Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Damit habe ich keinesfalls unterstellt, daß der Hund erst auf einen Angriff der Frau reagiert hätte. Das hast DU da reingelesen.

    Ich habe das auch nicht so verstanden aus deinem Statement, nichtmal dass dir mit der Bezeichnung 'Omi' eine Altersdiskriminierung im Sinn ist/war oder überhaupt sein könnte.

  • Nun ja - das war auch keine Altersdiskriminierung, die habe ich auch nirgendwo rausgelesen, weil es nun einmal nicht die Mutter der Kinder, sondern deren Oma war - und eine Omi (altersunabhängiger Kosename für Oma = Großmutter) wird wohl eine hohe Beschützermotivation ihren Enkeln gegenüber haben.


    Anders sieht es bei dem Hund aus; Gerade Hunde mit einer höheren Ausprägung zur Wehrmotivation sollten überaus präzise lernen, echte Gefahren von "unechten" Gefahren unterscheiden zu können, und gezielt darauf hin gearbeitet werden, erst den Kopf einzuschalten und eine vermeintliche Gefahr zuerst einzuschätzen, um dann ihr Handeln (Abstand oder Wehr) durchzuführen.


    Wenn er also aufgrund eines Präventivangriffes der Frau mit dem Schuh zu Wehr als Verhalten gegriffen hätte (was eine Annahme ist, und deshalb nur ein rein spekulativer Gedanke), dann wäre das noch nachvollziehbar.


    Aber auch in einem solch möglichen Kontext ist es nicht nachvollziehbar, warum auch ein Angriff auf die Kinder stattfand, die keinerlei Bedrohung für den Hund darstellten.


    Ein solches Verhalten ist keineswegs normal für Hunde.

  • Ach Leute, es war nunmal die OMI der Kinder. Muss jetzt wirklich „die 52 jährige Frau“ draus gemacht werden damit sich ja niemand tangiert fühlt? Oder wäre OmA genehmer gewesen?

  • Damit habe ich keinesfalls unterstellt, daß der Hund erst auf einen Angriff der Frau reagiert hätte. Das hast DU da reingelesen.

    Ich habe das auch nicht so verstanden aus deinem Statement, nichtmal dass dir mit der Bezeichnung 'Omi' eine Altersdiskriminierung im Sinn ist/war oder überhaupt sein könnte.

    Alles gut, an der Omi stör ich mich etz net wirklich. Ist mein zweiter Name. Sagen meine Enkelchen *gg :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Anders sieht es bei dem Hund aus; Gerade Hunde mit einer höheren Ausprägung zur Wehrmotivation sollten überaus präzise lernen, echte Gefahren von "unechten" Gefahren unterscheiden zu können, und gezielt darauf hin gearbeitet werden, erst den Kopf einzuschalten und eine vermeintliche Gefahr zuerst einzuschätzen, um dann ihr Handeln (Abstand oder Wehr) durchzuführen.

    Bei vielen Hunden mit Wachtrieb muss man da so viel tatsächlich garnicht beibringen. Die lernen im Alltag recht schnell was "normal" ist, und was "sonderbar". Bzw was weniger ernst zu nehmen ist, und was tatsächlich potentiell gefährlich sein kann.


    Zumindest kenne ich das von meiner Rasse so. Klar, sind nicht alle Wachtriebige Rassen/Individuen so und man muss das leiten, aber ich finds im Zusammen leben echt interessant wie viel der Hund selber checkt.


    Normale Menschen im Alltag sind bspw egal. Wenn irgendwo jemand schreit bspw erhöht das zwar die Aufmerksamkeit ( besonders wenn das ein Kind ist, ka Warum ^^), aber das ist erstmal nicht mehr als "Obacht".

    Wenn Menschen bspw statt Gehwege zu nutzen irgendwo aus dem Wald oder Gebüsch kommen ist das zwar komisch, aber noch weit weg von "tatsächlich gefährlich".

    Als letzteres Stufen meine es bspw ein, wenn jemand eine aggressive Grundstimmung hat, oder/und auf Droge ist. Da sind die nurnoch auf Alarm und da ist dann auch alles absolut ernst zu nehmen.


