Hund abgeben oder was tun????

  • Hallo,


    ich habe lange überlegt ob ich einen Thread diesbezüglich aufmachen soll oder nicht.....


    Es geht nicht um meine Hunde sondern um den Hund von meinem Vater. Ich muss zum verständnis ein bisschen ausholen:


    Meine eltern haben sich im Februar 2012 nachdem ihr alter Rüde gestorben ist einen neuen Hund (Rocky um den es jetzt geht, 3 Jahre alt aus Ungarn) zu ihrer Hündin dazu genommen. alles war bestens, meine Mum hat sich viel mit ihm beschäftigt und war auch in der Hundeschule usw. Rocky ist eigentlich auch ein sehr leichtführiger Hund. Dann ist das passiert was unser aller Leben völlig aus der Bahn geworfen hat denn meine Mama hat ein paar Monate später eine ganz schlimme Krebsdiagnose erhalten und ist im März 2013 gestorben......


    Mein Vater ist nun alleine mit den 2 Hunden geblieben. Mein Vater hat schwerste COPD, Asthma usw. d.h. er ist nicht fähig weiter als ein paar Meter zu laufen, Beschäftigung mit dem Hund -Fehlanzeige- weil er es körperlich einfach nicht bewerkstelligen kann! Er hat zwar ein großes Grundstück aber das ist alles was Rocky zur Verfügung hat (Die Hündin ist mittlerweile auch gestorben). Als die Hündin noch gelebt hat ist Rocky wenigstens ab und an im Garten mit ihr gewesen und ist "gelaufen", seit sie tot ist macht er gar nix mehr. Er sitzt den ganzen tag (!!!) nur noch bei meinem Vater unter der Bank und wartet den Tag ab.


    Ich bin 1x die woche dort weil ich ihm jetzt im Haushalt helfen muss, da nehme ich meine eigenen Hunde mit und wir gehen dann natürlich auch dort unsere Morgenrunde wo rocky mitkommt, dann habe ich einen Gassigänger gefunden die 1-2x in der woche mit ihm spazieren gehen. Also pi mal Daumen hat er in der Woche zwischen 1-3 Stunden Auslauf, je nachdem ob die gassigänger kommen oder nicht halt. Das das viel zu wenig ist ist absolut klar,. Rocky ist mittlerweile extremst übergewichtig und einfach lethargisch geworden (Stundenlanges Sitzen bei meinem Vater, Tag für Tag).


    Ich weiß nicht was ich tun soll! Ich habe meinem Dad schon oft gesagt das es so nicht geht, ernte dafür aber meist nur "Anschuldigen" von wegen ich darf ihm jetzt nicht auch noch den Hund nehmen oder "was soll ich denn machen wenn ich nicht laufen kann" etc.. Er ist einfach in einer Art "Trance" festgesteckt auf der er sich "ausruht" so ala "Ich würde ja gern, kann aber nicht", dabei ist ihm sehr wohl klar das Rocky sehr viel mehr Beschäftigung brauchen würde.....


    Ich habe vorgeschlagen den Hundesitter öfter kommen zu lassenoder ihn 1-2 Mal in eine Art Tagesstätte zu geben, dass möchte er aber nicht weil a zu teuer und b dannw äre der Hund ja den ganzen tag weg. Dann habe ich vorgeschlagen ein E-Bike zu kaufen, das würde ihm auch nicht schaden und das könnte er körperlich sicher auch bewerkstelligen, darüber ist er aber auch eher ambivalent und möchte es eiegentlich nicht wirklich, obwohl er mittlerweile darüber nachdenkt.....Was mich am allermeisten ankotzt ist, das mein Bruder mit da wohnt und sich einen feuchten Furz für den Hund interessiert. Der geht vieleicht alle 2 Wochen mal ne halbe Stunde mit ihm spazieren und das war es dann. Er hat keine Lust/Zeit usw. und sagt es ist nicht sein Hund (wo er ja irgendwo auch Recht hat)


    ich bin sehr verzweifelt und bin eigentilch der festen Überzeugung das es das beste wäre den Hund zu vermitteln, jetzt ist er noch jung und hätte Chancen, in ein paar Jahren nimmt den kein Mensch mehr. Bei mir kann er nicht dauerhaft einziehen, wir haben 2 Hunde und können keinen 3. aufnehmen für immer. das geht einfach nicht. Ich habe auch schon vorgeschlagen dass ich ihn ja öfter übers Wochenende oder so mitnehme zu mir, allerdings streikt da auch mein Mann weil Rocky durch seine Unterforderung einfach nicht zur Ruhe kommt und hier ordentilch Stress und Unruhe reinbringt in unsere Familie......


