schramme am Bobbes bin.


    Das schadet mir weit weniger, als den zahlreichen Kindern, die so zunehmend weniger Möglichkeiten haben, überhaupt mal mit Tieren in Kontakt zu kommen.

    Nur geht so der "Teufelskreis" immer weiter, woher sollen sie es denn lernen, wenn nicht am Tier?

  • Ich nehme Kaya morgen mit auf den Wandertag mit meiner 10. Klasse. Und sie wird dann auch eigenständige, von mir nicht direkt regulierte Kontakte mit den Kids haben.

    Ich vertraue ihr, dass sie da adäquat damit umgehen kann.

    Sie wird nicht in den Kontakt gezwungen, aber ich kann und will da auch nicht jede "Interaktion" managen.

    Ich vertraue da sowohl den Kids als auch dem Hund, dass sie vernünftig miteinander umgehen.

  • Hier wurde doch mal ein Link eingestellt..leider finde ich den grad nicht mehr. Aber es ging um: Hund bekommt Kekse von einem fremden Kind, Kekse sind aus, Hund bettelt mit der Pfote und kratzt dabei das Kind im Gesicht. Wieso auch immer kommt die Polizei und obwohl der Vater des Kindes keine Anzeige erstatten wollte, wird das durch die Polizei gemacht.


    Sowas brauch ich echt nicht. Auch wenn am Ende alles gut ausgeht, gibts da erstmal ne Anzeige wegen fahrlaessiger Koerperverletzung usw. Nein, danke. Fremde Kinder kommen nicht mehr an meine Hunde. Obwohl meine Hunde mit Kindern echt kein Thema haben.

  • Ich würde da jetzt auch gar keine Wertung hineinbringen. Jeder Hundehalter macht es so, wie es für ihn und seinen Hund stimmig ist. Ich finde es nur einfach schade, dass ich immer mehr an den Punkt komme, dass ich trotz eines wirklich geeigneten Hundes aufgrund der möglichen Konsequenzen immer häufiger denke: "Du solltest lieber Nein sagen." Aber dann sehe ich wieder, dass mein Hund den Kontakt genießt und Kinderaugen leuchten oder mir ältere Menschen ganz verträumt von ihren früheren Hunden erzählen, während sie Timur kraulen. Und es betrifft ja auch nicht nur Fremde, sondern durchaus auch Freunde, Bekannte und Verwandte oder sogar den Kontakt zu anderen Hunden. Immer geht man dieses verdammte Risiko ein, dass doch mal etwas passieren könnte und der Hund sein Leben lang dafür büßen muss.

  • Es ist schade. Meine Hunde moegen Kinder (und auch alte Menschen) und die Kids hatten bisher immer auch echt ne coole Zeit mit meiner Bande..


    Bei Familie und Freunden erlaube ich Kontakt aber. Passend, natuerlich. Der Unterschied ist da fuer mich einfach das ich da ohne Theater eingreifen und Grenzen setzen kann und auch eine Anleitung ist kein Problem..

  • Bei mir war das damals so :

    In der Nähe von Tieren wird nicht gerannt, gesprungen, Ball gespielt oä, weil das könnte sie antriezen oder ihnen Angst machen.

    Fremde Hunde werden nicht gestreichelt, bzw wenn man die gern streicheln möchte, muss man den Besitzer fragen ob das in Ordnung ist. Wenn, dann nähert man sich vorsichtig an und lässt erstmal schnüffeln.

    Meine Nichte hat das im Berliner Kindergarten auch gerade gelernt, sie kann das auch erzählen, wie man sich verhalten soll, wenn man einen Hund trifft ... aber ... sie ist 4 und natürlich denkt sie nicht immer daran, wenn sie einen Hund trifft und wenn sie Angst bekommt, dann rennt sie trotzdem weg. Kinder verhalten sich eben leider nicht immer so, wie man das gerne wollen würde und nein, die sind deswegen nicht immer schlecht erzogen oder nicht gut beaufsichtigt.

  • Als Lehrerin ist mir Anleiten und Grenzen setzen in Fleisch und Blut übergegangen. Und selbstverständlich stehe ich nicht stumm daneben, wenn sich Hund oder Schüler nicht vernünftig verhalten sollten. Nur die Gefahr, dass Kaya einen meiner 10.Klässler verletzt bzw. beisst, halte ich für quasi nichtexistent.

    Dass jeder Hund beissen kann- wie es hier vor ein paar Seiten festgestellt wurde- heisst ja im Umkehrschluss nicht, dass es jeder Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit auch tut.

    In ihrer momentanen psychischen und physischen Verfassung und in Anbetracht ihres Grundwesens sehe ich die Gefahr, dass Kaya einen Schüler beisst bei ziemlich 0%.

    Wäre es anders, nähme ich sie nicht mit.

  • Ich mache das -Achtung klingt altbacken' wirklich schon immer so mit all meinen Hunden, auch den vorherigen (DSH/Rottweiler/Teckel), den aktuellen und sicher auch wieder mit den zukünftigen Hunden, also auch ungeachtet der Gesetzeslage die vor vielen, vielen Jahren noch anders als heute war.

    Also wirklich nur mit fremden Kids/Menschen, dass wir sonst viel Kidskontakt haben, schrieb ich ja eh schon.

  • Als Lehrerin ist mir Anleiten und Grenzen setzen in Fleisch und Blut übergegangen. Und selbstverständlich stehe ich nicht stumm daneben, wenn sich Hund oder Schüler nicht vernünftig verhalten sollten. Nur die Gefahr, dass Kaya einen meiner 10.Klässler verletzt bzw. beisst, halte ich für quasi nichtexistent.

    Also 1. laufen 10. Klaessler bei mir nicht mehr unter 'Kinder' und 2. rede zumindest ich nicht von Lehrerin o.ae. Die Eltern hier finden es dezent uncool, wenm ein fremder Mensch ihren Kids mal ne Grenze setzt oder sie anleitet. Und genau das bin ich dann in dem Moment. Ausser dem Verbot meine Hunde anzufassen gibts hier von mir nix mehr.


    Wenn wir quasi ueberfallen werden, von ganz kleinen Kindern, weil die Tagesmuetter (nehme ich an) lieber quatschen als auf die Knirpse aufzupassen und ich mit 2 Hunden dann von zig kleinen Kids umringt bin, dann ist das eine komplett andere Situation als 10. Klaessler mit Lehrerin die den Hund dabei hat.

  • Also, wenn die Kinder fragen und es grade passt, dann dürfen sie Emmi vorsichtig eine Leckerlie geben und am hinteren Rücken kraulen. Allerdings halte ich sie dabei sehr kurz am Geschirr. Und ich lasse derweil beiläufig einfließen, dass es gut ist zu fragen und dass Hunde nicht gerne am Kopf angefasst werden.


    Emmi ist sehr menschenorientiert und hat in den krassesten, leider unvermeidbaren (von Kind von hinten überraschend umgerannt, Abszessreinigung beim Tierarzt etc) Situationen noch nicht abgeschnappt oder ähnliches. Und damit das so bleibt, lasse ich Begegnungen zu, reguliere sie aber deutlich.


    Und werde auch sehr deutlich, wenn Leute übergriffig agieren, passiert ja leider auch. Grade weil sie als weißer Großpudel halt aussieht wie Drache Fuchur, wahlweise Riesenkuscheltier und da selbst erwachsene Menschen ihre Pfoten nicht im

    Griff haben 😡

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