Der "gefährliche" Hund Teil 2

  • Ich traue meinem durchaus zu mich aus Hilflosigkeit und Frust anzufressen. So abwegig finde ich das nicht.

  • Wegen der Dackelgeschichte:

    Könnt ihr euch das erklären?

    Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass einer von meinen Hunden während einer Ohnmacht mein Gesicht zerbeißt. Mich anstubsen, auch mit Pfoten, vielleicht aus an den Klamotten ziehen, das würde Elsa vielleicht tun. Aber das Verhalten kommt mir so ganz und gar abwegig vor.

    Wie stellt ihr euch vor, dass es dazu gekommen ist? Was für ein Verhalten könnte dahinterstecken?

    Jedes Mal, wenn eins meiner Pferde altersbedingt eingeschläfert werden musste, hat die TÄ mich sicherheitshalber vorgewarnt, dass die Reaktionen der noch lebenden Pferde sehr sehr "hart" ausfallen können: von reinbeissen über treten, als Kann-Option, nicht muss. Das geschieht in dem Versuch, ein Lebenszeichen zu provozieren.

    So ähnlich stelle ich mir das mit dem Dackel vor. Und ich gestehe Tieren da einfach zu, dass sie so drüber sind in solch einer Situation, dass sie aus lauter Stress dann auch völlig überreagieren.

  • Ich stelle es mir auch so vor, dass der Hund einfach überfordert war...aber wenn das keine Aggression war, sondern ein übersteigertes Übersprungsverhalten, wieso wurde der Dackel denn dann eingeschläfert? Oder kann man dann sagen, dass der Hund einfach so wenig kontrollierbar ist, dass daran kein Weg vorbei führt?


    Wenn ich tot umfallen würde, ich glaube, irgendwann würden mich meine Hunde wohl schon essen. Aber dieses herumzerren an mir würde aus blindem Aktionismus heraus wohl am ehesten Elsa machen. Ich glaub aber nicht, dass sie das machen würde, wenn ich nur ohnmächtig wäre, die kennt mich ja auch schlafend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da besonders in Panik geraten würde. Die würde erst mit den Manipulationen beginnen, wenn ihre Blase drückt oder sie Hunger bekommt... glaube ich. Who knows.

  • Das war ja vor 20 Jahren.

    Ich glaub, da stand schnell fest... Hund hat Besitzerin so zugerichtet, der ist gefährlich.

    Da ging es wahrscheinlich weniger um Impulskontrolle o.Ä.

    Heute würde das vllt anders ausgehen.


    (Wurde bei Chico nicht auch vermutet, dass sein Besitzer gefallen war und er deswegen so reagiert hatte?)

  • Ich stelle es mir auch so vor, dass der Hund einfach überfordert war...aber wenn das keine Aggression war, sondern ein übersteigertes Übersprungsverhalten, wieso wurde der Dackel denn dann eingeschläfert? Oder kann man dann sagen, dass der Hund einfach so wenig kontrollierbar ist, dass daran kein Weg vorbei führt?


    Wenn ich tot umfallen würde, ich glaube, irgendwann würden mich meine Hunde wohl schon essen. Aber dieses herumzerren an mir würde aus blindem Aktionismus heraus wohl am ehesten Elsa machen. Ich glaub aber nicht, dass sie das machen würde, wenn ich nur ohnmächtig wäre, die kennt mich ja auch schlafend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da besonders in Panik geraten würde. Die würde erst mit den Manipulationen beginnen, wenn ihre Blase drückt oder sie Hunger bekommt... glaube ich. Who knows.

    Ich denke auch ein wenig "der Zeit geschuldet "


    Im Artikel steht "vor 30 Jahren "

    Denke da waren die Überlegungen und Konsequenzen eher noch anders als heute

    Und letztendlich bleibt ja immer die Frage wo könnte ein solches Tier weiterhin leben



    Schlafend kennen ist aber eine gewohnte Situation

    Als ich sehtechnisch bedingt häufiger spontan in der Landschaft rumliegen durfte

    Hatte ich auch häufig einen besorgten Hund- gelegentlich sogar auf mir hüpfend

    Der nicht so ganz sicher war wie die Situation zu beurteilen ist

    Und zumindest der Meinung war mir wenigstens die Nase "putzen "zu müssen

  • Wurde bei Chico nicht auch vermutet, dass sein Besitzer gefallen war und er deswegen so reagiert hatte?