    Wenn jemand hingegen bspw nur betrunken ist oder sich anders verhält weil bspw körperlich eingeschränkt, ist das zwar seltsam, aber da wissen die früher oder später in der Regel auch dass manche Menschen halt so sind.



    Würde jemand bspw in unsere Wohnung eindringen wollen, wäre auch wieder absolut ernstes Wachverhalten da, aber die würden nicht gleich rein Beißen.


    Und das is nicht so weil man denen das beigebracht hat, sondern weil die mit der Zeit gelernt haben was normal ist und was nicht, weil die von sich aus ihren Kopf nutzen, selber tagtäglich alles mögliche analysieren, und von sich aus gern die Eskalationsleiter auch nutzen.

    Das was ich mache, ist eher ne Stütze und die Vorgabe von Regeln, das abnehmen von Aufgaben und Ähnliches.

    Kritischer sind da eher die Zeiten in denen die das noch nicht wussten.



    Aber ich wollte damit jetzt nur sagen dass zwar ein großer Teil am Halter und der Erziehung liegt, aber eben nicht alles.

  • Bei vielen Hunden mit Wachtrieb muss man da so viel tatsächlich garnicht beibringen

    Habe ich öfter schon gehört und auch gesehen.

    Grundsätzlich (heißt, es gibt auch Ausnahmen, die aber nicht an dem Grundsätzlichen rütteln) bringen Hunde ein sehr feines "Gespür" für die Brisanz oder eben auch Nicht-Brisanz von Situationen in Zusammenhang mit anderen Lebewesen mit.


    So ein "natürliches Gespür" ist aber durch entsprechende Erfahrungen auch sehr schnell zunichte gemacht, oder fehlgeleitet, oder verkümmert - denn eine Anlage/Fähigkeit für etwas haben, ist die eine Sache; Diese auch zur Entfaltung kommen zu lassen, ist eine andere Sache.

    Da trifft diese Veranlagung dann auf Unwissenheit, oder auch andere Ansprüche, die der Halter an den Hund hat - und schwupps, bleibt da nur noch Wehrverhalten, ohne dass zuvor eine Einschätzung erfolgte, ob es sich überhaupt um eine Gefahr handelt, die entsprechende Wehr erfordert.

    Verstehst du, was ich meine?


    Insofern stimme ich dieser Aussage von dir nur bedingt zu:


    Aber ich wollte damit jetzt nur sagen dass zwar ein großer Teil am Halter und der Erziehung liegt, aber eben nicht alles.

    Ich denke, viel von dem was ein Hund mitbringt und sich positiv auf die Kompatibilität mit der Umwelt auswirken würde, wird bewusst oder zumeist auch unbewusst vom Menschen so beeinflusst, dass es sich eben nicht so positiv auswirkt.

    Aber auch eine sinnvolle Anleitung durch den Menschen (das Vermitteln von Wertmaßstäben, wie z. B.: "Ich (Mensch) finde Mobben fürchterlich - lass das!") gerade in bestimmten Lebensphasen wird von einem nicht unerheblichen Teil von Hundehaltern versemmelt.


    Unbewusst oft deshalb, weil nicht jeder etwas kann:


    Zumindest kenne ich das von meiner Rasse so. Klar, sind nicht alle Wachtriebige Rassen/Individuen so und man muss das leiten, aber ich finds im Zusammen leben echt interessant wie viel der Hund selber checkt.

    Du findest interessant, was deine Hunde alles selber checken - d.h. aber auch, du SIEHST was deine Hunde selber checken.

    Vermutlich gibst du oft ein bewusstes Feedback an deine Hunde für Verhaltensweisen, die sie von sich aus zeigen und von dir für gut befunden werden.

    Vieles läuft aber auch ohne bewusstes Handeln körpersprachlich ab: Ein leises Lächeln, weil der Hund auf den plötzlichen Schlenker des Inlineskaters in Richtung Hund und knapp dran vorbei nur mit einem Hochziehen der Augenbraue reagiert hat, und ansonsten unbeeindruckt weiter neben dir gelaufen ist (mal so als bildhaftes Beispiel).

    Da gibt es noch viel mehr - mehr, was gemacht wird, gemacht werden kann, wenn mensch es nur sieht.


    Tun viele aber nicht.