    Ich bitte Euch, keine persönlichen Anfeindungen gegenüber meinen Vater anzustellen, das hat hier nichts zu suchen, es ist einfach alles schei...e gelaufen bei uns und eh schon schlimm genug.


    ICh wünsche mir ein Feedback von aussenstehenden Menschen oder vieleicht sogar Verbesserungsvorschläge wie ich meinen Vater ohne ihn azugreifen klar machen kann, das es so nicht weiter laufen kann!!!!

  • Naja, wenn für ihn abgeben keine Option ist und Betreuung (egal, ob Tagesbetreuung oder Dogwalking) zu teuer, wie sollen wir dann helfen :smile: ?

  • Hallo,
    das sind ja ganz furchtbare Schicksalsschläge. Tut mir leid. :( :


    Also wenn dein Herr Vater auch nur annähernd so dickköpfig ist wie meiner, wirst du da alleine mit reden keine Chance haben.
    Mein Vater ist eine Leseratte, den könnte ich noch am ehesten mit so etwas erreichen, wenn ich ihm ein gutes Buch dazu in die Hand drücke. Wäre das bei deinem vielleicht auch eine Möglichkeit?


    Mehr weiß ich leider auch nicht, aber ich wünsche Rocky und auch deinem Vater auf alle Fälle alles Gute!

  • Keine schöne Situation, für alle Beteiligten :( : das Problem ist, wenn dein Vater "Nein" sagt, kannst du den Hund ja leider nicht einfach wegnehmen, oder? Ich fände es natürlich absolut richtig, den armen Hund in ein gutes zuhause zu vermitteln aber ohne Einverständnis deines Vaters geht es nunmal nicht. Vielleicht kannst du dich ja nochmal mit ihm zusammensetzen und in Ruhe mit ihm reden? Er muß ja auch sehen das der Hund nicht wirklich glücklich ist.


    Ich kenne hier auch so einen Fall, sehr jungen Hund vom TS geholt, älteres Ehepaar (um die 70), nach knapp 2 1/2 Jahren ist aus dem ehemals so agilen, spielfreudigen und aufgeweckten Junghund ein "Leinenzombie" geworden, lethargisch, schleicht nur im Schritttempo mit Herrchen durch die Fußgängerzone, mittlerweile total übergewichtig (Besitzer haben vom TA schon Anschiß bekommen), aber machen kann man da wohl nichts, da der Hund gefüttert wird und Auslauf bekommt :verzweifelt:

  • Hi,


    erst mal ein herzliches Beileid.


    Das ist eine traurige Geschichte. Aber sehr schwierig.
    Der Hund hängt an deinem Vater, er hat erst die Bezugsperson verloren und jetzt soll er abgegeben werden?
    Ich glaube das es für ihn noch schwieriger wird, wenn er auch noch deinen Vater verlassen soll.


    Dein Bruder kann ich in dieser Situation gar nicht verstehen!
    Wozu hat man den Familie? Es ist doch egal, ob es sein Hund ist oder nicht!


    Gibt es keine Verwandte oder Freunde, die den Hund versorgen können?
    Oder gute Bekannte?
    So das der Hund deinen Vater jederzeit besuchen kann?


    Abgeben an Fremden ist hier keine gute Lösung!


    Viele Grüße
    Annika

  • Das ist wirklich überhaupt keine schöne Situation aber ich finde es toll das du dich kümmerst! :smile:


    Für den Hund wäre es evtl. besser in eine andere Familie zu kommen, wenn dein Vater das aber nicht möchte (was ich verstehen kann) steht das doch gar nicht zur Diskussion.


    Wäre es denn möglich den Hund mal beim TA vorzustellen? Evtl. hilft es wenn dieser deinem Vater mal sagt das der Hund mehr Bewegung braucht. Die Idee mit dem E-Bike ist doch eigentlich super!


    Ansonsten könntest du deinem Vater auch noch andere Möglichkeiten aufzeigen den Hund zu beschäftigen, evtl. ZOS? Tricksen? Das ersetzt logischerweise nicht den fehlenden Auslauf, aber immerhin hätte der Hund dann ein wenig was fürs Köpfchen.
    Im Garten könnte er zusätzlich auch was mit der Reizangel machen, da wäre der Hund auch in Bewegung und für deinen Vater ist es nicht so anstrengend. Ich kenne mich damit aber nicht aus, evtl. können andere mehr dazu sagen und es ist ne blöde Idee :D

  • Ich kann sehr gut verstehen, dass dein Vater den Hund nicht abgeben will.