    Mag sein, aber zwischen "Besitzer liegt über längeren Zeitraum bewusstlos rum" und "Besitzer stolpert und fällt hin" ist mMn doch ein deutlicher Unterschied. Letzteres ist halt das typische SoKa-Problem (Beutetrieb). Das ist ne ganz andere (gefährlichere) Nummer als ein Hund, der verzweifelt, weil sich der Besitzer gar nicht mehr rührt.

  • die kennt mich ja auch schlafend.

    Schlaf ist aber was völlig anderes. Und wir fallen normalerweise nicht einfach tagsüber irgendwo um und rühren uns nicht mehr....

    Meine Hunde kennen mich beide schlafend und sind hochgradig besorgt wenn ich ohnmächtig werde. Arren schubst mich und trampelt auf mir herum, Hamilton kläfft ohrenbetäubend, schubst und kratzt mich.

    Würde es länger als die paar Sekunden dauern würde ich ganz sicher Verletzungen davontragen.



    Märchen Mein letzter Stand war das mit Chico ja von Anfang alles falsch gemacht wurde was man falsch machen kann. Beim Vermehrer gekauft (Staffmix), schon immer völlige Überforderung mit einem aktiven Hund, eine Trainerin attestiere das schon als er noch sehr jung war, er lebte im Zimmerkennel eingesperrt die meiste Zeit des Tages und kam nur Nachts Gassi. Nachbarn haben sich ja schon immer über Lärm beschwert und das der Hund falsch gehalten wird. Es hieß wohl das der Hund auch Gewalt erfahren würde.

    Die Kieferverletzung konnte ja auch nicht endgültig zugeordnet werden, sie kann vor der Attacke entstanden sein und der letzte Tropfen gewesen sein... Das Hunde vor Schmerz durchdrehen ist weder neu noch unmöglich.

    Da ist also weniger der Beutetrieb das Problem als das der Hund einfach nie ne Chance hatte aufgrund der schlechten Haltung.

    Was genau passiert ist wird eh niemals jemand wissen, aber den Beutetrieb als typisches SoKa Problem darzustellen und als Auslöser ist meiner Meinung nach mehr als weit hergeholt.

    (Davon ab das es noch viele andere Rassen gibt mit ähnlichem Beutetrieb, die meisten SoKa Rassen haben als Terrier einen recht normalen Jagdtrieb. Das nicht loslassen wollen haben fast alle Terrier... Das Problem der SoKas ist eher die Artgenossenproblematik. Und das sie halt weiterhin vermehrt werden ohne Sinn und Verstand, bisher ist mir noch kein Fall untergekommen wo ein vernünftig gezogener SoKa von einem seriösen Züchter derartig aufgefallen ist.)

  • Zwecks Hundeverhalten wenn jemand stirbt oder beinahe stirbt, hab ich ja schon meine Erfahrungen machen müssen...


    Es sind Universen Unterschiede zu einfach nur pennen oder hinfallen.

    Susi hat auf Autounfälle mit Unruhe reagiert ( trotz der Entfernung und obwohl nicht mehr passiert ist als ein Schock und Blechschäden).

    Beim Herzinfarkt meines Vaters war sie dolle aufgeregt, wurde weg gesperrt aber hat an der Tür gekratzt und gejaulkläfft.

    Beim Schlaganfall dürfte es ähnlich gewesen sein, da war ich nicht dabei.

    Beim Tod wars relativ neutral, aber das war absehbar und Susi zu dem Zeitpunkt schon leicht senil.


    Extrem war Lilos Reaktion als wir am Todestag meines Bruders zur Wohnung meiner Mutter kamen.

    Sie sah den Krankenwagen und würde sofort komplett hysterisch. Hat gezerrt wie blöd, gejault, und wollte einfach nur hoch in die Wohnung.

    Sie wusste genau was passiert ist und wie ernst es war und war echt KOMPLETT out of Order. Quasi exakt so wie man sich das im Film vorstellt, so war es.

    Als der Rettungswagen ins Krankenhaus fuhr und wir in der Wohnung waren, lag sie winselnd vor der Wohnungstür, als hätte man sie dort fest getackert.

    Als wir aus dem Krankenhaus wieder zurück gekommen sind, und ich mit ihr raus bin, hat sie garnicht ans Pipi machen gedacht sondern Spur aufgenommen und Richtung Krankenhaus gezogen.



    Wenn ich mir jetzt vorstelle der Dackel der Frau war genauso drauf...

    Also ich hab keine Ahnung wie Lilo reagiert hätte, hätte sie ran gedurft. So wie sie drauf war hätte ich da glaub für nix garantieren können.