    Also das Sehen.


    Trotzdem gelingen die meisten Hunde auch ohne "gut durchdachten Entwicklungsförderungs- und Ausbildungsplan" - warum?

    Weil sie Haushunde sind.

  • Jep, geh ich mit.


    Das ist halt das - Einerseits gibt's viele Wachtriebige Hunde die recht unproblematisch im Alltag laufen obwohl der Halter sich damit nicht so auseinander setzt, und andererseits gibt's viele Gespanne bei denen es genau deswegen schief läuft.

    Wie auch dass es Hunde gibt die rein von der Veranlagung bzw vom Wesenskostüm oder den Nerven her da einfach mehr Management brauchen.


    Ich denke prinzipiell war bei keiner Rasse mal das Zuchtziel bspw Menschen die auf den Hof kommen krankenhausreif zu Beißen.

    In der Regel hats ja vollkommen ausgereicht wenn gemeldet/verbellt und im Zweifel gestellt wird, bzw wenn erforderlich dann auch mal zugebissen ( aber is auch n Unterschied ob einmal irgendwo rein gehackt oder wirklich mehrfach).

    Schlussendlich konnte denke ich niemand bspw einen Hofwachhund gebrauchen der alles und jeden geschreddert hätte was keine Miete zahlt. Übertrieben ausgedrückt.


    Außer vielleicht bei Hunden die tatsächlich zulangen sollten ( da denke ich an HSH hinsichtlich Wolf und Co, oder bspw an Dobermänner die mal zum Personenschutz gedacht waren, bzw Schutz-/Zugriffshunde bei Polizei, Militär oä).


    Insofern denke ich da immer dran dass neben dem Halter auch das Zuchtgeschehen, die Gesundheit und die Individuen ne große Rolle spielen.


    Aber ich denke insgesamt sind wir doch mal einer Meinung.

  • Und sowas...

    ist einfach unnötig. Die Unterstellung, der Hund habe auf die Frau reagiert und nicht umgekehrt.

    Ist Spekulation.
    Genauso wie das


    Zitat

    Der Hund hat offensichtlich die Kinder angegriffen, um seinen Ball zu verteidigen. Der hat sich nicht "in den Weg gestellt" und wurde dann mit Schuhen beworfen.


    reine Spekulation ist.


    Zitat

    Hier wurde ein gefährlicher Hund nicht gesichert. Fertig. Dieses ganze Rechtfertigen und als "normal" hinstellen, finde ich .. sagen wir mal unpassend.

    Über Ursachen zu diskutieren, heißt nicht, dass man etwas rechtfertigt. Im Gegenteil zeugt es von Verantwortung, wenn sich andere Hundehalter fragen, wie sowas geschehen kann und den Vorfall nicht einfach damit abtun, dass es sich um einen besonders auffälligen und gefährlichen Hund, sowie natürlich auch völlig verantwortungslose Halter gehandelt haben muss.



    Zitat

    Hunde, die sich so verhalten, sind nicht normal, und NEIN, man kann auch nicht jeden Hund zu so einer Aggressivität "formen" (das wird ja auch immer gerne suggeriert... als ob alle Hunde das Zeug zu sowas hätten - nein, haben sie nicht!), und auch ein Angriff mit einem Schuh wäre für die allerallermeisten Hunde kein Grund, 3 Menschen schwer zu verletzen.

    So pauschal kann man Hunde leider nicht in Gut und Böse einteilen. Da spielt die Genetik zwar eine Rolle, aber eben noch viel stärker die Umwelteinflüsse und die Ausbildung.



    Zitat

    Mir gehts nicht drum, dass auch ein Pudel oder Chi aggressiv sein und beissen können und das unter Umständen auch tun. Es sind HUnde, ja. Mir geht es um den Schweregrad udn um das Potential.

    Retriever oder Jagdterrier? Welcher Hund hat das größere Potential gefährlich zu sein?
    Auch ist Gefährlichkeit nicht gleich Aggressivität oder Aggressionsbereitschaft. Wie hoch das Gefahrenpotential durch einen Hund ist, das hängt nicht zuletzt auch von der Hund-Halter-Konstellation und den aktuellen Lebensbedingungen ab.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!