    Was macht Rocky denn gern? Ich habe jetzt spontan daran gedacht, ihn mit Apportierspielen zu beschäftigen? Bällchen werfen? Dazu müsste sich dein Vater im besten Fall gar nicht viel bewegen, sondern nur werfen. Auf diese Weise würde Rocky sich zumindest ein bisschen bewegen.


    Könnte Rocky Spaß am Fährten haben? Das könnte man auch im Garten machen. Dein Vater könnte ganz langsam in seinem Tempo die spuren legen und dann kann's los gehen. Das wäre super für die geistige Auslstung.


    Vielleicht könnte man auch aus dem morgendlichen Füttern ein bisschen was anderes machen - falls er Trockenfutter bekommt, könnte dein Vater die Portion in der Wohnung/im Garten verteilen, damit Rocky ein bisschen mit suchen beschäftigt ist.


    Wäre Reizangel vielleicht auch eine Option zur Beschäftigung?

  • Hallo.
    Das mit deiner Mama tut mir sehr leid. Es ist schrecklich einen Menschen zu verlieren, dein Papa wird garantiert auch noch sehr darunter leiden...


    Wäre es eine Möglichkeit nach einem freiwilligen Gassigänger zu suchen? Es gibt doch einige Jugendliche oder junge Erwachsene die gerne einen Hund ausführen würden.
    Wenn der Hund von deinem Papa keine Leinenaggro oder sonstiges hat, sollte sowas doch möglich sein.
    Vielleicht im Friseursalon, beim Metzger und sonst wo fragen ob ein Flyer ausgelegt werden kann.
    So wird der Hund bewegt, kann deinem Papa aber immer noch Trost spenden.


    Wenn alles nichts bringt und dein Papa auch aus seinem Trauerzustand nicht heraus kommt (was man übrigens auch im Auge behalten sollte) bleibt gar nichts anderes Übrig als den Wuff zu vermitteln...


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe das du einen Weg findest!

  • Au weh ist ja echt ne traurige Geschichte..
    Mir fällt auch nur ein das es mehr Betreuung für den Hund geben müsste damit der ausgelastet ist.
    Gerade alten kranken Menschen gibt aber ein Hund noch einen gewissen Halt und auch das Gefühl gebraucht zu werden.


    Bei meinen Grosseltern war es damals sehr ähnlich, wir hatten aber das Glück das es sehr nette Menschen in der Nachbarschaft gab die geholfen haben. Ich war mit 18, mitten in der Ausbildung und zwei Pflegefällen doch überfordert und hatte dementsprechend sehr wenig Zeit für den Hund. Wenns irgendwie geht würd ich schauen das der Hund bleiben kann. Ich glaube wenn damals unser troy woanders hingekommen wäre hätte mein Opa komplett den Lebenswillen verloren.


    Drück euch alle Daumen das ihr eine gute Lösung findet.

  • Man kann sich aus der Ferne sehr irren, aber es wirkt wirklich so, als wenn Dein Vater noch im Tal der Tränen gefangen ist. Das ist doch ca. ein Jahr nach dem Versterben eines nahen Menschen ganz natürlich. Dazu hat er noch die COPD, die ihn nun auch nicht gerade auf dem Tisch tanzen lässt.


    Bei aller Liebe für Hunde, was wird mit dem Vater, wenn man ihm nun auch noch den Hund wegnimmt, der ihm die Tage durch seine Gesellschaft erleichtert UND ein Andenken an die Mutter ist? Übergewicht hin oder her, auch wenn ich für Verbesserungen für den Hund kämpfen würde - ich könnte meinem Vater/Mutter so etwas nicht antun.


    Ich finde, dass Du schon sehr gute Lösungswege gefunden hast. Du gehst mit ihm, ein Gassigänger kommt, und, widerwillig zwar, aber für alle Notfälle gibt es auch den Bruder. Ich finde unter diesem Aspekt Rockys Leben nun nicht so erbärmlich, dass er wegmüsste. Und: er hat einen großen Hundeluxus, er ist seltenst allein und hat engen Kontakt zu seiner Person.


    Immerhin denkt Dein Vater über ein e-bike nach. Das gibt doch Hoffnung. Auch aus den tiefen Trauerphasen findet man wieder heraus - unterstütze Deinen Vater bei jedem kleinsten Anzeichen. Ich hoffe sehr, dass es auch für ihn wieder etwas bessere Tage geben wird, somit auch für Rocky.
    Vielleicht kann man ja beim Bruder noch etwas ansetzen.... nach dem Motto: Du machst es für Deinen Vater, nicht für den Hund....

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