    Indem Sinne : Ja, Hunde unterscheiden zwischen harmlos und ernst. Das können sie verdammt gut und blitzschnell differenzieren.


    Ich gebe allerdings zu dass ich warum auch immer erstmal Richtung Fehlgeleitetes Beutefangverhalten gedacht hätte, aber totale Überforderung macht vollkommen Sinn.

  • Mein letzter Stand war das mit Chico ja von Anfang alles falsch gemacht wurde was man falsch machen kann. Beim Vermehrer gekauft (Staffmix), schon immer völlige Überforderung mit einem aktiven Hund, eine Trainerin attestiere das schon als er noch sehr jung war, er lebte im Zimmerkennel eingesperrt die meiste Zeit des Tages und kam nur Nachts Gassi. Nachbarn haben sich ja schon immer über Lärm beschwert und das der Hund falsch gehalten wird. Es hieß wohl das der Hund auch Gewalt erfahren würde.

    Die Kieferverletzung konnte ja auch nicht endgültig zugeordnet werden, sie kann vor der Attacke entstanden sein und der letzte Tropfen gewesen sein... Das Hunde vor Schmerz durchdrehen ist weder neu noch unmöglich.

    Da ist also weniger der Beutetrieb das Problem als das der Hund einfach nie ne Chance hatte aufgrund der schlechten Haltung.

    Was genau passiert ist wird eh niemals jemand wissen, aber den Beutetrieb als typisches SoKa Problem darzustellen und als Auslöser ist meiner Meinung nach mehr als weit hergeholt.

    (Davon ab das es noch viele andere Rassen gibt mit ähnlichem Beutetrieb, die meisten SoKa Rassen haben als Terrier einen recht normalen Jagdtrieb. Das nicht loslassen wollen haben fast alle Terrier... Das Problem der SoKas ist eher die Artgenossenproblematik. Und das sie halt weiterhin vermehrt werden ohne Sinn und Verstand, bisher ist mir noch kein Fall untergekommen wo ein vernünftig gezogener SoKa von einem seriösen Züchter derartig aufgefallen ist.)

    Danke für die Erläuterung, ich kannte den Hintergrund in dem Fall nicht (mehr). Dann passt meine Aussage da vermutlich nicht.


    Du hast insofern sicher Recht, dass das etwas sehr pauschal formuliert war. So verurteilend meinte ich das tatsächlich gar nicht. Ich wollte andere Rassen da auch nicht von befreien (würde für Ole nicht die Hand ins Feuer legen, was z.B. im falschen Moment umfallendes, vielleicht sogar nur quietschendes Kleinkind betrifft und der hat nun wirklich kein bisschen SoKa im Blut). Aber „kinderlieber Nannydog tötet/verletzt Kleinkind, weils im Garten hinfällt“ ist bei mir schon als besonderes SoKa-Problem gespeichert. Kommt bestimmt nicht regelmäßig oder häufig vor. Mag auch an Vermehrerei und falschem Umgang (gibt wohl weniger Schäferhunde und Jagdterrier die mit Kleinkindern alleine gelassen werden) liegen, ist aber trotzdem ein Phänomen, von dem ich bei anderen Rassegruppen so noch nicht gehört habe. Insofern hatte ich das eben als SoKa-typisch abgespeichert. Was nicht heißen sollte, dass die alle solche Probleme haben. Aber eben eben im Vergleich zu anderen Rassen „oft“. Vielleicht irre ich mich - ich kenne keine Statistik zu den Triggern von Beißvorfällen. Würde aber tippen, dass bei anderen Rassen andere Motivationen häufiger sind. Was nicht heißt, dass andere Rassen nicht gefährlich sein können. Vielleicht irre ich mich. Ist auch definitiv mehr Gefühl als Wissen und nicht unwahrscheinlich, dass ich da durch Medien für die Rassegruppe „unfair“ beeinflusst bin.

  • Find ich interessant, ich habe eher "ständig sind Eltern so dämlich und am Ende ist das Kind tot" mit diversen Hunderassen im Kopf. Wenn da wer hervorsticht sinds bei mir im Kopf nun Huskys, da waren doch schon einige Vorfälle mit Kindern.


    Schnell mal recherchiert:

    Rottweiler, Rottweiler, Staffmix, Husky-Schäfermix, waren die Meldungen die ich auf die Schnelle für Deutschland finden konnte wo das Baby starb.

    In Australien wurde ein Baby von einer Elster getötet... Was es nicht alles gibt!

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